Beipackzettel von Oxycodonhydrochlorid - 1 A Pharma 40mg Retardtabl. einsehen

Art und Weise

  • Zum Einnehmen.
  • Schlucken Sie die Retardtabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (½ Glas Wasser) morgens und abends nach einem festen Zeitschema (z.B. morgens um 8 Uhr, abends um 20 Uhr). Sie können das Arzneimittel zusammen mit einer Mahlzeit oder nüchtern einnehmen.
  • Die Retardtabletten können in gleiche Dosen geteilt werden.
  • Es soll nicht mit einem alkoholhaltigen Getränk eingenommen werden.
  • Um die Retardierung der Tabletten nicht zu beeinträchtigen, dürfen die Retardtabletten nicht zerkaut oder zerrieben werden. Die Anwendung zerkauter oder zerriebener Retardtabletten führt zu einer schnelleren Wirkstofffreisetzung und zur Aufnahme einer möglicherweise tödlichen Dosis von Oxycodon.
  • Das Präparat ist nur zur Einnahme bestimmt. Eine missbräuchliche Injektion (Einspritzen in ein Blutgefäß) der aufgelösten Tabletten darf nicht vorgenommen werden, weil insbesondere der Tablettenbestandteil Talkum zur Zerstörung von lokalem Gewebe (Nekrose), zur Veränderung des Lungengewebes (Lungengranulom) oder zu anderen schwerwiegenden, möglicherweise tödlichen unerwünschten Ereignissen führen kann.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
    • Erwachsene und Jugendliche (über 12 Jahren)
      • Ihr Arzt wird festlegen, wie viel Oxycodon Sie einnehmen sollen und wie die tägliche Gesamtdosis aufgeteilt werden soll. Dabei wird Ihr Arzt die Dosis an Ihre Schmerzintensität und an Ihre individuelle Empfindlichkeit anpassen. Ändern Sie keinesfalls die Dosierung ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt.
      • Sie sollten die niedrigste Dosis erhalten, die ausreichend ist, um Ihre Schmerzen zu lindern. Wenn Sie schon vorher mit Opioiden behandelt wurden, ist es möglich, dass Ihr Arzt Ihre Therapie mit einer höheren Dosis beginnt.
      • Eine schrittweise Erhöhung der Dosis kann notwendig werden, wenn die Schmerzlinderung nicht ausreichend ist oder die Schmerzstärke zunimmt.
      • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie trotz Schmerztherapie an zeitweise auftretenden Schmerzen leiden (Durchbruchschmerzen). Ihr Arzt kann Ihnen zur Behandlung von Durchbruchschmerzen ein zusätzliches Schmerzmittel verschreiben (nicht-retardiertes Schmerzmittel) oder Ihre Dosierung anpassen. Sie dürfen die Retardtabletten nicht gegen Durchbruchschmerzen einnehmen.
      • Die übliche Anfangsdosis ist 10 mg Oxycodonhydrochlorid in 12-stündlichen Abständen.
      • Die Dosis wird dem Schmerz angepasst und kann bis auf 400 mg gesteigert werden.
      • Ältere Patienten
        • Bei älteren Patienten ohne Leber- oder Nierenfunktionsstörungen muss die Dosis in der Regel nicht angepasst werden.
      • Patienten mit Funktionsstörungen der Leber oder der Niere
        • Falls bei Ihnen eine Leberfunktions- oder Nierenfunktionsstörung vorliegt und Sie bisher noch keine Opioide erhalten haben, sollten Sie als Anfangsdosis die Hälfte der für Erwachsene empfohlenen Dosis erhalten.
      • Andere Risikopatienten
        • Falls Sie ein niedriges Körpergewicht haben oder Ihr Körper Arzneimittel langsamer verstoffwechselt, sollten Sie als Anfangsdosis die Hälfte der für Erwachsene empfohlenen Dosis erhalten.
    • Wenn Sie Oxycodon über längere Zeit einnehmen, sollten Sie Ihre Therapie beobachten und regelmäßig mit Ihrem Arzt besprechen. Dies ist notwendig, um eine bestmögliche Schmerztherapie zu erreichen, d.h. eine rechtzeitige Behandlung auftretender Nebenwirkungen sowie eine Entscheidung über die Dosisanpassung und die Fortführung der Behandlung zu ermöglichen.
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist.
    • Dauer der Anwendung
      • Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie lange Sie das Präparat einnehmen sollen.
      • Brechen Sie Ihre Behandlung nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ab.
    • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten oder jemand anderes Oxycodon unbeabsichtigt geschluckt hat
      • Wenn Sie mehr Oxycodon als verordnet eingenommen haben oder jemand anderes Oxycodon unbeabsichtigt geschluckt hat, informieren Sie sofort einen Arzt.
      • Eine Überdosis kann verursachen:
        • Verengung der Pupillen,
        • Abflachung und Verlangsamung der Atmung (Atemdepression),
        • Benommenheit bis hin zur Geistesabwesenheit (narkoseähnlicher Zustand),
        • verminderte Spannung der Skelettmuskulatur,
        • Pulsverlangsamung,
        • Blutdruckabfall.
        • In schwereren Fällen können Bewusstlosigkeit (Koma), Wasseransammlungen in der Lunge und Kreislaufversagen - unter Umständen mit tödlichem Ausgang - auftreten.
      • Begeben Sie sich keinesfalls in Situationen, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern, z.B. Autofahren.
    • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
      • Wenn Sie eine geringere Dosis als verschrieben einnehmen oder die Einnahme ganz vergessen haben, bleibt unter Umständen die schmerzstillende Wirkung aus.
      • Sollten Sie einmal eine Einnahme vergessen haben, so können Sie diese nachholen, wenn die nächste reguläre Einnahme in mehr als 8 Stunden vorgesehen war.
      • Bei einem kürzeren Zeitraum zur nächsten Einnahme nehmen Sie die vergessene Dosis und nehmen die nächste Dosis 8 Stunden später. Danach können Sie Ihren üblichen Einnahmeplan fortführen.
      • Grundsätzlich sollten Sie Oxycodonhydrochlorid nicht häufiger als alle 8 Stunden Oxycodon einnehmen.
      • Bitte fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie sich nicht sicher sind.
      • Keinesfalls sollten Sie die doppelte Dosis einnehmen.
    • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
      • Beenden Sie die Behandlung nicht plötzlich, ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt.
      • Wenn Sie die Einnahme Ihrer Tabletten abbrechen, kann dies Entzugserscheinungen (z.B. Gähnen, erweitere Pupillen, Tränenfluss, Triefnase, Zittern, Schwitzen, Angstzustände, Unruhe, Krampfanfälle, Schlaflosigkeit oder Muskelschmerzen) auslösen. Daher kann es ratsam sein, dass Ihr Arzt die Dosis schrittweise verringert.
    • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

    Indikation

    • Das Arzneimittel ist ein stark wirkendes Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide.
    • Es wird angewendet zur Behandlung von starken Schmerzen, die - da andere schmerzstillende Mittel nicht ausreichend gewirkt haben - die Behandlung mit einem Opioid-Schmerzmittel erforderlich machen.

    Kontraindikation

    • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
      • wenn Sie allergisch gegen Oxycodonhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
      • wenn Ihre Atmung nicht ausreichend ist, d.h. deutlich abgeflacht und verlangsamt ist (schwere Atemdepression),
      • wenn Sie an einer schweren chronischen Lungenerkrankung leiden, die mit einer Verstopfung der Atemwege verbunden ist (schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung, auch COPD genannt),
      • wenn Sie an einem Cor pulmonale leiden (einer Veränderung des Herzens nach einer lang andauernden Lungenerkrankung),
      • wenn Sie an schwerem Asthma leiden,
      • wenn Sie eine Darmlähmung haben, d.h. ein Zustand, wo der Darm aufgehört hat zu arbeiten (paralytischer Ileus),
      • bei einem akuten Abdomen (akute Erkrankung im Bereich der Bauchhöhle) und einer verzögerten Magenentleerung.

    Nebenwirkungen

    • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
    • Wie bei anderen starken Analgetika oder Schmerzmitteln besteht die Gefahr, dass Sie möglicherweise abhängig (körperliche Abhängigkeit) oder süchtig werden.
    • Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind
      • Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten bedeutsamen Nebenwirkungen betroffen sind, rufen Sie sofort einen Arzt.
        • Plötzlich auftretende Atembeschwerden, Schwellungen der Augenlider, des Gesichts oder der Lippen, Hautausschlag und Juckreiz vor allem am ganzen Körper - dies sind Anzeichen für schwere allergische Reaktionen.
        • Langsame und flache Atmung (Atemdepression) - dies tritt vor allem auf wenn Sie älter und geschwächt sind, oder wenn Sie zu viel Oxycodon eingenommen haben.
        • Starker Blutdruckabfall - dieser kann ein Schwindelgefühl und eine Ohnmacht (Synkope) zur Folge haben.
        • Verengung der Pupillen, Krämpfe der Bronchialmuskeln (führt zu Atemnot), Unterdrückung des Hustenreflexes.
    • Andere mögliche Nebenwirkungen
      • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
        • Verstopfung, in Einzelfällen bis zum Darmverschluss - dieser Nebenwirkung kann durch vorbeugende Maßnahmen (wie z.B. viel trinken, ballaststoffreiche Ernährung) entgegengewirkt werden,
        • Erbrechen, Übelkeit - vor allem zu Beginn der Therapie. Wenn Ihnen übel ist oder Sie erbrechen müssen, kann Ihnen Ihr Arzt ein Arzneimittel dagegen verschreiben,
        • Müdigkeit bis Benommenheit (Sedierung), Schwindelgefühl, Kopfschmerzen,
        • Juckreiz.
      • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
        • Bauchschmerzen, Durchfall, Mundtrockenheit, Schluckauf, Verdauungsstörungen,
        • Appetitabnahme bis zum Appetitverlust,
        • Angstzustände, Verwirrtheitszustände, selten Erinnerungslücken, in Einzelfällen Sprachstörungen, Depressionen, verminderte Aktivität, Unruhe, erhöhte Aktivität, Nervosität, Schlaflosigkeit, Denkstörungen,
        • Muskelzittern, Lethargie,
        • Hautreaktionen/Hautausschlag, Schwitzen,
        • Schmerzen beim Wasserlassen, vermehrter Harndrang,
        • Schwächegefühl, Müdigkeit oder Erschöpfung,
        • Ohnmacht,
        • Atemnot (Dyspnoe).
      • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
        • Entzugssymptome, Notwendigkeit der Einnahme höherer Dosen von Oxycodon, um die erwünschte Schmerzlinderung zu erreichen (Toleranzentwicklung),
        • Verletzungen durch Unfälle,
        • allergische Reaktionen,
        • Verlust von Körperwasser (Dehydratation),
        • Übererregbarkeit, Stimmungsschwankungen, euphorische Stimmung,
        • Wahrnehmungsstörungen (z.B. Halluzinationen, Unwirklichkeitsgefühl),
        • verminderte Libido,
        • Epileptische Krampfanfälle (insbesondere bei Personen mit Epilepsie oder einer Neigung zu Krampfanfällen),
        • Gedächtnisverlust, Konzentrationsstörungen, Migräne,
        • sowohl erhöhte als auch verminderte Muskelspannung, unwillkürliche Muskelzuckungen, Taubheitsgefühl, Koordinationsstörungen,
        • Sprechstörungen, Kribbeln der Haut (Nadelstiche), Geschmacksstörungen,
        • Sehstörungen,
        • Hörstörungen, Drehschwindel,
        • Pulsbeschleunigung, Blutdrucksenkung, selten mit Folgesymptomen wie z.B. Herzklopfen,
        • erweiterte Blutgefäße,
        • Schnupfen, Veränderung der Stimme, Husten,
        • Rachenentzündung,
        • Mundgeschwüre, Entzündungen der Mundschleimhaut, Schluckbeschwerden,
        • Blähungen, Aufstoßen, Darmlähmung (ein Zustand, wo der Darm aufgehört hat zu arbeiten),
        • Erhöhung der Leberwerte,
        • trockene Haut,
        • Unfähigkeit Wasser zu lassen (Harnverhalt),
        • Erektionsstörungen, Impotenz,
        • Abnahme der Konzentration von Geschlechtshormonen, die die Spermienproduktion bei Männern oder den Zyklus der "Periode" (Regelblutung) bei Frauen beeinflussen können,
        • Schüttelfrost,
        • Schmerzen (z.B. Brustkorbschmerzen), Unwohlsein,
        • Wassereinlagerungen (Ödeme - z.B. in den Händen, Fußgelenken oder Beinen, dort vor allem an den Knöcheln), Durst,
        • körperliche (physische) Abhängigkeit mit Entzugssymptomen.
      • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):
        • Erkrankung der Lymphknoten (Lymphadenopathie),
        • Tränensekretionsstörungen,
        • Blut im Harn (Hämaturie),
        • Zellgewebsentzündungen,
        • Schwächegefühl insbesondere beim Aufstehen,
        • Schwarzfärbung des Stuhles (Teerstuhl), Zahnveränderungen, Zahnfleischbluten, Zahnfleischentzündungen,
        • Bläschen im Lippen- oder Genitalbereich aufgrund einer Herpes simplex-Infektion,
        • Appetitsteigerung,
        • juckender Hautausschlag (Urtikaria), selten erhöhte Lichtempfindlichkeit, schuppiger Hautausschlag (exfoliative Dermatitis),
        • schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische Reaktionen). Toleranz und Abhängigkeit können sich entwickeln.
        • Gewichtszu- oder -abnahme.
      • Nicht bekannt (Häufigkeit auf der Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
        • Aggressionen,
        • gesteigerte Schmerzempfindlichkeit,
        • Karies,
        • Gallenkolik, Störung des Gallenflusses,
        • Ausbleiben der Regelblutung,
        • Entzugserscheinungen bei Neugeborenen, deren Mutter in der Schwangerschaft Oxycodon angewendet hat,
        • Schlafapnoe (Atemaussetzer während des Schlafs).
    • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

    Patientenhinweis

    • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
      • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen:
        • wenn Sie älter und geschwächt sind,
        • wenn Ihre Lungenfunktion stark eingeschränkt ist,
        • wenn Ihre Leber- oder Nierenfunktion eingeschränkt ist
        • wenn Sie eine Erkrankung der Schilddrüse haben, bei der die Haut im Gesicht und an den Gliedmaßen teigig geschwollen, kühl und trocken ist,
        • wenn Ihre Schilddrüse zu wenig Hormone bildet (Schilddrüsenunterfunktion oder Hypothyreose genannt),
        • wenn Sie die Addisonsche Krankheit haben,
        • wenn Sie wegen einer vergrößerten Prostata Schwierigkeiten beim Wasserlassen haben,
        • wenn Sie selbst oder ein Mitglied Ihrer Familie jemals Alkohol, verschreibungspflichtige Arzneimittel oder illegale Drogen missbraucht haben oder davon abhängig waren („Sucht?),
        • wenn Sie Raucher sind,
        • wenn Sie jemals psychische Probleme hatten (Depression, Angststörung oder Persönlichkeitsstörung) oder wegen einer anderen psychischen Erkrankung von einem Psychiater behandelt wurden,
        • wenn Sie Erkrankungen der Gallenblase oder der Gallenwege haben (z.B. Gallensteine oder Gallen-/Harnleiterkoliken),
        • wenn Sie eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse haben, die schwere Schmerzen im Bauch oder im Rücken verursachen kann,
        • wenn Sie verengende (obstruktive) oder entzündliche Darmerkrankung haben,
        • wenn Ihr Arzt bei Ihnen eine Darmlähmung vermutet (ein Zustand, wo der Darm aufgehört hat zu arbeiten),
        • wenn Sie eine Kopfverletzung mit schweren Kopfschmerzen oder Unwohlsein haben - Anzeichen eines erhöhten Hirndruckes,
        • wenn Sie Kreislaufregulationsstörungen haben,
        • wenn Sie an einer Epilepsie leiden oder wenn bei Ihnen eine Neigung zu Krampfanfällen besteht,
        • wenn Sie Arzneimittel zur Behandlung einer Depression einnehmen, die zur Gruppe der MAO-Hemmer gehören (wie z.B. Tranylcypromin, Phenelzin, Isocarboxazid, Moclobemid oder Linezolid), oder wenn Sie diese in den letzten zwei Wochen eingenommen haben.
      • Falls diese Angaben bei Ihnen zutreffen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.
        Die bedeutsamste Gefährdung einer Überdosierung von Opioiden ist eine Abflachung und Verlangsamung der Atmung (Atemdepression). Diese tritt am ehesten bei älteren und geschwächten Patienten auf und kann auch dazu führen, dass der Sauerstoffgehalt des Blutes sinkt. Dadurch könnte es z.B. zu einer Ohnmacht kommen.
      • Ähnlich wie andere Opioide kann Oxycodon die normale Produktion der körpereigenen Hormone (wie Kortisol oder Sexualhormone) beeinflussen. Dies geschieht vor allem dann, wenn Sie über lange Zeiträume hohe Dosen erhalten haben.
      • Die Retardtabletten dürfen nicht zerteilt, zerkaut oder zerrieben werden. Dieses würde zur Aufnahme einer möglicherweise gefährlichen Dosis des Wirkstoffes Oxycodonhydrochlorid führen.
      • Bei längerfristiger (chronischer) Anwendung kann sich bei Ihnen eine Gewöhnung (Toleranz) entwickeln. Dadurch können Sie höhere Dosen benötigen, um die erwünschte Schmerzlinderung zu erreichen. Ändern Sie keinesfalls die Dosierung ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt.
      • Die längerfristige Anwendung von Oxycodon kann zu körperlicher Abhängigkeit führen. Bei abrupter Beendigung der Therapie können Entzugssymptome wie z.B. Gähnen, erweiterte Pupillen, Tränenfluss, Triefnase, Zittern, Schwitzen, Angstzustände, Unruhe, Krampfanfälle, Schlaflosigkeit oder Muskelschmerzen auftreten. Wenn Sie die Therapie nicht mehr benötigen, kann es sein, dass Ihr Arzt Ihre Tagesdosis schrittweise verringert.
      • Die wiederholte Anwendung von Oxycodon kann zu Abhängigkeit und Missbrauch führen, was zu einer lebensbedrohlichen Überdosierung führen kann. Wenn Sie befürchten, dass Sie abhängig werden könnten, wenden Sie sich unbedingt an Ihren Arzt.
      • Insbesondere in hoher Dosierung kann eine gesteigerte Schmerzempfindlichkeit (Hyperalgesie) auftreten, die nicht auf eine weitere Dosiserhöhung anspricht. Ihr Arzt wird entscheiden, ob dann eine Dosisminderung oder ein Wechsel dieses starken Schmerzmittels (Opioids) erforderlich ist.
      • Dieses Arzneimittel ist nur zur Einnahme (Schlucken als ganze Retardtablette) bestimmt. Die Retardtabletten dürfen nicht aufgelöst und injiziert werden, da dies schwere, möglicherweise tödliche Folgen haben kann.
      • Falls Sie operiert werden müssen, teilen Sie bitte Ihren Ärzten mit, dass Sie Oxycodon einnehmen.
      • Kinder
        • Die Sicherheit und Wirksamkeit von Oxycodon ist bei Kindern unter 12 Jahren nicht ausreichend untersucht worden. Daher wird eine Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren nicht empfohlen.
      • Schlafbezogene Atemstörungen
        • Das Präparat kann schlafbezogene Atemstörungen wie Schlafapnoe (Atemaussetzer während des Schlafs) und schlafbezogene Hypoxämie (niedriger Sauerstoffgehalt des Blutes) verursachen. Zu den Symptomen können Atemaussetzer während des Schlafs, nächtliches Erwachen wegen Kurzatmigkeit, Durchschlafstörungen oder übermäßige Schläfrigkeit während des Tages gehören. Wenn Sie selbst oder eine andere Person diese Symptome beobachten, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Ihr Arzt wird eine Verringerung der Dosis in Betracht ziehen.
    • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
      • Das Präparat kann Ihre Verkehrstüchtigkeit und Ihre Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. Dies ist insbesondere zu Beginn einer Therapie, nach Erhöhung der Dosis oder nach Präparatewechsel sowie beim Zusammenwirken von Oxycodon mit Alkohol oder Arzneimitteln, die die Gehirnfunktion beeinträchtigen können, zu erwarten.
      • Bei einer stabilen Therapie ist ein generelles Fahrverbot nicht zwingend erforderlich. Die Beurteilung Ihrer jeweiligen individuellen Situation ist durch Ihren behandelnden Arzt vorzunehmen.
      • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob und unter welchen Bedingungen Sie aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen dürfen.
    • Anwendungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
      • Die Anwendung von Oxycodon kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
      • Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.

    Schwangerschaftshinweis

    • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
    • Schwangerschaft
      • Sie sollten Oxycodon nicht einnehmen, wenn Sie schwanger sind, außer wenn es zwingend notwendig ist. Es gibt keine ausreichenden Erfahrungen zur Anwendung des Wirkstoffes Oxycodonhydrochlorid bei Schwangeren.
      • Der Wirkstoff Oxycodonhydrochlorid gelangt durch die Plazenta in den Organismus des ungeborenen Kindes.
      • Eine längerfristige Anwendung während der Schwangerschaft kann zu Entzugserscheinungen beim Neugeborenen führen. Wenn Sie Oxycodon während der Geburt einnehmen, kann es bei Ihrem neugeborenen Kind zu einer Abflachung und Verlangsamung der Atmung (Atemdepression) kommen.
    • Stillzeit
      • Sie sollten das Arzneimittel nicht einnehmen, wenn Sie stillen. Der Wirkstoff Oxycodon kann in die Muttermilch übergehen und zu einer Sedierung und zu einer Abflachung und Verlangsamung der Atmung (Atemdepression) bei dem gestillten Kind führen.

    Wechselwirkungen

    • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
      • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.
      • Die Nebenwirkungen von Oxycodon können häufiger oder in stärkerer Form auftreten, wenn Sie Oxycodon gleichzeitig mit Arzneimitteln anwenden, die die Gehirnfunktion beeinträchtigen können oder angewendet werden, um Allergien, Reisekrankheit oder Erbrechen zu behandeln. Als Nebenwirkungen können z.B. Abflachung und Verlangsamung der Atmung (Atemdepression), Verstopfung, Mundtrockenheit oder Störungen beim Wasserlassen auftreten.
      • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie ein Arzneimittel aus der folgenden Liste einnehmen:
        • Schlafmittel oder Beruhigungsmittel (z.B. Hypnotika oder Sedativa),
        • Arzneimittel gegen Depressionen (z.B. Paroxetin oder Amitriptylin), einschließlich derjenigen, die zu der Gruppe der MAO-Hemmer gehören (wie z.B. Tranylcypromin, Phenelzin, Isocarboxazid, Moclobemid oder Linezolid),
        • Arzneimittel gegen Allergien, Reisekrankheit oder Erbrechen (Antihistaminika, Antiemetika),
        • Arzneimittel gegen psychische oder geistige Störungen (wie z.B. Psychopharmaka, Phenothiazine oder Neuroleptika),
        • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie, Schmerzen und Angstzuständen wie z.B. Gabapentin und Pregabalin,
        • Muskelrelaxantien zur Behandlung von Muskelkrämpfen (wie z.B. Tizanidin), Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson'schen Krankheit, andere stark wirksame Schmerzmittel (Opioide),
        • Cimetidin (ein Arzneimittel gegen Magengeschwüre, Verdauungsstörungen oder Sodbrennen),
        • Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (wie z.B. Ketoconazol, Voriconazol, Itraconazol oder Posaconazol),
        • Arzneimittel gegen Infektionen (wie z.B. Clarithromycin, Erythromycin oder Telithromycin),
        • Arzneimittel aus der Gruppe der Proteasehemmer zur Behandlung einer HIV-Infektion (z.B. Boceprevir, Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir oder Saquinavir),
        • Rifampicin gegen Tuberkulose,
        • Carbamazepin (ein Arzneimittel gegen Epilepsie oder Krampanfälle und gegen bestimmte Schmerzen),
        • Phenytoin (ein Arzneimittel gegen Epilepsie oder Krampfanfälle), die Heilpflanze Johanniskraut (auch als Hyperium perforatum bekannt),
        • Chinidin (ein Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen),
        • bestimmte Arzneimittel zur Gerinnungshemmung bzw. Blutverdünnung (wie z.B. Phenprocoumon).
      • Die gleichzeitige Anwendung von Oxycodon und Beruhigungsmitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel erhöht das Risiko für Schläfrigkeit, Atembeschwerden (Atemdepression), Koma und kann lebensbedrohlich sein. Aus diesem Grund sollte die gleichzeitige Anwendung nur in Betracht gezogen werden, wenn es keine anderen Behandlungsmöglichkeiten gibt.
      • Wenn Ihr Arzt jedoch Oxycodon zusammen mit sedierenden Arzneimitteln verschreibt, sollten die Dosis und die Dauer der begleitenden Behandlung von Ihrem Arzt begrenzt werden.
      • Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle sedierenden Arzneimittel, die Sie einnehmen und halten Sie sich genau an die Dosierungsempfehlung Ihres Arztes. Es könnte hilfreich sein, Freunde oder Verwandte darüber zu informieren, bei Ihnen auf die oben genannten Anzeichen und Symptome zu achten. Kontaktieren Sie Ihren Arzt, wenn solche Symptome bei Ihnen auftreten.
      • Das Risiko für Nebenwirkungen steigt, wenn Sie Antidepressiva (wie z. B. Citalopram, Duloxetin, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin, Venlafaxin) anwenden. Diese Arzneimittel können zu einer Wechselwirkung mit Oxycodon führen. Es können bei Ihnen unter anderem folgende Symptome auftreten: Unfreiwillige, rhythmische Muskelkontraktionen, einschließlich der Muskeln, die die Bewegung des Auges steuern, Unruhe, übermäßiges Schwitzen, Zittern, übersteigerte Reflexe, erhöhte Muskelspannung sowie Körpertemperatur über 38 °C. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn diese Symptome bei Ihnen auftreten.
    • Einnahme zusammen mit Getränken und Alkohol
      • Die Einnahme von Alkohol während der Behandlung kann zu verstärkter Schläfrigkeit führen und das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen erhöhen, wie flache Atmung mit dem Risiko eines Atemstillstands und Bewusstseinsverlustes.
      • Es wird empfohlen, während der Einnahme von Oxycodon keinen Alkohol zu trinken.
      • Während der Einnahme von Oxycodon sollten Sie den Verzehr von Grapefruitsaft vermeiden.

    Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

    Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

    Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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