Beipackzettel von Nevirapin-Hormosan 200mg Tabletten einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie die Tabletten nur oral ein. Zerkauen Sie die Tabletten nicht. Sie können das Arzneimittel zu oder unabhängig von den Mahlzeiten einnehmen.
  • Das Arzneimittel ist auch in flüssiger Form als Suspension zum Einnehmen erhältlich. Diese ist besonders geeignet, wenn
    • Sie keine Tabletten schlucken können,
    • ein Kind weniger als 50 kg wiegt oder
    • das Kind eine Körperoberfläche von weniger als 1,25 m2 hat (Ihr Arzt stellt für Sie die Körperoberfläche fest).

Dosierung

  • Sie sollten das Arzneimittel nicht als einziges Arzneimittel einnehmen. Sie müssen es mit mindestens zwei anderen antiretroviralen Arzneimitteln zusammen einnehmen. Ihr Arzt wird Ihnen die für Sie besten Arzneimittel empfehlen.
  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Dosierung:
    • Die Dosis beträgt 1 x täglich 1 Tablette zu 200 mg während der ersten 14 Tage der Behandlung (Einleitungsphase). Nach 14 Tagen beträgt die übliche Dosis 2 x täglich 1 Tablette zu 200 mg.
    • Es ist sehr wichtig, dass Sie während der ersten 14 Tage (Einleitungsphase) nur eine Tablette täglich einnehmen. Wenn Sie einen Hautausschlag innerhalb dieser Zeitspanne entwickeln, erhöhen Sie nicht die Dosis, sondern suchen Sie Ihren Arzt auf.
    • Die 14-tägige Einleitungsphase verringert nachweislich das Risiko eines Hautausschlags.
    • Da das Arzneimittel immer zusammen mit anderen antiretroviralen HIV-Arzneimitteln eingenommen werden muss, sollten Sie die Anweisungen Ihrer anderen Arzneimittel sorgfältig befolgen.
    • Sie sollten das Arzneimittel so lange anwenden, wie der Arzt es verordnet hat.
  • Ihr Arzt die Leberfunktion anhand von Blutuntersuchungen überwachen und auf mögliche Nebenwirkungen wie Hautausschläge achten. Je nach Behandlungsverlauf entscheidet Ihr Arzt sich möglicherweise für eine Unterbrechung oder ein Absetzen der Behandlung. Ihr Arzt kann dann eventuell entscheiden, die Behandlung mit einer geringeren Dosis wieder aufzunehmen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Nehmen Sie nicht mehr als von Ihrem Arzt verordnet und angegeben wird. Derzeit gibt es wenige Erkenntnisse zu den Wirkungen von Überdosierungen mit dem Arzneimittel. Fragen Sie bitte Ihren Arzt um Rat, wenn Sie eine größere Menge von diesem Arzneimittel eingenommen haben, als Sie sollten.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Lassen Sie möglichst keine Dosis aus. Wenn Sie innerhalb von 8 Stunden nach der vorgesehenen Einnahmezeit bemerken, dass Sie eine Dosis vergessen haben, nehmen Sie die vergessene Dosis so bald wie möglich. Wenn Sie es mehr als 8 Stunden nach der vorgesehenen Einnahmezeit bemerken, nehmen Sie nur die nächste Dosis zur gewohnten Zeit.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Die Einnahme aller Dosen zu den richtigen Zeitpunkten:
      • verbessert die Wirksamkeit der Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln erheblich,
      • verringert das Risiko, dass das HI-Virus gegen das antiretrovirale Arzneimittel resistent wird.
    • Es ist wichtig, dass Sie das Arzneimittel weiterhin vorschriftsmäßig, wie oben beschrieben, einnehmen, es sei denn, Ihr Arzt weist Sie an, die Behandlung abzubrechen.
    • Wenn Sie das Präparat länger als 7 Tage nicht einnehmen, wird Sie Ihr Arzt anweisen, erneut mit der (oben beschriebenen) 14-tägigen Einleitungsphase zu beginnen, bevor Sie wieder 2 x täglich eine Dosis einnehmen können.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als antiretrovirale Substanzen bezeichnet werden. Es wird zur Behandlung der Infektion durch das humane Immunschwäche-Virus (HIV-1) angewendet.
  • Der Wirkstoff in Ihrem Arzneimittel heißt Nevirapin. Nevirapin gehört zu einer Klasse von Anti-HIV Arzneimitteln, die nicht-nukleosidische Reverse-Transkriptase-Hemmer (NNRTIs) genannt werden.
  • Reverse Transkriptase ist ein Enzym, das das HI-Virus zur Vermehrung benötigt. Nevirapin hemmt die Funktion der reversen Transkriptase. Das Arzneimittel hilft die HIV-1-Infektion zu kontrollieren, indem es die Funktion der reversen Transkriptase hemmt.
  • Das Arzneimittel wird zur Behandlung von HIV-1-infizierten Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern jeden Alters angewendet. Nehmen Sie das Arzneimittel in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln zur Behandlung von HIV ein. Ihr Arzt wird Ihnen die Arzneimittel empfehlen, die für Sie am besten geeignet sind.
  • Wenn das Präparat Ihrem Kind verschrieben wurde, beachten Sie bitte, dass die gesamte Information für Ihr Kind bestimmt ist (In diesem Fall ersetzen Sie bitte beim Lesen „Sie" durch „Ihr Kind").

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Nevirapin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
    • wenn Sie bereits einmal das Präparat eingenommen und die Behandlung abgebrochen haben, weil Sie an Folgendem litten:
      • starker Hautausschlag
      • Hautausschlag in Kombination mit anderen Symptomen wie:
        • Fieber
        • Bläschenbildung
        • Geschwüre im Mund
        • Augenentzündung
        • Schwellungen im GesichtSchwellungen am gesamten Körper
        • Atemnot
        • Muskel- oder Gelenkschmerzen
        • allgemeines Krankheitsgefühl
        • Bauchschmerzen
      • überempfindliche (allergische) Reaktionen
      • Leberentzündung (Hepatitis)
    • wenn Sie eine schwere Leberschädigung haben
    • wenn Sie eine frühere Behandlung mit dem Arzneimittel aufgrund von Veränderungen Ihrer Leberfunktion abbrechen mussten
    • wenn Sie ein Arzneimittel, das Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthält, einnehmen.
      • Diese pflanzliche Substanz kann verhindern, dass das Arzneimittel wie vorgesehen wirkt.

Nebenwirkungen

  • Während einer HIV-Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutfett- und Blutzuckerwerte auftreten. Dies hängt teilweise mit dem verbesserten Gesundheitszustand und dem Lebensstil zusammen; bei den Blutfetten manchmal mit den HIV-Arzneimitteln selbst. Ihr Arzt wird Sie auf diese Veränderungen hin untersuchen.
  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Die wichtigsten Nebenwirkungen sind starke, lebensgefährliche Hautausschläge und schwerwiegende Leberschädigungen. Diese Nebenwirkungen treten vor allem während der ersten 18 Wochen der Behandlung auf. Daher sind diese ein wichtiger Zeitraum, während dessen eine engmaschige Überwachung durch Ihren Arzt erforderlich ist.
  • Sollten sich bei Ihnen Hautsymptome zeigen, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt.
  • Normalerweise ist der Hautausschlag nur von leichter oder mäßiger Intensität. Bei einigen Patienten kann ein Hautausschlag, der als eine blasenbildende Hautreaktion erscheint, jedoch schwerwiegend oder lebensbedrohlich sein (Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch epidermale Nekrolyse), und es sind Todesfälle bekannt geworden. In den meisten Fällen tritt sowohl ein schwerer Hautausschlag als auch leichter bis mäßig ausgeprägter Hautausschlag in den ersten 6 Behandlungswochen auf.
  • Sollten sich bei Ihnen Hautsymptome zusammen mit dem Gefühl, krank zu sein, zeigen, müssen Sie die Behandlung beenden und unverzüglich Ihren Arzt aufsuchen.
  • Es können Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Reaktionen) auftreten. Diese Reaktionen können sich als Anaphylaxie (eine schwere Form der allergischen Reaktion) mit den folgenden Symptomen äußern:
    • Hautausschläge
    • Schwellungen im Gesicht
    • Atemnot (Krampfzustand der Bronchialmuskulatur)
    • anaphylaktischer Schock
  • Überempfindlichkeitsreaktionen können auch als Hautausschläge auftreten, begleitet von anderen Nebenwirkungen wie:
    • Fieber
    • Blasenbildung der Haut
    • Entzündungen der Mundschleimhaut
    • Augenentzündung
    • Schwellungen im Gesicht
    • Schwellungen am ganzen Körper
    • Atemnot
    • Muskel- oder Gelenkschmerzen
    • Verminderung der Anzahl der weißen Blutkörperchen (Granulozytopenie)
    • allgemeines Krankheitsgefühl
    • erhebliche Beeinträchtigungen der Leber- oder Nierenfunktion (Leber- oder Nierenversagen)
  • Informieren Sie Ihren Arzt sofort, wenn bei Ihnen Hautausschlag und irgendeine der Nebenwirkungen einer Überempfindlichkeitsreaktion (allergische Reaktion) auftreten. Solche Erscheinungen können lebensbedrohlich sein.
  • Während der Behandlung wurden von der Norm abweichende Leberfunktionen beobachtet. Dazu zählten auch einige Fälle von Leberentzündung (Hepatitis), die plötzlich und heftig sein kann (fulminante Hepatitis), und Leberversagen, beides mit möglicherweise tödlichem Ausgang.
  • Informieren Sie Ihren Arzt, falls Sie irgendeines der folgenden Symptome einer Leberschädigung bemerken, wie etwa:
    • Appetitlosigkeit
    • Krankheitsgefühl (Übelkeit)
    • Erbrechen
    • Gelbfärbung der Haut (Gelbsucht)
    • Bauchschmerzen
  • Die im Folgenden beschriebenen Nebenwirkungen entwickelten Patienten, die das Arzneimittel erhielten:
    • Sehr häufig: (kann mehr als 1 von 10 Patienten betreffen)
      • Hautausschlag
    • Häufig: (kann bis zu 1 von 10 Patienten betreffen)
      • Verringerung der Anzahl der weißen Blutkörperchen (Granulozytopenie)
      • allergische Reaktionen (Überempfindlichkeit)
      • Kopfschmerzen
      • Gefühl, krank zu sein (Übelkeit)
      • Erbrechen
      • Bauchschmerzen
      • Durchfall
      • Leberentzündung (Hepatitis)
      • Müdigkeitsgefühl
      • Fieber
      • von der Norm abweichender Leberfunktionstest
    • Gelegentlich: (kann bis zu 1 von 100 Patienten betreffen)
      • allergische Reaktion, die durch Hautausschlag, Schwellungen im Gesicht, Atemnot (Krämpfe der Bronchialmuskulatur) oder anaphylaktischen Schock charakterisiert ist
      • Verringerung der Anzahl der roten Blutkörperchen (Anämie)
      • Gelbfärbung der Haut (Gelbsucht)
      • schwere und lebensbedrohliche Hautausschläge (Stevens-Johnson-Syndrom / toxisch epidermale Nekrolyse)
      • Nesselsucht (Urtikaria)
      • Flüssigkeitsansammlung unter der Haut (Angioödem)
      • Gelenkschmerzen
      • Muskelschmerzen
      • verringerter Phosphor-Wert im Blut
      • erhöhter Blutdruck
    • Selten: (kann bis zu 1 von 1.000 Patienten betreffen)
      • plötzliche und heftige Entzündung der Leber (fulminante Hepatitis)
      • Arzneimittelbedingte Reaktionen mit Symptomen, die den gesamten Organismus betreffen (Arzneimittelbedingte Reaktionen mit Eosinophilie und generalisierten Symptomen)
    • Bei Anwendung in Kombination mit anderen antiretroviralen Mitteln sind auch folgende Erscheinungen aufgetreten:
      • Verringerung der Anzahl der roten Blutkörperchen oder der Blutplättchen
      • Bauchspeicheldrüsenentzündung
      • Verminderung oder Abnormitäten der Wahrnehmungsfähigkeit der Haut
    • Diese Erscheinungen treten gewöhnlich in Verbindung mit anderen antiretroviralen Mitteln auf, mit ihrem Auftreten ist zu rechnen, wenn das Arzneimittel kombiniert mit anderen Arzneimitteln angewendet wird; es ist jedoch unwahrscheinlich, dass sie auf die Behandlung zurückzuführen sind.
  • Zusätzliche Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen
    • Es kann eine Verringerung der weißen Blutzellen (Granulozytopenie) auftreten, die bei Kindern häufiger ist. Eine Verringerung der roten Blutkörperchen (Anämie), die in Zusammenhang mit der Nevirapin-Behandlung stehen kann, ist ebenfalls häufiger bei Kindern beobachtet worden. Informieren Sie - wie beim Hautausschlag - Ihren Arzt über jede Nebenwirkung.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen.
    • Während der ersten 18 Wochen der Behandlung ist es sehr wichtig, dass Sie und Ihr Arzt auf Anzeichen einer Leber- oder Hautreaktion achten. Diese können schwerwiegend und sogar lebensbedrohlich verlaufen. Das höchste Risiko für eine solche Reaktion besteht in den ersten 6 Behandlungswochen.
    • Wenn Sie schwerwiegenden Hautausschlag oder Überempfindlichkeit (allergische Reaktionen, die möglicherweise mit Hautausschlag verbunden sein können) in Verbindung mit anderen Nebenwirkungen erleiden wie
      • Fieber
      • Bläschenbildung
      • Geschwüre im Mund
      • Augenentzündung
      • Schwellungen im Gesicht
      • Schwellungen am gesamten Körper
      • Atemnot
      • Muskel- oder Gelenkschmerzen
      • allgemeines Krankheitsgefühl oder
      • Bauchschmerzen
    • müssen Sie die Einnahme beenden und unverzüglich mit Ihrem Arzt in Kontakt treten, weil solche Reaktionen lebensbedrohlich sein oder zum Tod führen können.
    • Wenn Sie jemals nur leichten Hautausschlag ohne irgendwelche anderen Reaktionen entwickelt haben, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt. Er wird Ihnen mitteilen, ob Sie die Einnahme beenden müssen.
    • Wenn Sie Symptome entwickeln, die auf eine Schädigung der Leber hinweisen, wie
      • Appetitlosigkeit
      • Krankheitsgefühl (Übelkeit)
      • Erbrechen
      • Gelbfärbung der Haut (Gelbsucht)
      • Bauchschmerzen
    • müssen Sie die Einnahme beenden und unverzüglich mit Ihrem Arzt Kontakt aufnehmen.
    • Wenn Sie schwere Leber-, Haut- oder Überempfindlichkeitsreaktionen während der Einnahme entwickeln, dürfen Sie niemals mehr das Arzneimittel einnehmen, ohne Ihren Arzt zu befragen.
    • Sie müssen das Präparat in der von Ihrem Arzt verordneten Dosierung einnehmen. Das ist insbesondere innerhalb der ersten 14 Tage der Behandlung wichtig.
    • Die folgenden Patientengruppen haben ein erhöhtes Risiko, Leberprobleme zu entwickeln:
      • Frauen
      • Hepatitis B- oder C-Infizierte
      • Patienten, die im Test von der Norm abweichende Leberfunktionswerte haben
      • Nicht vorbehandelte Patienten mit höherer CD4-Zellzahl zu Beginn der Behandlung (Frauen mit mehr als 250 Zellen/mm3, Männer mit mehr als 400 Zellen/mm3)
      • Vorbehandelte Patienten mit nachweisbarer HIV-1-Viruslast im Plasma und höherer CD4+- Zellzahl zu Beginn der Behandlung (Frauen mit mehr als 250 Zellen/mm3, Männer mit mehr als 400 Zellen/mm3)
    • Bei einigen Patienten mit fortgeschrittener HIV-Infektion (AIDS) und bereits früher aufgetretenen Begleitinfektionen (AIDS definierende Erkrankungen) können kurz nach Beginn der antiretroviralen Behandlung Anzeichen und Symptome einer Entzündung von zurückliegenden Infektionen auftreten.
    • Es wird angenommen, dass diese Symptome auf eine Verbesserung der körpereigenen Immunantwort zurückzuführen sind, die es dem Körper ermöglicht, Infektionen zu bekämpfen, die möglicherweise ohne erkennbare Symptome bereits vorhanden waren. Wenn Sie irgendwelche Anzeichen einer Infektion bemerken, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt.
    • Zusätzlich zu den Begleitinfektionen können nach Beginn der Einnahme von Arzneimitteln zur Behandlung Ihrer HIV-Infektion auch Autoimmunerkrankungen auftreten (ein Zustand, bei dem das Immunsystem gesundes Körpergewebe angreift). Autoimmunerkrankungen können viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten. Wenn Sie irgendwelche Anzeichen einer Infektion oder andere Symptome, wie z. B. Muskelschwäche, eine Schwäche, die in den Händen und Füßen beginnt und sich in Richtung Rumpf fortsetzt, Herzklopfen, Zittern oder Hyperaktivität bemerken, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt, um die notwendige Behandlung zu erhalten.
    • Veränderungen des Körperfetts können bei Patienten mit antiretroviraler Kombinationstherapie vorkommen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Veränderungen bezüglich Ihres Körperfetts bemerken.
    • Einige Patienten, die eine antiretrovirale Kombinationsbehandlung erhalten, können eine Knochenerkrankung entwickeln, die Osteonekrose (Absterben von Knochengewebe durch mangelnde Blutversorgung des Knochens) genannt wird. Zu den vielen Risikofaktoren für die Entwicklung dieser Erkrankung können die Dauer der antiretroviralen Kombinationsbehandlung, die Anwendung von Kortikosteroiden, Alkoholkonsum, eine schwere Schwäche des Immunsystems und ein höherer Body-Mass-Index (Maßzahl zur Beurteilung des Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergröße) gehören. Anzeichen einer Osteonekrose sind Gelenksteife, beschwerden und -schmerzen (insbesondere in Hüfte, Knie und Schulter) sowie Schwierigkeiten bei Bewegungen. Falls Sie eines dieser Anzeichen bei sich bemerken, informieren Sie bitte Ihren Arzt.
    • Informieren Sie bitte Ihren Arzt, wenn Sie gleichzeitig Nevirapin und Zidovudin einnehmen, da in diesem Fall eine Überprüfung Ihrer weißen Blutkörperchen erforderlich ist.
    • Nehmen Sie das Arzneimittel nicht ein, nachdem Sie HI-Viren ausgesetzt waren, solange Sie nicht HIV positiv getestet wurden und Ihr Arzt Ihnen die Einnahme ausdrücklich verordnet hat.
    • Prednison sollte nicht zur Behandlung eines durch das Arzneimittel verursachten Hautausschlags eingesetzt werden.
    • Wenn Sie orale Verhütungsmittel (z. B. „die Pille") einnehmen oder andere hormonelle Verhütungsmittel während der Behandlung anwenden, sollten Sie zusätzlich mechanische Verhütungsmethoden (z. B. Kondome) verwenden, um eine Schwangerschaft und eine weitere HIV-Übertragung zu verhindern.
    • Wenn Sie eine postmenopausale Hormonbehandlung bekommen, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
    • Wenn Sie Rifampicin zur Behandlung von Tuberkulose einnehmen oder verschrieben bekommen haben, informieren Sie bitte Ihren Arzt, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
  • Kinder und Jugendliche
    • Die Tabletten können eingenommen werden von:
      • Kindern, die 16 Jahre oder älter sind
      • Kindern unter 16 Jahren
        • mit einem Körpergewicht von 50 kg oder mehr
        • oder einer Körperoberfläche über 1,25 m2
    • Für kleinere Kinder ist eine flüssige Suspension zum Einnehmen erhältlich.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Bei Einnahme des Arzneimittels kann Müdigkeit auftreten. Bei der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder beim Bedienen von Maschinen ist daher Vorsicht geboten. Beim Auftreten von Müdigkeit sollten Sie möglicherweise gefährliche Tätigkeiten (z. B. Teilnahme am Straßenverkehr, Bedienen von Maschinen) vermeiden.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Wenn Sie schwanger sind oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Stillzeit
    • Bei HIV-positiven Frauen wird das Stillen nicht empfohlen, da eine HIV-Infektion über die Muttermilch auf das Kind übertragen werden kann.
    • Wenn Sie stillen oder beabsichtigen zu stillen, sollten Sie dies so schnell wie möglich mit Ihrem Arzt besprechen.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden. Informieren Sie Ihren Arzt über alle anderen Arzneimittel, die Sie einnehmen, bevor Sie mit der Einnahme beginnen. Ihr Arzt muss möglicherweise überprüfen, ob Ihre anderen Arzneimittel weiterhin die gewünschten Wirkungen aufweisen, und die Dosierung anpassen. Lesen Sie sorgfältig die Packungsbeilage aller anderen Arzneimittel gegen HIV, die Sie in Kombination einnehmen.
    • Es ist insbesondere wichtig, dass Sie Ihren Arzt darüber informieren, ob Sie folgende Arzneimittel einnehmen oder kürzlich eingenommen haben:
      • Johanniskraut (Hypericum perforatum, Arzneimittel zur Behandlung von Depression)
      • Rifampicin (Arzneimittel zur Tuberkulose-Behandlung)
      • Rifabutin (Arzneimittel zur Tuberkulose-Behandlung)
      • Makrolide, z. B. Clarithromycin (Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen)
      • Fluconazol (Arzneimittel zur Behandlung von Pilzerkrankungen)
      • Ketoconazol (Arzneimittel zur Behandlung von Pilzerkrankungen)
      • Itraconazol (Arzneimittel zur Behandlung von Pilzerkrankungen)
      • Methadon (Arzneimittel zur Behandlung von Opiat-Abhängigen)
      • Warfarin (Arzneimittel zur Verringerung der Blutgerinnung)
      • Hormonelle Kontrazeptiva, z. B. „die Pille"
      • Atazanavir (anderes Arzneimittel zur Behandlung der HIV-Infektion)
      • Lopinavir/Ritonavir (andere Arzneimittel zur Behandlung der HIV-Infektion)
      • Fosamprenavir (anderes Arzneimittel zur Behandlung der HIV-Infektion)
      • Efavirenz (anderes Arzneimittel zur Behandlung der HIV-Infektion)
      • Etravirin (anderes Arzneimittel zur Behandlung der HIV-Infektion)
      • Rilpivirin (anderes Arzneimittel zur Behandlung der HIV-Infektion)
      • Zidovudin (anderes Arzneimittel zur Behandlung der HIV-Infektion)
      • Elvitegravir/Cobicistat (anderes Arzneimittel zur Behandlung der HIV-Infektion)
    • Ihr Arzt wird sorgfältig die Wirkung und jedem dieser Arzneimittel überprüfen, wenn Sie sie zusammen einnehmen.
    • Wenn Sie eine Nierendialyse benötigen, wird Ihr Arzt erwägen, die Dosis anzupassen.
    • Der Grund dafür ist, dass das Arzneimittel durch die Dialyse teilweise aus Ihrem Blut ausgewaschen werden kann.
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Es gibt keine Einschränkungen für die Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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