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Art und Weise

  • Das Arzneimittel wird durch einen Tropf in die Vene (intravenöse Infusion) gegeben. Dies wird durch medizinisches Fachpersonal oder einen Arzt vorgenommen.

Dosierung

  • Wie viel gegeben wird
    • Die Menge (Dosis), die Ihnen gegeben wird, hängt von Ihrer Körperoberfläche in Quadratmeter (m2) ab.
    • Diese wird bestimmt durch Ihre Körpergröße und Ihr Gewicht. Die Ergebnisse von Blutuntersuchungen und Ihr Gesundheitszustand werden ebenfalls berücksichtigt. Die empfohlene Dosis beträgt 50 mg/m2. Falls erforderlich, wird Ihr Arzt die Dosis während der Behandlung anpassen.
    • Ihr Arzt wird einige Tests durchführen, bevor Ihnen das Präparat gegeben wird.
  • Wie oft das Präparat gegeben wird
    • Das Arzneimittel wird an den Tagen 1, 8 und 15 eines jeden 28-Tage-Zyklus bis zu 6 Zyklen lang gegeben.
    • Bevor die Infusion gegeben wird, kann es sein, dass Ihnen Arzneimittel zur Verhinderung oder Verringerung möglicher Reaktionen auf das Präparat gegeben werden, wie z. B. Arzneimittel zur Vorbeugung gegen Übelkeit.
  • Wie lange die Infusion dauert
    • Dies dauert etwa eine Stunde, wenn nicht anders angegeben.

Indikation

  • Das Präparat gehört zu einer pharmakotherapeutischen Gruppe von Arzneimitteln, die als „Antineoplastika" bekannt sind. Diese werden in der Krebstherapie eingesetzt.
  • Das Arzneimittel wird zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit mehrfach rezidivierten oder refraktären aggressiven Non-Hodgkin-Lymphomen angewendet. Das Arzneimittel tötet Krebszellen durch Bindung an die DNA, was zum Zelltod führt. Es wird bei Patienten angewendet, deren Krebs nicht anspricht oder zurückgekehrt ist, nachdem sie andere Chemotherapien erhielten.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Pixantrondimaleat oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn sie vor Kurzem einen Impfstoff erhalten haben.
    • wenn Ihnen mitgeteilt wurde, dass Sie eine persistierende, langfristige geringe Anzahl der roten Blutkörperchen, weißen Blutkörperchen und Blutplättchen haben.
    • wenn Sie sehr schwere Leberprobleme haben.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Infusionsbedingte Reaktionen
    • Schmerz/Rötung an der Injektionsstelle kann während der Infusion des Arzneimittels selten auftreten. Teilen Sie der Person, die Ihnen die Infusion gibt, sofort mit, wenn Sie Schmerzen verspüren oder wenn die Einstichstelle rot wird. Es ist möglich, dass die Infusion verlangsamt oder beendet werden muss.
    • Wenn diese Symptome verschwinden oder sich bessern, kann die Infusion fortgesetzt werden.
    • Das Arzneimittel hat eine tiefblaue Farbe und mehrere Tage lang nach Erhalt des Präparates können Ihre Haut und Augen eine bläuliche Verfärbung entwickeln und Ihr Urin kann eine bläuliche Verfärbung aufweisen. Die Verfärbung der Haut verschwindet im Allgemeinen im Verlauf von ein paar Tagen bis Wochen, da das Arzneimittel ausgeschieden wird.
  • Infektionen
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn bei Ihnen nach einer Behandlung Symptome einer Infektion auftreten (z. B. Fieber, Schüttelfrost, Atembeschwerden, Husten, Entzündungen/wunde Stellen im Mund, Schluckbeschwerden oder schwerer Durchfall).
    • Sie können leichter an Infektionen erkranken, nachdem Sie das Arzneimittel erhalten haben.
  • Herz
    • Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Pumpleistung Ihres Herzens als Ergebnis der Behandlung vermindert oder dass Sie sogar eine schwere Erkrankung namens Herzinsuffizienz entwickeln, vor allem wenn Ihre Herzfunktion zu Beginn der Behandlung bereits beeinträchtigt war. Ihr Arzt wird Ihre Herzfunktion überwachen, wenn es irgendein Zeichen oder Symptom gibt, dass Ihr Herz betroffen sein kann.
  • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn sie denken, dass Sie eine der folgenden Reaktionen aufweisen
    • Sehr häufige Nebenwirkungen (können bei mehr als 1 Behandelten von 10 auftreten):
      • Übelkeit, Erbrechen
      • Verfärbung der Haut
      • Schwund oder Verlust der Haare
      • Abnorme Färbung des Urins
      • körperliche Schwäche
      • niedrige Anzahl von weißen Blutkörperchen, niedrige Anzahl von roten Blutkörperchen (Anämie) und niedrige Anzahl der Thrombozyten im Blut (möglicherweise Transfusion erforderlich).
    • Häufige Nebenwirkungen (können bei 1 bis 10 Behandelten von 100 auftreten):
      • Infektionen wie z. B. Lungenentzündung, Hautinfektionen, Infektionen mit niedriger Anzahl von weißen Blutkörperchen, Soor (Pilzbefall der Mundschleimhaut)
      • Fieber
      • Geschmacksstörungen
      • Empfindungsstörungen der Haut wie z. B. Taubheitsgefühl, Kribbeln, Stechen (Parästhesie)
      • Kopfschmerzen
      • Schläfrigkeit
      • Müdigkeit
      • Entzündung der Augen (Konjunktivitis)
      • Durchfall
      • Bauchschmerzen
      • Entzündung und/oder Geschwüre im Rachen und Mund
      • Mundtrockenheit, Verstopfung, Verdauungsstörungen, Appetitlosigkeit
      • Hautveränderungen wie Rötung und Juckreiz der Haut, Nagelveränderungen
      • Schäden am Herzen, Abnahme der Pumpleistung des Herzens, Blockierung von elektrischen Signalen in Ihrem Herzen, ungleichmäßiger oder schneller Herzschlag
      • Niedriger Blutdruck
      • Venenverfärbung, blasse Haut
      • Kurzatmigkeit, Husten
      • Blut im Urin
      • Überschüssiges Eiweiß im Urin
      • Schwellung der Beine oder Knöchel oder anderer Körperteile
      • Knochenschmerzen
      • Schmerzen in der Brust
      • Niedriger Phosphatspiegel im Blut
      • Abnorme Werte bei Bluttest für Leber- oder Nierenfunktion.
    • Gelegentliche Nebenwirkungen (können bei 1 bis 10 Behandelten von 1.000 auftreten):
      • Schwere Infektionen wie septischer Schock, Bronchitis, Lungenentzündung, Candidiasis, Entzündung des Zellgewebes, Meningitis, Gastroenteritis
      • Virusinfektionen wie Gürtelrose oder Reaktivierung von anderen Viren wie Lippenherpes
      • Nervosität, Schlaflosigkeit
      • Verlust der Energie
      • Schwindel, Vertigo
      • Trockene Augen
      • Taubheitsgefühl im Mund
      • Infektion der Hornhaut
      • Allergie auf das Arzneimittel
      • Abnahme des Kalzium- und Natriumspiegels im Blut; Erhöhung der Harnsäurewerte im Blut
      • Entzündungen oder Flüssigkeitsansammlung im Bereich der Lunge
      • „laufende" Nase
      • Blutungen wie z. B. Darmbluten, rote oder blaue Flecken am Körper infolge geplatzter Blutgefäße
      • Venenreizungen
      • Nachtschweiß
      • unregelmäßiger Herzschlag
      • spontane Erektion
      • Hautausschlag und/oder Geschwüre
      • Schmerzen, Schwellungen, Schwäche, Steifheit in den Gelenken oder Muskeln
      • verminderte Urinmenge
      • Gewichtsverlust
      • erhöhte Bilirubinwerte im Blut oder Urin
      • Entzündung der Speiseröhre
      • Schmerzen in Nacken, Rücken, Extremitäten
      • Nagelinfektion
      • Neoplasma- (Tumor-)progression
      • Knochenmarkversagen
      • Erhöhte Eosinophilwerte im Blut.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie das Arzneimittel anwenden:
      • wenn Ihnen mitgeteilt wurde, dass der Wert Ihrer weißen Blutkörperchen sehr niedrig ist.
      • wenn Sie an einer Herzerkrankung oder unkontrolliert hohem Blutdruck leiden, besonders wenn Ihnen jemals mitgeteilt wurde, dass Sie innerhalb der letzten sechs Monate Herzversagen oder einen Herzinfarkt hatten.
      • wenn Sie an einer Infektion leiden.
      • wenn Sie jemals gegen Krebs behandelt wurden.
      • wenn Sie eine spezielle, natriumarme Diät befolgen.
      • wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, die Wechselwirkungen mit diesem Präparat haben könnten.
    • Hautempfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht
      • Während der Behandlung mit Pixantron sollten Sie auf ein Minimum beschränken oder vermeiden, sich natürlichem oder künstlichem Sonnenlicht (Solarien oder UVA/B-Behandlung) auszusetzen. Wenn Sie dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, tragen Sie sonnendichte Kleidung und benutzen sie Sonnenschutzmittel, die UVA stark absorbieren.
    • Kinder und Jugendliche
      • Geben Sie dieses Arzneimittel nicht an Kinder unter dem Alter von 18 Jahren, weil keine Informationen über die Behandlungen von Kindern und Jugendlichen vorliegen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es ist nicht bekannt, ob das Arzneimittel Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen hat.

Schwangerschaftshinweis

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei schwangeren Frauen, da es zu Schäden für das ungeborene Kind kommen kann. Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
  • Während der Behandlung mit dem Präparat und bis zu 6 Monate nach der Behandlung müssen angemessene empfängnisverhütende Maßnahmen angewendet werden. Dies gilt bei der Anwendung für Frauen, die schwanger werden können, und Männer, die Vater eines Kindes werden können.
  • Nicht stillen, während Sie mit dem Arzneimittel behandelt werden.

Wechselwirkungen

  • Anwendung des Präparates zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben. Dies ist äußerst wichtig, da die gleichzeitige Anwendung von mehr als einem Arzneimittel ihre Wirkung verstärken oder abschwächen kann. Das Präparat darf nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln angewendet werden, außer Ihr Arzt hat Ihnen mitgeteilt, dass dies ungefährlich ist.
    • Stellen Sie insbesondere sicher, Ihren Arzt zu informieren, wenn Sie derzeit eine der folgenden Arzneimittel anwenden oder vor Kurzem angewendet haben:
      • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Arzneimittel einnehmen, wie z. B.:
        • Warfarin zur Verhinderung der Bildung von Blutgerinnseln
        • Theophyllin zur Behandlung von Lungenerkrankungen wie Emphysem oder Asthma
        • Amitriptylin zur Behandlung von Depressionen
        • Olanzapin, Clozapin zur Behandlung von Schizophrenie oder manischer Depression
        • Haloperidol zur Behandlung von Angst und Schlaflosigkeit
        • Ondansetron zur Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen während einer Chemotherapie
        • Propranolol zur Behandlung von Bluthochdruck
  • Anwendung des Arzneimittels zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Sie müssen Ihre Ernährung nach der Behandlung mit dem Präparat nicht ändern, sofern nicht von Ihrem Arzt verordnet.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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