Beipackzettel von Propranolol STADA 80mg Tabletten einsehen

Art und Weise

  • Die Tabletten sind unzerkaut mit etwas Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) einzunehmen.

Dosierung

  • Nehmen Sie das Arzneimittel immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Es ist sehr wichtig, dass Sie das Arzneimittel einnehmen, solange es Ihnen Ihr Arzt verordnet.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
    • Die Dosierung sollte individuell - vor allem nach dem Behandlungserfolg - festgelegt werden und darf ohne Anweisung des Arztes nicht geändert werden.
    • Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
      • Beginn der Behandlung mit 2- bis 3-mal täglich je 40 mg Propranololhydrochlorid. Hierfür stehen Tabletten mit geeigneter Wirkstoffstärke zur Verfügung. Wird damit keine ausreichende Wirkung erzielt, 2- bis 3-mal täglich 1 Tablette (entsprechend 160 bis 240 mg Propranololhydrochlorid).
      • Falls erforderlich, kann die Dosis bis auf 2-mal täglich 2 Tabletten (entsprechend 320 mg Propranololhydrochlorid) gesteigert werden.
    • Erkrankungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit), Herzrhythmusstörungen mit erhöhter Schlagzahl (tachykarde Herzrhythmusstörungen)
      • Die Anfangsdosis beträgt 3-mal täglich je 40 mg Propranololhydrochlorid. Hierfür stehen Tabletten mit geeigneter Wirkstoffstärke zur Verfügung. Wird damit keine ausreichende Wirkung erzielt, 2- bis 3-mal täglich 1 Tablette (entsprechend 160 bis 240 mg Propranololhydrochlorid).
      • Die optimale Erhaltungsdosis muss individuell durch Ihren Arzt festgelegt werden.
    • Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion
      • Bei stark eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion ist die Ausscheidung des Arzneimittels reduziert, so dass Ihr Arzt die Dosis unter Umständen senken wird.
    • Kinder
      • Das Arzneimittel kann bei Kindern für die Behandlung von bestimmten Formen von Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden.
      • Die Dosierung wird individuell vom Arzt in Abhängigkeit vom Körpergewicht bzw. Alter des Kindes festgelegt.
  • Dauer der Anwendung
    • Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt.
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung des Arzneimittels zu stark oder zu schwach ist.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung oder wenn ein Kind die Tabletten eingenommen hat umgehend einen Arzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann. Er wird sich bei der Behandlung einer Überdosierung am Krankheitsbild orientieren und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.
    • In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung kann es zu folgenden Beschwerden kommen
      • starker Blutdruckabfall (Hypotonie)
      • verminderte Herzschlagfolge (Bradykardie) bis hin zum Herzstillstand
      • Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz)
      • kardiogener Schock.
    • Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen, gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.
    • Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall der Herzfrequenz oder des Blutdrucks muss die Behandlung mit diesem Arzneimittel abgebrochen werden.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht zusätzlich mehr Tabletten ein, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung mit diesem Arzneimittel nicht ohne Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt!
    • Eine Unterbrechung oder Änderung der Dosierung darf nur auf ärztliche Anweisung erfolgen. Soll die Behandlung mit dem Arzneimittel nach längerer Anwendung unterbrochen oder abgesetzt werden, sollte dies, da abruptes Absetzen zur Minderdurchblutung des Herzmuskels (Herzischämie) mit neuerlicher Verschlimmerung einer Angina pectoris (Brustschmerz), zu einem Herzinfarkt oder zum Wiederauftreten eines Bluthochdrucks führen kann, grundsätzlich langsam ausschleichend erfolgen. Ihr Arzt wird dies mit Ihnen besprechen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt und Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die Beta-Rezeptorenblocker genannt werden.
  • Es wird angewendet
    • zur Behandlung von Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
    • zur Behandlung von Erkrankungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit)
    • zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen mit erhöhter Schlagzahl (tachykarde Herzrhythmusstörungen)

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Propranololhydrochlorid, andere Betarezeptorenblocker oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels sind
    • wenn Sie unter einer Herzmuskelschwäche (manifeste Herzinsuffizienz) leiden
    • bei Schock
    • wenn Sie unter folgenden Erregungsleitungsstörungen am Herzen leiden
    • Erregungsleitungsstörungen von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern (AV-Block II. und III. Grades)
    • Sinusknoten-Syndrom
    • gestörte Erregungsleitung zwischen Sinusknoten und Vorhof (sinuatrialer Block)
    • wenn Sie einen Ruhepuls von unter 50 Schlägen pro Minute vor Behandlungsbeginn (Bradykardie) haben
    • wenn sie unter stark erniedrigtem Blutdruck (Hypotension) leiden
    • bei Übersäuerung des Blutes (Azidose)
    • bei Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen (Durchblutungsstörungen z. B. in den Armen oder Beinen)
    • wenn Sie zu Bronchialverkrampfung (bronchiale Hyperreagibilität z. B. bei Asthma bronchiale) neigen
    • bei gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmstoffen (ausgenommen sind so genannte MAO-B-Hemmstoffe). MAO-Hemmstoffe sind eine Gruppe von Arzneimitteln, die z.B. zur Behandlung depressiver Erkrankungen eingesetzt werden.
  • Die intravenöse Gabe (d. h. Verabreichung in eine Vene) von bestimmten Calcium-Antagonisten (so genannter Verapamil- und Diltiazem-Typ) oder anderen Arzneimitteln gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika, wie z. B. Disopyramid) während der Behandlung mit diesem Arzneimittel ist kontraindiziert, d. h. eine solche Verabreichung darf nicht erfolgen (Ausnahme: in der Intensivmedizin).

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann das Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
    • Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
    • Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1 000
    • Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10 000
    • Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10 000
    • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
  • Herzerkrankungen
    • Häufig: Starke Verminderung der Herzfrequenz (Bradykardie), Herzklopfen (Palpitationen), Überleitungsstörungen von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern oder Verstärkung einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz).
    • Sehr selten: Bei Patienten mit Engegefühl im Brustbereich (Angina pectoris) ist eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen.
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • Gelegentlich: Verringerung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie).
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • Häufig: Missempfindungen (Parästhesien), anfallartige, kurzfristige Bewusstlosigkeit (Synkopen). Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es zu zentralnervösen Störungen wie Müdigkeit, Schwindelgefühl, Benommenheit oder Kopfschmerzen kommen.
    • Gelegentlich: Es kann zu einem Myasthenia gravis ähnlichen Krankheitsbild (krankhafte Muskelschwäche- oder Ermüdbarkeit) kommen.
    • Sehr selten: Verstärkung einer bestehenden krankhaften Muskelschwäche oder -ermüdbarkeit (Myasthenia gravis).
  • Augenerkrankungen
    • Gelegentlich: Einschränkung des Tränenflusses (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten), Augenbindehautentzündung (Konjunktivitis).
    • Sehr selten: Entzündungen der Horn- und Bindehaut des Auges (Keratokonjunktivitis) und Sehstörungen.
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • nicht bekannt: Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (insbesondere obstruktiven Atemwegserkrankungen) zu Atemnot kommen.
  • Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
    • Häufig: Vorübergehend kann es zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall) kommen.
    • Gelegentlich: Mundtrockenheit.
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • Sehr selten: Bei schweren Nierenfunktionsstörungen wurde über eine Verschlechterung der Nierenfunktion berichtet. Deshalb sollte während der Behandlung mit diesem Arzneimittel die Nierenfunktion entsprechend überwacht werden.
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • Häufig: Allergische Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Hautausschlag) und Haarausfall.
    • Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es zu Schwitzen kommen.
    • Gelegentlich: Kleinfleckige Einblutungen in die Haut und Schleimhaut (Purpura).
    • Sehr selten: Betarezeptorenblocker (z.B. Propranolol STADA®) können eine Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu schuppenflechte-ähnlichen (psoriasiformen) Hautausschlägen führen.
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • Selten: Muskelschwäche und Muskelkrämpfe.
    • Sehr selten: Bei Langzeitbehandlung wurden Gelenkerkrankungen (Arthropathie) beobachtet, wobei ein Gelenk (Monoarthritis) oder mehrere (Polyarthritis) betroffen sein können.
  • Endokrine Erkrankungen
    • nicht bekannt: Bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) können die klinischen Zeichen eines übermäßigen Anstiegs der Schilddrüsenhormone im Blut (Thyreotoxikose), wie z.B. erhöhte Herzschlagfolge oder Zittern verschleiert sein.
    • Unterzuckerung (Hypoglykämie) einschließlich unterzuckerungsbedingter Krampfanfälle.
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • Selten: Eine bisher nicht in Erscheinung getretene Zuckerkrankheit (latenter Diabetes mellitus) kann erkennbar werden oder eine bereits bestehende sich verschlechtern.
    • nicht bekannt: Nach längerem Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es zu erniedrigtem Blutzucker (hypoglykämische Zustände) kommen. Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers (Hypoglykämie) insbesondere erhöhte Herzschlagfolge und Zittern können verschleiert werden.
    • Es kann zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurden eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyceride im Blut beobachtet.
  • Gefäßerkrankungen
    • Häufig: Verstärkter Blutdruckabfall.
    • Sehr selten: Eine Verstärkung der Beschwerden von Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen (einschließlich Claudicatio intermittens, Raynaud-Syndrom) wurde beobachtet.
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • Häufig: Kältegefühl in den Gliedmaßen.
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • nicht bekannt: Beta-Rezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen, d.h. akuter allergischer Allgemeinreaktionen, erhöhen.
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • Sehr selten: Erhöhung der Leberwerte (Transaminasen [GOT, GPT]).
    • Da unter der Behandlung mit anderen Beta-Rezeptorenblockern schwere Leberschäden beobachtet wurden, wird Ihr Arzt Ihre Leberwerte während der Behandlung möglicherweise regelmäßig kontrollieren.
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • Sehr selten: Potenzstörungen.
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • Häufig: Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es zu Verwirrtheit, Nervosität, Schlafstörungen, depressiven Verstimmungen, Alpträumen und Wahnvorstellungen (Halluzinationen) kommen.
    • Sehr selten: Libidostörungen.
  • Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind
    • Sollten Sie die o.g. Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie ihren Arzt. Er wird über den Schweregrad und ggf. über weitere Maßnahmen entscheiden.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die hier nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Einnahme ist erforderlich
    • Wenn eine der folgenden Erkrankungen oder Bedingungen auf Sie zutrifft, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, da das Arzneimittel dann nur mit Vorsicht angewendet werden darf
      • geringgradige Erregungsleitungsstörungen von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern (AV-Block I. Grades)
      • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (Zustände mit erniedrigtem Blutzucker sind möglich)
      • Neigung zu niedrigen Blutzuckerspiegeln z. B. durch längeres Fasten und schwere körperliche Belastung. Beides kann zu stark erniedrigtem Blutzucker (Hypoglykämie) führen.
      • hormonproduzierender Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom, eine vorherige Behandlung mit Alpha-Rezeptorenblockern ist erforderlich. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt.)
      • eingeschränkte Leber- und/oder Nierenfunktion
        • s. Kategorie Dosierung und Nebenwirkungen
      • Wenn bei Ihnen eine Schuppenflechte (Psoriasis) in der persönlichen oder familiären Vorgeschichte aufgetreten ist, sollte die Anwendung von Beta-Rezeptorenblockern, wie z. B. Propranolol, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch Ihren Arzt erfolgen.
      • Wenn bei Ihnen schwere Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte aufgetreten sind oder wenn Sie eine Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft erhalten (so genannte Hyposensibilisierungstherapie; Vorsicht, überschießende allergische Allgemeinreaktionen können auftreten). Bei diesen Patienten ist eine strenge Indikationsstellung durch den Arzt geboten, da Beta-Rezeptorenblocker die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen, d. h. akuter allergischer Allgemeinreaktionen, erhöhen können.
    • Weitere Hinweise
      • Da unter der Behandlung mit anderen Beta-Rezeptorenblockern schwere Leberschäden beobachtet wurden, wird Ihr Arzt Ihre Leberwerte während der Behandlung möglicherweise regelmäßig kontrollieren.
      • Da die Warnzeichen des erniedrigten Blutzuckers (z. B. schneller Herzschlag oder Zittern) verdeckt werden können, sind bei gefährdeten Patienten regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
      • Beim Tragen von Kontaktlinsen ist die Möglichkeit eines verminderten Tränenflusses zu beachten.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch (d. h. Anwendung gemäß den Angaben in der Gebrauchsinformation) kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
  • Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
    • Die Anwendung von Propranolol kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Propranolol als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.

Schwangerschaftshinweis

  • Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Ausreichende Studien zur Anwendung von Propranololhydrochlorid, dem Wirkstoff des Arzneimittels, bei schwangeren Frauen liegen nicht vor. Da unerwünschte Wirkungen auf die Mutter (vorzeitige Wehen) nicht ausgeschlossen werden können, dürfen Sie, wenn Sie schwanger sind, das Arzneimittel nur einnehmen, wenn Ihr behandelnder Arzt dies für zwingend erforderlich hält und Ihnen die Einnahme des Arzneimittels ausdrücklich verordnet hat.
    • Wegen der Möglichkeit des Auftretens von Wachstumsstörungen, verlangsamtem Puls, niedrigem Blutdruck, Unterzuckerung und Atemdepression beim Neugeborenen, sollte eine Therapie mit diesem Arzneimittel bei Ihnen 48 bis 72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Ist dies nicht möglich, müssen die Neugeborenen 48 bis 72 Stunden nach der Entbindung sorgfältig von einem Arzt überwacht werden.
  • Stillzeit
    • Propranololhydrochlorid, der Wirkstoff des Arzneimittels, geht in die Muttermilch über. Obwohl die mit der Muttermilch aufgenommene Wirkstoffmenge wahrscheinlich keine Gefahr für das Kind darstellt, sollten Säuglinge auf Arzneimittelwirkungen überwacht werden.

Wechselwirkungen

  • Bei Einnahme mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Das Arzneimittel darf nicht gleichzeitig mit folgenden Arzneimitteln angewendet werden
      • Monoaminoxidase (MAO)-Hemmer (z.B. zur Behandlung von depressiven Erkrankungen): Es kann zu einem starken Blutdruckanstieg kommen. Eine gleichzeitige Anwendung darf nicht erfolgen (Ausnahme: so genannte MAO-B-Hemmstoffe).
    • Wechselwirkungen können bei gleichzeitiger Anwendung des Arzneimittels mit folgenden Arzneimitteln auftreten
      • Insulin oder orale Antidiabetika: Bei gleichzeitiger Anwendung kann die Wirkung dieser Arzneimittel verstärkt oder verlängert werden.
        • Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers (Hypoglykämie), insbesondere schneller Herzschlag (Tachykardie) und Zittern der Finger (Tremor), sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
      • Andere blutdrucksenkende Arzneimittel, harntreibende Arzneimittel (Diuretika), Phenothiazine (bei psychiatrischen Erkrankungen), Vasodilatatoren und Nitroglycerin (bei bestimmten Herzerkrankungen), tricyclische Antidepressiva (bei depressiven Erkrankungen), Barbiturate (z.B. bei Epilepsie): Es kann zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.
      • Bestimmte Arzneimittel bei Bluthochdruck (Reserpin, alpha-Methyldopa, Guanfacin und Clonidin) und Herzglykoside (bei Herzleistungsschwäche): Es kann zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Erregungsleitung am Herzen kommen. Beim Absetzen von Clonidin kann der Blutdruck überschießend ansteigen. Deshalb darf Clonidin erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung des Arzneimittels beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise abgesetzt werden. Die Behandlung mit diesem Arzneimittel darf erst mehrere Tage nach dem Absetzen von Clonidin begonnen werden.
      • Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika): Die Herzkraft schwächenden Wirkungen (kardiodepressive Wirkungen) des Arzneimittels und Antiarrhythmika können sich addieren.
      • Bestimmte Calcium-Antagonisten (so genannter Verapamil- oder Diltiazem-Typ z.B. bei bestimmten Herzerkrankungen) oder andere Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika, wie z.B. Disopyramid): Es kann zu verstärktem Blutdruckabfall (Hypotension), stark verlangsamter Herzschlagfolge (Bradykardie) oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen. Ihr Arzt wird Sie daher engmaschig überwachen.
        • Hinweise
          • Die intravenöse Gabe (d.h. Verabreichung in eine Vene) von bestimmten Calcium-Antagonisten (so genannter Verapamil- und Diltiazem-Typ) oder anderen Arzneimitteln gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika, wie z.B. Disopyramid) während der Behandlung mit diesem Arzneimittel ist kontraindiziert, d.h. eine solche Verabreichung darf nicht erfolgen (Ausnahme: in der Intensivmedizin).
      • Calcium-Antagonisten vom so genannten Nifedipin-Typ (zur Blutdrucksenkung): Die Blutdrucksenkung kann verstärkt werden. Gelegentlich kommt es zu einer Herzmuskelschwäche.
      • Indometacin (z.B. bei Schmerzen und Entzündungen): Die blutdrucksenkende Wirkung des Arzneimittels kann abgeschwächt werden.
      • Adrenalin, Noradrenalin (gefäßverengende Mittel): Ein beträchtlicher Blutdruckanstieg ist möglich.
      • Periphere Muskelrelaxanzien (zur Entspannung der Muskulatur beispielsweise bei Operationen z.B. Suxamethonium, Tubocurarin): Die neuromuskuläre Blockade (d.h. die entspannende Wirkung auf die Muskeln) kann durch die Beta-Rezeptorenhemmung des Arzneimittels verstärkt werden.
      • Betäubungsmittel (Narkotika z.B. bei Schmerzen): Die Blutdrucksenkung wird verstärkt. Die Herzkraft schwächenden Wirkungen beider Arzneimittel können sich addieren.
      • Cimetidin (Magen-Darm-Mittel): Die Wirkung des Arzneimittels wird verstärkt.
      • Aus entsprechenden Untersuchungen geht hervor, dass es zwischen Propranololhydrochlorid, dem Wirkstoff des Arzneimittels, und Chinidin bzw. Propafenon (bei Herzrhythmusstörungen), Rifampicin (Antibiotikum), Theophyllin (bei Asthma), Warfarin (zur Blutverdünnung), Thioridazin (bei psychiatrischen Erkrankungen) sowie Calciumantagonisten wie Nifedipin, Nicardipin, Nisoldipin, Isradipin und Lacidipin (zur Blutdrucksenkung) zu Wechselwirkungen kommen kann, da die Verstoffwechselung dieser Arzneimittel und Propranolol in der Leber beeinflusst werden kann. Die Mengen von Propranololhydrochlorid und diesen Wirkstoffen im Blut können verändert werden, so dass Ihr Arzt die Dosis gegebenenfalls anpassen wird (siehe auch weiter oben: Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ).
    • Hinweis
      • Für den Fall, dass das Arzneimittel vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxanzien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit diesem Arzneimittel informiert werden.
    • Beachten Sie bitte, dass diese Angabe auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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