Beipackzettel von Myocet Set a 50mg Trockensubstanz m. Lösungsm. einsehen

Art und Weise

  • Dieses Arzneimittel wird normalerweise von einem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal verabreicht. Es wird als Tropf (Infusion) in eine Vene verabreicht.

Dosierung

  • Welche Dosis wird Ihnen verabreicht werden
    • Ihr Arzt wird auf der Grundlage Ihrer spezifischen Anforderungen die von Ihnen benötigte Dosis genau berechnen. Die Grundlage ist Ihre Körperoberfläche (gemessen in „Quadratmetern" oder „m2").
    • Die empfohlene Dosis liegt zwischen 60 und 75 mg des Arzneimittels pro Quadratmeter Ihrer Körperoberfläche:
      • Diese wird einmal alle drei Wochen verabreicht.
      • Der Arzneistoff „Cyclophosphamid" wird am gleichen Tag verabreicht.
    • Wenn der Arzt es für nötig erachtet, kann er Ihnen eine niedrigere Dosis verabreichen.
    • Die Anzahl der Zeitpunkte, an denen Sie die Infusion über den Tropf verabreicht bekommen, hängt ab von:
      • Dem Stadium Ihres Brustkrebses.
      • Wie gut Ihr Körper auf das Arzneimittel reagiert.
  • Die Behandlung dauert in der Regel ungefähr 3 bis 6 Monate.
  • Wenn Sie das Arzneimittel auf Ihre Haut bekommen
    • Teilen Sie Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal sofort mit, falls das Arzneimittel vom Tropf (Infusion) auf Ihre Haut gelangt oder mit Ihrer Haut in Kontakt kommt, da Liposomales Doxorubicinhydrochlorid Ihre Haut schädigen kann. Der Tropf wird dann sofort gestoppt. Eis wird für 30 Minuten auf die betroffene Stelle gegeben. Danach wird der Tropf über eine andere Vene verabreicht.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält einen Arzneistoff genannt „Doxorubicin", welcher Tumorzellen schädigt. Diese Art von Arzneimitteltherapie wird „Chemotherapie" genannt. Der Arzneistoff ist innerhalb sehr kleiner Fetttröpfchen, sogenannten „Liposomen" enthalten.
  • Das Arzneimittel ist erste Wahl zur Behandlung von Brustkrebs, welcher sich ausgebreitet hat („metastasierender Brustkrebs"), bei erwachsenen Frauen. Es wird zusammen mit einem anderen Arzneistoff namens „Cyclophosphamid" verwendet. Bitte lesen Sie auch die Packungsbeilage aufmerksam durch.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Doxorubicin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • Verwenden Sie das Präparat nicht, wenn dies auf Sie zutrifft. Wenn Sie sich nicht sicher sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor das Arzneimittel angewendet wird.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Die folgenden Nebenwirkungen können durch dieses Arzneimittel auftreten.
  • Berichten Sie Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal sofort, wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bemerken. Diese sind Zeichen einer allergischen Reaktion und Ihr Tropf (Infusion) muss möglicherweise beendet werden:
    • Gefühl der Kurzatmigkeit oder einer engen Brust oder eines engen Halses
    • Kopfschmerzen oder Rückenschmerzen
    • Fieber oder Schüttelfrost
    • Angeschwollenes oder gerötetes Gesicht
    • Gefühl der Müdigkeit, Schwindel oder Benommenheit.
  • Informieren Sie bitte sofort Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie eine der oben aufgeführten Nebenwirkungen bemerken.
  • Andere Nebenwirkungen
    • Sehr häufig (kann mehr als 1 Behandelten von 10 betreffen)
      • Haarausfall
      • Fieber, Schüttelfrost, Schmerzen
      • Appetitverlust, Durchfall, Übelkeit oder Gefühl der Übelkeit (Brechreiz oder Erbrechen)
      • Herabgesetzte Anzahl bestimmter Blutzellen
    • Ihr Arzt wird Ihr Blut regelmäßig auf diese Wirkungen untersuchen und entscheiden, ob eine Behandlung erforderlich ist. Anzeichen können sein:
      • Vermehrtes Entstehen von Blutergüssen
      • Schmerzgefühle in der Mundhöhle oder im Hals und Geschwüre im Mund
      • Verringerte Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen oder Fieber
      • Müdigkeits- oder Schwindelgefühl, Mangel an Energie.
    • Häufig (kann 1 bis 10 Behandelte von 100 betreffen)
      • Muskelschmerzen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen
      • Atembeschwerden, Brustschmerzen
      • Durstgefühl, Schmerzen oder Schwellungen der Speiseröhre
      • Kurzatmigkeit, geschwollene Knöchel, Muskelkrämpfe. Diese können Zeichen einer Herzschwäche, unregelmäßigen Herzschlages oder eines niedrigen Kaliumblutspiegels sein.
      • Anormale Ergebnisse bei Leberfunktionstests
      • Schlafschwierigkeiten
      • Nasenbluten, Hitzewallungen
      • Verstopfung, Gewichtsverlust
      • Hautausschlag und Nagelprobleme.
    • Gelegentlich (kann 1 bis 10 Behandelte von 1.000 betreffen)
      • Bluthusten
      • Unruhegefühl, Schläfrigkeitsgefühl
      • Niedriger Blutdruck, Unwohlsein
      • Änderung in der Gangart, Sprachprobleme
      • Magenschmerzen, welche Anzeichen der Ausprägung eines Magengeschwürs sein können
      • Muskelschwäche
      • Juckreiz, trockene Haut oder geschwollene Bereiche um die Haarwurzeln
      • Anschwellen, Rötung und Blasenbildung der Haut rund um die Infusionsstelle
      • Hohe Blutzuckerwerte (Ihr Arzt wird dies mithilfe eines Bluttests erkennen)
      • Gelbfärbung der Haut oder Augen. Dies könnten Zeichen eines Leberproblems, genannt Gelbsucht, sein
      • Veränderungen bei der Häufigkeit des Wasserlassens (Urin), Schmerzen beim Wasserlassen oder Blut im Urin
    • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlagen der verfügbaren Daten nicht abschätzbar:
      • Schmerzhafte Rötungen an Handflächen und Fußsohlen
  • Das Arzneimittel kann einige Nebenwirkungen verursachen, die im Zusammenhang mit der Geschwindigkeit der Verabreichung Ihres Tropfes stehen. Diese sind Hitzewallungen, Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Rückenschmerzen. Diese Nebenwirkungen können verhindert werden, wenn der Tropf langsamer über einen längeren Zeitraum verabreicht wird.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen:
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie das Arzneimittel verabreicht bekommen.
    • Überprüfen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie das Präparat verabreicht bekommen, ob:
      • Sie jemals Herzprobleme hatten (wie zum Beispiel Herzinfarkt, Herzversagen oder ob Sie über sehr lange Zeit einen hohen Blutdruck hatten).
      • Sie Leberprobleme haben.
    • Falls etwas von dem oben genannten auf Sie zutrifft (oder Sie sich nicht sicher sind), sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie das Arzneimittel verabreicht bekommen.
    • Tests
      • Ihr Arzt wird während Ihrer Behandlung Tests durchführen, um zu überprüfen, ob Ihr Arzneimittel richtig wirkt. Auch wird auf mögliche Nebenwirkungen geachtet werden, wie zum Beispiel Probleme mit Ihrem Blutbild oder Herzen.
    • Bestrahlungstherapie
      • Wenn Sie bereits eine Bestrahlungstherapie erhalten haben, können Sie möglicherweise auf das Arzneimittel mit schmerzender, roter oder trockener Haut reagieren. Dies kann während Ihrer Behandlung sofort oder erst später auftreten.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Sie könnten sich nach der Behandlung schwindelig fühlen. Wenn Sie sich schwindelig fühlen oder unsicher sind, dürfen Sie sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen, keine Werkzeuge benutzen oder Maschinen bedienen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie, bevor Sie das Präparat verabreicht bekommen, Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal um Rat.
    • Das Arzneimittel sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn es ist unbedingt erforderlich.
    • Frauen, die das Präparat verabreicht bekommen, sollten nicht stillen.
    • Frauen, die schwanger werden könnten, sollten während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach zuverlässige Verhütungsmethoden anwenden.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen. Das gilt auch, wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel und pflanzliche Arzneimittel handelt. Dies ist nötig, da Liposomales Doxorubicinhydrochlorid die Wirkung von anderen Arzneimitteln beeinflussen kann. Auch können andere Arzneimittel die Wirkung von Liposomales Doxorubicinhydrochlorid beeinflussen.
    • Sprechen Sie insbesondere mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
      • Phenobarbital oder Phenytoin - gegen Epilepsie
      • Warfarin - zur Blutverdünnung
      • Streptozotocin - gegen Pankreaskrebs
      • Cyclosporin - zur Beeinflussung des Immunsystems
    • Falls etwas von dem oben genannten auf Sie zutrifft (oder Sie sich nicht sicher sind), sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie das Präparat verabreicht bekommen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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