Beipackzettel von Ramipril/Amlodipin-ratiopharm 5 mg/5 mg Hartkaps einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel zur selben Tageszeit vor oder nach Ihrer Mahlzeit ein.
  • Schlucken Sie die Kapsel im Ganzen mit Flüssigkeit. Die Kapsel nicht zerkauen oder zerstoßen.
  • Nehmen Sie die Kapsel nicht mit Grapefruitsaft ein.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
    • Das Arzneimittel sollte einmal täglich eingenommen werden.
    • Je nach der erzielten Wirkung wird der Arzt die Dosis eventuell verändern.
    • Die Höchstdosis beträgt täglich eine Kapsel der Stärke 10 mg/10 mg.
  • Leber- und Nierenerkrankungen
    • Bei bestehender Leber- oder Nierenerkrankung kann Ihr Arzt die Dosis von Ramipril und Amlodipin verändern.
  • Ältere Patienten
    • Ihr Arzt wird eine geringere Dosis verschreiben oder die Dosis langsamer verändern.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie zu viele Kapseln einnehmen, kann Ihr Blutdruck sehr stark oder gefährlich stark abfallen. Dabei kann es zu Schwindel-, Benommenheits- oder Schwächegefühl kommen. Bei sehr extremem Blutdruckabfall kann es zum Schock kommen. Die Haut könnte sich kalt und feucht anfühlen, und Sie könnten das Bewusstsein verlieren. Wenden Sie sich an einen Arzt oder begeben sich unverzüglich in die nächstgelegene Notaufnahme eines Krankenhauses. Fahren Sie nicht selbst ins Krankenhaus, sondern lassen Sie sich fahren oder rufen Sie einen Krankenwagen. Nehmen Sie die Arzneimittelpackung mit, damit der Arzt weiß, was Sie eingenommen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie eine Kapsel vergessen haben, lassen Sie diese Dosis vollständig aus. Nehmen Sie Ihre nächste Dosis zur gewohnten Zeit ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie lange Sie Ihr Arzneimittel einnehmen sollen. Wenn Sie die Anwendung des Arzneimittels vorher abbrechen, kann Ihre Erkrankung wiederkommen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält zwei Wirkstoffe: Ramipril und Amlodipin. Ramipril gehört zu einer Arzneimittelgruppe namens ACE-Hemmer (Angiotensin-converting-Enzym-Hemmer). Amlodipin gehört zu einer Arzneimittelgruppe namens Kalziumantagonisten.
    • Ramipril wirkt folgendermaßen:
      • Es drosselt in Ihrem Körper die Bildung von Stoffen, die den Blutdruck steigern.
      • Es entspannt und erweitert Ihre Blutgefäße.
      • Es erleichtert Ihrem Herzen, Blut durch den Körper zu pumpen.
    • Amlodipin wirkt folgendermaßen:
      • Es entspannt die Blutgefäße, so dass das Blut besser fließen kann.
  • Das Präparat wird zur Behandlung von Hypertonie (hoher Blutdruck) bei erwachsenen Patienten angewendet, die Amlodipin und Ramipril bereits als getrennte Arzneimittel in der gleichen Dosis wie diese Kapseln einnehmen und damit ihren Blutdruck ausreichend senken können.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen die Wirkstoffe Ramipril oder Amlodipin, gegen andere ACE-Hemmer oder andere Kalziumantagonisten oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind. Eine allergische Reaktion kann sich in einem Ausschlag, Jucken, Rötung der Haut, Schwierigkeiten beim Atmen oder Schlucken oder einer Schwellung von Lippen, Gesicht, Kehle oder Zunge äußern.
    • wenn Sie bereits einmal eine schwerwiegende allergische Reaktion namens Angioödem hatten. Die Anzeichen sind Jucken, Quaddeln (Urtikaria), rote Flecken auf Händen, Füßen und Kehle, Schwellung von Kehle und Zunge, Schwellung um die Augen und Lippen, Schwierigkeiten beim Atmen und Schlucken.
    • wenn Sie zur Dialyse oder einer anderen Art der Blutfilterung gehen. Je nachdem, welche Art von Maschine dabei verwendet wird, könnte das Präparat nicht die geeignete Behandlung für Sie sein.
    • wenn Sie Nierenprobleme haben, bei denen die Blutversorgung Ihrer Nieren gestört ist (Nierenarterienstenose).
    • innerhalb der letzten 6 Schwangerschaftsmonate (siehe Kategorie „Schwangerschaftshinweis").
    • wenn Sie Diabetes oder eine beeinträchtigte Nierenfunktion haben und mit einem blutdrucksenkenden Mittel namens Aliskiren behandelt werden.
    • wenn Ihr Blutdruck anormal niedrig ist oder instabil ist. Dies ist von Ihrem Arzt zu beurteilen.
    • wenn Sie eine Verengung der Aortenklappe Ihres Herzens (Aortenklappenstenose) oder einen kardiogenen Schock haben (Ihr Herz also nicht in der Lage ist, genügend Blut durch den Körper zu pumpen).
    • wenn Sie nach einem Herzinfarkt eine Herzinsuffizienz hatten oder haben.
  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel nicht ein, wenn einer dieser Umstände auf Sie zutreffen könnte. Sollten Sie sich unsicher sein, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie es einnehmen.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Brechen Sie die Einnahme der Kapseln ab und suchen Sie unverzüglich einen Arzt auf, wenn Sie eine der folgenden schwerwiegenden Nebenwirkungen bei sich bemerken, da diese möglicherweise dringend ärztlich behandelt werden müssen:
    • Schwellung des Gesichts, der Lippen oder der Kehle mit Schluck- oder Atembeschwerden sowie Jucken und Ausschlag. Dies könnten Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion auf das Präparat sein.
    • Schwerwiegende Hautreaktionen wie z. B. Ausschlag, Geschwüre im Mund, Verschlimmerung einer bestehenden Hautkrankheit, Rötung, Blasenbildung oder Ablösung der Haut (wie z. B. Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse oder Erythema multiforme) oder andere allergische Reaktionen.
  • Bei folgenden Anzeichen sprechen Sie sofort mit Ihrem Arzt:
    • Beschleunigter Herzschlag, unregelmäßiger Herzschlag oder Herzklopfen, Brustkorbschmerz, Engegefühl in der Brust oder schwerwiegendere Probleme wie Herzanfall oder Schlaganfall.
    • Kurzatmigkeit oder Husten. Diese könnten Anzeichen einer Lungenerkrankung sein.
    • Schnelles Entstehen von blauen Flecken, Wunden, die länger als normal bluten, andere Blutungen (z. B. Zahnfleischbluten), violette Flecken, fleckige Haut, größere Neigung zu Infektionen als sonst, rauer Hals und Fieber, Müdigkeit, Schwächegefühl, Schwindel oder blasse Haut. Dies könnten Anzeichen von Blut- oder Knochenmarksproblemen sein.
    • Starke Magenschmerzen, die bis in den Rücken ausstrahlen. Diese könnten Anzeichen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) sein.
    • Fieber, Schüttelfrost, Müdigkeit, Appetitverlust, Magenschmerzen, Übelkeit, Gelbfärbung der Haut oder Augen (Ikterus). Dies könnten Anzeichen von Leberproblemen wie z. B. einer Hepatitis (Leberentzündung) oder Leberschädigung sein.
  • Zu den weiteren Nebenwirkungen zählen:
    • Wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt, wenn sich eines der folgenden Anzeichen verschlimmert oder länger als ein paar Tage anhält.
      • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
        • Ödem (Flüssigkeitsansammlung).
      • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
        • Schläfrigkeit (insbesondere zu Beginn der Behandlung).
        • Palpitationen (Herzklopfen), Gesichtsrötung.
        • Schwellung der Knöchel.
        • Kopfschmerzen oder Müdigkeit.
        • Schwindelgefühl. Dies tritt häufiger zu Beginn der Einnahme oder bei Umstellung auf eine höhere Dosis ein.
        • Ohnmacht, Hypotonie (abnormal niedriger Blutdruck), insbesondere bei schnellem Aufstehen oder Aufsetzen.
        • Trockener Reizhusten, Entzündung der Nebenhöhlen (Sinusitis) oder Bronchitis, Kurzatmigkeit.
        • Unterleibs-, Magen- oder Darmschmerzen, veränderte Stuhlgewohnheiten (einschließlich Durchfall oder Verstopfung), Verdauungsstörungen, Übelkeit oder Erbrechen.
        • Hautausschlag mit oder ohne erhabene Stellen.
        • Brustkorbschmerz.
        • Muskelkrämpfe oder -schmerzen.
        • Schwäche.
        • Höhere Werte von Kalium im Bluttest als sonst.
        • Sehstörungen, Doppeltsehen.
      • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
        • Zittern, Schmerz, Unwohlsein.
        • Verschwommenes Sehen.
        • Ohrgeräusche.
        • Niesen/laufende Nase durch Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis).
        • Mundtrockenheit.
        • Haarausfall, vermehrtes Schwitzen, juckende Haut, rote Flecken auf der Haut, Verfärbung der Haut, Urtikaria (Quaddeln).
        • Probleme beim Urinieren, vermehrter Drang zum Urinieren, vor allem in der Nacht, häufigeres Urinieren.
        • Erektionsstörungen, Potenzstörungen bei Männern, verringertes sexuelles Verlangen bei Frauen oder Männern.
        • Beschwerden oder Vergrößerung der Brust bei Männern.
        • Gelenk- oder Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe, Rückenschmerzen.
        • Gewichtszunahme oder -abnahme.
        • Gleichgewichtsstörungen (Schwindel).
        • Jucken und ungewöhnliche Empfindungen der Haut wie Gefühllosigkeit, Kribbeln, Stechen, Brennen oder Krabbeln (Parästhesie), Verlust von Schmerzempfinden.
        • Verlust oder Veränderung des Geschmackssinns.
        • Schlafstörungen.
        • Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit.
        • Gefühle von Depression, Ängstlichkeit, Rastlosigkeit oder größere Nervosität als sonst.
        • Verstopfte Nase, Schwierigkeiten beim Atmen oder Verschlimmerung von Asthma.
        • Schwellung im Darm (so genanntes intestinales Angioödem), die Symptome wie Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall hervorruft.
        • Verlust oder Nachlassen des Appetits (Anorexie).
        • Schnellerer oder unregelmäßiger Herzschlag.
        • Geschwollene Arme und Beine. Dies kann ein Zeichen dafür sein, dass Ihr Körper mehr Wasser bindet als sonst.
        • Fieber.
        • Erhöhte Anzahl bestimmter weißer Blutzellen (Eosinophilie) im Bluttest.
        • Bluttests, die auf veränderte Funktion der Leber, Bauchspeicheldrüse oder Nieren hinweisen.
      • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):
        • Unsicherheit oder Verwirrtheit.
        • Rote und geschwollene Zunge.
        • Schweres Abschuppen oder Abschälen der Haut mit juckendem, knotigem Ausschlag.
        • Nagelprobleme (z. B. Lockerung oder Ablösung eines Nagels aus dem Nagelbett).
        • Hautausschlag oder blaue Flecken.
        • Entzündung von Blutgefäßen, häufig mit Hautausschlag.
        • Hautflecken und kalte Extremitäten.
        • Rote, juckende, geschwollene oder tränende Augen.
        • Hörstörungen.
        • Verringerte Anzahl von roten Blutzellen, weißen Blutzellen oder Blutplättchen oder verringerter Hämoglobingehalt im Bluttest.
      • Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):
        • Größere Empfindlichkeit als sonst gegenüber Sonnenlicht.
        • Zu hoher Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie).
        • Schwellung des Zahnfleischs.
        • Aufgetriebener Bauch (Gastritis).
        • Leberfunktionsstörung, Entzündung der Leber (Hepatitis), Gelbfärbung der Haut (Ikterus).
        • Erhöhte Muskelspannung.
        • Lichtempfindlichkeit.
        • Auftreten von Steifigkeit, Zittern und/oder Bewegungsstörungen.
      • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
        • Konzentrierter Urin (dunkle Farbe), Übelkeit oder Erbrechen, Muskelkrämpfe, Verwirrung und Anfälle, die durch eine unangemessene ADH-Sekretion (antidiuretische Hormonsekretion) bedingt sein können. Wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt, wenn diese Symptome bei Ihnen auftreten.
        • Zittern, starre Haltung, maskenhaftes Gesicht, langsame Bewegungen und schlurfender, unausgewogener Gang.
        • Konzentrationsstörungen.
        • Geschwollener Mund.
        • Zu wenige Blutzellen im Blutest.
        • Geringere Werte von Natrium im Bluttest als sonst.
        • Verfärbung der Finger und Zehen bei Kälte und dann Kribbeln oder Schmerzen beim Erwärmen (Raynaud-Syndrom).
        • Verlangsamtes oder gestörtes Reaktionsvermögen.
        • Brennendes Gefühl.
        • Veränderung des Geruchssinns.
        • Schuppenflechte.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn einer der folgenden Umstände auf Sie zutrifft:
      • Wenn Sie Probleme mit dem Herzen, der Leber oder den Nieren haben.
      • Wenn Sie viele Salze oder Flüssigkeiten aus dem Körper verloren haben (beispielsweise durch Erbrechen, Durchfall oder ungewöhnlich starkes Schwitzen, durch eine salzarme Diät, die Einnahme von Diuretika (Wassertabletten) über längere Zeit oder nach Dialyse).
      • Wenn Sie sich einer Behandlung wegen Bienen- oder Wespengiftallergie (Desensibilisierung/Hyposensibilisierung) unterziehen möchten.
      • Wenn Sie ein Anästhetikum (Schmerzmittel) bekommen sollen, beispielsweise für eine Operation oder Zahnbehandlung. Dann kann es notwendig werden, einen Tag vor dem Eingriff die Behandlung mit dem Präparat auszusetzen. Fragen Sie Ihren Arzt um Rat.
      • Wenn Sie einen sehr hohen Kaliumgehalt im Blut haben (Ergebnis eines Bluttests).
      • Wenn Sie Arzneimittel einnehmen oder Krankheiten haben, die den Natriumblutspiegel erniedrigen können; Ihr Arzt wird möglicherweise regelmäßige Blutuntersuchungen durchführen, um vor allem die Konzentration von Natrium in Ihrem Blut zu überprüfen, besonders wenn Sie älter sind.
      • Wenn Sie Arzneimittel, die als mTOR-Hemmer (z. B. Temsirolimus, Everolimus, Sirolimus) bezeichnet werden, oder Vildagliptin oder Racecadotril anwenden, da diese das Risiko für das Auftreten von Angioödemen (eine schwerwiegende allergische Reaktion) erhöhen können.
      • Wenn Sie eine Kollagenkrankheit Ihrer Gefäße wie z. B. Sklerodermie oder systemischen Lupus erythematodes haben.
      • Wenn Sie schwanger sind, sein könnten oder werden möchten. Während der ersten 3 Monate der Schwangerschaft wird die Einnahme der Kapseln nicht empfohlen, und nach dem 3. Monat kann sie Ihrem Baby ernsthaft schaden.
      • Wenn Sie einen starken Blutdruckanstieg (hypertensive Krise) haben.
      • Wenn Sie schon älter sind und Ihre Dosis erhöht werden muss.
      • Wenn Sie eines der folgenden Medikamente gegen hohen Blutdruck nehmen:
        • Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker (ARB) (auch als Sartane bekannt, beispielsweise Valsartan, Telmisartan, Irbesartan), insbesondere, wenn Sie diabetes-bedingte Nierenprobleme haben.
        • Aliskiren
    • Ihr Arzt wird möglicherweise regelmäßig Ihre Nierenfunktion, den Blutdruck und die Elektrolyte (z. B. Kalium) in Ihrem Blut kontrollieren.
    • Siehe auch die Informationen in Kategorie „Kontraindikationen".
    • Plötzliche Schwellung von Lippen, Gesicht, Zunge und Kehle, Hals, möglicherweise auch von Händen und Füßen, Schwierigkeiten beim Schlucken oder Atmen, Quaddeln oder Heiserkeit („Angioödem") können Zeichen einer schweren allergischen Reaktion sein. Diese kann zu jeder Zeit der Behandlung auftreten. Bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe kann das Risiko solcher Reaktionen erhöht sein. Zeigen sich bei Ihnen solche Symptome, suchen Sie unverzüglich Ihren Arzt auf.
    • Kinder und Jugendliche
      • Die Anwendung des Präparates bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen, da die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern bisher noch nicht erwiesen ist.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel kann Ihre Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Wenn Ihnen von den Kapseln übel oder schwindelig wird, wenn Sie müde werden oder Kopfschmerzen bekommen, bedienen Sie kein Fahrzeug und keine Maschine und wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt. Es ist wahrscheinlicher, dass dies bei Beginn der Einnahme oder bei einer Dosiserhöhung auftritt.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Teilen Sie Ihrem Arzt unbedingt mit, wenn Sie schwanger sind, sein könnten oder werden möchten.
    • In den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft sollten Sie und ab der 13. Woche dürfen Sie die Hartkapseln nicht nehmen, da die Einnahme Ihrem Baby schaden könnte. Wenn Sie während der Behandlung schwanger werden, teilen Sie dies Ihrem Arzt sofort mit. Vor einer geplanten Schwangerschaft sollte auf eine geeignete alternative Behandlung umgestellt werden.
  • Stillzeit
    • Wenn Sie stillen, sollten Sie das Präparat nicht nehmen.
    • Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, bevor Sie irgendein Arzneimittel nehmen.
  • Fortpflanzungsfähigkeit
    • Es liegen keine ausreichenden Daten zur möglichen Beeinflussung der Fortpflanzungsfähigkeit vor.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
    • Informieren Sie Ihren Arzt wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen. Sie können die Wirkung des Präparates herabsetzen:
      • Arzneimittel gegen Schmerzen und Entzündung (z. B. nichtsteroidale Antiphlogistika [NSAR] wie Ibuprofen oder Indomethacin und Acetylsalicylsäure).
      • Arzneimittel gegen niedrigen Blutdruck, Schock, Herzinsuffizienz, Asthma oder Allergien wie z. B. Ephedrin, Noradrenalin oder Adrenalin. Ihr Arzt muss Ihren Blutdruck überprüfen.
      • Rifampicin (Antibiotikum gegen Tuberkulose).
      • Hypericum perforatum (Johanniskraut zur Behandlung von Depressionen).
    • Informieren Sie Ihren Arzt wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen. Sie können zusammen mit dem Präparat das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen:
      • Arzneimittel gegen Schmerzen und Entzündung (z. B. nichtsteroidale Antiphlogistika [NSAR] wie Ibuprofen oder Indomethacin und Acetylsalicylsäure).
      • Krebsmedikamente (Chemotherapie) wie z. B. Temsirolimus.
      • Arzneimittel gegen die Abstoßung transplantierter Organe wie z. B. Ciclosporin, Everolimus (zur Vorbeugung einer Transplantatabstoßung), Tacrolimus (zur Kontrolle der Immunantwort des Körpers; zur Annahme des transplantierten Organs durch den Körper).
      • Diuretika (Wassertabletten) wie z. B. Furosemid und andere Arzneimittel, die eine blutdrucksenkende Wirkung haben können, wie Aliskiren.
      • Arzneimittel, die den Kaliumspiegel im Blut erhöhen können, wie z. B. Spironolacton, Triamteren, Amilorid, Kaliumsalze und Heparin (zur Blutverdünnung).
      • Steroidpräparate gegen Entzündungen wie z. B. Prednisolon.
      • Allopurinol (zur Senkung des Harnsäuregehalts im Blut).
      • Procainamid (bei Herzrhythmusstörungen).
      • Vildagliptin (zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2).
      • Racecadotril (zur Durchfallbehandlung).
      • Ketoconazol, Itraconazol (Antipilzmittel).
      • Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir (so genannte Proteasehemmer zur Behandlung von HIV).
      • Erythromycin, Clarithromycin (gegen bakterielle Infektionen).
      • Verapamil, Diltiazem (gegen Herzerkrankungen oder hohen Blutdruck).
      • Dantrolen (Infusion gegen schwerwiegende Probleme mit der Körpertemperatur).
      • Trimethoprim und Cotrimoxazol (gegen bakterielle Infektionen).
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen. Ihre Wirkung kann von diesem Präparat beeinflusst werden:
      • Arzneimittel gegen Diabetes wie orale Blutzuckersenker oder Insulin. Die Kapseln können sich senkend auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Messen Sie Ihren Blutzucker öfter, während Sie das Präparat einnehmen.
      • Lithium (bei seelischen Erkrankungen): Die Kapseln können sich steigernd auf den Lithiumspiegel auswirken. Ihr Arzt muss den Lithiumgehalt in Ihrem Blut öfter messen.
      • Simvastatin (Arzneimittel zur Cholesterinsenkung): Die Kapseln können kann den Gehalt an Simvastatin in Ihrem Blut erhöhen.
    • Im folgenden Fall muss Ihr Arzt möglicherweise die Dosis anpassen und/oder andere Vorsichtsmaßnahmen treffen:
      • Wenn Sie einen Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker (ARB) oder Aliskiren nehmen.
    • Wenn einer dieser oben genannten Umstände auf Sie zutrifft oder Sie es nicht wissen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie das Präparat einnehmen.
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
    • Die Kapseln können während oder unabhängig von einer Mahlzeit eingenommen werden.
    • Wenn Sie während der Behandlung Alkohol trinken, kann es verstärkt zu Schwindelgefühl oder Benommenheit kommen.
    • Wenn Sie nicht wissen, wie viel Alkohol Sie trinken dürfen, während Sie das Präparat nehmen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, denn sowohl blutdrucksenkende Arzneimittel als auch Alkohol haben Wirkungen, die sich gegenseitig verstärken können.
    • Patienten, die die Kapseln nehmen, sollten keinen Grapefruitsaft trinken oder Grapefruits essen. Grapefruits und ihr Saft können dazu führen, dass der Blutspiegel des Wirkstoffs Amlodipin erhöht ist, wodurch die blutdrucksenkende Wirkung der Kapseln auf unvorhersagbare Weise verstärkt sein kann.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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