Beipackzettel von Neuro Effekton B einsehen

Art und Weise

  • Die überzogenen Tabletten werden unzerkaut mit einer ausreichenden Menge Flüssigkeit zu oder nach den Mahlzeiten eingenommen.

Dosierung

  • Nehmen Sie das Präparat immer genau nach der Anweisung ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
    • Erwachsene und Kinder über 14 Jahren nehmen 1 x täglich eine überzogene Tablette ein. Bei manifestem nachgewiesenem Mangel kann nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt die Dosis auf bis zu 3 x täglich eine überzogene Tablette erhöht werden.
    • Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist aufgrund des relativ hohen Gehaltes an Vitamin B6 maximal 1 überzogene Tablette täglich einzunehmen.
  • Dauer der Anwendung
    • Nach Ablauf spätestens von 4 Wochen sollte der behandelnde Arzt entscheiden, ob die Gabe von Vitamin B6 und Vitamin B1 in der hier vorliegenden hohen Konzentration weiter indiziert ist. Gegebenenfalls sollte auf ein Präparat mit niedriger Wirkstärke umgestellt werden, um das mit Vitamin B6 assoziierte Neuropathierisiko zu senken.
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung des Arzneimittels zu stark oder zu schwach ist.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben als Sie sollten
    • Akute Vergiftungserscheinungen sind nicht bekannt, es können jedoch bei längerer (Monate bis Jahre) täglicher Einnahme von Vitamin B6 in Dosen über 50 mg sowie bei kurzfristiger Einnahme (2 Monate) in Dosen über 1 g/Tag neurotoxische Wirkungen auftreten. Eine Überdosierung zeigt sich im wesentlichen durch eine sensorische Polyneuropathie (Nervenerkrankung mit Kribbeln und Ameisenlaufen an Händen und Füßen), ggf. mit Ataxie (Koordinationsstörungen). Extrem hohe Dosen können sich in Krämpfen äußern. Bei Neugeborenen und Säuglingen können eine starke Sedierung, erniedrigter Blutdruck und Störung der Atmung (Dyspnoe, Apnoe) auftreten.
    • Wenn akut Dosen über 150 mg Vitamin B6/kg Körpergewicht eingenommen wurden, werden künstlich verursachtes Erbrechen und die Gabe von Aktivkohle empfohlen. Ein Erbrechen ist am effektivsten in den ersten 30 Minuten nach Einnahme. Ggf. sind intensivmedizinische Maßnahmen erforderlich.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat ist eine hochdosierte Vitamin-B1/B6-Kombination und wird angewendet bei:
    • neurologischen Systemerkrankungen (Erkrankungen des Nervensystems) durch nachgewiesenen Mangel der Vitamine B1 und B6.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Thiamin, Pyridoxin oder einen der sonstigen Bestandteile des Präparates sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann das Präparat Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
    • Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
    • Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
    • Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
    • Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
    • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.
  • Mögliche Nebenwirkungen:
    • Nervensystem:
      • Selten: Tagesdosen über 50 mg Pyridoxin können eine periphere sensorische Neuropathie (Erkrankung der Nerven mit Kribbeln und Ameisenlaufen) hervorrufen.
    • Allgemeine Störungen:
      • Gelegentlich: Schweißausbrüche, Herzrasen, Schockzustände
    • Immunsystem:
      • Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen
    • Haut- und Unterhautstörungen:
      • Selten: Hautreaktionen mit Juckreiz und Quaddeln (Urtikaria).
  • Bei Auftreten von Nebenwirkungen nehmen Sie das Arzneimittel nicht weiter ein und wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.
  • Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Einnahme des Arzneimittels ist erforderlich
    • Bei langfristiger Einnahme (mehrere Monate bis Jahre) von Tagesdosen über 50 mg Pyridoxinhydrochlorid sowie bei kurzfristiger Einnahme (2 Monate) von Dosen im Grammbereich wurden Kribbeln und Ameisenlaufen an Händen und Füßen (Anzeichen einer peripheren sensorischen Neuropathie bzw. Parästhesien) beobachtet. Wenn Sie Kribbeln oder Ameisenlaufen bei sich beobachten, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt. Dieser wird die Einnahmemenge überprüfen und wenn nötig das Medikament absetzen.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
    • Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass während der Behandlung mit dem Arzneimittel die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt ist.

Schwangerschaftshinweis

  • Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Wenn Sie schwanger sind, ist dieses Arzneimittel aufgrund seiner Wirkstoffmenge nur zur Behandlung eines nachgewiesenen Vitamin B1 und B6 Mangel sinnvoll. Daher dürfen Sie das Arzneimittel nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt einnehmen. In der Schwangerschaft beträgt die empfohlene tägliche Zufuhr für Vitamin B1 1.4 - 1.6 mg und für Vitamin B6 2.4 - 2.6 mg. Die Sicherheit einer Anwendung höherer als der täglich empfohlenen Dosen ist bislang nicht belegt.
  • Stillzeit
    • Wenn Sie stillen, ist dieses Arzneimittel aufgrund seiner Wirkstoffmenge nur zur Behandlung eines nachgewiesenen Vitamin B1 und B6 Mangel sinnvoll. Daher dürfen Sie das Arzneimittel nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt einnehmen. In der Stillzeit beträgt die empfohlene tägliche Zufuhr für Vitamin B1 1.4 - 1.6 mg und für Vitamin B6 2.4 - 2.6 mg. Die Sicherheit einer Anwendung höherer als der täglich empfohlenen Dosen ist bislang nicht belegt. Vitamin B1 und B6 gehen in die Muttermilch über. Hohe Dosen von Vitamin B6 können die Milchproduktion hemmen.

Wechselwirkungen

  • Bei Einnahme des Präparates mit anderen Arzneimitteln:
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Vitamin B1 verliert bei gleichzeitiger Gabe des Krebsmittels (Zytostatikums) 5-Fluoruracil seine Wirkung.
    • Magensäurehemmer, Alkohol und schwarzer Tee vermindern die Aufnahme von Vitamin B1.
    • Vitamin B1 kann bei gleichzeitigem Genuss sulfithaltiger Getränke, wie z.B. Wein, abgebaut und damit unwirksam werden.
    • Bei Langzeitanwendung mit dem Entwässerungsmittel Furosemid kann ein Vitamin-B1-Mangel entstehen, weil vermehrt Vitamin B1 mit dem Urin ausgeschieden wird.
    • Therapeutische Dosen von Vitamin B6 (Tagesdosen ab 5 mg) können die Wirkung von L-Dopa (Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson-Krankheit) abschwächen.
    • Bei gleichzeitiger Anwendung von Pyridoxin mit Cycloserin, Isoniazid (INH), D-Penicillamin, Hydralazin oder oralen Kontrazeptiva kann die Wirkung von Vitamin B6 abnehmen.
    • Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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