Beipackzettel von Oxygesic 120 mg einsehen

Art und Weise

  • Bitte nehmen Sie die Retardtabletten im Ganzen ein, um die verlängerte Freisetzung des Wirkstoffes aus der Retardtablette nicht zu zerstören.
  • Schlucken Sie die Retardtabletten im Ganzen mit ausreichend Flüssigkeit (ein halbes Glas Wasser) morgens und abends nach einem festen Zeitplan (z. B. um 8 Uhr morgens und um 20 Uhr abends). Die Tabletten können mit oder ohne Nahrungsmittel eingenommen werden.
  • Sie müssen die Retardtabletten mit verzögerter Wirkstoff-Abgabe im Ganzen (unzerkaut) einnehmen und damit dafür sorgen, dass die langsame Abgabe von Oxycodon aus der Tablette nicht gestört wird. Brechen Sie die Tablette nicht, zerkauen Sie sie nicht und zermahlen Sie sie nicht. Eine Einnahme von zerbrochenen, zerkauten oder zermahlenen Tabletten führt zur schnelleren Abgabe des Wirkstoffes. Dies kann dazu führen, dass in Ihrem Körper eine möglicherweise tödliche Dosis Oxycodon aufgenommen wird.
  • Das Arzneimittel ist nur zum Einnehmen bestimmt (das Schlucken von ganzen Tabletten).
  • Sie dürfen diese Tabletten nie missbrauchen indem Sie sie auflösen und einspritzen (z. B. in ein Blutgefäß), da gegebenenfalls sonstige Bestandteil, zur Beschädigung von lokalem Gewebe (Nekrose) im Bereich rundum den Einstich und zur Veränderung des Lungengewebes (Lungengranulom) oder anderen schwerwiegenden oder lebensgefährlichen Folgen führen kann.

Dosierung

  • Wenden Sie das Arzneimittel immer genau nach Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Ihr Arzt wird die Dosierung der Stärke der Schmerzen und Ihrer individuellen Reaktion auf die Behandlung anpassen. Nehmen Sie die vorgeschriebene Anzahl Tabletten zweimal täglich ein.
  • Falls von Ihrem Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosierung wie folgt:
    • Erwachsene und Kinder über 12 Jahre
      • Nehmen Sie 1 Retardtablette (120 mg Oxycodonhydrochlorid) morgens und abends ein.
      • Für Dosierungen, die nicht mit dieser Stärke realisiert werden können, sind andere Stärken dieses Präparates vorhanden.
      • Die normale Anfangsdosis ist 10 mg Oxycodonhydrochlorid alle 12 Stunden als Retardtablette.
      • Ihr Arzt wird auf Grundlage der bisherigen Dosis bestimmen, wie viele Retardtabletten Sie jeden Tag einnehmen müssen und wie die gesamte Tagesdosis in eine Morgen- und Abenddosis aufgeteilt werden muss und ob die Dosis gegebenenfalls verändert werden muss. Ihr Arzt wird die Dosierung an Ihre Schmerzstärke und persönliche Situation abstimmen. Wenn Sie schon früher starke Schmerzmittel (Opioide) eingenommen haben, ist es möglich dass Sie mit einer höheren Dosis Oxycodon beginnen.
      • Einige Patienten, die das Arzneimittel nach einem festen Zeitplan einnehmen, benötigen schnell freisetzende Schmerzmittel als Bedarfsmedikation zur Beherrschung von Durchbruchschmerzen. Das Arzneimittel ist für die Behandlung dieser Durchbruchschmerzen nicht vorgesehen.
      • Bei der Behandlung von Nicht-Tumorschmerzen sind 40 mg im Allgemeinen eine ausreichende Tagesdosis, jedoch könnten auch höhere Dosen benötigt werden. Patienten mit Tumorschmerzen benötigen im Allgemeinen Dosierungen von 80 bis 120 mg, die in Einzelfällen bis zu 400 mg gesteigert werden können.
      • Die Behandlung muss regelmäßig in Hinblick auf Schmerzlinderung und andere Wirkungen überprüft werden, um eine bestmögliche Schmerzlinderung und eine schnelle Behandlung von möglicherweise auftretenden Nebenwirkungen zu gewährleisten und um festzulegen wie die Behandlung weiter geführt werden soll.
    • Ältere Patienten
      • Für ältere Patienten, die nicht an einer eingeschränkten Nieren- oder Leberfunktion leiden, gelten die normalen Dosierungen.
    • Patienten mit Funktionsstörungen der Leber oder der Niere
      • Falls bei Ihnen eine Nieren- oder Leberfunktionsstörung vorliegt und Sie bisher noch keine Opioide erhalten haben, sollten Sie als Anfangsdosis die Hälfte der für Erwachsene empfohlenen Dosis erhalten (z. B. 10 mg als Tagesdosis).
    • Andere Risikopatienten
      • Falls Sie ein niedriges Körpergewicht haben oder Ihr Körper Arzneimittel langsam verstoffwechselt, sollten Sie als Anfangsdosis die Hälfte der für Erwachsene empfohlenen Dosis erhalten.
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung des Arzneimittels zu stark oder zu schwach ist.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie zu viele Retardtabletten eingenommen haben, nehmen Sie unmittelbar Kontakt mit Ihrem Arzt oder Apotheker auf. Eine Überdosis kann verursachen:
      • verengte Pupillen,
      • langsame und flache Atmung (Atemdepression),
      • Benommenheit bis hin zur Teilnahmslosigkeit,
      • schlaffere Skelettmuskulatur,
      • Pulsverlangsamung,
      • Blutdruckabfall.
    • In schweren Fällen können Bewusstlosigkeit (Koma), Ansammlung von Wasser in der Lunge und ein Kreislaufkollaps auftreten und eventuell zum Tode führen.
    • Die missbräuchliche Anwendung hoher Dosen stark wirksamer Opiode wie Oxycodon kann tödliche Folgen haben.
    • Begeben Sie sich unter keinen Umständen in Tätigkeiten, bei denen Sie besondere Aufmerksamkeit brauchen (z. B. Autofahren).
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie vergessen das Arzneimittel einzunehmen oder wenn Sie eine geringere Dosis einnehmen, führt dies zur mangelhaften Schmerzlinderung.
    • Wenn sie eine Dosis vergessen einzunehmen und die nächste Dosis erst nach 8 Stunden oder noch später eingenommen werden soll, nehmen Sie die vergessene Tablette sofort ein und führen Sie weiter Ihren üblichen Einnahmeplan fort.
    • Wenn Sie die nächste Dosis innerhalb 8 Stunden einnehmen sollten, nehmen Sie die vergessene Tablette ein. Warten Sie dann aber 8 Stunden mit der Einnahme der nächsten Tablette. Nehmen Sie grundsätzlich nicht mehr als eine Dosis alle 8 Stunden.
    • Nehmen sie nie eine doppelte Dosis um eine vergessene Dosis nachzuholen.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Brechen Sie die Behandlung mit dem Arzneimittel nicht ab, ohne vorher Ihren Arzt zu fragen. Wenn die Behandlung nicht länger notwendig ist, wird empfohlen die tägliche Dosierung schrittweise zu reduzieren. Wenn die Behandlung plötzlich abgebrochen wird, können Entzugserscheinungen auftreten.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein starkes Schmerzmittel (Analgetikum) und gehört zur Gruppe der Opioide.
  • Es wird zur Linderung starker bis sehr starker Schmerzen bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren verwendet.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen den Wirkstoff Oxycodonhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels sind,
    • wenn Ihre Atmung nicht ausreichend, d. h. deutlich abgeflacht und verlangsamt ist (schwere Atemdepression),
    • wenn Sie eine schwere chronische Lungenerkrankung haben, die mit einer Verengung der Atemwege verbunden ist (schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung, auch COPD genannt),
    • wenn Sie ein Cor pulmonale haben (eine Veränderung des Herzens nach einer lang andauernden Lungenerkrankung),
    • wenn Sie ein schweres Bronchialasthma haben,
    • wenn Sie eine Darmlähmung haben (paralytischer Ileus).

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Übelkeit (vor allem zu Beginn der Therapie) und Verstopfung. Der Nebenwirkung Verstopfung können Sie durch vorbeugende Maßnahmen (wie z. B. viel trinken, ballaststoffreiche Ernährung) entgegenwirken. Wenn Ihnen übel ist oder Sie erbrechen müssen, kann Ihnen Ihr Arzt ein Arzneimittel dagegen verschreiben.
  • Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten und Maßnahmen, wenn Sie davon betroffen sind:
    • Wenn Sie eine von den folgenden bedeutsamen Nebenwirkungen bei sich beobachten, teilen Sie es unverzüglich dem nächst zu erreichenden Arzt mit.
    • Dieses Arzneimittel kann allergische Reaktionen auslösen, wobei schwere allergische Reaktionen selten sind. Kontaktieren Sie Ihren Arzt unverzüglich, wenn Sie folgendes bei sich bemerken: plötzlich auftretende Atembeschwerden, Schwellungen der Augenlider, des Gesichts oder der Lippen, Hautausschlag und Juckreiz vor allem wenn diese den ganzen Körper betreffen.
    • Langsame und flache Atmung (Atemdepression), dies ist die größte Gefahr bei einer Überdosierung mit starken Schmerzmitteln (Opioiden). Am häufigsten kommt sie bei älteren und geschwächten Patienten vor.
    • Der Wirkstoff Oxycodonhydrochlorid kann verengte Pupillen, Krämpfe in den Bronchien und Krämpfe der glatten Muskulatur verursachen und kann den Hustenreflex unterdrücken.
    • Wie bei allen starken Schmerzmitteln kann es bei der Behandlung mit Oxycodonhydrochlorid zur Entwicklung einer körperlichen oder psychischen Abhängigkeit kommen.
  • Andere mögliche Nebenwirkungen
    • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Verstopfung, Erbrechen, Übelkeit
      • Müdigkeit bis Benommenheit (Sedierung), Schwindelgefühl, Kopfschmerzen
      • Juckreiz
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Bauchschmerzen, Durchfall, Mundtrockenheit, Schluckauf, Verdauungsstörungen
      • Appetitabnahme bis zum Appetitverlust
      • Stimmungs- und Persönlichkeitsveränderungen (z. B. Angst, Depressionen), verminderte Aktivität, Unruhe, erhöhte Aktivität, Nervosität, Schlaflosigkeit, Denkstörungen, Verwirrtheitszustände
      • Muskelzittern
      • Atemnot
      • Hautreaktionen/Hautausschlag, Schwitzen
      • Beeinträchtigungen beim Wasserlassen, vermehrter Harndrang
      • Schwächezustände
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
      • Nicht ausreichende, d. h. deutlich abgeflachte und verlangsamte Atmung (Atemdepression)
      • Körperliche Abhängigkeit mit Entzugssymptomen
      • Verletzungen durch Unfälle
      • Überempfindlichkeitsreaktionen/allergische Reaktionen
      • Verlust von Körperwasser (Dehydratation)
      • Übererregbarkeit, Stimmungsschwankungen, euphorische Stimmung, Wahrnehmungsstörungen (z. B. Halluzinationen, Unwirklichkeitsgefühl), psychische Abhängigkeit
      • Abschwächung des Sexualtriebs, Erektionsstörungen
      • Gedächtnisverlust, Konzentrationsstörungen, Krampfanfälle (insbesondere bei Personen mit Epilepsie oder einer Neigung zu Krampfanfällen), Migräne, Geschmacksstörungen, erhöhte Muskelspannung, unwillkürliche Muskelzuckungen, Taubheitsgefühl (Hypoästhesie), Koordinationsstörungen, Kribbeln in Händen und Füßen (Parästhesien), Sprechstörungen, Ohnmacht (Synkope)
      • Verengung der Pupillen, Sehverschlechterung
      • Hörstörungen, Drehschwindel
      • Herzklopfen (als Entzugssymptom), Pulsbeschleunigung
      • Erweiterte Blutgefäße
      • Veränderung der Stimme, Husten
      • Schluckbeschwerden, Aufstoßen, Blähungen, Darmverschluss, Mundgeschwüre, Entzündung der Mundschleimhaut
      • Erhöhung der Leberwerte
      • Trockene Haut
      • Unfähigkeit Wasser zu lassen (Harnverhalt)
      • Schüttelfrost, Notwendigkeit der Einnahme höherer Dosen (Toleranzentwicklung), Schmerzen (z.B. Brustkorbschmerzen), Unwohlsein, Wassereinlagerungen (Ödeme z. B. in den Händen und Beinen, dort vor allem an den Knöcheln), Durst
    • Selten (kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen):
      • Blutdruckabfall, Schwächegefühl beim Aufstehen
      • Schwarzfärbung des Stuhles (Teerstuhl), Zahnveränderungen, Zahnfleischbluten
      • Bläschen im Lippen- oder Genitalbereich aufgrund einer Herpes Simplex-Infektion
      • Appetitsteigerung
      • Juckender Hautausschlag (Urtikaria)
      • Gewichtszu- oder -abnahme
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf der Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
      • Akute allergische Allgemeinreaktionen wie plötzlich auftretende Atemprobleme, Schwellung der Haut und/oder Blutdruckabfall (Anaphylaktische Reaktionen)
      • Aggressionen
      • Gesteigerte Schmerzempfindlichkeit
      • Karies
      • Störung des Gallenflusses, Gallenkolik
      • Ausbleiben der Regelblutung
  • Wenn Sie eine der oben genannten Nebenwirkungen bekommen, kann Ihr behandelnder Arzt normalerweise geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen. Verstopfung als Nebenwirkung kann durch Vorsorgemaßnahmen bekämpft werden, wie z. B. indem man viel trinkt und ballaststoffreiche Ernährung zu sich nimmt). Falls Sie an Übelkeit oder Erbrechen leiden, kann Ihr Arzt hierfür Medikamente verschreiben.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Einnahme ist erforderlich
    • wenn Sie älter oder geschwächt sind,
    • wenn Ihre Lungenfunktion stark eingeschränkt ist,
    • wenn Ihre Nieren- oder Leberfunktion eingeschränkt ist,
    • wenn Sie ein Myxödem haben (eine Erkrankung der Schilddrüse, bei der die Haut im Gesicht und an den Gliedmaßen teigig geschwollen, kühl und trocken ist),
    • wenn Ihre Schilddrüse zu wenig Hormone bildet (Schilddrüsenunterfunktion oder Hypothyreose),
    • wenn Ihre Nebennierenrinden zu wenig Hormone bilden (Nebennierenrindenunterfunktion oder Addisonsche Krankheit),
    • wenn Sie Schwierigkeiten beim Wasserlassen wegen einer vergrößerten Prostata haben (Prostatahypertrophie),
    • wenn Sie eine geistige Erkrankung haben, die mit einem (teilweisen) Realitätsverlust einhergeht (Psychose) und durch Alkohol oder Vergiftungszustände mit anderen Substanzen verursacht ist (Intoxikations-Psychose),
    • wenn Sie von Alkohol, Drogen oder starken Schmerzmitteln (Opioiden) abhängig sind oder waren,
    • wenn Sie Entzugserscheinungen haben, nachdem Sie mit der Einnahme von Alkohol oder Drogen aufgehört haben,
    • wenn Sie eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse haben (Pankreatitis), die schwere Schmerzen im Bauch und im Rücken verursacht,
    • wenn Sie Erkrankungen der Gallenblase oder der Gallenwege haben (z. B. Gallensteine),
    • wenn Sie eine verengende (obstruktive) oder entzündliche Darmerkrankung haben,
    • wenn Sie eine Kopfverletzung mit schweren Kopfschmerzen oder Unwohlsein haben - Verschleierung eines erhöhten Hirndruckes möglich,
    • wenn Sie einen niedrigen Blutdruck haben (Hypotonie),
    • wenn Sie an einer Epilepsie leiden oder wenn bei Ihnen eine Krampfneigung besteht,
    • wenn Sie Arzneimittel einnehmen, die zur Gruppe der MAO-Hemmer gehören (wie z. B. Tranylcypromin, Phenelzin, Isocarboxazid, Moclobemid und Linezolid), oder wenn Sie diese in den letzten zwei Wochen eingenommen haben.
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn einer der oben genannten Warnhinweise auf Sie zutrifft oder früher auf Sie zugetroffen hat.
    • Falls Sie operiert werden müssen, teilen Sie bitte Ihren Ärzten mit, dass Sie das Präparat einnehmen.
    • Wenn Sie noch nie vorher mit Opioiden behandelt wurden, wird Ihnen das Präparat nicht empfohlen, weil diese Stärken dann eine lebensbedrohliche Atemdepression verursachen können.
    • Bei einer Überdosierung ist eines der Hauptrisiken die Gefahr einer verminderten Atmung (Atemdepression). Diese tritt am häufigsten bei älteren oder geschwächten Patienten auf. Starke Schmerzmittel (Opioide) können einen schweren Blutdruckabfall bei Patienten, die dafür empfindlich sind, verursachen.
    • Das Arzneimittel wurde speziell so hergestellt, dass der Wirkstoff über einen längeren Zeitraum abgegeben wird und dadurch länger wirkt („Retardtabletten"). Bitte schlucken Sie daher die Retardtabletten als Ganzes, um diese spezielle Wirkstoff-Abgabe nicht zu beeinträchtigen.
    • Bei längerfristiger Anwendung kann eine Gewöhnung eintreten und es kann notwendig sein, die Dosierung zu erhöhen, um die Schmerzen ausreichend zu stillen. Es kann auch eine körperliche Abhängigkeit durch länger dauernden Gebrauch eintreten. Bei einem abrupten Abbruch der Behandlung können Entzugserscheinungen auftreten wie z. B. Gähnen, erweiterte Pupillen, Tränenfluss, Triefnase, Zittern, Schwitzen, Angst, Übererregbarkeit, Krampfanfälle und Schlaflosigkeit. Darum empfiehlt es sich, dass Ihr Arzt die Dosis allmählich vermindert, wenn eine Therapie nicht länger notwendig ist, um das Auftreten von Entzugserscheinungen zu vermeiden.
    • Bei der Einnahme des Arzneimittels kann Abhängigkeit auftreten. Wenn das Präparat bei chronischen Schmerzpatienten so benutzt wird wie vorgeschrieben, ist das Risiko einer physischen und psychischen Abhängigkeit stark vermindert und muss gegen den Nutzen der Anwendung abgewogen werden. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber.
    • Bei bestehendem oder früherem Alkohol- oder Arzneimittelmissbrauch ist das Arzneimittel nur mit besonderer Vorsicht anzuwenden.
    • Sehr selten kann - insbesondere in hoher Dosierung - eine gesteigerte Schmerzempfindlichkeit (Hyperalgesie) auftreten, die nicht auf eine weitere Dosiserhöhung anspricht. Ihr Arzt wird entscheiden, ob dann eine Dosisminderung oder ein Wechsel dieses starken Schmerzmittels (Opioids) erforderlich ist.
    • Sie können Überbleibsel der Tabletten in Ihrem Stuhl vorfinden. Machen Sie sich keine Sorgen, der Wirkstoff Oxycodon hat sich schon im Magen und im Darm aus der Tablette gelöst und wurde von Ihrem Körper aufgenommen.
    • Kinder
      • Die Sicherheit und Wirksamkeit des Arzneimittels ist bei Kindern jünger als 12 Jahre nicht ausreichend untersucht worden. Es wird darum bei Kindern jünger als 12 Jahre nicht empfohlen.
    • Ältere Patienten
      • Bei älteren Patienten ohne Leber- und Nierenprobleme ist eine Dosisanpassung meistens nicht erforderlich.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Das Präparat kann die Fähigkeit ein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen beeinträchtigen.
    • Wenn Ihre Behandlung stabil ist, ist ein Fahrverbot nicht notwendig. Der Arzt muss die Entscheidung aufgrund Ihrer persönlichen Situation machen. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten, ob oder unter welchen Bedingungen Sie ein Fahrzeug führen können.
  • Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
    • Die Anwendung des Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Sie sollten das Arzneimittel nicht einnehmen wenn Sie schwanger sind. Es liegen begrenzte Daten zur Anwendung von Oxycodon bei Schwangeren vor.
    • Eine längerfristige Anwendung von Oxycodon während der Schwangerschaft kann zu Entzugserscheinungen beim Neugeborenen führen. Die Anwendung des Präparates während der Geburt kann zu Problemen mit der Atmung (Atemdepression) beim Neugeborenen führen.
  • Stillzeit
    • Sie sollten das Arzneimittel nicht einnehmen wenn Sie stillen, weil der Wirkstoff Oxycodon in die Muttermilch übergehen und zu Problemen mit der Atmung (Atemdepression) bei dem gestillten Kind führen kann.

Wechselwirkungen

  • Bei Einnahme mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie:
      • Schlafmittel oder Beruhigungsmittel einnehmen (z. B. Hypnotika oder Sedativa),
      • Arzneimittel gegen Depressionen einnehmen (z. B. Paroxetin),
      • Arzneimittel gegen Allergien, Reisekrankheiten oder Erbrechen einnehmen (Antihistaminika, Antiemetika),
      • Arzneimittel gegen psychische oder geistige Störungen einnehmen (wie z. B. psychotrope Arzneimittel, Phenothiazine oder Neuroleptika),
      • Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson'schen Krankheit einnehmen,
      • andere stark wirksame Schmerzmittel (Opioide) einnehmen,
      • Chinidin einnehmen (ein Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen),
      • Cimetidin einnehmen (ein Arzneimittel gegen Magengeschwüre, Verdauungsstörungen oder Sodbrennen),
      • Arzneimittel gegen Pilzinfektionen einnehmen (wie z. B. Ketoconazol, Voriconazol, Itraconazol oder Posaconazol),
      • Arzneimittel gegen Infektionen einnehmen (wie z. B. Clarithromycin, Erythromycin oder Telithromycin),
      • Arzneimittel aus der Gruppe der Proteasehemmer zur Behandlung einer HIV-Infektion einnehmen (z.B. Boceprevir, Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir oder Saquinavir),
      • Rifampicin gegen Tuberkulose einnehmen,
      • Carbamazepin einnehmen (ein Arzneimittel gegen Epilepsie oder Krampfanfälle und bestimmte Schmerzen),
      • Phenytoin einnehmen (ein Arzneimittel gegen Epilepsie oder Krampfanfälle),
      • die Heilpflanze Johanniskraut einnehmen (auch als Hypericum perforatum bekannt),
      • bestimmte Arzneimittel zur Gerinnungshemmung bzw. Blutverdünnung einnehmen (Cumarin-Derivate z. B. Phenprocoumon oder Warfarin),
      • MAO-Hemmer einnehmen oder in den letzten zwei Wochen eingenommen haben.
  • Bei Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Die Einnahme von Alkohol während der Behandlung kann zu verstärkter Schläfrigkeit führen oder das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen erhöhen, wie flache Atmung mit dem Risiko eines Atemstillstands und Bewusstseinsverlust. Es wird empfohlen, während der Einnahme keinen Alkohol zu trinken.
    • Während der Einnahme sollten Sie den Verzehr von Grapefruitsaft vermeiden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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