Beipackzettel von Mydocalm 50mg Filmtabletten einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie das Arzneimittel direkt nach den Mahlzeiten mit einem Glas Wasser ein. Die Filmtabletten sollen nicht gekaut werden.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis beträgt für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren:
    • 3-mal täglich 1 bis 3 Filmtabletten
    • Einzeldosis: 1 bis 3 Filmtabletten
      • (entsprechend 50 bis 150 mg Tolperisonhydrochlorid)
    • Tagesdosis: 3 bis 9 Filmtabletten
      • (entsprechend 150 bis 450 mg Tolperisonhydrochlorid)
  • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist.
  • Kinder und Jugendliche
    • Die Sicherheit und Wirksamkeit von Tolperison bei Kindern wurden nicht nachgewiesen.
  • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
    • Bei den regelmäßig während der Behandlung durchgeführten ärztlichen Untersuchungen werden auch Ihre Nierenfunktion und Ihr Allgemeinzustand häufig kontrolliert, da bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion eine höhere Zahl von Nebenwirkungen beobachtet wurde. Wenn Ihre Nierenfunktion stark eingeschränkt ist, sollten Sie dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
  • Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
    • Bei den regelmäßig während der Behandlung durchgeführten ärztlichen Untersuchungen werden auch Ihre Leberfunktion und Ihr Allgemeinzustand häufig kontrolliert, da bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion eine höhere Zahl von Nebenwirkungen beobachtet wurde. Wenn Ihre Leberfunktion stark eingeschränkt ist, sollten Sie dieses Arzneimittel nicht einnehmen
  • Dauer der Anwendung
    • Das Arzneimittel ist für eine Langzeitanwendung geeignet.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben als Sie sollten
    • Symptome einer Überdosierung können Schläfrigkeit, gastrointestinale Symptome (z. B. Unwohlsein, Erbrechen, Schmerzen im oberen Teil des Magens), schneller Herzschlag, hoher Blutdruck, verlangsamte Bewegungen und ein Gefühl von Drehschwindel umfassen. In schweren Fällen wurde über Krampfanfälle, Verlangsamung der Atmung oder Atemstillstand und Koma berichtet.
    • Im Fall einer Überdosierung sollten Sie sich sofort mit Ihrem Arzt oder Apotheker oder einer Notaufnahme in Verbindung setzen.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben, nehmen Sie danach nicht die
    • doppelte Dosis ein. Nehmen Sie zum nächsten Zeitpunkt Ihre übliche Dosis ein.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen, sprechen Sie bitte unverzüglich mit Ihrem Arzt.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat ist ein Arzneimittel mit Wirkung auf das zentrale Nervensystem.
  • Es wird angewendet zur Behandlung einer krankhaft erhöhten Spannung der Skelettmuskulatur nach einem Schlaganfall bei Erwachsenen.

Kontraindikation

  • Sie dürfen das Arzneimittel nicht einnehmen,
    • wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff (Tolperisonhydrochlorid) oder Arzneimittel, die Eperison enthalten oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
    • wenn Sie an Myasthenia gravis leiden (rasche Ermüdbarkeit der Muskulatur),
    • wenn Sie stillen.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
    • Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
    • Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
    • Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
    • Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten
    • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
  • Mögliche Nebenwirkungen
    • Überempfindlichkeitserscheinungen
      • Gelegentlich treten Überempfindlichkeitsreaktionen an der Haut (z. B. Rötung, Juckreiz, Exanthem) oder leichte allergische Allgemeinreaktionen (z. B. Nesselsucht, anfallsartige Hautrötung mit Hitzegefühl, Schwellung im Bereich der Unterhaut und Schleimhaut) auf.
      • Selten kommt es zu ausgeprägten allergischen Allgemeinreaktionen (z. B. Atemnot, Verkrampfung der Atemwege (Bronchospasmus), Übelkeit, Stuhldrang, Blutdruckabfall).
      • Sehr selten kann eine schwere allergische Allgemeinreaktion bis hin zum anaphylaktischen Schock vorkommen.
    • Psychische Reaktionen
      • Sehr selten wurden Verwirrtheit o. a. psychische Veränderungen in einem möglichen Zusammenhang mit dem Arzneimittel beschrieben. Einzelfallmeldungen, wie z. B. Schlafstörung, Depression, Konzentrationsstörung, liegen vor.
    • Nervensystem
      • Gelegentlich tritt Schwindelgefühl auf.
      • Gelegentlich werden Kopfschmerzen beobachtet.
    • Herz
      • Selten kann es zu einer erhöhten Herzschlagfrequenz kommen.
    • Magen-Darm-Trakt
      • Gelegentlich kommen Mundtrockenheit, Oberbauchschmerzen, Übelkeit oder Durchfall vor.
    • Muskel- und Skelettsystem
      • Selten wurde Muskelschwäche berichtet.
    • Sonstige
      • Selten tritt vermehrtes Schwitzen oder Blutdruckabfall auf.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen.
      • Überempfindlichkeitsreaktionen
        • Die Nebenwirkungen, die nach der Markteinführung von Arzneimitteln, die Tolperison enthalten, am häufigsten gemeldet wurden, waren Überempfindlichkeitsreaktionen. Diese reichten von leichten Hautreaktionen bis hin zu schweren, den gesamten Organismus betreffenden Reaktionen (z. B. allergischer Schock).
        • Frauen, ältere Patienten oder Patienten, die gleichzeitig andere Arzneimittel (vor allem nichtsteroidale Antirheumatika) anwenden, scheinen ein höheres Risiko für das Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen zu haben. Es scheint auch ein höheres Risiko für eine allergische Reaktion auf dieses Arzneimittel zu bestehen bei Patienten mit Arzneimittelallergien oder allergischen Erkrankungen oder Beschwerden (wie eine Veranlagung zu allergischen Erkrankungen [Atopie]: Heuschnupfen, Asthma, atopische Dermatitis mit hohem Serum-IgE Spiegel, Nesselsucht) in der Krankengeschichte oder bei gleichzeitig vorliegender Virusinfektion.
      • Frühe Zeichen einer Überempfindlichkeit sind:
        • Gesichtsröte, Hautausschlag, starkes Hautjucken (mit Hauterhebungen), pfeifender Atem, Atembeschwerden mit oder ohne Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder Rachen, Schluckbeschwerden, beschleunigter Herzschlag, niedriger Blutdruck, rascher Blutdruckabfall.
        • Wenn Sie eines dieser Zeichen bemerken, beenden Sie sofort die Einnahme dieses Arzneimittels und suchen Sie Ihren Arzt oder die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses auf.
      • Wenn Sie bereits einmal eine allergische Reaktion auf Tolperison gehabt haben, dürfen Sie dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
      • Wenn Sie eine bekannte Allergie gegen Lidocain haben, ist bei Ihnen das Risiko höher, gegen Tolperison allergisch zu sein. Sprechen Sie in diesem Fall vor Beginn der Behandlung mit Ihrem Arzt.
    • Kinder und Jugendliche
      • Die Sicherheit und Wirksamkeit von Tolperison bei Kindern wurden nicht nachgewiesen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Bei bestimmungsgemäßer Anwendung ist keine Beeinträchtigung zu erwarten.
    • Wenn es bei Ihnen während der Einnahme zu Schwindel, Schläfrigkeit, Aufmerksamkeitsstörungen, Krampfanfällen, Verschwommensehen oder Muskelschwäche kommt, suchen Sie Ihren Arzt auf.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Da die Sicherheit einer Anwendung nicht belegt ist, dürfen Sie das Arzneimittel nur einnehmen, wenn ihr Arzt dies für eindeutig erforderlich hält.
  • Stillzeit
    • Es ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übertritt. Da unerwünschte Wirkungen auf das gestillte Kind, insbesondere unter einer Dauertherapie, nicht auszuschließen sind, dürfen Sie das Arzneimittel in der Stillzeit nicht einnehmen.
    • Ist eine Behandlung während der Stillzeit erforderlich, müssen Sie abstillen.

Wechselwirkungen

  • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen.
  • Was ist zu beachten, wenn Sie gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen?
    • Bisher sind keine negativen Erfahrungen bei gleichzeitiger Einnahme von Tolperison zusammen mit anderen Arzneimitteln berichtet worden.
    • Sofern erforderlich kann Tolperison zusammen mit Schlaf- oder Beruhigungsmitteln eingenommen werden.
    • Das Präparat kann mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) kombiniert werden. Die Wirkung der NSAR wird durch Tolperison verstärkt.
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen.
  • Was ist bei der Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken zu beachten?
    • Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
    • Die Wirkung von Alkohol auf die Funktionen des Zentralnervensystems werden durch Tolperison nicht klinisch relevant verstärkt oder verändert.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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