Beipackzettel von Ranidura T 150mg einsehen

Art und Weise

  • Die Filmtablette wird unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. einem Glas Wasser) eingenommen. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die empfohlene Dosis
    • Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren mit normaler Nierenfunktion
      • Zwölffingerdarm- und gutartige Magengeschwüre
        • 2 Filmtabletten Ranitidin 150 mg (entsprechend 300 mg Ranitidin) nach dem Abendessen oder vor dem Schlafengehen oder jeweils 1 Filmtablette Ranitidin 150 mg (entsprechend 150 mg Ranitidin) morgens und abends.
        • Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel 4 - 8 Wochen.
      • Vorbeugung des Wiederauftretens von Zwölffingerdarmgeschwüren
        • 1 Filmtablette Ranitidin 150 mg vor dem Schlafengehen. Die Dauer der Behandlung beträgt bis zu 12 Monate.
        • Die Langzeittherapie ist bei Patienten angezeigt, aus deren Vorgeschichte bekannt ist, dass sie zu Rückfällen neigen.
      • Entzündung der Speiseröhre durch Rückfluss von Magensäure
        • 2 Filmtabletten Ranitidin 150 mg nach dem Abendessen oder vor dem Schlafengehen oder jeweils 1 Filmtablette Ranitidin 150 mg morgens und abends.
        • Die Behandlungsdauer beträgt 8 - 12 Wochen.
      • Zollinger-Ellison-Syndrom
        • Zu Beginn 3-mal täglich 1 Filmtablette Ranitidin150 mg (entsprechend 450 mg Ranitidin pro Tag). Falls erforderlich, kann die Tagesdosis auf 4 - 6 Filmtabletten Ranitidin 150 mg (entsprechend 600 - 900 mg Ranitidin pro Tag) gesteigert werden. Der Patient kann auf höhere Dosen eingestellt werden, sollte dies nach Bestimmung der Magensäuresekretion erforderlich sein (bis zu 6 g Ranitidin pro Tag sind verabreicht worden).
      • Vorbeugung des Einatmens von Magensäure während der Geburt
        • Einmalige Gabe von 1 Filmtablette Ranitidin 150 mg.
      • Fortsetzung der Vorbeugung stressbedingter Blutungen von Magen und Zwölffingerdarm
        • Sobald die Nahrungsaufnahme auf normalem Wege wieder möglich ist, sind für die weitere Dauer der Gefährdung 2-mal täglich 1 Filmtablette Ranitidin 150 mg einzunehmen.
    • Kinder von 3 bis 11 Jahren und über 30 kg Körpergewicht
      • Die Dosis wird auf Basis des Körpergewichts bestimmt.
      • Der behandelnde Arzt wird die dem Körpergewicht entsprechende Dosierung ermitteln.
      • Behandlung von akuten Zwölffingerdarm- oder gutartigen Magengeschwüren
        • Die empfohlene Dosis beträgt zweimal täglich 2 mg pro kg Körpergewicht für 4 Wochen. Diese Dosis kann auf zweimal täglich 4 mg pro kg Körpergewicht erhöht werden. Nehmen Sie jede Dosis mit einem Abstand von 12 Stunden ein. Die maximale Tagesdosis beträgt 300 mg.
        • Die Behandlungsdauer kann auf 8 Wochen erhöht werden.
        • In der Regel beträgt die Dosis damit zweimal täglich 1 Filmtablette Ranitidin 150 mg.
      • Behandlung von gastro-ösophagealen Refluxerkrankungen
        • Die empfohlene Dosis beträgt zweimal täglich 2,5 mg pro kg Körpergewicht. Diese Dosis kann auf zweimal täglich 5 mg pro kg Körpergewicht erhöht werden.
        • Nehmen Sie jede Dosis mit einem Abstand von 12 Stunden ein. Die maximale Tagesdosis beträgt 600 mg (die Maximaldosis trifft eher auf schwerere Kinder oder Jugendliche mit schweren Symptomen zu).
        • In der Regel beträgt die Dosis damit zweimal täglich eine Filmtablette Ranitidin 150 mg. Bei schwereren Kindern (Körpergewicht über 40 kg) mit schweren Symptomen kann die Dosis auf zweimal täglich 2 Filmtabletten Ranitidin 150 mg erhöht werden.
    • Dosierungsanleitung für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
      • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 50 ml/min) sollten generell eine Tagesdosis von 150 mg einnehmen.
      • Ranitidin ist dialysierbar. Durch Hämodialyse wird der Ranitidinspiegel im Blut vermindert. Dialysepatienten sollten deshalb die o. g. Ranitidindosis nach Abschluss der Dialyse erhalten.
  • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung des Arzneimittels zu stark oder zu schwach ist.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Das Arzneimittel wirkt sehr gezielt, und es sind nach einer Überdosierung mit dem Präparat in der Regel keine besonderen Probleme zu erwarten.
    • Verständigen Sie trotzdem bitte bei Überdosierung unverzüglich einen Arzt, damit er über das weitere Vorgehen entscheiden kann.
  • Wenn Sie die Einnahme von Ranitidin vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Dieses Arzneimittel ist ein Magen-Darm- Mittel und gehört in die Gruppe der so genannten Histamin-H2-Rezeptorblocker, die die Produktion von Magensäure verringern.
  • Bei Erwachsenen wird es angewendet
    • zur Behandlung von Zwölffingerdarmgeschwüren
    • zur Behandlung von gutartigen Magengeschwüren
    • zur Behandlung von Entzündungen der Speiseröhre durch Rückfluss von Magensaft
    • zur Behandlung des sog. Zollinger-Ellison-Syndroms (Geschwürbildung im Magen und Zwölffingerdarm aufgrund der erhöhten Produktion eines die Magensäureabsonderung stimulierenden Hormons durch einen bestimmten Tumor)
    • zur Vorbeugung des Wiederauftretens von Zwölffingerdarmgeschwüren
    • zur Fortsetzung der Behandlung zur Vorbeugung von Schleimhautblutungen im Magen- und Zwölffingerdarmbereich bei schwerkranken Patienten (Stressblutungsprophylaxe)
    • zur einmaligen Gabe unter der Geburt zur Vorbeugung einer Einatmung von Magensäure
  • Bei Kindern (3 bis 18 Jahre) wird es angewendet
    • zur Kurzzeitbehandlung von peptischen Geschwüren (Zwölffingerdarm- und gutartigen Magengeschwüren)
    • zur Behandlung von gastro-ösophagealen Refluxerkrankungen einschließlich Refluxkrankheiten der Speiseröhre (Refluxösophagitis) und Linderung der Symptome gastro-ösophagealer Refluxerkrankungen

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Ranitidin, andere so genannten H2-Rezeptor-Antagonisten, oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Die folgenden Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien mit Ranitidin oder in der Alltagsanwendung beobachtet.
  • Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 1.000)
    • Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schwindel
    • Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Übelkeit (diese Symptome besserten sich meist im Verlauf der Behandlung)
    • vorübergehende Veränderungen der Leberfunktionswerte
    • Hautausschlag
  • Selten (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 10.000)
    • Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Hautausschlag, Fieber, Blutdruckabfall, Schwellungen im Gesicht, Schluckbeschwerden, Atembeklemmungen, Brustschmerzen)
    • vorübergehendes verschwommenes Sehen
    • akute Bauchspeicheldrüsenentzündung
    • Leberentzündung mit oder ohne Gelbsucht
    • Erythema multiforme (eine spezielle Form des Hautausschlages), Juckreiz
    • Gelenkbeschwerden, Muskelschmerzen
    • Erhöhung der Plasmakreatininwerte (Wert für die Nierenfunktion)
  • Sehr selten (betrifft weniger als 1 Behandelten von 10.000)
    • Veränderungen des Blutbildes mit Verringerung einer, mehrerer oder aller Blutzellen
    • allergischer Kreislaufschock
    • Unruhezustände, vorübergehende Verwirrtheitszustände, Halluzinationen, Depressionen (diese Nebenwirkungen wurden überwiegend bei schwerkranken Patienten, älteren Patienten und Patienten mit Nierenerkrankungen beobachtet)
    • schwere Kopfschmerzen, vorübergehende unwillkürliche Bewegungsstörungen
    • Herzrhythmusstörungen
    • Gefäßentzündungen
    • vermehrter Haarausfall
    • akute Nierenentzündung
    • Brustschmerzen und Schwellung der Brust bei Männern, Milchfluss, Libidoverlust, vorübergehende Impotenz
  • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
    • Lungenentzündung
    • Atemnot (Dyspnoe)
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen,
      • falls bei Ihnen ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür besteht. Dann sollte Ihr Arzt einen Test auf das Vorhandensein des Bakteriums Helicobacter pylori durchführen. Bei einem Befall des Magens mit diesem Keim sollte dann, wo immer möglich, eine Beseitigung dieses Bakteriums angestrebt werden.
      • falls bei Ihnen ein Magengeschwür besteht. Dann sollte Ihr Arzt durch geeignete Maßnahmen eine Bösartigkeit ausschließen, da die Einnahme von so genannten H2-Antagonisten die Symptome des Magenkrebs verschleiern und damit dessen Diagnose verzögern kann.
      • wenn Sie unter der Stoffwechselkrankheit „akute Porphyrie" leiden. Ranitidin kann akute Porphyrie-Anfälle auslösen.
      • falls bei Ihnen eine Nierenerkrankung besteht. Da Ranitidin über die Nieren ausgeschieden wird, kann es bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen zu erhöhten Blutspiegeln kommen (beachten Sie hierzu bitte die Dosierungsanleitung).
      • bei älteren Menschen, Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen, Diabetes, Herzversagen oder mit geschwächtem Immunsystem. Das Risiko eine ambulant erworbene Lungenentzündung zu entwickeln kann erhöht sein.
    • Früh-, Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder
      • Kinder unter 3 Jahren und unter 30 kg Körpergewicht sollten von der Behandlung ausgeschlossen werden, so lange keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Aufgrund der Eigenschaften von Ranitidin ist ein Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Führen von Maschinen normalerweise nicht zu erwarten. Studien zu den Auswirkungen einer Einnahme von Ranitidin auf diese Fähigkeiten liegen jedoch nicht vor.
    • In seltenen Fällen können jedoch Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel und Müdigkeit, Verwirrtheits- und Unruhezustände sowie Halluzinationen auftreten, oder es kann durch die Wechselwirkung mit Alkohol (siehe „Einnahme zusammen mit Alkohol") zu erhöhten Alkoholspiegeln bei gleichzeitigem Alkoholkonsum kommen, so dass Ihr Reaktionsvermögen und Ihre Urteilskraft vermindert werden, und die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt sein können.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Bisherige Erfahrungen mit der Anwendung von Ranitidin bei Schwangeren haben keine Hinweise auf schädliche Wirkungen auf das ungeborene Kind oder die Schwangerschaft selbst ergeben. Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie das Arzneimittel nur dann einnehmen, wenn Ihr behandelnder Arzt Ihnen dies ausdrücklich empfiehlt.
  • Stillzeit
    • Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über. Es gibt keine Untersuchungen darüber, ob die Aufnahme von Ranitidin über die Muttermilch für den Säugling schädliche Wirkungen hat. Sie sollten in der Stillzeit das Arzneimittel nicht einnehmen, es sei denn, Ihr behandelnder Arzt empfiehlt Ihnen dies ausdrücklich.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Einnahme beeinflusst werden, bzw. sie können die Wirkung des Arzneimittels beeinflussen:
      • Antikoagulanzien vom Cumarintyp (z. B. Warfarin zur Blutverdünnung)
      • Procainamid und N-Acetylprocainamid (zur Behandlung unregelmäßiger Herzschläge)
      • Ketoconazol und andere Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen
      • Atazanavir, Delavirdin (zur Behandlung von HIV-Infektionen)
      • Gefitinib (zur Behandlung des Lungenkarzinoms)
      • Antazida oder Sucralfat (zur Behandlung von Sodbrennen, säurebedingten Magenbeschwerden und Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren). Ranitidin sollte bei gleichzeitiger Einnahme dieser Arzneimittel immer 2 Stunden vor diesen Arzneimitteln eingenommen werden
      • Glipizid (zur Behandlung der Zuckerkrankheit)
      • Midazolam, Triazolam (Beruhigungs- und Schlafmittel)
      • Theophyllin (zur Behandlung von Lungenerkrankungen; z. B. Asthma)
    • Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
  • Einnahme zusammen mit Alkohol
    • Unter der Einnahme des Arzneimittels kann die Alkoholwirkung erhöht sein.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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