Beipackzettel von Qutenza 179 mg kutanes Pflaster einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel sollte nur von Ihrem Arzt oder medizinischem Fachpersonal unter der Aufsicht des Arztes angewendet werden.
  • Das Pflaster ist zur Anwendung auf der Haut bestimmt.
  • Ihr Arzt oder medizinisches Fachpersonal markiert die schmerzhaftesten Bereiche auf Ihrer Haut mit einem Kugelschreiber oder Filzstift.
  • Bevor die Pflaster auf die Haut aufgeklebt werden, müssen die Behandlungsstellen mit Wasser und Seife gewaschen und abgetrocknet werden. Haare an den Behandlungsstellen werden abgeschnitten.
  • Bevor die Pflaster auf die Haut aufgeklebt werden, kann der Arzt oder das medizinische Fachpersonal ein Betäubungsgel oder eine Betäubungscreme auftragen oder ein orales Schmerzmittel verabreichen, um ein eventuell auftretendes stechendes Gefühl zu lindern. Das Gel bzw. die Creme muss vor der Pflaster-Anwendung entfernt und die Haut gründlich gewaschen und abgetrocknet werden.
  • Der Arzt bzw. das medizinische Fachpersonal kann während Handhabung des Pflasters Handschuhe und gegebenenfalls auch eine Schutzbrille und einen Mundschutz tragen. Schniefen oder inhalieren Sie nicht in der Nähe der Pflaster, da dies Husten oder Niesen verursachen kann.
  • Das Arzneimittel kann auf die Größe des Behandlungsareals zugeschnitten werden. Der Arzt oder das medizinische Fachpersonal entfernt die Pflaster nach 30 Minuten, wenn Sie wegen Nervenschmerzen in den Füßen behandelt werden, oder nach 60 Minuten, wenn Sie wegen Nervenschmerzen an anderen Körperstellen behandelt werden.
  • Sie erhalten möglicherweise Schmerzmittel gegen die Schmerzen, die bei der Behandlung mit diesem Arzneimittel auftreten.
  • Es ist normal, dass die Haut während der Behandlung mit dem Arzneimittel sticht oder sich rötet und brennt.
  • Wenn Ihre Füße behandelt werden, können Sie Einmalsocken über den Pflastern tragen.
  • Der Arzt oder das medizinische Fachpersonal kann das Pflaster auch mit einer Bandage umwickeln, damit das Pflaster fest auf der Haut bleibt.
  • Versuchen Sie nicht, das Pflaster selbst zu entfernen. Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal entfernt es für Sie.
  • Nach der Behandlung mit dem Arzneimittel reinigt der Arzt oder das medizinische Fachpersonal die behandelte Haut mit Reinigungsgel aus einer Tube, die in der Packung enthalten ist. Das Reinigungsgel bleibt eine Minute auf der Haut und wird dann abgewischt, um Arzneimittelreste zu entfernen, die nach der Behandlung eventuell auf der Haut verblieben sind. Nach Abwischen des Reinigungsgels wird die Hautstelle vorsichtig mit Wasser und Seife gewaschen.
  • Berühren Sie das Pflaster nicht mit Ihren Händen.
  • Berühren Sie nicht die Augen, den Mund oder andere empfindliche Stellen. Falls Sie versehentlich das Pflaster oder behandelte Haut berühren, bevor das Reinigungsgel aufgetragen wird, kann dies zu Brennen und/oder Stechen führen. Rufen Sie in diesem Fall sofort den Arzt.
  • Nehmen Sie keine Pflaster aus der Praxis mit.
  • Wenden Sie das Arzneimittel nicht zu Hause an.

Dosierung

  • Es sollten nicht mehr als 4 Pflaster auf einmal angewendet werden.
  • Das Arzneimittel sollte nur von Ihrem Arzt oder medizinischem Fachpersonal unter der Aufsicht des Arztes angewendet werden.
  • Es kann zwischen 1 bis 3 Wochen dauern, bis Sie eine Schmerzlinderung durch dieses Arzneimittel spüren. Falls Sie danach immer noch starke Schmerzen haben, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.
  • Die Therapie mit dem Arzneimittel kann, falls erforderlich, in Abständen von 90 Tagen wiederholt werden.
  • Wenn Sie eine unzureichende Schmerzlinderung bemerken oder die Schmerzen früher zurückkehren, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.
  • Falls das Arzneimittel länger angewendet wird, als es angewendet werden sollte
    • Eine Überdosierung ist unwahrscheinlich. Sollte das Präparat länger angewendet werden als vorgegeben, könnten Sie schwere Reaktionen an der Applikationsstelle erfahren wie z. B. Schmerzen, Rötung und Juckreiz.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält Capsaicin und gehört zur Arzneimittel-Gruppe der Anästhetika.
  • Es ist angezeigt zur Behandlung von peripheren neuropathischen Schmerzen bei Erwachsenen entweder allein oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung von Schmerzen.
  • Das Arzneimittel wird zur Schmerzlinderung bei Menschen angewendet, die Nervenschmerzen aufgrund von geschädigten Nerven in der Haut haben. Nerven in der Haut können durch verschiedene Krankheiten wie zum Beispiel Gürtelrose, HIV-Infektion, Diabetes, bestimmte Arzneimittel und andere Ursachen geschädigt werden. Sie können zwischen der 1. und der 3. Woche nach der Behandlung eine Schmerzlinderung spüren.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Capsaicin (auch in Chili enthalten) oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Kontaktieren Sie unmittelbar Ihren Arzt, wenn folgende Nebenwirkungen auftreten:
    • Wenn Sie merken, dass Ihr Herz zu schnell, zu langsam oder ungewohnt schlägt.
      • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
    • Tiefe Rötung an der Stelle, an der das Pflaster angewendet wird, Blasenbildung/Nässen der Haut,
      sehr berührungsempfindliche, geschwollene, feuchte oder glänzende Haut. Bei einer geringen Zahl
      von Fällen können dies Zeichen einer Hautverbrennung sein, die dringend eine medizinische
      Abklärung erfordert.
      • Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
  • Berichten Sie Ihrem Arzt, wenn eine der folgenden Nebenwirkungen auftritt oder sich verschlimmert:
    • Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen
      • Rötung oder Schmerzen an der Stelle, an der das Pflaster angewendet wird und die länger als einen Tag andauern
    • Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
      • Juckreiz, Pusteln, Blasen, Schwellung, Trockenheit an der Stelle, an der das Pflaster angewendet wird
      • Brennendes Gefühl, erhöhter Blutdruck, Husten, Übelkeit, Juckreiz, Gliederschmerzen, Muskelkrämpfe, Schwellung von Gliedmaßen
    • Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
      • Quaddeln, Kribbelgefühl, Entzündung, erhöhtes oder vermindertes Gefühl in der Haut, Hautreaktion, Reizung, Hautblutungen an der Stelle, an der das Pflaster angewendet wird
      • Vermindertes Geschmacksempfinden, verringertes Gefühl in Gliedmaßen, Augenreizung, Rachenreizung, Gürtelrose
    • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
      • Versehentliche Exposition (einschließlich Augenschmerzen, Augen- und Rachenreizung und Husten)
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie dieses Präparat anwenden.
    • Wenden Sie das Arzneimittel nicht am Kopf oder im Gesicht an.
    • Wenden Sie es nicht auf verletzter Haut oder offenen Wunden an.
    • Berühren Sie das Pflaster oder andere Materialien, die mit den behandelten Hautstellen in Kontakt waren, nicht, da dies zu Brennen und Stechen führen kann. Berühren Sie nicht die Augen, den Mund oder andere empfindliche Stellen, da dies Reizungen und Schmerzen verursachen kann. Falls dies geschieht, die betroffene Stelle mit kaltem Wasser spülen. Das Schniefen oder Inhalieren in der Nähe der Pflaster kann Husten, Rachenreizungen oder Niesen verursachen.
    • Es ist normal, dass die Haut während und nach der Behandlung mit dem Arzneimittel für eine kurze Zeit sticht oder sich rötet und brennt. Wegen der Schmerzen kann Ihr Blutdruck steigen, weshalb der Arzt während der Behandlung mehrmals Ihren Blutdruck misst. Wenn Sie starke Schmerzen haben, kühlt der Arzt die betroffene Stelle oder gibt Ihnen ein Schmerzmittel. Wenn Sie sehr starke Schmerzen haben bitten Sie Ihren Arzt, das Pflaster zu entfernen.
    • Im Allgemeinen waren nach Anwendung von Capsaicin vorübergehende geringfügige Veränderungen der Fähigkeit, Heißes oder Scharfes zu empfinden, zu beobachten.
    • Wenn Sie einen instabilen oder schlecht eingestellten Bluthochdruck haben oder Herzbeschwerden hatten, wird Ihr Arzt das Risiko von Nebenwirkungen, die das Herz oder den Blutdruck betreffen, bedingt durch den möglichen Stress des Behandlungsverfahrens abwägen, bevor Sie mit diesem Arzneimittel behandelt werden.
    • Kinder und Jugendliche
      • Das Arzneimittel wird für die Behandlung bei Patienten unter 18 Jahren nicht empfohlen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es gibt keine Studien zu den Auswirkungen des Arzneimittels auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Bei der Anwendung sind nur sehr geringe Mengen des Wirkstoffs für sehr kurze Zeit im Blut vorhanden. Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass das Arzneimittel einen direkten Einfluss auf die Konzentrationsfähigkeit oder die Fähigkeit hat, ein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen.

Schwangerschaftshinweis

  • Das Arzneimittel sollte mit Vorsicht angewendet werden, wenn Sie schwanger sind und/oder stillen. Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie sich vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden. Das Präparat wirkt lokal auf Ihrer Haut und hat voraussichtlich keinen Einfluss auf andere Arzneimittel.

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Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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