Beipackzettel von Pivmelam 200 mg einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie die Tabletten sitzend oder stehend ein. Trinken Sie mindestens ein halbes Glas Wasser oder ein anderes Getränk, wenn Sie die Tablette einnehmen. Bevorzugt sollten Sie die Tablette mit einer Mahlzeit einnehmen um Magenprobleme zu vermeiden.
  • Anweisung für die Nutzung der Abzieh-Blisterpackung:
    • Entnehmen Sie die Tablette folgendermaßen:
      • 1. Drücken Sie nicht auf den Blisternapf und die Tabletten.
      • 2. Trennen Sie einen Blisternapf durch Biegen an der gepunkteten und perforierten Linie ab.
      • 3. Heben Sie die Deckfolie an, halten Sie diese und ziehen Sie die Deckfolie auseinander. Beginnen Sie von der Seite, die durch den Pfeil angezeigt wird.
      • 4. Entnehmen Sie die Tablette mit trockenen Händen und nehmen Sie diese ein.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Anwendung bei Jugendlichen und Erwachsenen
    • Die empfohlene Dosis beträgt 3-mal täglich 1 oder 2 Tabletten (200 - 400 mg) über 3 Tage.
  • Anwendung bei Kindern
    • Die Dosis hängt vom Gewicht des Kindes ab.
    • Kinder ab 6 Jahren, die weniger als 40 kg wiegen:
      • 20 - 40 mg / kg / Tag in drei Einzeldosen, bis zu 1200 mg pro Tag
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie aus Versehen eine größere Menge eingenommen haben, als Ihre verschriebene Dosis, kontaktieren Sie sofort die nächstgelegene Notfallaufnahme oder informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Denken Sie daran, die Packung und alle übrigen Tabletten mitzunehmen.
    • Eine übermäßige Dosis wird wahrscheinlich Übelkeit, Erbrechen und eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) hervorrufen.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie die vergessene Dosis ein, sobald Sie sich daran erinnern. Nehmen Sie die darauf folgende Dosis erst nach 4 Stunden ein, so dass die Menge dieses Arzneimittels in Ihrem Körper konstant bleibt. Danach nehmen Sie das Arzneimittel entsprechend der Anweisung weiter. Denken Sie daran, dieses Arzneimittel regelmäßig einzunehmen.
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Nehmen Sie das Arzneimittel so lange, wie es Ihr Arzt verschrieben hat. Es ist wichtig, dass Sie die Behandlung bis zum Ende fortführen, auch wenn Sie nach einigen Tagen beginnen, sich besser zu fühlen. Wenn Sie die Einnahme des Arzneimittels zu früh beenden, können Ihre Symptome zurückkehren.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Der Wirkstoff des Arzneimittels, Pivmecillinamhydrochlorid, ist ein Antibiotikum, das zur Behandlung von Infektionen der unteren Harnwege eingesetzt wird, die durch Bakterien verursacht werden.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Pivmecillinamhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
    • wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen Antibiotika der Klasse der Penicilline oder Cephalosporine sind
    • wenn bei Ihnen eine Verengung der Speiseröhre und / oder obstruktive Veränderungen im Magen-Darm-Trakt bekannt sind
    • wenn bei Ihnen eine erbliche metabolische Anomalie bekannt ist, die zu einem Mangel an einer Substanz, genannt Carnitin, führen kann.
    • wenn bei Ihnen eine erbliche metabolische Anomalie bekannt ist, bei welcher zuviel Säuren im Blut (Azidämie) oder im Urin (Azidurie) auftreten.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Die schwerwiegendsten Nebenwirkungen sind:
    • Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
      • Plötzlicher Hautausschlag, Anschwellen des Gesichtes und/oder des Halses, Atemnot oder Ohnmacht durch Überempfindlichkeit (anaphylaktische Reaktion)
      • Blutung von Haut und Schleimhäuten und Blutergüsse der Haut durch eine Veränderung des Blutes (niedrige Anzahl an Thrombozyten, auch bekannt als Thrombozytopenie),
      • Schwerer und lang andauernder blutiger Durchfall mit Bauchschmerzen und Fieber (Pseusomembranöse Kolitis).
    • Holen Sie sofort medizinische Hilfe, da Sie dringend eine medizinische Behandlung benötigen können.
  • Andere Nebenwirkungen
    • Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
      • Übelkeit
      • Durchfall
      • Infektion oder Entzündung der Vagina (Pilzinfektion der Scheide)
    • Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
      • Erbrechen
      • Dickdarmentzündung die zu Durchfall (gewöhnlich mit Blut und Schleim) und Bauchschmerzen führt
      • Bauchschmerzen
      • Magenverstimmung (Verdauungsstörung)
      • Probleme zu kauen oder die Nahrung hinunterzuschlucken. Das kann durch ein Geschwür im Mund oder der Speiseröhre oder durch eine Entzündung Ihrer Speiseröhre verursacht sein, die durch die Einnahme der Tabletten mit einer unzureichenden Menge an Flüssigkeit aufgetreten sind.
      • Häufigeres Auftreten von Fieber oder Infektionen. Das kann durch eine Veränderung bestimmter Zellen in Ihrem Körper verursacht sein.
      • Muskelschwäche oder Muskelverlust. Das kann durch eine Verringerung der Konzentration an der Substanz Carnitin in Ihrem Körper verursacht sein.
      • Kopfschmerzen
      • Drehschwindel
      • Benommenheit
      • Gelbfärbung der Haut oder der Augen
      • Ungewöhnlich dunkler Urin
      • Hautausschlag
      • Nesselsucht (Urtikaria)
      • Juckreiz (Pruritus)
      • Müdigkeit oder Energiemangel (Erschöpfung)
  • Andere Nebenwirkungen von Antibiotika derselben Klasse wie dieses Präparat, welche bei Patienten auftraten :
    • Veränderungen der Blut- und Leberwerte. Ihr Arzt kann Ihnen das genauer erklären.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal bevor Sie das Arzneimittel einnehmen.
      • bei bekannter Porphyrie (einer seltenen metabolischen Erkrankung)
      • bei einem bekannten Mangel an Carnitin (eine Aminosäure)
      • bei instabiler Zuckerkrankheit
      • beim Auftreten von schwerem Durchfall während der Behandlung mit dem Präparat
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel hat keinen Einfluss auf Ihre Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Das Arzneimittel kann während der Schwangerschaft angewendet werden, wenn dies aus klinischer Sicht notwendig ist.
  • Stillzeit
    • Das Arzneimittel darf während der Stillzeit angewendet werden.
  • Fortpflanzungsfähigkeit
    • Es gibt keine klinischen Studien zu Fortpflanzungsfähigkeit.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen. Der Effekt einiger Arzneimittel kann verändert sein oder die Arzneimittel können die Wirkung von Pivmecillinamhydrochlorid beeinflussen, wenn diese gleichzeitig eingenommen werden.
    • Es ist besonders wichtig, Ihrem Arzt mitzuteilen, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
      • Methotrexat (zur Behandlung von Rheumatismus, Tumoren und Schuppenflechte)
      • Probenecid (zur Behandlung von Gicht)
      • Informieren Sie Ihren Arzt ebenfalls, wenn Sie kürzlich Valproat eingenommen haben (ein Mittel zur Behandlung von Epilepsie)

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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