Beipackzettel von Ranitidin STADA 300mg Filmtabletten einsehen

Art und Weise

  • Die Filmtablette wird unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. einem Glas Wasser) eingenommen. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die empfohlene Dosis:
    • Zwölffingerdarm- und gutartige Magengeschwüre
      • 1 Filmtablette (entsprechend 300 mg Ranitidin) nach dem Abendessen oder vor dem Schlafengehen. Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel 4 - 8 Wochen.
    • Entzündung der Speiseröhre durch Rückfluss von Magensäure
      • 1 Filmtablette nach dem Abendessen oder vor dem Schlafengehen. Die Behandlungsdauer beträgt 8 - 12 Wochen.
    • Zollinger-Ellison-Syndrom
      • Zu Beginn 3-mal täglich 1/2 Filmtablette (entsprechend 450 mg Ranitidin/Tag). Falls erforderlich, kann die Tagesdosis auf 2 - 3 Filmtabletten (entsprechend 600 - 900 mg Ranitidin/Tag) gesteigert werden. Der Patient kann auf höhere Dosen eingestellt werden, sollte dies nach Bestimmung der Magensäuresekretion erforderlich sein (bis zu 6 g Ranitidin/Tag sind verabreicht worden).
  • Kinder über 2 Jahre
    • Die Tagesdosis beträgt 2-mal täglich 2 - 4 mg/kg Körpergewicht, maximal jedoch 300 mg Ranitidin pro Tag. Aufgrund des Wirkstoffgehaltes ist Ranitidin nicht für Kinder geeignet.
  • Dosierungsanleitung für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
    • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten generell eine Tagesdosis von 150 mg einnehmen. Daher sind Ranitidin 300 mg Filmtabletten aufgrund ihres hohen Wirkstoffgehaltes nicht für diese Patienten geeignet.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung einen Arzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann. Er wird sich bei der Behandlung einer Überdosierung am Krankheitsbild orientieren und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie einmal eine Filmtablette zu wenig eingenommen haben oder die Einnahme vergessen haben, so nehmen Sie bei der nächsten Gabe nicht mehr als die verordnete Tablettenmenge ein.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein Magen-Darm-Mittel und gehört in die Gruppe der so genannten Histamin-H2-Rezeptorenblocker, die die Produktion von Magensäure verringern.
  • Es wird angewendet
    • zur Behandlung von Zwölffingerdarmgeschwüren (Duodenalulzera)
    • zur Behandlung von gutartigen Magengeschwüren (benigne Magenulzera)
    • zur Behandlung von Entzündungen der Speiseröhre durch Rückfluss von Magensaft (Refluxösophagitis)
    • zur Behandlung des sog. Zollinger-Ellison-Syndroms (Geschwürbildung im Magen und Zwölffingerdarm aufgrund der erhöhten Produktion eines die Magensäureabsonderung stimulierenden Hormons durch einen bestimmten Tumor).

Kontraindikation

  • Ranitidin darf nicht eingenommen werden
    • wenn Sie allergisch gegen Ranitidin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Wenn Sie eines der folgenden Symptome bemerken, müssen Sie die Einnahme von Ranitidin beenden und sich umgehend an Ihren Arzt oder an die nächstgelegene Notaufnahme wenden:
    • Zeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion (Angioödem), wie z.B.
    • Schwellung von Haut, Gesicht und Lippen oder Kehlkopf
    • Schwellung von Zunge und Rachen, wodurch Atemprobleme oder Schluckbeschwerden auftreten können
    • Unerklärliches Fieber, grippeartige Beschwerden wie Halsschmerzen (diese Beschwerden können auf eine Verringerung der Anzahl an weißen Blutkörperchen hinweisen)
    • Leichtes Entstehen blauer Flecken oder Nasenbluten (diese Beschwerden können auf eine Verringerung der Blutplättchen hinweisen).
    • Gelbfärbung der Haut und Bindehaut im Auge (dies kann auf eine Lebererkrankung hindeuten).
  • Mögliche Nebenwirkungen sind:
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
      • Bauchschmerzen, Verstopfung, Übelkeit (diese Nebenwirkungen besserten sich in der Regel bei fortgesetzter Behandlung).
    • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):
      • Überempfindlichkeitsreaktionen wie Nesselsucht (Urtikaria), Schwellung der Haut oder Schleimhaut (Angioödem), Fieber, Bronchialkrampf (Bronchospasmus), Blutdruckabfall, Brustschmerzen.
      • vorübergehende Veränderung der Leberwerte
      • Hautausschlag
      • vorübergehend erhöhte Nierenfunktionswerte.
    • Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):
      • Veränderungen des Blutbildes (Thrombozytopenie, Leukozytopenie, Agranulozytose oder Panzytopenie, manchmal begleitet von Knochenmarkhypoplasie oder -aplasie)
      • schwere allergische Reaktion mit Kreislaufversagen (anaphylaktischer Schock)
      • Verwirrtheitszustände, Depressionen und Halluzinationen. Diese Nebenwirkungen traten überwiegend bei schwerkranken oder älteren Patienten oder Patienten mit Nierenerkrankungen auf.
      • Kopfschmerzen, Schwindel und Bewegungsstörungen
      • verschwommenes Sehen; möglicherweise aufgrund einer veränderten Anpassungsfähigkeit der Augen (Akkomodation)
      • Herzrhythmusstörungen (Bradykardie, AV-Block, Tachykardie, Asystole)
      • Gefäßentzündungen (Vaskulitis)
      • Bauchspeicheldrüsenentzündung (akute Pankreatitis), Durchfall
      • Leberentzündung (Hepatitis) mit oder ohne Gelbsucht
      • Erythema multiforme (eine spezielle Form des Hautausschlages), Haarausfall
      • Beschwerden im Bewegungsapparat wie Gelenkschmerzen (Arthralgie) und Muskelschmerzen (Myalgie)
      • akute Nierenentzündung (interstitielle Nephritis)
      • vorübergehende Impotenz; Nebenwirkungen, die die Brust betreffen wie Vergrößerung der Brustdrüse beim Mann (Gynäkomastie) und krankhafter Milchfluss (Galaktorrhö).
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
      • Atemnot
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Informieren Sie vor der Einnahme Ihren Arzt, wenn folgende Bedingungen auf Sie zutreffen oder früher zugetroffen haben. Ihr Arzt wird in diesem Fall möglicherweise besondere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen:
      • wenn bei Ihnen früher einmal eine akute Porphyrie (eine bestimmte Stoffwechselkrankheit) aufgetreten ist
      • falls bei Ihnen ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür besteht
      • falls bei Ihnen eine Nierenerkrankung besteht
      • falls Sie regelmäßig Schmerzmittel einnehmen, die als „NSAR" (nichtsteroidale Antirheumatika) bezeichnet werden. Darunter fallen z. B. Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Diclofenac.
      • falls Sie bereits älter sind, unter einer chronischen Lungenerkrankung oder Diabetes leiden oder Sie Medikamente einnehmen müssen, die das Immunsystem hemmen
      • falls es sich bei dem Patienten um ein Kind oder einen Jugendlichen handelt. Ihr Arzt wird in diesem Fall entscheiden, ob Ranitidin eingenommen werden darf und den Patienten überwachen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen sind bisher nicht bekannt geworden.
    • Unter Kategorie "Nebenwirkungen" aufgeführte Nebenwirkungen (z. B. Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit oder Verwirrtheits- und Unruhezustände) könnten das Reaktionsvermögen allerdings beeinflussen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Ihr Arzt wird vor einer Behandlung mit Ranitidin während der Schwangerschaft oder Stillzeit den Nutzen gegenüber den möglichen Risiken abwägen und entscheiden, ob Sie Ranitidin einnehmen dürfen.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.
    • Es ist besonders wichtig, dass Sie Ihren Arzt vor der Einnahme von Ranitidin informieren, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel anwenden oder vor Kurzem angewendet haben. Dieser wird möglicherweise besondere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen oder die Dosis der Arzneimittel anpassen:
      • Warfarin (Arzneimittel, das die Blutgerinnung beeinflusst)
      • Procainamid und N-Acetylprocainamid (Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen)
      • Triazolam, Midazolam (Arzneimittel zur Behandlung von Schlafstörungen und epileptischen Anfällen)
      • Gliplizid (Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes)
      • Ketoconazol (Arzneimittel zur Behandlung von Pilzerkrankungen)
      • Atazanavir und Delaviridin (Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion)
      • Gefitinib (Arzneimittel zur Behandlung einer bestimmten Form von Lungenkrebs)
      • Sucralfat (Arzneimittel zur Behandlung von Dünndarmgeschwüren).
    • Die Wirkung von Ranitidin kann auch durch weitere Arzneimittel beeinflusst werden. Daher ist es sehr wichtig, dass Sie Ihren Arzt über alle Arzneimittel informieren, die Sie bereits anwenden sowie über alle Arzneimittel, mit deren Anwendung Sie während der Behandlung mit Ranitidin neu beginnen wollen.
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
    • Unter der Einnahme von Ranitidin kann die Alkoholwirkung verstärkt sein.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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