Beipackzettel von Oxycodon-HCl HEXAL akut 20 mg Hartkapseln einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel ist im Ganzen mit einer ausreichenden Menge Flüssigkeit einzunehmen und kann unabhängig von einer Mahlzeit eingenommen werden.
  • Es darf nicht mit alkoholischen Getränken eingenommen werden.
  • Die Kapseln sind nur zum Einnehmen bestimmt. Der Kapselinhalt darf niemals injiziert werden, da dies zu schwerwiegenden Nebenwirkungen mit möglicherweise tödlichem Ausgang führen kann.
  • Weitere Informationen siehe Gebrauchsinformation.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Ihr Arzt wird vor Beginn der Behandlung und regelmäßig während der Behandlung mit Ihnen besprechen, was Sie von der Anwendung von dem Präparat erwarten können, wann und wie lange Sie es einnehmen müssen, wann Sie Ihren Arzt kontaktieren
    sollten und wann Sie das Arzneimittel absetzen müssen.
  • Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahren
    • Die übliche Anfangsdosis beträgt 5 mg Oxycodonhydrochlorid alle 6 Stunden. Ihr Arzt wird Ihnen jedoch die Dosis und Häufigkeit der Anwendung verordnen, die zur Linderung Ihrer Schmerzen am besten geeignet ist.
    • Wenn Sie feststellen, dass Sie immer noch Schmerzen haben, obwohl Sie das Arzneimittel einnehmen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.
  • Erwachsene mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion
    • Die übliche Anfangsdosis beträgt die Hälfte der empfohlenen Dosis für Erwachsene.
    • Ihr Arzt wird Ihnen die Dosis verordnen, die für Ihre persönliche Situation geeignet ist, falls möglich, unter Anwendung einer besser geeigneten Darreichungsform.
  • Anwendung bei Kindern
    • Das Arzneimittel wird für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren nicht empfohlen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie mehr Arzneimmittel eingenommen haben als Ihnen verordnet wurde oder jemand anderes das Präparat unbeabsichtigt geschluckt hat, sollten Sie sich umgehend an Ihren Arzt oder Ihr örtliches Giftinformationszentrum wenden.
    • Eine Überdosierung kann verursachen:
      • verengte Pupillen (Miosis),
      • Abflachung und Verlangsamung der Atmung (Atemdepression),
      • Benommenheit,
      • Verminderte Spannung der Skelettmuskulatur,
      • Blutdruckabfall,
      • eine Funktionsstörung des Gehirns (unter dem Namen toxische Leukenzephalopathie bekannt).
    • In schweren Fällen können Kreislaufkollaps, geistige und motorische Inaktivität, Bewusstlosigkeit, Verlangsamung des Herzschlags und Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge auftreten; der Missbrauch von hohen Dosen starker Opioide wie Oxycodon kann zum Tod führen. Im Falle einer Überdosierung dürfen Sie sich nicht in eine Situation begeben, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordert, z. B. Auto fahren.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie eine Einnahme versäumt haben, sollten Sie die nächste Dosis einnehmen, sobald Sie sich daran erinnern, und dann wie gewohnt mit der Einnahme fortfahren. Nehmen Sie nicht zwei Dosen innerhalb von 4 Stunden ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Brechen Sie die Behandlung nicht ab, ohne mit Ihrem Arzt zu sprechen.
    • Wenn Sie die Einnahme von dem Arzneimittel abbrechen, kann dies
      Entzugserscheinungen (z. B. Gähnen, erweiterte Pupillen, Tränenfluss, Triefnase, Zittern, Schwitzen, Angstzustände, Unruhe, Krampfanfälle oder Schlaflosigkeit) auslösen. Daher kann es ratsam sein, dass Ihr Arzt die Dosis schrittweise verringert.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat ist ein zentral wirksames starkes Schmerzmittel aus der Arzneimittelgruppe der Opioide.
  • Es wird angewendet zur
    • Behandlung starker Schmerzen, die nur mit Opioid-Analgetika angemessen behandelt werden können.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
    • wenn Sie allergisch gegen Oxycodonhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie unter einer stark eingeschränkten Atmung (Atemdepression) leiden, bei der das Blut zu wenig Sauerstoff (Hypoxie) und/oder zu viel Kohlendioxid (Hyperkapnie) enthält.
    • wenn Sie an einer starken chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung, einem Cor pulmonale (Veränderung des Herzens aufgrund einer ständigen Überlastung des Lungenkreislaufs) oder akutem schwerem Bronchialasthma leiden.
    • wenn Sie an einer Darmlähmung (paralytischer Ileus) leiden.
    • wenn Sie unter einem akuten Abdomen (einer akuten, schweren Erkrankung des Bauchraums) oder unter verzögerter Magenentleerung leiden.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen feststellen, nehmen Sie das Präparat nicht weiter ein und wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt oder die nächstgelegene Notaufnahme:
    • Atemdämpfung (Atemdepression), die insbesondere bei älteren oder geschwächten Patienten vorkommen kann. Im Zusammenhang damit kann es zu einem schwerwiegenden Blutdruckabfall kommen.
    • Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische Reaktionen), die zu einem Nesselausschlag, Schwellungen von Gesicht, Lippen, Mund, Zunge oder Rachen und Atemproblemen
      führen können.
    • Pupillenverengung
    • plötzliche Verengung der Atemwege, was zu Atemproblemen (Bronchospasmen) führen kann
    • Bauchschmerzen
    • Dämpfung des Hustenreflexes.
  • Weitere mögliche Nebenwirkungen
    • Sehr häufig (kann bei mehr als 1 von 10 Behandelten auftreten):
      • Sedierung (Müdigkeit bis Schläfrigkeit)
      • Schwindelgefühl
      • Kopfschmerzen
      • Verstopfung
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Juckreiz
    • Häufig (kann bei bis zu 1 von 10 Behandelten auftreten):
      • Appetitlosigkeit
      • verschiedene psychische Nebenwirkungen wie
        • Stimmungsänderungen (z. B. allgemeine Angst, Depression)
        • Änderung der Aktivität (meistens Dämpfung, die manchmal mit Müdigkeit einhergeht, gelegentlich auch Steigerung mit Nervosität und Schlafstörungen)
        • Änderung der Leistungsfähigkeit (Störung der Denkprozesse, Verwirrtheit)
      • Zittern (Tremor)
      • pfeifende Atmung, Atemnot, Schluckauf
      • Mundtrockenheit, Bauchschmerzen, Durchfall, Verdauungsstörungen (Dyspepsie)
      • Hautausschlag, verstärktes Schwitzen
      • verstärkter Harndrang
      • Schwächegefühl (Asthenie)
    • Gelegentlich (kann bei bis zu 1 von 100 Behandelten auftreten):
      • allergische Reaktionen
      • abnorme Produktion des antidiuretischen Hormons
      • Flüssigkeitsmangel im Körper (Dehydratation)
      • Änderung der Wahrnehmung, z. B. Depersonalisation und Sehen, Hören oder Fühlen von Dingen, die nicht vorhanden sind (Halluzinationen), verminderter Sexualtrieb, Unruhe, verstärkt emotionales Verhalten, extremes Glücksgefühl, Arzneimittelabhängigkeit
      • erhöhte oder verminderte Muskelspannung, Koordinationsstörungen, unwillkürliche Muskelkontraktionen, Krampfanfälle (insbesondere bei Patienten, die an Epilepsie oder erhöhter Anfallsbereitschaft leiden), erhöhte Muskelsteifigkeit und Schwierigkeiten beim Strecken der Muskeln, Sprachstörungen, Ohnmacht, Kribbelgefühl oder Stechen auf der Haut (Parästhesien), verringertes Tastempfinden (Hypästhesie), Migräne, verändertes Geschmacksempfinden, Gedächtnisverlust
      • veränderte Tränenabsonderung, Pupillenverengung, Sehstörungen
      • abnorm starkes Geräuschempfinden (Hyperakusis), Schwindelgefühl oder Drehschwindel (Vertigo)
      • beschleunigter Herzschlag, Spüren des eigenen Herzschlags
      • Erweiterung der Blutgefäße (Vasodilatation)
      • erschwerte Atmung, Husten, Halsschmerzen, laufende Nase, veränderte Stimme
      • Schluckbeschwerden, Geschwüre im Mund, Zahnfleischentzündung, Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis), Blähungen, Aufstoßen, Darmverschluss (Ileus)
      • erhöhte Leberenzymwerte
      • trockene Haut
      • Schwierigkeiten beim Wasserlassen
      • Impotenz
      • Schmerzen (z. B. Schmerzen im Brustkorb), Frösteln, übermäßige Flüssigkeitsansammlung in den Geweben (Ödem), Unwohlsein, körperliche Abhängigkeit mit Entzugssymptomen; Gewöhnung an das Arzneimittel, die eine höhere Dosierung nötig macht, um die gleiche Wirkung zu erreichen; Durst
      • Verletzungen infolge von Unfällen
    • Selten (kann bei bis zu 1 von 1.000 Behandelten auftreten):
      • Herpes simplex (Erkrankung der Haut und Schleimhaut)
      • Lymphknotenveränderungen (Lymphadenopathie)
      • gesteigerter Appetit
      • Blutdrucksenkung, Schwindelgefühl beim Aufstehen vom Sitzen oder Liegen
      • Zahnfleischbluten, Teerstuhl, Verfärbung und Schädigung der Zähne
      • juckender Hautausschlag (Nesselsucht), verstärkte Lichtempfindlichkeit (Photosensibilität)
      • Muskelkrämpfe
      • Blut im Urin (Hämaturie)
      • Änderung des Körpergewichts (Abnahme oder Zunahme), Entzündung des Unterhautgewebes
    • Sehr selten (kann bei bis zu 1 von 10.000 Behandelten auftreten):
      • Ausschlag mit Hautablösung (exfoliative Dermatitis)
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
      • Aggressivität
      • erhöhte Schmerzempfindlichkeit, die nicht durch Dosiserhöhung ausgeglichen werden kann
      • Schlafapnoe (Atemaussetzer während des Schlafs)
      • Zahnkaries
      • Bauchschmerzen auf der rechten Seite, Gallenkolik
      • Ausbleiben der Menstruationsblutung (Amenorrhö)
      • längerfristige Anwendung von Oxycodon-HCl in der Schwangerschaft kann zu lebensbedrohlichen Entzugserscheinungen beim Neugeborenen führen. Symptome können Reizbarkeit, Hyperaktivität und ungewöhnliches Schlafverhalten, schrilles Weinen, Zittern, Unwohlsein, Durchfall und Probleme bei der Gewichtszunahme sein.
  • Gegenmaßnahmen:
    • Wenn Sie eine der oben aufgeführten Nebenwirkungen beobachten, wird Ihr Arzt in der Regel geeignete Maßnahmen ergreifen. Das Auftreten einer Verstopfung als Nebenwirkung kann durch eine ballaststoffreiche Diät und gesteigerte Flüssigkeitsaufnahme verhindert werden. Wenn Sie unter Übelkeit oder Erbrechen leiden, wird Ihr Arzt Ihnen ein geeignetes Arzneimittel verschreiben.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen,
      • wenn Sie älter oder geschwächt sind.
      • wenn Ihre Lungen-, Leber- oder Nierenfunktion stark eingeschränkt ist.
      • wenn Sie an einem Myxödem (bei bestimmten Schilddrüsenerkrankungen) oder einer gestörten Schilddrüsenfunktion leiden.
      • wenn Sie an einer Nebennierenrindenschwäche leiden (Ihre Nebenniere arbeitet nicht richtig), z. B. Addison-Krankheit.
      • wenn Sie eine vergrößerte Prostata (Prostatahyperplasie) haben.
      • wenn Sie gerade einen Alkoholentzug durchmachen und dabei Probleme auftauchen (z. B. Delirium tremens).
      • wenn Sie an einer Intoxikationspsychose (psychotische Erscheinungen aufgrund von Drogenkonsum, z. B. Alkohol) leiden.
      • wenn Sie an einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) leiden.
      • wenn Sie an einer Erkrankung mit erhöhtem Hirndruck, z. B. einer Kopfverletzung leiden.
      • wenn Sie unter Kreislaufregulationsstörungen leiden.
      • wenn Sie unter einer Gallenerkrankung leiden, eine Kolik der Gallenwege oder Harnwege haben.
      • wenn Sie einen niedrigen Blutdruck oder eine verringerte Blutmenge haben.
      • wenn Sie an Epilepsie leiden oder eine Neigung zu Krampfanfällen haben.
      • wenn Sie MAO-Hemmer (zur Behandlung von Depressionen) einnehmen.
      • wenn Sie sich kürzlich einer Darmoperation oder Operation im Bauchbereich unterzogen haben.
      • wenn Sie an einer entzündlichen Darmerkrankung leiden.
    • Sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft oder früher einmal zutraf.
    • Schlafbezogene Atemstörungen
      • Das Arzneimittel kann schlafbezogene Atemstörungen wie Schlafapnoe (Atemaussetzer während des Schlafs) und schlafbezogene Hypoxämie (niedriger Sauerstoffgehalt des Blutes) verursachen. Zu den Symptomen können Atemaussetzer während des Schlafs, nächtliches Erwachen wegen Kurzatmigkeit, Durchschlafstörungen oder übermäßige Schläfrigkeit während des Tages gehören. Wenn Sie selbst oder eine andere Person diese Symptome beobachten, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Ihr Arzt wird eine Verringerung der Dosis in Betracht ziehen.
    • Toleranz, Abhängigkeit und Sucht
      • Dieses Arzneimittel enthält Oxycodon und ist ein Opioid-Arzneimittel. Die wiederholte Anwendung von Opioid-Schmerzmitteln kann dazu führen, dass das Arzneimittel weniger wirksam wird (Sie gewöhnen sich daran, was als Toleranz bezeichnet wird). Die wiederholte Anwendung von dem Arzneimittel kann auch zu Abhängigkeit, Missbrauch und Sucht führen, was zu einer lebensbedrohlichen Überdosierung führen kann. Die Risiken für diese Nebenwirkungen können mit einer höheren Dosis und einer längeren Anwendungsdauer steigen.
      • Bei einer Abhängigkeit oder Sucht haben Sie möglicherweise das Gefühl, dass Sie nicht mehr kontrollieren können, wie viel Arzneimittel Sie einnehmen müssen oder wie oft Sie es einnehmen müssen. Sie haben vielleicht das Gefühl, dass Sie Ihr Arzneimittel weiterhin einnehmen müssen, auch wenn es Ihre Schmerzen nicht mehr lindert.
      • Das Risiko, abhängig oder süchtig zu werden, ist von Person zu Person unterschiedlich. Sie haben eventuell ein größeres Risiko, von dem Arzneimittel abhängig oder süchtig zu werden, wenn:
        • Sie selbst oder ein Mitglied Ihrer Familie jemals Alkohol, verschreibungspflichtige Arzneimittel oder illegale Drogen missbraucht haben oder davon abhängig waren („Sucht").
        • Sie Raucher sind.
        • Sie jemals psychische Probleme hatten (Depression, Angststörung oder Persönlichkeitsstörung) oder wegen einer anderen psychischen Erkrankung von einem Psychiater behandelt wurden.
      • Wenn Sie während der Einnahme eines der folgenden Anzeichen bemerken, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass Sie abhängig oder süchtig geworden sind.
        • Sie müssen das Arzneimittel länger einnehmen als von Ihrem Arzt empfohlen
        • Sie müssen mehr als die empfohlene Dosis einnehmen
        • Sie nehmen das Arzneimittel aus anderen Gründen ein, als den Gründen wegen denen es Ihnen verschrieben wurde, z. B. „um sich zu beruhigen" oder „um einschlafen zu können"
        • Sie haben mehrere erfolglose Versuche unternommen, das Arzneimittel abzusetzen oder die Anwendung des Arzneimittels zu kontrollieren
        • Wenn Sie das Arzneimittel nicht einnehmen, fühlen Sie sich unwohl, und Sie fühlen sich besser, wenn Sie das Arzneimittel wieder einnehmen („Entzugserscheinungen")
      • Wenn Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen bei sich bemerken, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt, um den für Sie besten Behandlungsweg zu besprechen, u. a. auch, wann es am besten ist, das Arzneimittel abzusetzen und wie es sicher abgesetzt werden kann.
      • Entzugssymptome
        • Bei abrupter Beendigung der Therapie können Entzugssymptome wie z. B. Gähnen, erweiterte Pupillen, Tränenfluss, Triefnase, Zittern, Schwitzen, Angstzustände, Unruhe, Krampfanfälle oder Schlaflosigkeit auftreten. Wenn Sie die Therapie mit dem Präparat nicht mehr benötigen, kann es sein, dass Ihr Arzt Ihre Tagesdosis schrittweise verringert, um dies zu verhindern.
      • Bei Patienten mit bekanntem Alkohol- oder Drogenmissbrauch in ihrer Vorgeschichte sollte das Arzneimittel nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden.
      • Selten kann sich eine verstärkte Schmerzempfindlichkeit entwickeln, die nicht auf eine Dosissteigerung anspricht. Informieren Sie in diesem Fall Ihren Arzt, der dann Ihre Dosis verringern oder die Behandlung auf ein anderes Opioid-Schmerzmittel umstellen wird.
      • Wenn Sie sich einer Operation unterziehen sollen, informieren Sie bitte den Arzt im Krankenhaus darüber, dass Sie diese Hartkapseln einnehmen.
      • Ähnlich wie andere Opioide kann dieses die normale Produktion der körpereigenen Hormone (wie Kortisol oder Sexualhormone) beeinflussen. Dies geschieht vor allem dann, wenn Sie über lange Zeiträume hohe Dosen erhalten haben.
      • Informationen zu Gegenmaßnahmen zur Linderung bestimmter Nebenwirkungen siehe Kategorie, „Nebenwirkungen".
    • Kinder
      • Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen, da Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen sind.
    • Ältere Patienten
      • Bei älteren Patienten ohne Einschränkung der Nieren- und/oder Leberfunktion ist eine Dosisanpassung in der Regel nicht notwendig.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Oxycodon beeinträchtigt die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen in einem Ausmaß, dass die Fähigkeit zum Autofahren und Bedienen von Maschinen beeinträchtigt oder gar nicht mehr vorhanden sein kann. Mögliche Nebenwirkungen, die die motorischen Fähigkeiten und die Konzentration betreffen, finden Sie in der Kategroie "Nebenwirkungen". Bei einer gleichbleibend dosierten Therapie ist ein allgemeines Fahrverbot nicht unbedingt notwendig. Der behandelnde Arzt muss die individuelle Situation beurteilen. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, ob und unter welchen Bedingungen Sie ein Fahrzeug steuern können.
  • Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
    • Die Anwendung von diesem Arzneimittel kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Eine missbräuchliche Anwendung des Arzneimittels zu Dopingzwecken kann zu einer Gefährdung Ihrer Gesundheit führen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Die Anwendung sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit so weit wie möglich vermieden werden.
  • Schwangerschaft
    • Es liegen nur begrenzte Daten zur Anwendung von Oxycodon bei Schwangeren vor. Die Anwendung von Oxycodon während der Schwangerschaft kann bei Neugeborenen zu Entzugssymptomen führen.
    • Bei Kindern von Müttern, die in den letzten 3 bis 4 Wochen vor der Geburt Oxycodon erhalten haben, kann es zu schweren Atemproblemen kommen. Das Präparat sollte nur dann in der Schwangerschaft angewendet werden, wenn der Nutzen die möglichen Risiken für das Kind überwiegt.
  • Stillzeit
    • Oxycodon kann in die Muttermilch übergehen und zu Atemproblemen beim Neugeborenen führen. Das Präparat sollte daher in der Stillzeit nicht angewendet werden.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
    • Wenn Sie diese Hartkapseln mit bestimmten anderen Arzneimitteln einnehmen, kann die Wirkung dieser Hartkapseln oder der anderen Arzneimittel verändert sein, außerdem kann das Risiko für Nebenwirkungen erhöht sein. Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
      • Arzneimittel aus der Gruppe der Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) oder wenn Sie ein Arzneimittel aus dieser Gruppe in den letzten zwei Wochen eingenommen haben
      • Schlafmittel oder Beruhigungsmittel (z. B. Hypnotika oder Sedativa, einschließlich Benzodiazepinen),
      • Arzneimittel gegen Depressionen (z. B. Paroxetin oder Fluoxetin),
      • Arzneimittel gegen psychische oder geistige Störungen (wie z. B. Phenothiazine oder Neuroleptika),
      • andere stark wirksame Schmerzmittel (Opioide),
      • Muskelrelaxantien,
      • Chinidin (ein Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen),
      • Cimetidin (ein Arzneimittel gegen Magengeschwüre, Verdauungsstörungen oder Sodbrennen),
      • Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (wie z. B. Ketoconazol, Voriconazol, Itraconazol oder Posaconazol),
      • Arzneimittel gegen bakterielle Infektionen (wie z. B. Clarithromycin, Erythromycin oder Telithromycin),
      • Arzneimittel aus der Gruppe der Proteasehemmer zur Behandlung einer HIV-Infektion (z. B. Boceprevir, Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir oder Saquinavir),
      • Rifampicin gegen Tuberkulose,
      • Carbamazepin (ein Arzneimittel gegen Epilepsie oder Krampanfälle und gegen bestimmte Schmerzen),
      • Phenytoin (ein Arzneimittel gegen Epilepsie oder Krampfanfälle),
      • die Heilpflanze Johanniskraut (auch als Hypericum perforatum bekannt),
      • Arzneimittel gegen Allergien (Antihistaminika) oder Erbrechen (Antiemetika),
      • Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson'schen Krankheit.
      • Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ (Arzneimittel zur Gerinnungshemmung).
    • Informieren Sie Ihren Arzt auch, wenn bei Ihnen vor kurzem Arzneimittel während einer Operation angewendet wurden (Anästhetika).
    • Die gleichzeitige Anwendung von diesem Präparat und Beruhigungsmitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel erhöht das Risiko für Schläfrigkeit, Atembeschwerden (Atemdepression), Koma und kann lebensbedrohlich sein. Aus diesem Grund sollte die gleichzeitige Anwendung nur in Betracht gezogen werden, wenn es keine anderen Behandlungsmöglichkeiten gibt.
    • Wenn Ihr Arzt jedoch dieses Präparat zusammen mit sedierenden Arzneimitteln verschreibt, sollten die Dosis und die Dauer der begleitenden Behandlung von Ihrem Arzt begrenzt werden. Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle sedierenden Arzneimittel, die Sie einnehmen und halten Sie sich genau an die Dosierungsempfehlung Ihres Arztes. Es könnte hilfreich sein, Freunde oder Verwandte darüber zu informieren, bei Ihnen auf die oben genannten Anzeichen und Symptome zu achten. Kontaktieren Sie Ihren Arzt, wenn solche Symptome bei Ihnen auftreten.
    • Das Risiko für Nebenwirkungen steigt, wenn Sie Antidepressiva (wie z. B. Citalopram, Duloxetin, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin, Venlafaxin) anwenden. Diese Arzneimittel können zu einer Wechselwirkung mit Oxycodon führen. Es können bei Ihnen unter anderem folgende Symptome auftreten: Unfreiwillige, rhythmische Muskelkontraktionen, einschließlich der Muskeln, die die Bewegung des Auges steuern, Unruhe, übermäßiges Schwitzen, Zittern, übersteigerte Reflexe, erhöhte Muskelspannung sowie Körpertemperatur über 38°C. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn diese Symptome bei Ihnen auftreten.
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
    • Dieses Arzneimittel kann zu einer Mahlzeit oder zwischen den Mahlzeiten mit einer ausreichenden Menge Flüssigkeit eingenommen werden.
    • Grapefruitsaft
      • Grapefruitsaft kann den Abbau von Oxycodon hemmen und dadurch seine Wirkung steigern. Während der Behandlung mit dem Arzneimittel sollten Sie es daher vermeiden, Grapefruitsaft zu trinken.
    • Alkohol
      • Die Einnahme von Alkohol während der Behandlung mit dem Präparat kann zu verstärkter Schläfrigkeit führen oder das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen erhöhen, wie flache Atmung mit dem Risiko eines Atemstillstands und Bewusstseinsverlust. Es wird empfohlen, während der Einnahme von diesem Arzneimittel keinen Alkohol zu trinken.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

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