Beipackzettel von Oxycodon/Naloxon Aristo 20/10 mg einsehen

Art und Weise

  • Zum Einnehmen.
  • Sie sollten die Retardtabletten mit ausreichend Flüssigkeit (1/2 Glas Wasser) einnehmen. Sie darf nicht zerkaut oder zerkleinert werden.
  • Die Tablette kann entweder während der Mahlzeiten oder unabhängig davon eingenommen werden.
  • Nehmen Sie das Präparat alle 12 Stunden nach einem festen Zeitschema (z. B. morgens um 8 Uhr und abends um 20 Uhr) ein.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Dieses Präparat ist eine Retardtablette. Das heißt, dass die Wirkstoffe über einen längeren Zeitraum abgegeben werden und über 12 Stunden wirken.
  • Die Einnahme zerkauter oder zerkleinerter Retardtabletten führt zu einer schnelleren Wirkstofffreisetzung und Resorption einer möglicherweise tödlichen Dosis von Oxycodon.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
    • Zur Schmerzbehandlung
      • Erwachsene
        • Die Anfangsdosis beträgt im Allgemeinen 10 mg Oxycodonhydrochlorid/5 mg Naloxonhydrochlorid als Retardtablette(n) alle 12 Stunden.
        • Ihr Arzt wird festlegen, wie viel Sie pro Tag einnehmen sollen. Er wird ebenfalls festlegen, wie Sie die tägliche Gesamtdosis auf die morgendliche und abendliche Einnahme aufteilen sollen.
        • Außerdem wird Ihr Arzt entscheiden, ob die Dosis im Laufe der Therapie gegebenenfalls angepasst werden muss. Dabei wird er die Dosis an Ihre Schmerzintensität und an Ihre individuelle Empfindlichkeit anpassen. Sie sollten grundsätzlich die niedrigste Dosis erhalten, die ausreichend ist, um Ihre Schmerzen zu bekämpfen. Wenn Sie schon vorher mit Opioiden behandelt wurden, kann die Therapie mit einer höheren Dosis begonnen werden.
        • Die tägliche Höchstdosis beträgt 160 mg Oxycodonhydrochlorid und 80 mg Naloxonhydrochlorid. Sollten Sie eine höhere Dosis benötigen, kann Ihr Arzt Ihnen zusätzlich Oxycodonhydrochlorid ohne Naloxonhydrochlorid verordnen. Dabei sollte die Oxycodonhydrochlorid-Tagesdosis insgesamt 400 mg nicht überschreiten. Bei zusätzlicher Einnahme von Oxycodonhydrochlorid ohne Naloxonhydrochlorid kann der günstige Einfluss von Naloxonhydrochlorid auf die Darmtätigkeit beeinträchtigt werden.
        • Wenn Sie von diesem Präparat auf ein anderes starkes Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide umgestellt werden, müssen Sie damit rechnen, dass sich Ihre Darmfunktion verschlechtert.
        • Wenn es zwischen zwei Einnahmen zu Schmerzen kommt, benötigen Sie möglicherweise zusätzlich ein schnell wirkendes Schmerzmittel. Dieses Präparat ist hierfür nicht geeignet. Bitte sprechen Sie in diesem Fall mit Ihrem Arzt.
        • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist.
        • Für Dosen, die mit dieser Stärke nicht praktikabel sind, stehen andere Stärken dieses Arzneimittels zur Verfügung.
      • Ältere Patienten
        • Bei älteren Patienten mit normaler Leber- und/oder Nierenfunktion muss die Dosis in der Regel nicht angepasst werden.
      • Funktionsstörungen der Leber bzw. der Niere
        • Bei Funktionsstörung Ihrer Niere bzw. bei leichter Funktionsstörung Ihrer Leber wird Ihr behandelnder Arzt das Präparat mit besonderer Vorsicht verschreiben. Bei mittelschwerer bis schwerer Funktionsstörung Ihrer Leber darf das Arzneimittel nicht angewendet werden.
      • Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
        • Dieses Präparat wurde noch nicht an Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren untersucht, so dass die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen nicht erwiesen ist. Daher wird die Einnahme bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht empfohlen.
  • Dauer der Anwendung
    • Allgemein sollten Sie die Retardtabletten nicht länger als notwendig einnehmen. Wenn Sie eine Langzeitbehandlung erhalten, sollte Ihr Arzt regelmäßig überprüfen, ob Sie das Präparat noch benötigen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie mehr als verordnet eingenommen haben, müssen Sie sofort Ihren Arzt informieren.
    • Mögliche Folgen einer Überdosierung sind:
      • Verengung der Pupillen,
      • Abflachung der Atmung (Atemdepression),
      • Benommenheit bis hin zur Bewusstlosigkeit (narkoseähnlicher Zustand),
      • verminderte Spannung der Skelettmuskulatur (erniedrigter Muskeltonus),
      • Pulsverlangsamung und
      • Blutdruckabfall.
    • In schwereren Fällen können Bewusstlosigkeit (Koma), Wasseransammlungen in der Lunge und Kreislaufversagen - unter Umständen mit tödlichem Ausgang - auftreten.
    • Begeben Sie sich nicht in Situationen, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern, z. B. Autofahren.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben oder eine geringere Dosis als vorgesehen einnehmen, bleibt unter Umständen die Wirkung aus.
    • Sollten Sie einmal eine Einnahme vergessen haben, gehen Sie wie folgt vor:
      • Wenn die nächste reguläre Einnahme erst in 8 Stunden oder mehr vorgesehen ist: Nehmen Sie die vergessene Dosis sofort ein und behalten Sie anschließend Ihren üblichen Einnahmeplan bei.
      • Wenn die nächste reguläre Einnahme in weniger als 8 Stunden vorgesehen ist: Nehmen Sie die vergessene Dosis ein. Warten Sie dann bis zur nächsten Einnahme noch einmal 8 Stunden. Versuchen Sie Ihr ursprüngliches Zeitschema (z. B. morgens um 8 Uhr und abends um 20 Uhr) wieder zu erreichen. Nehmen Sie aber nicht häufiger als alle 8 Stunden eine Dosis ein.
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Beenden Sie die Behandlung nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt.
    • Wenn Sie eine weitere Behandlung nicht mehr benötigen, müssen Sie die Tagesdosis nach Absprache mit Ihrem Arzt allmählich verringern. Auf diese Weise vermeiden Sie Entzugssymptome wie Unruhe, Schweißausbrüche und Muskelschmerzen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Dieses Präparat ist eine Retardtablette. Das heißt, dass die Wirkstoffe über einen längeren Zeitraum abgegeben werden und über 12 Stunden wirken.
  • Diese Tabletten sind nur zur Anwendung bei Erwachsenen bestimmt.
  • Schmerzlinderung
    • Es wurde Ihnen zur Behandlung von starken Schmerzen, die nur mit Opioid-haltigen Schmerzmitteln ausreichend behandelt werden können, verschrieben. Naloxonhydrochlorid wirkt der Verstopfung entgegen.
  • Wie das Präparat Schmerzen lindert
    • Das Präparat enthält Oxycodonhydrochlorid und Naloxonhydrochlorid als Wirkstoffe. Die schmerzlindernde Wirkung beruht auf dem Wirkstoff Oxycodonhydrochlorid. Oxycodonhydrochlorid ist ein starkes Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide.
    • Der zweite Wirkstoff, Naloxonhydrochlorid, soll einer Verstopfung entgegenwirken. Darmfunktionsstörungen wie eine Verstopfung sind typische Begleiterscheinungen einer Behandlung mit Opioid-haltigen Schmerzmitteln.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Oxycodonhydrochlorid, Naloxonhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
    • wenn Ihre Atmung nicht ausreichend ist, um Ihr Blut angemessen mit Sauerstoff anzureichern und das im Körper entstandene Kohlendioxid abzuatmen (Atemdepression),
    • wenn Sie an einer schweren Lungenerkrankung leiden, die mit einer Verengung der Atemwege verbunden ist (chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, auch COPD genannt),
    • wenn Sie an einem sogenannten Cor pulmonale leiden. Dabei kommt es aufgrund einer Druckerhöhung in den Blutgefäßen in der Lunge unter anderem zu einer Vergrößerung der rechten Hälfte des Herzens (z. B. als Folge der oben beschriebenen COPD),
    • wenn Sie an schwerem Bronchialasthma leiden,
    • bei einer nicht durch Opioide bedingten Darmlähmung (paralytischem Ileus),
    • bei mittelschwerer bis schwerer Leberfunktionsstörung.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Bedeutsame Nebenwirkungen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind
    • Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten bedeutsamen Nebenwirkungen betroffen sind, rufen Sie sofort den nächsten erreichbaren Arzt zu Hilfe.
    • Eine langsame und flache Atmung (Atemdepression) ist die bedeutsamste Gefährdung einer Opioidüberdosierung und tritt am ehesten bei älteren oder geschwächten Patienten auf. Bei dafür anfälligen Patienten können Opioide in der Folge auch schwere Blutdruckabfälle hervorrufen.
    • Die folgenden Nebenwirkungen wurden bei Patienten beobachtet, die gegen Schmerzen behandelt wurden
      • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
        • Bauchschmerzen
        • Verstopfung
        • Durchfall
        • Mundtrockenheit
        • Verdauungsstörungen
        • Erbrechen
        • Übelkeit
        • Blähungen
        • Appetitabnahme bis zum Appetitverlust
        • Schwindelgefühl
        • Kopfschmerzen
        • Hitzewallungen
        • Schwächegefühl
        • Müdigkeit oder Erschöpfung
        • Juckreiz
        • Hautreaktionen/Hautausschlag
        • Schwitzen
        • Drehschwindel
        • Schlaflosigkeit
        • Schläfrigkeit
      • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
        • Völlegefühl
        • Denkstörungen
        • Angstzustände
        • Verwirrtheitszustände
        • Depressionen
        • Nervosität
        • Schmerzhaftes Engegefühl im Brustkorb (Angina pectoris), insbesondere
          wenn Sie an Erkrankungen der Herzkranzgefäße leiden
        • Blutdruckabfall
        • Entzugssymptome wie z. B. Übererregbarkeit
        • Ohnmacht (Synkope)
        • Lethargie
        • Durst
        • Geschmacksstörungen
        • Herzklopfen (Palpitationen)
        • Gallenkolik
        • Brustkorbschmerz
        • Unwohlsein
        • Schmerzen
        • Wassereinlagerungen (z. B. in den Händen, Fußgelenken und Beinen)
        • Aufmerksamkeitsstörungen
        • Sprachstörungen
        • (Muskel-)Zittern
        • Atemnot
        • Unruhe
        • Schüttelfrost
        • Erhöhung der Leberwerte
        • Blutdruckanstieg
        • Abschwächung des Sexualtriebs
        • Laufende Nase
        • Husten
        • Überempfindlichkeitsreaktionen/allergische Reaktionen
        • Gewichtsabnahme
        • Verletzungen durch Unfälle
        • Vermehrter Harndrang
        • Muskelkrämpfe
        • Muskelzucken
        • Muskelschmerzen
        • Sehstörungen
        • Krampfanfälle (insbesondere bei Personen mit Epilepsie oder Neigung zu Krampfanfällen)
      • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
        • Pulsbeschleunigung
        • Arzneimittelabhängigkeit
        • Veränderungen der Zähne
        • Gewichtszunahme
        • Gähnen
      • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
        • Euphorische Stimmung
        • schwere Schläfrigkeit
        • Erektionsstörungen
        • Alpträume
        • Halluzinationen
        • Abflachung und Verlangsamung der Atmung (Atemdepression)
        • Schwierigkeiten bis hin zur Unfähigkeit, Wasser zu lassen
        • Aggressionen
        • Kribbeln der Haut
        • Aufstoßen
    • Für den Wirkstoff Oxycodonhydrochlorid alleine (wenn er nicht mit Naloxonhydrochlorid kombiniert wird) sind über das oben genannte hinaus die folgenden Nebenwirkungen bekannt
      • Oxycodon kann Probleme bei der Atmung (Atemdepression), Pupillenverengung, Krämpfe der Bronchialmuskeln und Krämpfe der glatten Muskulatur hervorrufen sowie den Hustenreflex dämpfen.
        • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
          • Stimmungs- und Persönlichkeitsveränderungen (z. B. Depressionen, euphorische Stimmung)
          • verminderte Aktivität
          • Überaktivität
          • Beeinträchtigungen beim Wasserlassen
          • Schluckauf
        • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
          • Konzentrationsstörungen
          • Migräne
          • erhöhte Muskelspannung
          • unwillkürliche Muskelzuckungen
          • Darmverschluss - ein Zustand, in dem der Darm nicht mehr richtig arbeitet (Ileus)
          • Trockene Haut
          • Toleranzentwicklung
          • Taubheitsgefühl (Hypoästhesie)
          • Koordinationsstörungen
          • Veränderungen der Stimme
          • Wassereinlagerungen (Ödeme)
          • Hörstörungen
          • Mundgeschwüre
          • Schluckbeschwerden
          • Entzündung der Mundschleimhaut
          • Wahrnehmungsstörungen (z. B. Halluzinationen, Unwirklichkeitsgefühl)
          • Gefäßerweiterung
          • Verlust von Körperwasser (Dehydratation)
          • Übererregbarkeit
          • Abnahme der Konzentration von Geschlechtshormonen, die die Spermienproduktion bei Männern oder den Zyklus der „Periode" (Regelblutung) bei Frauen beeinflussen können
        • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
          • Juckender Hautausschlag (Urtikaria)
          • Bläschen im Lippen- oder Genitalbereich aufgrund einer Herpes-Simplex-
            Infektion
          • Appetitsteigerung
          • Schwarzfärbung des Stuhls (Teerstuhl)
          • Zahnfleischbluten
        • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
          • Akute allergische Allgemeinreaktionen (anaphylaktische Reaktionen)
          • Gesteigerte Schmerzempfindlichkeit
          • Ausbleiben der Regelblutung
          • Entzugserscheinungen bei Neugeborenen
          • Störungen des Gallenflusses
          • Karies
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen:
      • wenn Sie älter oder geschwächt sind,
      • bei einer durch Opioide bedingten Darmlähmung (paralytischem Ileus),
      • bei einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion,
      • bei einer leichten Beeinträchtigung der Leberfunktion,
      • bei einer schweren Beeinträchtigung der Lungenfunktion (d. h. wenn Sie nur schwer Luft bekommen),
      • wenn Sie an einer Beeinträchtigung leiden, die durch häufige nächtliche Atemaussetzer gekennzeichnet ist und die Sie am Tage sehr schläfrig macht (Schlafapnoe),
      • bei einem Myxödem (einer Erkrankung der Schilddrüse, bei der die Haut im Gesicht und an den Gliedmaßen teigig geschwollen, kühl und trocken ist),
      • wenn Ihre Schilddrüse zu wenig Hormone bildet (Schilddrüsenunterfunktion oder Hypothyreose genannt),
      • wenn Ihre Nebennierenrinden zu wenig Hormone bilden (Nebennierenrindenunterfunktion oder Addisonsche Krankheit genannt),
      • bei psychischen Störungen, die mit einem (teilweisen) Realitätsverlust einhergehen (Psychosen) und durch Alkohol oder Vergiftungszustände mit anderen Substanzen bedingt sind (Intoxikations-Psychosen),
      • bei Gallensteinleiden,
      • bei krankhaft vergrößerter Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie),
      • bei Alkoholabhängigkeit oder Delirium tremens,
      • bei Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis),
      • bei niedrigem Blutdruck (Hypotonie),
      • bei hohem Blutdruck (Hypertonie),
      • bei bereits bestehenden Herzkreislauferkrankungen,
      • bei Kopfverletzungen (wegen des Risikos einer Druckerhöhung im Gehirn),
      • bei Epilepsie oder Neigung zu Krampfanfällen,
      • bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln gegen eine Depression oder Parkinsonsche Krankheit aus der Gruppe der MAO-Hemmer. Zu den MAO-Hemmern zählen z. B. Arzneimittel mit den Wirkstoffen Tranylcypromin, Phenelzin, Isocarboxazid, Moclobemid und Linezolid.
      • bei Schläfrigkeit
    • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn diese Angaben früher einmal auf Sie zutrafen. Informieren Sie Ihren Arzt ebenso, wenn eine der oben genannten Störungen während der Einnahme auftritt.
    • Die gefährlichste Folge einer Überdosierung von Opioiden ist eine Abflachung der Atmung (Atemdepression). Diese kann auch dazu führen, dass der Sauerstoffgehalt des Blutes sinkt. Dadurch könnte es z. B. zu einer Ohnmacht kommen.
    • Durchfall
      • Wenn Sie nach Beginn der Therapie schweren Durchfall haben, kann dies auf die Wirkung des Naloxons zurückzuführen sein. Dies kann ein Zeichen der Normalisierung der Darmfunktion sein. Dieser Durchfall kann in den ersten 3 - 5 Tagen der Therapie auftreten. Falls der Durchfall nach 3 - 5 Tagen nicht aufhört oder Sie sehr stört, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.
    • Umstellung auf dieses Präparat
      • Wenn Sie bisher ein anderes Opioids angewendet haben, kann der Therapiewechsel auf diese Retardtabletten bei Ihnen anfangs zu Entzugssymptomen wie z. B. Unruhe, Schweißausbrüchen und Muskelschmerzen führen. Treten bei Ihnen derartige Symptome auf, kann eine besondere Beobachtung durch Ihren Arzt notwendig sein.
    • Langzeitbehandlung
      • Bei längerfristiger Einnahme des Präparates kann es zu einer Gewöhnung (Toleranzentwicklung) kommen. Das bedeutet, dass Sie möglicherweise für die erwünschte Wirkung eine höhere Dosis benötigen. Die längerfristige Einnahme kann außerdem zu körperlicher Abhängigkeit führen. Bei abrupter Beendigung der Therapie können Entzugssymptome wie Unruhe, Schweißausbrüche und Muskelschmerzen auftreten. Wenn Sie die Therapie nicht mehr benötigen, sollten Sie die Tagesdosis nach Rücksprache mit Ihrem Arzt allmählich reduzieren.
    • Psychische Abhängigkeit
      • Der Wirkstoff Oxycodonhydrochlorid für sich hat ein Missbrauchspotential ähnlich wie alle anderen starken Opioide (starke Schmerzmittel). Die Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit ist möglich. Bei bestehendem oder früherem Alkohol-, Drogen- oder Arzneimittelmissbrauch sollte die Einnahme Oxycodonhydrochlorid-haltiger Arzneimittel vermieden werden.
    • Fortgeschrittene Tumorerkrankungen des Verdauungsapparates oder des Beckens
      • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn bei Ihnen eine Peritonealkarzinose diagnostiziert wurde oder Sie an beginnender Darmverstopfung im fortgeschrittenen Stadium von Tumorerkrankungen des Verdauungstraktes oder Beckenbereichs leiden.
    • Operationen
      • Falls Sie operiert werden müssen, teilen Sie bitte Ihren Ärzten mit, dass Sie das Präparat einnehmen.
    • Auswirkungen auf die Hormonproduktion
      • Ähnlich wie andere Opioide kann Oxycodon die übliche Produktion der körpereigenen Hormone wie Kortisol oder Sexualhormone beeinflussen. Dies geschieht vor allem dann, wenn Sie höhere Oxycodon-Dosen über einen längeren Zeitraum eingenommen haben. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn bei Ihnen anhaltende Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Schwäche, Schwindelgefühl, Änderungen in der Regelblutung, Impotenz, Unfruchtbarkeit oder vermindertes sexuelles Interesse auftreten, da in diesem Fall eine Überprüfung Ihres Hormonstatus notwendig ist.
    • Zur falschen Anwendung
      • Dieses Arzneimittel ist nicht zur Entzugsbehandlung geeignet.
      • Die Retardtablette darf nicht zerkaut oder zerkleinert werden.
      • Die Einnahme von zerkauten oder zerkleinerten Retardtabletten kann dazu führen, dass Ihr Körper eine potenziell lebensbedrohliche Dosis von Oxycodonhydrochlorid aufnimmt.
    • Missbrauch
      • Vor jeder Form von Missbrauch von Oxycodonhydrochlorid, speziell wenn Sie drogenabhängig sind, wird gewarnt. Wenn Sie von Substanzen wie Heroin, Morphin oder Methadon abhängig sind, sind bei Missbrauch von Oxycodonhydrochlorid deutliche Entzugssymptome zu erwarten, da es Naloxon enthält. Bereits bestehende Entzugssymptome können verstärkt werden.
    • Falsche Anwendung
      • Die Retardtabletten dürfen in keinem Fall in missbräuchlicher Absicht aufgelöst und injiziert (z. B. in ein Blutgefäß eingespritzt) werden. Insbesondere der Talkumbestandteil der Retardtabletten kann zu örtlicher Gewebezerstörung (Nekrosen) und zu Veränderungen des Lungengewebes (Lungengranulomen) führen. Bei derartigem Missbrauch kann es zu weiteren schwerwiegenden Folgen kommen, die möglicherweise auch zum Tode führen können.
    • Doping
      • Sportler müssen darauf achten, dass dieses Arzneimittel zu positiven Ergebnissen bei Dopingkontrollen führen kann. Die Anwendung von Oxycodonhydrochlorid als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Präparat kann Ihre Verkehrstüchtigkeit und Ihre Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen, da es Sie schläfrig oder benommen machen kann. Dies ist insbesondere zu Beginn einer Therapie, nach Erhöhung der Dosis oder nach einem Wechsel des Arzneimittels zu erwarten. Dagegen können diese Nebenwirkungen verschwinden, wenn Sie auf eine gleich bleibende Dosis eingestellt wurden.
    • Das Präparat ist mit Schläfrigkeit assoziiert worden. Falls Sie diese Nebenwirkung haben sollten, dürfen Sie nicht Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen. Sie sollten Ihren Arzt informieren, falls derartige Nebenwirkungen auftreten.
    • Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie sich an das Steuer eines Fahrzeugs setzen dürfen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Die Einnahme während der Schwangerschaft sollte so weit wie möglich vermieden werden. Oxycodonhydrochlorid kann beim Neugeborenen Entzugssymptome hervorrufen, wenn es in der Schwangerschaft längerfristig eingenommen wurde. Wenn Oxycodonhydrochlorid während der Geburt verabreicht wird, kann es beim Neugeborenen zu einer Atemdepression (langsame und flache Atmung) kommen.
  • Stillzeit
    • Während einer Behandlung sollte das Stillen unterbrochen werden. Oxycodonhydrochlorid geht in die Muttermilch über. Es ist nicht bekannt, ob Naloxonhydrochlorid ebenfalls in die Muttermilch übergeht. Daher kann insbesondere nach Einnahme mehrerer Dosen des Präparates ein Risiko für das gestillte Kind nicht ausgeschlossen werden.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen.
    • Die gleichzeitige Anwendung von Oxycodonhydrochlorid und Beruhigungsmitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel erhöht das Risiko für Schläfrigkeit, Atembeschwerden (Atemdepression), Koma und kann lebensbedrohlich sein. Aus diesem Grund sollte die gleichzeitige Anwendung nur in Betracht gezogen werden, wenn es keine anderen Behandlungsmöglichkeiten gibt.
    • Wenn Ihr Arzt jedoch Oxycodonhydrochlorid zusammen mit sedierenden Arzneimitteln verschreibt, sollten die Dosis und die Dauer der begleitenden Behandlung von Ihrem Arzt begrenzt werden.
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle sedierenden Arzneimittel, die Sie einnehmen und halten Sie sich genau an die Dosierungsempfehlung Ihres Arztes.
    • Es könnte hilfreich sein, Freunde oder Verwandte darüber zu informieren, bei Ihnen auf die oben genannten Anzeichen und Symptome zu achten.
    • Kontaktieren Sie Ihren Arzt, wenn solche Symptome bei Ihnen auftreten.
    • Beispiele für Arzneimittel, die die Gehirnfunktionen beeinträchtigen, sind:
      • andere stark wirksame Schmerzmittel (Opioide),
      • Schlaf- und Beruhigungsmittel (Sedativa einschließlich Benzodiazepinen, Hypnotika, Anxiolytika),
      • Arzneimittel gegen Depressionen,
      • Arzneimittel gegen Allergien, Reisekrankheit oder Übelkeit (Antihistaminika oder Antiemetika),
      • Arzneimittel zur Behandlung psychiatrischer/psychischer Störungen (psychotrope Arzneimittel wie z. B. Phenothiazine und Neuroleptika).
    • Wenn Sie diese Tabletten zur gleichen Zeit wie andere Medikamente einnehmen, kann sich die Wirkung dieser Tabletten oder die der anderen Medikamente verändern.
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
      • Arzneimittel, die die Gerinnungsfähigkeit des Blutes herabsetzen (Cumarin-Derivate); die Geschwindigkeit der Blutgerinnung kann beschleunigt oder verlangsamt werden.
      • Antibiotika vom Makrolid-Typ (z. B. Clarithromycin, Erythromycin, Telithromycin),
      • Arzneimittel gegen Pilzinfektionen vom Azol-Typ (z. B. Ketoconazol, Voriconazol, Itraconazol oder Posaconazol),
      • Arzneimittel aus der Gruppe der Proteasehemmer zur Behandlung einer HIV-Infektion (z. B. Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir oder Saquinavir),
      • Cimetidin (ein Arzneimittel gegen Magengeschwüre, Verdauungsstörungen oder Sodbrennen),
      • Rifampicin (zur Behandlung von Tuberkulose),
      • Carbamazepin (zur Behandlung von Krampfanfällen und bestimmten Schmerzzuständen),
      • Phenytoin (zur Behandlung von Krampfanfällen),
      • die Heilpflanze Johanniskraut (auch als Hypericum perforatum bekannt),
      • Chinidin (ein Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen).
    • Es werden keine Wechselwirkungen zwischen dem Präparat und Paracetamol, Acetylsalicylsäure oder Naltrexon erwartet.
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
    • Die Einnahme von Alkohol während der Behandlung kann zu verstärkter Schläfrigkeit führen oder das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen erhöhen, wie flache Atmung mit dem Risiko eines Atemstillstands und Bewusstseinsverlust. Es wird empfohlen, während der Einnahme des Arzneimittels keinen Alkohol zu trinken.
    • Während der Einnahme des Präparates sollten Sie die Einnahme von Grapefruitsaft vermeiden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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