Beipackzettel von Quetiapin-neuraxpharm 400 mg Filmtabletten einsehen

Art und Weise

  • Zum Einnehmen.
  • Schlucken Sie die Tablette mit einem Glas Wasser.
  • Sie können Ihre Tabletten mit und ohne Nahrung einnehmen.
  • Trinken Sie während der Behandlung mit dem Arzneimittel keinen Grapefruitsaft. Dieser könnte die Wirkung des Arzneimittels beeinflussen.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Sollten die Dosierungspläne mit den vorliegenden Stärken nicht praktikabel / möglich sein, stehen andere Stärken zur Verfügung.
  • Die empfohlene Dosis beträgt:
    • Erwachsene
      • Ihr Arzt wird über Ihre Anfangsdosis entscheiden. Die Erhaltungsdosis (tägliche Dosis) ist von Ihrer Erkrankung und Ihrem Bedarf abhängig. Sie liegt üblicherweise zwischen 150 mg und 800 mg. Nehmen Sie die Ihnen verordnete Anzahl Tabletten 1-mal täglich vor dem Schlafengehen oder verteilt auf zwei Einnahmen täglich ein. Dies ist abhängig von Ihrer Erkrankung.
    • Ältere Patienten
      • Wenn Sie älter sind, ändert Ihr Arzt möglicherweise Ihre Dosis.
    • Leberprobleme
      • Wenn Sie Leberprobleme haben, kann Ihr Arzt Ihre Dosis anpassen.
    • Kinder und Jugendliche
      • Das Arzneimittel sollte bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewendet werden.
  • Dauer der Anwendung
    • Die Dauer der Anwendung wird von Ihrem Arzt bestimmt. Beenden Sie die Einnahme der Tabletten nicht (auch nicht, wenn Sie sich besser fühlen), außer auf Anraten Ihres Arztes.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie eine größere Menge des Arzneimittels eingenommen haben, als von Ihrem Arzt verordnet wurde, können Sie sich schläfrig und schwindelig fühlen und bei Ihnen können unregelmäßige Herzschläge auftreten. Wenden Sie sich bitte unverzüglich an Ihren behandelnden Arzt oder das nächstgelegene Krankenhaus. Bitte nehmen Sie die Tabletten mit.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie die Einnahme einer Dosis vergessen haben, nehmen Sie diese ein, sobald Sie sich daran erinnern. Wenn es schon fast Zeit für die Einnahme der nächsten Dosis ist, dann warten Sie so lange. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Wenn Sie die Einnahme des Arzneimittels plötzlich abbrechen, kann dies zu Schlaflosigkeit (Insomnie) führen oder Ihnen ist schlecht (Übelkeit) oder Sie können an Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Schwindel oder
      Gereiztheit leiden. Ihr Arzt wird Ihnen möglicherweise empfehlen, die Dosis schrittweise herabzusetzen, bevor die Behandlung beendet wird.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Quetiapin. Dieser gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die Antipsychotika genannt werden.
  • Quetiapin kann zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen angewendet werden wie z. B.:
    • Schizophrenie
      • Hier können Sie möglicherweise Dinge hören oder fühlen, die nicht da sind, Dinge glauben, die nicht wahr sind oder Sie können sich ungewöhnlich argwöhnisch, ängstlich, verwirrt, schuldig, angespannt oder niedergeschlagen fühlen.
    • Manie
      • Hier können Sie sich möglicherweise sehr aufgeregt, in Hochstimmung, aufgewühlt, enthusiastisch oder überaktiv fühlen oder ein vermindertes Urteilsvermögen haben und dabei aggressiv oder aufbrausend sein.
    • bipolare Depression
      • Hier fühlen Sie sich traurig. Es kann vorkommen, dass Sie sich niedergeschlagen fühlen, sich schuldig fühlen, ohne Kraft sind, Ihren Appetit verlieren oder nicht schlafen können.
  • Auch wenn Sie sich besser fühlen, kann es sein, dass Ihnen Ihr Arzt weiterhin Quetiapin verordnet.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Quetiapin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel anwenden:
    • bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen
    • Azol-haltige Präparate (bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen)
    • Erythromycin- oder Clarithromycin-haltige Arzneimittel (Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen)
    • Nefazodon-haltige Arzneimittel (bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen)
  • Nehmen Sie das Arzneimittel nicht ein, wenn einer der oben genannten Punkte auf Sie zutrifft. Wenn Sie nicht sicher sind, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie mit der Einnahme beginnen.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Falls es bei Ihnen zu folgenden schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen sollte, beenden Sie die Einnahme von Quetiapin bitte sofort. Wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt oder suchen Sie das nächstgelegene Krankenhaus auf:
    • Gelegentlich, bei 1 bis 10 Behandelten von 1.000:
      • Krampfanfälle oder epileptische Anfälle
      • Unkontrollierbare Bewegungen, hauptsächlich des Gesichtes oder der Zunge (Spätdyskinesie). Dies kann während oder nach einer langfristigen Behandlung auftreten.
    • Selten, bei 1 bis 10 Behandelten von 10.000:
      • eine Kombination von Fieber, hartnäckigen Halsschmerzen oder Mundgeschwüren, beschleunigter Atmung, Schwitzen, Muskelsteifheit und Bewusstseinseintrübung - hierbei handelt es sich um Symptome einer schweren Erkrankung mit der Bezeichnung „malignes neuroleptisches Syndrom"
      • langanhaltende und schmerzhafte Erektion (Priapismus)
      • Blutgerinnsel in den Venen, vor allem in den Beinen (mit Schwellungen, Schmerzen und Rötung der Beine), die möglicherweise durch die Blutbahn in die Lunge gelangen und dort Brustschmerzen sowie Schwierigkeiten beim Atmen verursachen können
      • schwere, plötzliche allergische Reaktionen mit Symptomen wie Fieber und Blasenbildung auf der Haut und Abschälen der Haut (Toxische epidermale Nekrolyse)
    • Sehr selten, bei weniger als 1 Behandelten von 10.000:
      • schwerwiegender Hausausschlag mit Blasenbildung im Mund-, Rachen- und Genitalbereich (Stevens-Johnson-Syndrom)
      • schwere Überempfindlichkeitsreaktion (so genannte Anaphylaxie), die eine erschwerte Atmung oder einen Schock auslösen kann
      • schnelles Anschwellen der Haut, üblicherweise im Bereich der Augen, Lippen und des Halses (Angioödem)
    • Nicht bekannt, Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
      • Schwere, plötzliche allergische Reaktion mit Symptomen wie Fieber und Blasenbildung auf der Haut und Abschälen der Haut (toxische epidermale Nekrolyse)
      • Hautausschlag mit unregelmäßigen roten Flecken (Erythema multiforme)
    • Die Gruppe von Arzneimitteln, zu der Quetiapin gehört, kann Herzrhythmusstörungen verursachen. Diese können erheblich sein und in schwerwiegenden Fällen tödlich verlaufen.
  • Es wurde über die folgenden anderen, nach Häufigkeit geordneten Nebenwirkungen berichtet:
    • Sehr häufig, bei mehr als 1 Behandelten von 10:
      • Schwindel (kann zu Stürzen führen)
      • Schläfrigkeit, die vergehen kann, wenn Sie Quetiapin länger einnehmen (kann zu Stürzen führen)
      • Kopfschmerzen
      • Mundtrockenheit Diese Symptome treten üblicherweise bei Behandlungsbeginn auf und klingen im weiteren Behandlungsverlauf langsam wieder ab.
      • Anstieg der Werte von bestimmten Blutfetten, d. h. von Triglyceriden und Gesamtcholesterin (vorwiegend LDL-Cholesterin)
      • Verringerung der Werte von bestimmten Blutfetten, so genanntem HDL-Cholesterin
      • Absetzsymptome wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Schwindel, Reizbarkeit und Schlaflosigkeit Diese Symptome treten auf, wenn Sie die Behandlung mit Quetiapin plötzlich beenden. Die Behandlung sollte schrittweise über 1 - 2 Wochen beendet werden.
      • Gewichtszunahme
      • Verminderung eines bestimmten Proteins, sog. Hämoglobin; in Ihrem Blut
      • unnormale Muskelbewegungen; hierzu zählen Schwierigkeiten zu Beginn einer Bewegung, Zittern, Ruhelosigkeit oder Steifheit der Muskulatur ohne Schmerzen
    • Häufig, bei 1 bis 10 Behandelten von 100:
      • vor allem bei Behandlungsbeginn:
        • beschleunigter Herzschlag
        • Abfallen des Blutdrucks, insbesondere beim Hinsetzen oder Aufstehen nach dem Liegen
          • Dabei kann es zu Schwindel (kann zu Stürzen führen) und beschleunigtem Herzschlag kommen.
      • ein Gefühl von Herzklopfen, Herzrasen oder unregelmäßigem Herzschlag
      • Verminderung der Gesamtzahl an weißen Blutkörperchen und einer speziellen Untergruppe, sog. Neutrophilen
        • Diese Reaktion führt zu einer erhöhten Infektionsanfälligkeit und kann nach Beendigung der Behandlung auftreten, ist vorübergehend und von leichter Ausprägung.
      • Erhöhung bestimmter Blutzellen mit der Bezeichnung eosinophile Granulozyten; dies ist ein Zeichen dafür, dass Ihr Immunsystem verstärkt arbeitet.
      • Verdauungsstörungen, Verstopfung
      • Schwellung von Armen oder Beinen aufgrund einer Flüssigkeitseinlagerung im Gewebe
      • Verschwommenes Sehen
      • vorübergehende Erhöhung des Leberenzymwertes ALT im Blut
      • vorübergehend erhöhter Blutspiegel eines Leberenzyms mit der Bezeichnung Gamma-GT-Anstieg des Blutzuckerspiegels
      • Anstieg des Hormons Prolaktin im Blut Dies kann in seltenen Fällen zu
      • Anschwellen der Brüste und unerwarteter Milchabsonderung aus den Brüsten bei Männern und Frauen und/oder
      • Ausbleiben oder Störungen der Monatsblutung bei Frauen führen.
      • Verminderung der Blutspiegel von Schilddrüsenhormonen
      • Anstieg der Anzahl von Hormonen, die die Hormonproduktion der Schilddrüse anregen
      • ungewöhnliche Träume und Albträume
      • gesteigerter Appetit
      • Reizbarkeit
      • Sprech- und Sprachstörungen
      • Suizidgedanken und eine Verschlimmerung Ihrer Depression
      • Kurzatmigkeit
      • Erbrechen (hauptsächlich bei älteren Patienten)
      • Fieber
    • Gelegentlich, bei 1 bis 10 Behandelten von 1.000:
      • Verminderung bestimmter Blutzellen mit der Bezeichnung Thrombozyten (Blutplättchen); dies kann zu einer erhöhten Anfälligkeit für blaue Flecken und zu einer erhöhten Blutungsneigung führen.
      • verminderte Anzahl roter Blutkörperchen
      • allergische Reaktionen, die Blasenbildung, Schwellung der Haut und Schwellungen im Mundbereich beinhalten können
      • Veränderung der elektrischen Aktivität des Herzens sichtbar im EKG (QT-Verlängerung)
      • langsamere Herzfrequenz als normal. Dies kann zu Beginn der Behandlung auftreten und mit niedrigem Blutdruck und Ohnmacht einhergehen
      • unangenehme Empfindungen in den Beinen, so genanntes „Syndrom der unruhigen Beine"
      • Schwierigkeiten beim Schlucken
      • sexuelle Funktionsstörungen
      • Abnahme des Natriumgehaltes im Blut
      • Zuckerkrankheit oder Verschlechterung einer bestehenden Zuckerkrankheit
      • Verminderung der Anzahl eines bestimmten Hormons sog. Trijodthyroxin, das von der Schilddrüse gebildet wird im Blut
      • verminderte Schilddrüsenfunktion
      • verstopfte Nase
      • Schwächegefühl
      • Ohnmacht (kann zu Stürzen führen), vor allem zu Beginn der Behandlung
      • vorübergehende Erhöhung des Leberenzymwertes AST im Blut
      • Schwierigkeiten beim Wasserlassen
    • Selten, bei 1 bis 10 Behandelten von 10.000:
      • Gelbsucht
      • erhöhte Werte des Enzyms Kreatinphosphokinase im Blut
      • Anschwellen der Brüste und unerwartete Milchabsonderung aus den Brüsten
      • Menstruationsstörungen
      • Leberentzündung (Hepatitis)
      • Gehen, Sprechen, Essen oder andere Aktivitäten während Sie schlafen
      • verminderte Körpertemperatur
      • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
      • erheblicher Abfall der Anzahl weißer Blutkörperchen, genannt Agranulozytose. Die kann zu jedem Zeitpunkt der Behandlung auftreten
      • metabolisches Syndrom. Dies ist eine Kombination aus drei oder mehr der folgenden Veränderungen wie z. B. Zunahme von Fetteinlagerungen im Bauchbereich, Verringerung des Blutwertes von „gutem Cholesterin (HDL-Cholesterin), Anstieg bestimmter Blutfettwerte (sogenannte Triglyceride), hoher Blutdruck und Anstieg der Blutzuckerwerte. Es ist eine angemessene Behandlung erforderlich.
      • Darmverschluß
    • Sehr selten, bei weniger als 1 Behandelten von 10.000:
      • ungenügende Ausschüttung eines Hormons, welches das Harnvolumen steuert
      • Zerfall von Muskelfasern und Muskelschmerzen
    • Nicht bekannt, Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
      • Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Neutropenie)
      • Entzugssymptome können bei neugeborenen Babys auftreten, deren Mütter Quetiapin während der Schwangerschaft einnahmen
    • Manche der Nebenwirkungen können nur erkannt werden, wenn ein Bluttest durchgeführt wird, wie z. B. eine Änderung bestimmter Blutfettwerte (Triglyceride und Gesamtcholesterin) oder des Blutzuckerwertes, Veränderung der Anzahl an Schilddrüsenhormonen, erhöhte Leberenzymwerte, ein Abfall der Anzahl bestimmter Blutzellen, Anstieg der Kreatinphosphokinase im Blut (ein Enzym, das in den Muskeln vorkommt), Abfall des Natriumgehalts im Blut und ein Anstieg des Blutspiegels eines Hormons, das Prolaktin heißt.
    • Ihr Arzt wird Sie deshalb auffordern, von Zeit zu Zeit Bluttests durchführen zu lassen.
  • Zusätzliche Nebenwirkungen bei Kinder und Jugendliche von 10 bis 17 Jahre
    • Die gleichen Nebenwirkungen, die bei Erwachsenen auftreten können, können auch bei Kindern und Jugendlichen auftreten.
    • Die folgende Nebenwirkung wurde ausschließlich bei Kindern und Jugendlichen beobachtet:
      • Sehr häufig, bei mehr als 1 Behandelten von 10:
        • Erhöhung des Blutdrucks
    • Die folgenden Nebenwirkungen wurden häufiger bei Kindern und Jugendlichen beobachtet:
      • Sehr häufig, bei mehr als 1 Behandelten von 10:
        • Zunahme der Menge eines Hormons im Blut, das Prolaktin heißt. Der Anstieg des Hormons Prolaktin kann in seltenen Fällen zu folgenden Nebenwirkungen führen:
          • Bei Jungen und Mädchen schwellen die Brüste an und es kommt unerwartet zu Milchproduktion in den Brüsten.
          • Bei Mädchen bleibt die monatliche Regelblutung aus oder es kommt zu unregelmäßigen Regelblutungen.
          • gesteigerter Appetit
          • Erbrechen
          • unnormale Muskelbewegungen; hierzu zählen Schwierigkeiten zu Beginn einer Bewegung, Zittern, Ruhelosigkeit oder Steifheit der Muskulatur ohne Schmerzen
      • Häufig, bei weniger als 1 Behandelten von 10:
        • Schwächegefühl
        • Ohnmacht (kann zu Stürzen führen)
        • verstopfte Nase
        • Reizbarkeit
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Präparat einnehmen,
      • wenn Sie oder eines Ihrer Familienmitglieder an Herzproblemen, z. B. Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelschwäche oder Herzmuskelentzündung leiden oder gelitten haben oder wenn Sie Arzneimittel einnehmen, die Ihren Herzschlag beeinflussen können.
      • wenn Sie einen niedrigen Blutdruck haben.
      • wenn Sie bereits einen Schlaganfall erlitten haben, vor allem wenn Sie etwas älter sind.
      • wenn Sie Probleme mit Ihrer Leber haben.
      • wenn bei Ihnen jemals ein Krampfanfall (epileptischer Anfall) aufgetreten ist.
      • wenn Sie an der Zuckerkrankheit leiden oder ein Risiko für eine Zuckerkrankheit besteht. In diesem Fall wird Ihr Arzt während Ihrer Behandlung Ihre Blutzuckerspiegel überwachen.
      • wenn Sie wissen, dass die Anzahl Ihrer weißen Blutzellen schon einmal erniedrigt war (verursacht durch Arzneimittel oder aus anderen Ursachen entstanden).
      • wenn Sie älter sind und an Demenz (Verlust von Hirnfunktionen) leiden. Wenn dieses auf Sie zutrifft, sollte das Präparat nicht eingenommen werden, da die Gruppe der Arzneimittel, zu der Quetiapin gehört, bei älteren Patienten mit Demenz das Risiko für Schlaganfälle oder in einigen Fällen das Sterberisiko erhöhen kann.
      • wenn Sie ein älterer Patient sind und Sie an der Parkinson-Krankheit oder parkinsonähnlichen Symptomen (Parkinsonismus) leiden.
      • wenn bei Ihnen oder einem Verwandten in der Vergangenheit Blutgerinnsel aufgetreten sind, da Arzneimittel wie Quetiapin mit der Bildung von Blutgerinnseln in Verbindung gebracht wurden.
      • wenn Sie eine Erkrankung haben oder hatten, bei der Sie für kurze Zeit aufgehört haben, während Ihres normalen Nachtschlafes zu atmen (eine sogenannte „Schlafapnoe") und Sie Arzneimittel einnehmen, die Ihre normale Hirnfunktion dämpfen („Beruhigungsmittel").
      • wenn Sie eine Erkrankung haben oder hatten, bei der Sie Ihre Blase nicht komplett leeren können („Harnverhalten"), wenn Sie eine vergrößerte Prostata, einen Darmverschluss oder einen erhöhten Augeninnendruck haben. Diese Erkrankungen werden manchmal von Arzneimitteln zur Behandlung bestimmter Erkrankungen (sogenannten „Anticholinergika") hervorgerufen, die Einfluss auf die Funktion der Nervenzellen haben.
      • wenn Sie in der Vergangenheit Alkohol- oder Drogen missbräuchlich angewendet haben.
    • Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn eines der folgenden Anzeichen auftritt, nachdem Sie Quetiapin eingenommen haben:
      • eine Kombination aus Fieber, starker Muskelsteifheit, Schwitzen oder eingetrübtem Bewusstsein (eine Störung, die als „malignes neuroleptisches Syndrom" bezeichnet wird). Es kann eine sofortige medizinische Behandlung erforderlich sein.
      • unkontrollierbare Bewegungen, vor allem des Gesichtes oder der Zunge
      • Schwindel oder starkes Schläfrigkeitsgefühl. Dies kann bei älteren Patienten zu einem vermehrten Auftreten von unfallbedingten Verletzungen (Stürzen) führen.
      • Krampfanfälle (epileptische Anfälle)
      • eine lang andauernde und schmerzhafte Erektion (Priapismus)
    • Diese Beschwerden können durch diesen Arzneimitteltyp verursacht werden.
    • Informieren Sie so schnell wie möglich Ihren Arzt, wenn Sie eine der folgenden Beschwerden haben:
      • Fieber, grippeähnliche Symptome, Halsschmerzen oder eine andere Infektion, da die Ursache hierfür eine sehr verringerte Anzahl an weißen Blutzellen sein kann. Möglicherweise ist es erforderlich, Quetiapin abzusetzen und/oder die Beschwerden zu behandeln.
      • Verstopfung mit anhaltenden Bauchschmerzen oder Verstopfung, die auf eine Behandlung nicht angesprochen hat, da dies möglicherweise zu einem schwerwiegenderen Darmverschluss führt.
      • Gedanken sich das Leben zu nehmen und Verschlechterung Ihrer Depression. Wenn Sie depressiv sind, können Sie manchmal Gedanken daran haben, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen. Diese Gedanken können zu Beginn der Behandlung vermehrt auftreten, weil diese Arzneimittel einige Zeit brauchen, um ihre Wirkung zu entfalten - in der Regel ca. 2 Wochen, manchmal aber auch länger. Diese Gedanken können auch verstärkt sein, wenn Sie plötzlich aufhören, Ihre Arzneimittel einzunehmen. Wenn Sie ein junger Erwachsener sind, können diese Gedanken mit größerer Wahrscheinlichkeit auftreten. Ergebnisse aus klinischen Studien zeigten ein erhöhtes Risiko für Suizidgedanken und/oder suizidales Verhalten bei jungen Erwachsenen im Alter bis 25 Jahre, die an Depressionen litten.
    • Gehen Sie zu Ihrem Arzt oder suchen Sie unverzüglich ein Krankenhaus auf, wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt Gedanken daran haben, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen.
    • Es ist vielleicht hilfreich, wenn Sie einer befreundeten oder verwandten Person mitteilen, dass Sie depressiv sind und diese Person bitten, ebenfalls diese Packungsbeilage zu lesen. Sie könnten darum bitten, dass diese Person es Ihnen gegebenenfalls sagt, wenn Ihre Depression sich nach ihrer Ansicht verschlimmert oder wenn sie sich Sorgen über irgendwelche anderen Veränderungen in Ihrem Verhalten macht.
    • Gewichtszunahme
      • Bei Patienten, die das Präparat einnehmen, wurde eine Gewichtszunahme beobachtet. Sie und Ihr Arzt sollten regelmäßig Ihr Gewicht überprüfen.
    • Kinder und Jugendliche
      • Quetiapin ist nicht für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren vorgesehen.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Ihre Tabletten können Sie schläfrig und schwindelig machen. Führen Sie kein Fahrzeug und bedienen Sie keine Werkzeuge oder Maschinen, solange Sie Ihre individuelle Reaktion auf Quetiapin nicht kennen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Sie sollten Quetiapin in der Schwangerschaft nicht einnehmen, außer wenn es mit Ihrem Arzt besprochen wurde.
  • Stillzeit
    • Quetiapin sollte in der Stillzeit nicht eingenommen werden.
    • Bei neugeborenen Babys von Müttern, die Quetiapin im letzten Trimenon (letzte 3 Monate der Schwangerschaft) einnahmen, können folgende Symptome, die möglicherweise Entzugssymptome sind, auftreten: Zittern, Muskelsteifheit und/oder -schwäche, Schläfrigkeit, Ruhelosigkeit, Atembeschwerden und Schwierigkeiten beim Stillen. Wenn Ihr Baby eines dieser Symptome entwickelt, sollten Sie Ihren Arzt kontaktieren.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Nehmen Sie Quetiapin nicht ein, wenn Sie gleichzeitig eines der folgenden Arzneimittel erhalten:
      • bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen
      • Azol-haltige Präparate (bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen)
      • Erythromycin- oder Clarithromycin-haltige Arzneimittel (bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen)
      • Nefazodon-haltige Arzneimittel (bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen)
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
      • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (wie Phenytoin oder Carbamazepin)
      • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck
      • Arzneimittel, die Barbiturate enthalten (bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Schlafstörungen)
      • Thioridazin-haltige Arzneimittel oder Lithium-haltige Arzneimittel (weitere Antipsychotika)
      • Arzneimittel, die einen Einfluss auf Ihren Herzschlag haben, z. B. Arzneimittel, die ein Ungleichgewicht der Elektrolyte (niedrige Kalium- oder Magnesiumspiegel) auslösen können, wie Diuretika (harntreibende Tabletten) oder bestimmte Antibiotika (bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen).
      • Arzneimittel, die eine Verstopfung verursachen können
      • Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Erkrankungen (sogenannte „Anticholinergika"), die Einfluss auf die Funktion der Nervenzellen haben
        Sprechen Sie bitte zunächst mit Ihrem Arzt, bevor Sie eines Ihrer Arzneimittel absetzen.
    • Auswirkungen auf Untersuchungen zu Arzneimitteln im Urin
      • Wenn bei Ihnen eine Urinuntersuchung auf Arzneimittel durchgeführt wird, kann die Einnahme des Präparats bei Verwendung bestimmter Testmethoden positive Ergebnisse für Methadon oder bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen, die trizyklische Antidepressiva (TZA) genannt werden, zur Folge haben, auch wenn Sie Methadon oder TZA nicht einnehmen. In diesem Fall kann ein gezielterer Test durchgeführt werden.
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
    • Achten Sie darauf, wie viel Alkohol Sie trinken, weil die Kombination von Quetiapin und Alkohol Sie schläfrig machen kann.
    • Trinken Sie während der Behandlung keinen Grapefruitsaft. Dies könnte die Wirkung des Arzneimittels beeinflussen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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