Beipackzettel von Neuro-Vibolex 200 Filmtabletten einsehen

Art und Weise

  • Die Filmtabletten werden unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie beschrieben bzw. genau nach der mit Ihrem Arzt oder Apotheker getroffenen Absprache ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
    • Erwachsene nehmen 1 - 2 x 1 Filmtablette pro Tag ein.
  • Dauer der Anwendung
    • Die Dauer der Therapie mit dem Arzneimittel ist von der Art und der Ausprägung der Erkrankung abhängig und wird vom Arzt festgesetzt.
    • Nach Ablauf von spätestens 4 Wochen sollte der behandelnde Arzt entscheiden, ob die Gabe von Vitamin B6 und Vitamin B1 in der hier vorliegenden hohen Konzentration weiter indiziert ist. Gegebenenfalls sollte auf ein Präparat mit niedrigerer Wirkstoffstärke umgestellt werden, um das mit Vitamin B6 assoziierte Neuropathierisiko zu senken.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Bei täglicher Einnahme von mehr als 5 Tabletten über 2 Monate können Nervenschädigungen auftreten. Vitamin B6 kann jedoch schon in Tagesdosen ab 50 mg über längere Zeit (Monate bis Jahre) Neuropathien hervorrufen.
    • Falls Sensibilitätsstörungen auftreten, sollte daher ein Arzt aufgesucht werden. In diesen Fällen sollten die B-Vitamine abgesetzt und gegebenenfalls symptomorientierte Maßnahmen ergriffen werden.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie die normale Einnahme wieder auf; gleichen Sie die vergessene Einnahme nicht durch die doppelte Menge aus.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Bei vorzeitigem Abbruch der Behandlung kann es u. U. zu Wiederauftreten bzw. Verschlimmerung der Krankheitssymptome kommen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein Vitamin-Präparat.
  • Es dient der Behandlung von neurologischen Systemerkrankungen, die durch einen nachgewiesenen Mangel der Vitamine B1 und B6 hervorgerufen sind.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Thiaminchloridhydrochlorid (Vitamin B1), Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6) oder einen der sonstigen Bestandteile des Präparates sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann das Präparat Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
    • Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
    • Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
    • Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
    • Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt
  • Mögliche Nebenwirkungen:
    • Sehr selten kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen (Nesselsucht (Urtikaria), Hautausschlag, Schockzustände).
    • Nervensystem
      • Bei langfristiger Einnahme von Tagesdosen über 50 mg Vitamin B6 sowie bei kurzfristiger Einnahme von Dosen im Grammbereich wurden periphere sensorische Neuropathien (Erkrankung der Nerven mit Missempfinden, z. B. Kribbeln und Ameisenlaufen, vorwiegend an Händen und Füßen) beobachtet.
  • Gegenmaßnahmen:
    • Beim Auftreten von Nebenwirkungen nehmen Sie das Präparat nicht weiter ein und wenden sich bitte an Ihren Arzt.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bei Überempfindlichkeit gegen Vitamin B1 darf das Arzneimittel nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
    • Bei langfristiger Einnahme von Tagesdosen über 50 mg Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6) sowie bei kurzfristiger Einnahme von Dosen im Grammbereich wurden Kribbeln und Ameisenlaufen an Händen und Füßen (Anzeichen einer peripheren sensorischen Neuropathie, bzw. von Parästhesien) beobachtet. Wenn Sie Kribbeln und Ameisenlaufen bei sich beobachten wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt. Dieser wird die Einnahmemenge überprüfen und wenn nötig das Medikament absetzen.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
  • In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte der tägliche Vitaminbedarf mit einer ausgewogenen Ernährung sichergestellt werden. Dieses Arzneimittel ist (aufgrund seiner Wirkstoffmenge) nur zur Behandlung eines Vitaminmangels bestimmt und darf daher nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung durch den Arzt eingenommen werden. Systematische Untersuchungen zu einer Einnahme des Arzneimittels in der Schwangerschaft liegen nicht vor.
  • Vitamin B1 und Vitamin B6 gehen in die Muttermilch über.

Wechselwirkungen

  • Bei Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.
    • Vitamin B1 verliert bei gleichzeitiger Gabe des Krebsmittels (Zytostatikums) 5-Fluoruracil seine Wirkung.
    • Die gleichzeitige Einnahme von Antazida (Arzneimittel zur Bindung von Magensäure) vermindert die Aufnahme von Vitamin B1.
    • Bei Langzeitbehandlung mit dem Entwässerungsmittel Furosemid kann ein Vitamin B1-Mangel entstehen, weil vermehrt Vitamin B1 mit dem Urin ausgeschieden wird.
    • Die gleichzeitige Gabe von sogenannten Pyxridoxinantagonisten (Arzneimittel, die u.a. eine gegen Vitamin B6 gerichtete Wirkung haben, wie z. B. Hydralazin, Isoniazid (INH), Cycloserin, D-Penicillamin) kann den Bedarf an Vitamin B6 erhöhen.
    • Vitamin B6 kann die Wirkung von L-Dopa (Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson-Krankheit) herabsetzen.
  • Bei Einnahmezusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Vitamin B1 kann bei gleichzeitigem Genuss sulfithaltiger Getränke, wie z. B. Wein, abgebaut und damit unwirksam werden. Alkohol und schwarzer Tee können die Aufnahme von Vitamin B1 vermindern.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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  • Mitmenschen schützen

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