Beipackzettel von Pliaglis 70mg/g+70mg/g Creme einsehen

Art und Weise

  • Die Creme ist für die Anwendung bei nur einem einzigen Patienten vorgesehen.
  • Sie sollte nur auf trockener, intakter Haut angewendet werden.
  • Wenden Sie die Creme nicht selbst an Ihrem Gesicht an. Die Anwendung an Ihrem Gesicht sollte nur von Ihrem Arzt durchgeführt werden.
  • Die Creme muss gleichmäßig und dünn (ca. 1 mm Dicke) auf die zu behandelnde Fläche (wie von Ihrem Arzt verordnet) mit einem flachen Gegenstand, wie z. B. einem Metallspatel oder einem Zungenspatel, aufgetragen werden. Sie sollte nie mit den Fingern aufgetragen werden.
  • Decken Sie den behandelten Bereich nicht mit einem dicht abschließenden (okklusiven) Verband ab.
  • Berühren Sie die Creme nicht mit Ihren Fingern.
  • Vermeiden Sie Kontakt mit den Augen. Falls das Arzneimittel mit Ihren Augen in Kontakt kommt, spülen Sie das betroffene Auge sofort mit Wasser oder Kochsalzlösung und schützen Sie das Auge, bis das Gefühl wieder vollständig zurückgekehrt ist.
  • Die Creme sollte je nach Eingriff, wie von Ihrem Arzt verordnet, 30 bis 60 Minuten trocknen.
  • Nach Abwarten der erforderlichen Applikationsdauer wird die getrocknete Creme einen dünnen Film auf Ihrer Haut gebildet haben. Die Creme lässt sich entfernen, indem ein freier Rand des Films gefasst und dieser von der Haut abgezogen wird.
  • Der Film ist sofort nach dem Entfernen sicher zu entsorgen (siehe Gebrauchsinformation).
  • Wischen Sie mit einer Kompresse (wie z. B. mit einem Papiertaschentuch oder mit Watte) alle übrig bleibenden Filmreste vom Hautbereich ab.
  • Die Hände sollten sofort nach dem Entfernen und Entsorgen des Films gewaschen werden.

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis beträgt ca. 1,3 g Creme pro 10 cm2.
  • Die Creme ist für die Anwendung bei nur einem einzigen Patienten vorgesehen.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Die maximale Applikationsfläche sollte 400 cm2 nicht überschreiten (d. h. es sollten nicht mehr als zwei 30 g Tuben verwendet werden). Falls zuviel Creme angewendet wird, sollten Sie dies sofort Ihrem Arzt oder Apotheker mitteilen.
  • Falls Sie glauben, dass die Menge an Creme zu gering ist, teilen Sie dies Ihrem Arzt sofort mit.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist eine Creme, welche die Lokalanästhetika Lidocain und Tetracain enthält. Diese Wirkstoffe werden zur Betäubung von Hautbereichen vor einem schmerzhaften Eingriff angewendet, z. B. vor dem Einführen einer Nadel oder vor Laserbehandlungen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Lidocain oder Tetracain, ähnliche Lokalanästhetika oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie wissen, dass Sie allergisch sind gegen para-Aminobenzoesäure (manchmal als PABA bezeichnet), ein Stoff, der bei der Aufspaltung von Tetracain oder von sonstigen möglichen Bestandteilen im Körper entsteht
    • auf verletzter oder gereizter Haut
    • auf Schleimhäuten, z. B. im Mund

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Die meisten Nebenwirkungen treten an der Stelle auf, an der die Creme aufgetragen wird. Im Allgemeinen sind die Nebenwirkungen leicht, kurzfristig und verschwinden in der Regel nach dem Ende der Behandlung.
  • Die beiden Arzneistoffe, aus denen die Creme besteht (Lidocain und Tetracain), können allergische (anaphylaktoide) Reaktionen hervorrufen, wie z. B. Hautausschlag, Schwellungen und Atemschwierigkeiten. Falls Sie irgendwelche dieser Nebenwirkungen wahrnehmen, müssen Sie die Creme sofort entfernen und sich an einen Arzt wenden.
  • Die meisten dieser Nebenwirkungen traten am Ort der Anwendung auf.
  • Sehr häufig: kann bei mehr als 1 von 10 Patienten auftreten
    • Rötung der Haut
    • Hautverfärbungen
  • Häufig: kann bei bis zu 1 von 10 Patienten auftreten
    • Schwellung der Haut
  • Gelegentliche Nebenwirkungen: kann bei bis zu 1 von 100 Patienten auftreten
    • Juckende Haut
    • Schmerzen oder Schmerzen an der Haut
  • Selten: kann bei bis zu 1 von 1.000 Patienten auftreten
    • Blässe der Haut
    • Brennendes Gefühl auf der Haut
    • Schwellung des Gesichts
    • Abschälen der Haut
    • Hautreizung
    • Kribbelgefühl
    • Schwellung des Augenlids
  • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
    • Nesselausschlag (Urtikaria)
  • Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie die Creme anwenden,
      • wenn Sie Probleme mit Ihrer Leber, Ihren Nieren oder Ihrem Herzen haben
      • wenn Sie sehr krank oder in einer schwachen körperlichen Verfassung sind, da Sie möglicherweise empfindlicher auf das Arzneimittel reagieren
    • Vermeiden Sie Kontakt mit den Augen. Falls das Arzneimittel mit Ihren Augen in Kontakt kommt, spülen Sie das betroffene Auge sofort mit Wasser oder Kochsalzlösung und schützen Sie das Auge, bis das Gefühl wieder vollständig zurückgekehrt ist.
    • Die Creme sollte nicht länger angewandt werden als empfohlen.
    • Nach Entfernen der Creme fühlt sich Ihre Haut taub an. Achten Sie darauf, den betäubten Bereich nicht zu kratzen oder zu reiben bzw. sehr heiße oder sehr kalte Flächen nicht zu berühren, bis die Betäubung aufgehört hat, da Sie die Haut versehentlich verletzen könnten.
  • Kinder und Jugendliche
    • Geben Sie dieses Arzneimittel nicht Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, da die Sicherheit und Wirksamkeit nicht belegt sind.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf Ihre Verkehrstüchtigkeit oder Ihre Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Fragen Sie vor der Anwendung des Arzneimittel während einer Schwangerschaft Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Stillzeit
    • Das Stillen kann während der Anwendung des Arzneimittels fortgesetzt werden, wenn Sie das Arzneimittel nicht an Ihrer Brust anwenden.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Das Risiko von Nebenwirkungen steigt, wenn dieses Arzneimittel gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln angewendet wird, wie z. B. mit:
      • einigen Arzneimitteln zur Behandlung von Herzbeschwerden, wie Chinidin, Disopyramid, Tocainid, Mexiletin und Amiodaron,
      • Arzneimitteln, die bekanntlich eine Methämoglobinämie hervorrufen, wie Sulfonamide, Naphthalin, Nitrate und Nitrite, Nitrofurantoin, Nitroglycerin, Nitroprussid, Pamaquine und Chinin,
      • anderen Arzneimitteln, die Lidocain und/oder Tetracain enthalten.
  • Anwendung zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Sie können das Arzneimittel vor oder auch nach dem Essen und Trinken anwenden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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