Beipackzettel von Quinaplus AL 20mg/12.5mg Filmtabletten einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie die Tabletten bzw. Tablettenhälften im Ganzen und unzerkaut mit 1 Glas Wasser ein.
  • Sie können die Tabletten vor, während oder nach einer Mahlzeit einnehmen. Bitte vermeiden Sie es aber, das Präparat zusammen mit sehr fettreichen Mahlzeiten einzunehmen, da Quinapril dann schlechter aus dem Magen-Darm-Trakt ins Blut aufgenommen wird.

Dosierung

  • Nehmen Sie das Arzneimittel immer genau nach Absprache mit ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis beträgt:
    • Nehmen Sie das Präparat 1-mal täglich morgens ein.
  • Behandlung des essentiellen Bluthochdrucks
    • Sie sollten das Präparat nicht als erstes Mittel gegen Ihren Bluthochdruck einsetzen.
    • Zunächst wird der Arzt Ihnen in der Regel die beiden Wirkstoffe (Quinapril und Hydrochlorothiazid) getrennt verabreichen, um festzustellen, welche Dosis Sie benötigen. Anschließend kann Ihre Behandlung auf dieses Präparat umgestellt werden.
  • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
    • Wenn Sie eine Nierenfunktionsstörung haben, wird Ihr Arzt Ihnen möglicherweise eine niedrigere Dosis verschreiben. Im Fall einer stark beeinträchtigten Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) dürfen Sie das Präparat nicht einnehmen.
  • Ältere Patienten
    • Wenn Sie schon älter sind, sollten Sie das Arzneimittel mit besonderer Vorsicht anwenden. Ihr Arzt wird Ihnen die niedrigstmögliche wirksame Dosis verschreiben.
  • Kinder und Jugendliche
    • Kinder und Jugendliche sollten das Arzneimittel nicht anwenden.
  • Dauer der Anwendung
    • Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie lange Sie das Arzneimittel einnehmen sollen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt oder suchen Sie das nächstgelegene Krankenhaus auf,
      • wenn Sie zu viele Tabletten eingenommen haben
      • wenn Sie eine Überdosierung vermuten (z. B. wenn Sie sich unwohl fühlen, nachdem Sie zu viele Tabletten eingenommen haben).
    • Denken Sie daran, die Packung und die restlichen Tabletten zum Arzt mitzunehmen.
    • Folgende Beschwerden können bei einer Überdosierung auftreten:
      • verstärkte Urinausscheidung (Diurese),
      • Elektrolytstörungen (Störung des Salzhaushalts im Körper),
      • starker Blutdruckabfall (schwere Hypotonie),
      • Bewusstseinstrübung bis hin zum Koma (einem Zustand der Bewusstlosigkeit, aus dem Sie nicht erweckt werden können),
      • Krampfanfälle (epileptische Anfälle),
      • Bewegungsunfähigkeit/Lähmung,
      • unregelmäßiger Herzschlag (Arrhythmie) einschließlich verlangsamter Herzschlag (Bradykardie),
      • Nierenversagen.
    • Ihr Arzt wird die Symptome der Überdosierung behandeln. Möglicherweise fordert er Sie auf, Aktivkohle einzunehmen, denn Aktivkohle hemmt die weitere Aufnahme des Arzneimittels aus dem Darm ins Blut. Möglicherweise fordert er Sie außerdem auf, Natriumsulfat einzunehmen, ein Abführmittel, das die Magen- und Darmentleerung beschleunigt.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Nehmen Sie einfach Ihre normale Dosis zum üblichen Zeitpunkt ein.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Beenden Sie die Einnahme nicht ohne vorherige Rücksprache mit Ihrem Arzt. Wenn Sie die Einnahme der Tabletten plötzlich abbrechen, können sich Ihre Beschwerden verschlimmern. Ihr Arzt kann Ihnen sagen, wie Sie die Dosis des Arzneimittels verringern und dann die Einnahme beenden können.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat enthält 2 Wirkstoffe zur Besserung Ihrer Beschwerden:
    • Quinapril,
    • Hydrochlorothiazid.
  • Quinapril gehört zur Arzneimittelgruppe der Antihypertensiva. Als Antihypertensiva werden Arzneimittel bezeichnet, die zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt werden.
  • Innerhalb der Antihypertensiva gehört Quinapril zur Untergruppe der so genannten Angiotensin-Converting-Enzym (ACE)-Hemmer. ACE-Hemmer senken den Blutdruck, indem sie die Bildung einer körpereigenen Substanz (Angiotensin II) verhindern, die bewirkt, dass die Blutgefäße sich zusammenziehen. Durch die Hemmung der Bildung von Angiotensin entspannen sich die Blutgefäße, wodurch wiederum der Blutdruck gesenkt wird.
  • Hydrochlorothiazid gehört zur Arzneimittelgruppe der so genannten Thiazid-Diuretika. Diuretika, auch als harntreibende Arzneimittel bezeichnet, bewirken eine Zunahme der Urinausscheidung. Dies trägt dazu bei, dass Ihr Blutdruck gesenkt wird.
  • Die beiden Wirkstoffe tragen gemeinsam zur Senkung Ihres Blutdrucks bei. In Kombination wirken Sie stärker auf Ihren Blutdruck, als bei alleiniger Anwendung der Einzelwirkstoffe.
  • Es wird angewendet
    • zur Behandlung von nicht organbedingtem Bluthochdruck (so genannte essentielle Hypertonie).
    • Sie sollten das Arzneimittel nicht als erstes Mittel zur Behandlung Ihrer essentiellen Hypertonie anwenden. Es sollte erst dann angewendet werden, wenn eine Behandlung mit Quinapril allein nicht ausreichend wirksam war.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
    • wenn Sie allergisch sind gegen
      • Quinapril
      • einen anderen ACE-Hemmer (z. B. Enalapril, Ramipril, Lisinopril),
      • Hydrochlorothiazid,
      • Arzneimittel, die Sulfonamide enthalten,
      • oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels,
    • wenn Sie bei einer früheren Behandlung mit einem ACE-Hemmer schon einmal eine schwere Überempfindlichkeitsreaktion (Angioödem) entwickelt haben. Eine solche Überempfindlichkeitsreaktion geht mit Schwellungen von Gesicht, Händen oder Füßen, Lippen, Zunge oder Rachen einher, wodurch Atemnot oder Schluckbeschwerden auftreten können.
    • wenn Sie unter erblich bedingten oder ursächlich nicht geklärten Hautschwellungen (Angioödem) leiden,
    • wenn Sie eine schwere Nierenerkrankung oder Probleme beim Wasserlassen (Anurie) haben,
    • wenn Sie eine schwere Lebererkrankung haben,
    • wenn Sie länger als 3 Monate schwanger sind (es ist außerdem besser, die Einnahme in der frühen Schwangerschaft zu vermeiden),
    • wenn Sie eine Verengung im Herz haben, die den Blutfluss im Herz verlangsamt,
    • wenn Sie Diabetes mellitus oder eine eingeschränkte Nierenfunktion haben und mit einem blutdrucksenkenden Arzneimittel, das Aliskiren enthält, behandelt werden,
    • wenn Sie Sacubitril/Valsartan, ein Arzneimittel zur Behandlung einer chronischen Herzschwäche bei Erwachsenen, eingenommen haben oder einnehmen, weil sich dadurch das Risiko eines Angioödems (schnelle Schwellung unter der Haut z.B. im Rachenbereich) erhöht.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Wenn Sie eines der folgenden Symptome bemerken, müssen Sie die Einnahme beenden und sich umgehend an Ihren Arzt oder an die nächstgelegene Notaufnahme wenden:
    • Zeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion (Angioödem), wie z.B.
      • Schwellung von Haut, Gesicht und Lippen oder Kehlkopf,
      • Schwellung von Zunge und Rachen, wodurch Atemprobleme oder Schluckbeschwerden auftreten können.
    • Wenn Sie eine schwarze Hautfarbe haben, besteht bei Ihnen eine höhere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Angioödems.
    • Sehr starke Bauchschmerzen, die Erbrechen verursachen können (intestinales Angioödem),
    • Herzanfall (Myokardinfarkt) mit Symptomen wie Brustschmerzen, Engegefühl in der Brust, Kurzatmigkeit oder Atembeschwerden,
    • Schwächegefühl in Armen und/oder Beinen oder Probleme beim Sprechen, was Symptome eines möglichen Schlaganfalls (zerebrovaskuläres Ereignis) sein können,
    • schwere Hautausschläge einschließlich Nesselsucht, starker Juckreiz, Blasenbildung, Ablösen und Schwellungen der Haut, Entzündung der Schleimhäute (Stevens-Johnson-Syndrom).
    • akute Atemnot (Anzeichen sind starke Kurzatmigkeit, Fieber, Schwäche und Verwirrtheit) - sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen).
  • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
    • Müdigkeit (Erschöpfung), Schlafschwierigkeiten (Schlaflosigkeit), Schläfrigkeit (Somnolenz),
    • Schwächegefühl (Asthenie),
    • Schwindelgefühl,
    • Husten, Bronchitis,
    • Nasen- oder Halsinfektionen (Infektionen der oberen Atemwege, Pharyngitis), laufende und juckende Nase (Rhinitis),
    • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verdauungsbeschwerden (Dyspepsie),
    • Kopfschmerzen,
    • Bauchschmerzen, Rückenschmerzen, Muskelschmerzen (Myalgie),
    • Brustschmerzen, Engegefühl und Schmerzen in der Brust (Angina pectoris),
    • erhöhter Harnsäure-Blutspiegel (Hyperurikämie),
    • erhöhte Kalium-Blutspiegel (Hyperkaliämie),
    • verringerte Natriumwerte im Blut,
    • Anstieg von Kreatinin und Harnstoff im Blut (das sind Kontrollwerte für die Nierenfunktion),
    • hohe Harnsäure-Blutspiegel, die geschwollene und schmerzende Gelenke (Gicht) verursachen,
    • beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), Herzklopfen (Palpitationen),
    • Weitstellung der Blutgefäße (Vasodilatation).
  • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
    • beeinträchtigte Glucosetoleranz,
    • niedriger Blutdruck (Hypotonie),
    • Nervosität,
    • Missempfindungen der Haut wie „Ameisenlaufen", Juckreiz und Kribbeln (Pruritus, Parästhesien), Hautausschlag, Überempfindlichkeit gegen Sonnenlicht (Photosensitivität),
    • Ohnmacht, Drehschwindel (Vertigo),
    • leichter Schlaganfall (transitorische ischämische Attacke oder auch TIA), ein kurzer Anfall (von wenigen Minuten bis zu einer Stunde) einer Funktionsstörung des Gehirns, die gefäßbedingt auftritt und keine
      bleibenden neurologischen Folgen hat,
    • Blähungen, Geschmacksveränderung (Dysgeusie),
    • Mundtrockenheit,
    • übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose),
    • Haarausfall (Alopezie),
    • erektile Dysfunktion,
    • Virusinfektion, Harnwegsinfektion,
    • Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis),
    • Fieber (Pyrexie),
    • Verwirrtheit,
    • Depression,
    • Schwachsichtigkeit (Amblyopie),
    • Ohrgeräusche (Tinnitus),
    • Atemnot (Dyspnoe),
    • trockener Hals,
    • Wasseransammlungen im Körper (generalisiertes Ödem), Schwellung der Knöchel, Füße oder Finger (peripheres Ödem),
    • Gelenkschmerzen (Arthralgie),
    • Nierenfunktionsstörung,
    • Übermaß an Serumeiweiß im Urin (Proteinurie).
  • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):
    • Schwellungen der Haut, des Gesichts und der Lippen oder des Kehlkopfes, Schwellungen der Zunge und des Halses, was zu Atemproblemen und Schluckbeschwerden führen kann (Verengung der oberen Atemwege durch ein Angioödem),
    • Lungenentzündung, die Atemnot, Husten und erhöhte Körpertemperatur verursachen kann (eosinophile Pneumonie),
    • Gleichgewichtsstörungen,
    • Hauterkrankungen, die einhergehen können mit: Fieber, Blutgefäßentzündungen (Vaskulitis), Muskelschmerzen (Myalgie), Gelenkschmerzen und Gelenkentzündungen (Arthralgie/Arthritis), vielfältigen entzündlichen Hauterkrankungen (psoriasisähnliche Dermatitis) sowie Veränderungen verschiedener Laborwerte,
    • Verstopfung,
    • Entzündung der Zunge (Glossitis).
  • Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):
    • Nesselsucht (Urtikaria),
    • vorübergehendes Verschwommensehen,
    • Darmverschluss.
  • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
    • Violette oder rote stecknadelkopfgroße Punkte auf Haut oder Schleimhaut, die durch eine Minderdurchblutung verursacht werden (Purpura),
    • roter, fleckiger Hautausschlag (Erythema multiforme),
    • Entzündung und Abschuppung der Haut (exfoliative Dermatitis),
    • Blasenbildung auf der Haut (Pemphigus), schwere, unter Umständen lebensbedrohende Hautreaktion (toxische epidermale Nekrolyse),
    • allergische Reaktion, die Gelenkschmerzen, Hautausschlag und Fieber verursacht (systemischer Lupus erythematosus),
    • entzündete Körpergewebe (Serositis),
    • erhöhte Anzahl von Eosinophilen (eine bestimmte Art von weißen Blutzellen),
    • leichte Verminderung der Anzahl der roten Blutkörperchen (verminderter Hämatokrit),
    • erhöhte Leberenzymwerte im Blut,
    • erhöhte Bilirubinwerte im Blut,
    • erhöhte Werte antinukleärer Antikörper (ANA) im Blut,
    • Anstieg von Cholesterin und Triglyzeriden im Blut (Blutfette),
    • Nierenentzündung (interstitielle Nephritis),
    • Leberentzündung (Hepatitis),
    • Gelbfärbung der Haut und des Weißen im Auge (Gelbsucht, die durch gestörten Gallenfluss entsteht),
    • Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis),
    • Verengung der unteren Atemwege (Bronchospasmus),
    • Blutdruckabfall beim Aufstehen, der zu Schwindelgefühl, Benommenheit oder Ohnmacht führen kann (orthostatische Hypotonie),
    • unregelmäßiger Herzschlag (Arrhythmie),
    • allergische (anaphylaktische) Reaktionen,
    • verminderte Anzahl weißer Blutkörperchen (Neutropenie),
    • stark verringerte Anzahl der weißen Blutkörperchen mit erhöhtem Infektionsrisiko (Agranulozytose),
    • Abnahme der Anzahl roter Blutkörperchen, was zu blassgelber Haut und Schwäche oder Kurzatmigkeit führen kann (hämolytische Anämie).
    • Verminderung der Blutplättchen mit erhöhtem Risiko für Blutungen oder blaue Flecken (Thrombozytopenie),
    • erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit (unspezifischer Messwert für Entzündungen),
    • Haut- und Lippenkrebs (weißer Hautkrebs),
    • Verminderung des Sehvermögens oder Schmerzen in Ihren Augen aufgrund von hohem Druck (mögliche Anzeichen einer Flüssigkeitsansammlung in der Gefäßschicht des Auges (Aderhauterguss) oder akutes Engwinkelglaukom),
    • dunkler Urin, Übelkeit, Erbrechen, Muskelkrämpfe, Verwirrtheit und Krampfanfälle. Dies können Symptome einer Erkrankung namens SIADH (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion) sein.
    • Psoriasis oder eine Verschlimmerung einer bestehenden Psoriasis (Hauterkrankung mit geröteten Flecken, die mit silbrigen Schuppen bedeckt sind).
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Präparat einnehmen, wenn Sie unter einer der folgenden Erkrankungen leiden bzw. gelitten haben:
      • leichte bis mittelschwere Nierenerkrankungen. Ihr Arzt muss Ihnen in diesem Fall unter Umständen eine andere Dosis verschreiben, da dieses Präparat Ihnen möglicherweise schaden kann, wenn bei Ihnen Nierenfunktionsstörungen bestehen.
      • Verengung der Blutgefäße, die die Nieren versorgen (Nierenarterienstenose),
      • Verengung der Blutgefäße des Herzens (Herzklappenstenose),
      • obstruktive hypertrophe Kardiomyopathie. Es handelt sich dabei um eine Verdickung des Herzmuskels, die den Blutfluss aus dem Herzen behindert.
      • Eingeschränkte Blutversorgung des Herzens (koronare Herzkrankheit),
      • niedriger Blutdruck,
      • eingeschränkte Blutversorgung des Gehirns (ischämische zerebrovaskuläre Erkrankung),
      • schwerer reninabhängiger Bluthochdruck (eine besondere Art von hohem Blutdruck),
      • Leberfunktionsstörungen,
      • Störung des Salz- (Elektrolyt-) und Flüssigkeitshaushalts im Körper.
        • Dazu gehören vor allem:
          • eine zu geringe Menge an Flüssigkeit im Körper,
          • niedrige Blutspiegel von Natrium, Kalium, Magnesium oder Chlorid oder hohe Blutspiegel von Kalium und Calcium.
        • Wenn bei Ihnen Störungen des Elektrolyt- oder Flüssigkeitshaushalts vorliegen, wird Ihr Arzt diese vor Beginn der Behandlung ausgleichen. Solche Störungen können entstehen, wenn Sie stark erbrochen haben oder längere Zeit Durchfall hatten. Zeichen einer Störung im Salz- und Wasserhaushalt sind z.B. Mundtrockenheit, Durst, Schwäche, Teilnahmslosigkeit, Schwindel, Unruhe, Muskelschmerzen oder Muskelkrämpfe, leichte Ermüdbarkeit der Muskeln, niedriger Blutdruck, verringerte Urinausscheidung und schneller Herzschlag.
      • Stark erniedrigte Anzahl der weißen Blutzellen (Neutropenie, Agranulozytose),
      • Gicht (eine Erkrankung, die mit sehr schmerzhaften Gelenkentzündungen einhergeht),
      • Diabetes mellitus (hoher Blutzucker),
      • schwere Herzinsuffizienz (Herzschwäche, die eine engmaschige Überwachung durch Ihren Arzt erfordert). Wenn Sie unter einer Herzschwäche leiden, wird Ihr Arzt Ihnen mitteilen, ob dieses Arzneimittel für Sie geeignet ist.
      • Andauernder trockener Husten,
      • Kollagenkrankheit (es handelt sich dabei um systemische Autoimmunerkrankungen, wie z.B. Lupus erythematodes). Bei systemischen Autoimmunerkrankungen greift das Immunsystem viele verschiedene Organe, Gewebe und Zellen des Körpers an.
      • Eine schwere allergische Reaktion mit Schwellung der Haut oder der Mundschleimhaut (Angioödem).
      • Bei der Einnahme des Präparats kann ein plötzliches Anschwellen der Darmwand (Eingeweide) auftreten. Es kann bei den Betroffenen zu Bauchschmerzen mit oder ohne Erbrechen kommen.
      • Sie sollten sofort medizinische Hilfe suchen, wenn Sie plötzlich verschwommen sehen und bei Ihnen ein Verlust des Sehvermögens oder ein starker Schmerz im Auge auftritt. Dies sind Anzeichen für eine seltene Reaktion, die zu einer Flüssigkeitsansammlung in der Gefäßschicht des Auges (Aderhauterguss) oder einem erhöhten Augeninnendruck führt und von Hydrochlorothiazid, einem der Wirkstoffe, verursacht wird. Dies kann Stunden bis Wochen nach Einnahme von diesem Präparat auftreten und kann unbehandelt zu einem dauerhaften Sehverlust führen. Wenn Sie bereits früher eine Penicillin- oder Sulfonamidallergie hatten, können Sie ein höheres Risiko haben, dies zu entwickeln.
      • wenn Sie Hautkrebs haben oder hatten oder während der Behandlung eine unerwartete Hautläsion entwickeln. Die Behandlung mit Hydrochlorothiazid, insbesondere eine hochdosierte Langzeitanwendung, kann das Risiko einiger Arten von Haut- und Lippenkrebs (weißer Hautkrebs) erhöhen. Schützen Sie Ihre Haut vor Sonneneinstrahlung und UV-Strahlen, solange Sie das Präparat einnehmen.
      • wenn bei Ihnen in der Vergangenheit nach der Einnahme von Hydrochlorothiazid Atem- oder Lungenprobleme (einschließlich Entzündungen oder Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge) aufgetreten sind. Falls Sie nach der Einnahme schwere Kurzatmigkeit oder Atembeschwerden entwickeln, suchen Sie sofort einen Arzt auf.
    • wenn Sie das Präparat einnehmen und zurzeit eine der folgenden Behandlungen bzw. folgende Arzneimittel erhalten:
      • eine (erfolgte) Nierentransplantation,
      • eine Hämodialyse (Blutwäsche mithilfe einer Dialysemembran),
      • einen Funktionstest der Nebenschilddrüse,
      • eine Apherese (ein Verfahren zur Entfernung von Blutfetten),
      • eine Behandlung mit Immunsuppressiva (Arzneimittel, die das körpereigene Abwehrsystem unterdrücken z.B. Ciclosporin). Diese Arzneimittel werden angewendet, um eine Abstoßung eines transplantierten Organs zu verhindern.
      • Eine Hyposensibilisierungsbehandlung (um Allergien, z.B. gegen Wespengift, abzuschwächen),
      • Kalium-haltige Nahrungsergänzungsmittel (Vitamin- oder Mineralstoffpräparate, die Kalium enthalten oder Kalium-haltige Salzersatzstoffe,
      • kaliumsparende Diuretika (Arzneimittel zur Steigerung der Urinausscheidung),
      • alle Arzneimittel, die eine Erhöhung des Kalium-Blutspiegels bewirken können (z.B. Heparin und Co-Trimoxazol, auch bekannt als Trimethoprim/Sulfamethoxazol),
      • Lithium (ein Arzneimittel, das bei geistig-seelischen Erkrankungen eingesetzt wird)
      • wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel zur Behandlung von hohem Blutdruck einnehmen:
        • einen Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (diese werden auch als Sartane bezeichnet - z.B. Valsartan, Telmisartan, Irbesartan), insbesondere, wenn Sie Nierenprobleme aufgrund von Diabetes mellitus haben,
        • Aliskiren.
      • Ihr Arzt wird gegebenenfalls Ihre Nierenfunktion, Ihren Blutdruck und die Elektrolytwerte (z.B. Kalium) in Ihrem Blut in regelmäßigen Abständen überprüfen.
      • Wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel anwenden, kann das Risiko eines Angioödems (rasche Schwellung unter der Haut in Bereichen wie dem Rachen) erhöht sein:
        • Racecadotril, ein Arzneimittel zur Behandlung von Durchfall,
        • Arzneimittel, die zur Verhinderung der Abstoßung von transplantierten Organen oder zur Krebsbehandlung eingesetzt werden (z.B. Temsirolimus, Sirolimus, Everolimus),
        • Vildagliptin, ein Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes.
      • Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Symptome bemerken:
        • Schwellung des Gesichts, der Arme/Beine, der Lippen, der Schleimhäute, der Zunge und/oder des Kehlkopfs mit Atem- und Schluckbeschwerden,
        • gelbliche Färbung von Haut und Schleimhäuten,
        • Fieber, Lymphknotenschwellungen und/oder Halsentzündung,
        • schwere Hautreaktion (z.B. Blasenbildung oder schuppender Hautausschlag) während der Behandlung mit dem Präparat.
      • In diesen Fällen müssen Sie die Einnahme des Präparats abbrechen. Ihr Arzt wird geeignete Maßnahmen ergreifen.
    • Mit Beschwerden einhergehender, zu niedriger Blutdruck
      • Unter Umständen kann die Einnahme des Arzneimittels dazu führen, dass Ihr Blutdruck zu stark absinkt. Die Gefahr hierfür ist erhöht, wenn Sie eine der oben aufgeführten Krankheiten haben. Ihr Arzt wird in diesem Fall Maßnahmen ergreifen, die Ihren Blutdruck wieder auf ein sicheres Niveau anheben.
    • Ethnische Unterschiede
      • Wenn Sie eine schwarze Hautfarbe haben, ist die blutdrucksenkende Wirkung des Präparats bei Ihnen möglicherweise geringer oder Sie können anfälliger für schwerwiegende Nebenwirkungen (z.B. Angioödem) sein.
    • Operationen
      • Vor operativen Eingriffen und einer Narkose (dies gilt auch für Zahnbehandlungen) muss Ihr Arzt bzw. Zahnarzt wissen, dass Sie mit dem Präparat behandelt werden, da ein Risiko für ein dramatisches Absinken Ihres Blutdrucks während der Narkose besteht.
    • Kinder und Jugendliche
      • Kinder und Jugendliche sollten das Präparat nicht einnehmen.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Bei der Anwendung können mitunter Schwindelgefühl oder Müdigkeit auftreten. Wenn Sie diese Symptome bemerken, dürfen Sie nicht Auto fahren und keine Maschinen bedienen.
  • Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
    • Die Anwendung kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie vermuten, schwanger zu sein (oder schwanger werden könnten). In der Regel wird Ihr Arzt Ihnen raten, die Einnahme zu beenden, bevor Sie schwanger werden oder sobald Sie wissen, dass Sie schwanger sind und Ihnen raten, ein anderes Medikament als dieses einzunehmen. Die Einnahme während der Schwangerschaft wird nicht empfohlen und Sie dürfen das Präparat nicht einnehmen, wenn Sie länger als 3 Monate schwanger sind, da die Einnahme zu diesem Zeitpunkt Ihr ungeborenes Kind schädigen kann.
  • Stillzeit
    • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, dass Sie stillen oder mit dem Stillen beginnen möchten. Die Einnahme wird stillenden Müttern nicht empfohlen.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.
    • Die Wirkung kann durch folgende Arzneimittel beeinflusst werden und/oder das Präparat kann die Wirkung der folgenden Arzneimittel verändern:
      • Tetracycline, Trimethoprim (Antibiotika),
      • Kalium-Ergänzungsmittel (einschließlich Salzersatzmittel), kaliumsparende Diuretika und andere Arzneimittel, die den Kaliumgehalt in Ihrem Blut erhöhen können (z.B. Trimethoprim und Cotrimoxazol zur Behandlung von bakteriellen Infekten; Ciclosporin, ein Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems, um die Abstoßung von transplantierten Organen zu verhindern; und Heparin, ein Arzneimittel zur Blutverdünnung und Vermeidung von Blutgerinnseln),
      • Diuretika (harntreibende Arzneimittel wie Furosemid, Thiazid-Diuretika, Amilorid, Spironolacton, Triamteren und Sulfonamid-Diuretika),
      • Antihypertensiva (Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck z.B. Beta-Blocker oder ACE Hemmer),
      • Nitrate (zur Behandlung von Brustschmerzen [Angina pectoris] z.B. Glyceroltrinitrat),
      • Vasodilatatoren (Arzneimittel, die die Blutgefäße erweitern),
      • Lithium (zur Behandlung von geistig-seelischen Erkrankungen wie der bipolaren Störung),
      • trizyklische Antidepressiva (zur Behandlung von depressiven Erkrankungen z.B. Amitriptylin, Trimipramin),
      • Anästhetika (Narkosemittel, z.B. Barbiturate wie Phenobarbital),
      • Antipsychotika zur Behandlung von seelischen Erkrankungen (z.B. Phenothiazine wie Chlorpromazin, Thioridazin),
      • Betäubungsmittel (starke Schmerzmittel),
      • nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR; z.B. Indometacin, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure in einer Dosierung von 3 Gramm pro Tag oder mehr),
      • Sympathomimetika (Arzneimittel wie z.B. Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin, deren Wirkungen denen des sogenannten sympathischen Nervensystems gleichen),
      • Insulin (gegen Diabetes), orale Antidiabetika (zum Einnehmen bestimmte Arzneimittel, die zur Regulierung des Blutzuckerspiegels dienen),
      • Antazida (Arzneimittel zur Behandlung von Magenverstimmung/übersäuertem Magen),
      • Amphotericin B (gegen Pilzinfektionen),
      • Carbenoxolon (z.B. bei Magengeschwüren), Glukokortikoide (Arzneimittel gegen Entzündungen; Kortisone wie z.B. Hydrocortison, Dexamethason oder Prednisolon),
      • ACTH (adrenocorticotropes Hormon; ein Hormon, das z.B. die Glukokortikoidbildung im Körper anregt),
      • Abführmittel (zur Förderung der Darmtätigkeit),
      • Calcium-Salze,
      • Herzglykoside (zur Behandlung von Herzkrankheiten z.B. Digoxin),
      • Colestyramin oder Colestipol (zu Senkung des Cholesterinspiegels im Blut),
      • Muskelrelaxanzien vom Curare-Typ (Arzneimittel, die bei Operationen angewendet werden, wie z.B. Tubocurarinchlorid),
      • Arzneimittel, die den Herzrhythmus beeinflussen können (verlängern das sogenannte QT-Intervall im EKG) und dadurch bestimmte Herzrhythmusstörungen hervorrufen können, wie z.B. bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen,
      • Procainamid (zur Korrektur eines unregelmäßigen Herzschlags), Zytostatika (zur Krebsbehandlung), Immunsuppressiva (zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie z.B. Morbus Crohn und rheumatische Arthritis), Allopurinol (zur Behandlung von chronischer Gicht).
      • Arzneimittel, die sehr oft zur Verhinderung einer Abstoßung des Organtransplantats verwendet werden (Sirolimus, Everolimus und andere Arzneimittel, die zur Klasse der mTOR-Inhibitoren gehören);
    • Ihr Arzt muss unter Umständen Ihre Dosierung anpassen und/oder sonstige Vorsichtsmaßnahmen treffen:
      • wenn Sie einen Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren einnehmen
  • Bei Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Das Arzneimittel kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
    • Sie sollten keinen Alkohol trinken, da Alkohol die Wirkung des Arzneimittels verstärken kann, so dass Ihr Blutdruck zu stark absinkt.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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