Beipackzettel von Numeta G 19% E Emulsion zur Infusion einsehen

Art und Weise

  • Bei diesem Arzneimittel handelt es sich um eine Emulsion zur Infusion. Sie wird Ihrem Kind über einen Kunststoffschlauch in eine Armvene oder in eine große Vene im Brustbereich verabreicht.
  • Der Arzt Ihres Kindes kann sich gegen die Verabreichung von Fetten bei Ihrem Kind entscheiden. Der Beutel ist so hergestellt, dass auch nur die Trenn-Naht zwischen den Kammern mit der Aminosäuren-/Elektrolytlösung und der Glucoselösung geöffnet werden kann. In diesem Fall bleibt die Trenn-Naht zwischen der Kammer mit der Aminosäurenlösung und der Kammer mit der Fettemulsion unversehrt. Der Inhalt des Beutels kann anschließend ohne Fette infundiert werden.

Dosierung

  • Wenden Sie das Arzneimittel bei Ihrem Kind immer genau nach Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Altersgruppen
    • Das Präparat ist auf den Ernährungsbedarf von Frühgeborenen, reifen Neugeborenen, Kindern bis 2 Jahren, Kindern älter als 2 Jahren und Jugendlichen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr abgestimmt.
    • Es kann für manche Frühgeborene nicht geeignet sein, da ihr Zustand individuell angepasste Formulierungen erfordert, um den speziellen Ernährungsbedarf zu erfüllen. Ihr Arzt wird entscheiden, ob dieses Arzneimittel für Ihr Kind geeignet ist.
  • Dosierung und Dauer der Behandlung
    • Der Arzt Ihres Kindes entscheidet über die Dosis und die Dauer der Anwendung. Die Dosierung hängt vom Ernährungsbedarf Ihres Kindes ab. Als Basis für die Ermittlung der Dosierung dienen das Gewicht Ihres Kindes, sein medizinischer Zustand und die Fähigkeit seines Körpers, die Inhaltsstoffe von dem Präparat abzubauen und zu verwerten. Zusätzliche oral oder enteral (also über den Mund oder den Magen-Darm-Trakt) verabreichte Nahrung oder Proteine können ebenfalls gegeben werden.
  • Wenn bei Ihrem Kind eine zu große Menge angewendet wurde
    • Symptome
      • Zu viel von diesem Arzneimittel oder eine zu schnelle Gabe können zur Folge haben:
        • Übelkeit,
        • Erbrechen,
        • Schüttelfrost,
        • abnormaler Blutsalzgehalt (Störungen des Elektrolythaushalts),
        • Anstieg des Blutvolumens im Blutkreislauf (Hypervolämie),
        • Übersäuerung des Blutes (Azidose).
    • In diesen Fällen muss die Infusion sofort abgebrochen werden. Der Arzt Ihres Kindes wird entscheiden, ob zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind.
    • Um solche Vorkommnisse zu vermeiden, überprüft Ihr Arzt in regelmäßigen Abständen den Gesundheitszustand Ihres Kindes und bestimmt während der Behandlung dessen Blutwerte.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist eine speziell auf Kinder abgestimmte Nährlösung. (für Frühgeborene, für reife Neugeborene und Kinder bis zu zwei Jahren und für Kinder älter als zwei Jahre und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr.) Es wird über einen Schlauch in einer Vene Ihres Kindes verabreicht. Das Präparat wird Ihrem Kind verabreicht, wenn es nicht ausreichend Nährstoffe über die Nahrung aufnehmen kann.
  • Der Dreikammerbeutel enthält in den einzelnen Kammern:
    • eine 50 %ige Glucoselösung
    • eine 5,9 %ige Aminosäurenlösung mit Elektrolyten, speziell für Kinder
    • eine 12,5 %ige Fettemulsion
  • Abhängig von den Bedürfnissen Ihres Kindes werden zwei oder drei dieser Lösungen - im Beutel gemischt, bevor sie Ihrem Kind verabreicht werden.
  • Das Arzneimittel darf nur unter medizinischer Überwachung angewendet werden.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf bei Ihrem Kind in folgenden Fällen nicht angewendet werden:
    • „2-in-1"-Lösung (wenn 2 Lösungen im Beutel gemischt werden):
      • Wenn Ihr Kind allergisch gegen einen der Inhaltsstoffe der Glucose- oder der Aminosäurenlösung ist.
      • Wenn Ihr Kind Schwierigkeiten mit der Verwertung bestimmter Bausteine für die Herstellung von Eiweiß (Proteinsynthese) hat.
      • Wenn Ihr Kind hohe Konzentrationen eines der in dem Präparat enthaltenen Elektrolyte im Blut hat.
      • Wenn Ihr Kind neugeboren ist (< 28 Tage), darf das Präparat (oder andere kalziumhaltige Lösungen) nicht zusammen mit Ceftriaxon (ein Antibiotikum) verabreicht werden. Dies gilt sogar bei Verwendung verschiedener venöser Zugänge. Es besteht ein Risiko einer Partikelbildung im Blutkreislauf des Neugeborenen, die tödlich sein kann
      • Wenn Ihr Kind einen stark erhöhten Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) hat.
    • Für die „3-in-1"-Lösung (wenn 3 Lösungen im Beutel gemischt werden) gilt außerdem:
      • Wenn die Blutfettwerte Ihres Kindes stark erhöht sind.
  • Ihr Arzt wird bei der Entscheidung über eine Behandlung mit diesem Arzneimittel auf jeden Fall Faktoren wie Alter, Gewicht und klinischen Zustand Ihres Kindes berücksichtigen. Ihr Arzt wird zudem die Ergebnisse sämtlicher Tests berücksichtigen.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Kind auftreten müssen.
  • Wenn Sie während oder nach der Behandlung bemerken, dass sich Ihr Kind anders fühlt als sonst, informieren Sie bitte unverzüglich den Arzt oder das Pflegepersonal.
  • Die Tests, die der behandelnde Arzt durchführt, während dieses Arzneimittel bei Ihrem Kind angewendet wird, dürften das Risiko von Nebenwirkungen auf ein Minimum beschränken.
  • Bei Anzeichen einer allergischen Reaktion muss die Infusion sofort abgebrochen und ein Arzt verständigt werden. Diese Anzeichen können schwerwiegend sein und folgende Symptome beinhalten:
    • Schwitzen
    • Schüttelfrost
    • Kopfschmerzen
    • Hautausschlag
    • Atembeschwerden
  • Andere beobachtete Nebenwirkungen sind:
    • Häufige Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Erniedrigter Phosphatspiegel im Blut (Hypophosphatämie)
      • Erhöhter Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie)
      • Erhöhter Kalziumspiegel im Blut (Hyperkalziämie)
      • Erhöhter Triglyceridspiegel im Blut (Hypertriglyceridämie)
      • Störungen im Elektrolythaushalt (z. B.Hyponatriämie)
    • Gelegentliche Nebenwirkungen (kann bis 1 von 100 Behandelten betreffen):
      • Erhöhte Blutfettwerte (Hyperlipidämie)
      • Abflussstörungen von Galle aus der Leber in den Zwölffingerdarm (Cholestase). Der Zwölffingerdarm (Duodenum) ist ein Abschnitt des Dünndarms.
  • Die verminderte oder eingeschränkte Fähigkeit zur Ausscheidung von Fetten, die in dem Präparat enthalten sind, kann ein Fettüberladungssyndrom hervorrufen. Die folgenden Anzeichen und Symptome dieses Syndroms bilden sich normalerweise nach Beendigung der Infusion der Fettemulsion wieder zurück:
    • plötzliche und unerwartete Verschlechterung des medizinischen Zustands des Patienten,
    • erhöhte Blutfettwerte (Hyperlipidämie),
    • Fieber,
    • Einlagerung von Fett in der Leber (Hepatomegalie),
    • Verschlechterung der Leberfunktion,
    • verringerte Anzahl an roten Blutkörperchen (Erythrozyten), was zu blasser Haut und Schwächegefühl oder Kurzatmigkeit führen kann (Anämie),
    • Mangel an weißen Blutkörperchen (Leukozyten), was ein erhöhtes Infektionsrisiko mit sich bringen kann (Leukozytopenie),
    • Mangel an Blutplättchen (Thrombozyten), was ein erhöhtes Risiko für Blutergüsse und/oder Blutungen mit sich bringen kann (Thrombozytopenie),
    • Gerinnungsstörungen, also eine Beeinträchtigung der Gerinnungsfähigkeit des Blutes,
    • Koma - dies erfordert eine stationäre Aufnahme.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt bevor das Arzneimittel bei Ihrem Kind angewendet wird.
    • Allergische Reaktionen:
      • Beim Auftreten von Anzeichen oder Symptomen einer allergischen Reaktion (wie z. B. Fieber, Schwitzen, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Hautausschläge oder Atembeschwerden) muss die Infusion sofort abgebrochen werden.
    • Infektion und Blutvergiftung (Sepsis):
      • Ihr Arzt wird Ihr Kind sorgfältig auf Anzeichen einer Infektion überwachen. Eine keimfreie (aseptische) Arbeitsweise beim Legen und Pflegen des Katheters sowie beim Herstellen der Nährlösung senkt das Infektionsrisiko.
      • Gelegentlich können Kinder eine Infektion und Blutvergiftung (Sepsis) entwickeln, wenn sich ein Schlauch in ihrer Vene befindet (intravenöser Katheter). Bei bestimmten Medikamenten und Krankheiten besteht ein erhöhtes Risiko, eine Infektion oder Sepsis zu entwickeln.
      • Patienten, die parenteral ernährt werden müssen (also wenn Ihrem Kind die Nahrung durch einen Schlauch in eine Vene verabreicht wird), neigen aufgrund ihres medizinischen Zustandes eher dazu, Infektionen zu entwickeln.
      • Fettüberladungssyndrom („Fat-Overload-Syndrom"): Bei vergleichbaren Präparaten wurde über ein so genanntes „Fat-Overload-Syndrom" (Fettüberladungssyndrom) berichtet. Eine verminderte oder eingeschränkte Fähigkeit zur Ausscheidung der in dem Arzneimittel enthaltenen Lipide kann zu einem „Fat-Overload-Syndrom" führen.
    • Veränderung der Blutwerte
      • Ihr Arzt wird den Flüssigkeitshaushalt Ihres Kindes überprüfen und überwachen sowie chemische und andere Blutuntersuchungen durchführen, da eine erhöhte Nährstoffzufuhr eines schwer mangelernährten Patienten zu Veränderungen der Blutwerte führen kann. Es kann sich auch Flüssigkeit im Gewebe ansammeln und Schwellungen können entstehen. Es wird empfohlen langsam und vorsichtig mit der parenteralen Ernährung zu beginnen.
    • Überwachung und Dosisanpassung:
      • Bei folgenden Zuständen wird Ihr Arzt die Anwendung des Präparates sorgfältig überwachen und die Dosierung an die individuellen Bedürfnisse Ihres Kindes anpassen:
        • nach einem schweren Trauma
        • bei schwerer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
        • bei Schock
        • bei Herzinfarkt
        • bei einer schweren Infektion
        • bei bestimmten Arten von Koma.
    • Mit Vorsicht anwenden:
      • Das Präparat darf nur mit Vorsicht angewendet werden, wenn Ihr Kind
        • ein Lungenödem (Flüssigkeitsansammlung in der Lunge) oder eine Herzinsuffizienz,
        • eine schwere Leberfunktionsstörung,
        • Probleme bei der Nährstoffverwertung,
        • einen hohen Blutzuckerspiegel,
        • Nierenprobleme,
        • schwere Stoffwechselstörungen (wenn der Körper die Substanzen nicht richtig abbauen kann) oder
        • Blutgerinnungsstörungen hat.
      • Der Flüssigkeitshaushalt, die Leberwerte und/oder die Blutwerte Ihres Kindes werden engmaschig überwacht.
      • Es liegen nur eingeschränkte Informationen über die Verabreichung bei Frühgeborenen unter der 28. Gestationswoche vor.
    • Die Anwendung des Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Schwangerschaftshinweis

  • Es liegen keine ausreichenden Daten für die Anwendung des Präparates bei Schwangeren oder in der Stillzeit vor. Der Arzt muss vor Verschreibung sorgfältig die möglichen Risiken gegen den Nutzen für die jeweilige Patientin abwägen.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Das Präparat darf nicht gleichzeitig angewendet werden mit
      • Blut über denselben Infusionsschlauch. Es besteht sonst das Risiko, dass rote Blutkörperchen verkleben (Pseudoagglutination).
      • Ceftriaxon (ein Antibiotikum), da das Risiko einer Partikelbildung besteht.
    • Cumarin und Warfarin (Arzneistoffe, die die Blutgerinnung hemmen/Antikoagulanzien):
      • Ihr Arzt wird Ihr Kind sorgfältig überwachen, wenn es Cumarin oder Warfarin einnimmt.
      • Vitamin K1 kann die Wirkung von Arzneimitteln wie Cumarin und Warfarin beeinträchtigen. Diese Arzneimittel sind Antikoagulanzien und werden verwendet, um die Blutgerinnung zu verhindern.
    • Labortest:
      • Die Fette (Lipide) in dieser Emulsion können die Ergebnisse bestimmter Labortests verfälschen. Möglicherweise werden diese Labortests erst nach 5 bis 6 Stunden nach der letzten Lipid-Gabe durchgeführt.
    • Wechselwirkungen mit Medikamenten, die den Kaliumspiegel/Metabolismus beeinflussen:
      • Das Präparat enthält Kalium. Hohe Kaliumkonzentrationen im Blut können zu Herzrhythmusstörungen führen. Besondere Vorsicht ist angezeigt bei Patienten, die mit Entwässerungsmitteln (Diuretika), Mitteln gegen Bluthochdruck (ACE-Hemmer), Angiotensin-II-Rezeptor Antagonisten (Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck) oder Immunsuppressiva (Medikamente, die die körpereigene Immunabwehr herabsetzen) behandelt werden. Diese Arten von Arzneimitteln können den Kaliumspiegel erhöhen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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