Beipackzettel von Remicade 100 mg Plv.f.e.Konz.z.Herst.e.Inf.-L.Dsfl einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel wird Ihnen von Ihrem Arzt oder Ihrer Krankenschwester verabreicht.
  • Ihr Arzt oder Ihre Krankenschwester wird die Lösung vorbereiten.
  • Die Lösung wird langsam (über 2 Stunden) in eine Vene verabreicht. Dies wird normalerweise am Arm sein. Dies nennt man „intravenöse Infusion" oder Tropf. Nach der dritten Behandlung kann Ihr Arzt entscheiden, Ihnen das Arzneimittel über einen Zeitraum von 1 Stunde zu verabreichen.
  • Während der Verabreichung des Arzneimittels sowie 1 bis 2 Stunden danach werden Sie überwacht.

Dosierung

  • Ihr Arzt wird entscheiden, welche Dosis (in mg) Sie erhalten und wie oft es verabreicht wird. Dies hängt von Ihrer Erkrankung, Ihrem Gewicht und Ihrem Ansprechen auf das Arzneimittel ab.
  • Die untenstehende Auflistung zeigt, wie oft Sie dieses Medikament normalerweise erhalten.
    • 1. Behandlung: 0 Wochen
    • 2. Behandlung: 2 Wochen nach Ihrer 1. Behandlung
    • 3. Behandlung: 6 Wochen nach Ihrer 1. Behandlung
    • Weitere Behandlungen: Alle 6 bis 8 Wochen, abhängig von Ihrer Erkrankung.
  • Rheumatoide Arthritis
    • Die übliche Dosis beträgt 3 mg pro kg Körpergewicht.
  • Psoriasis-Arthritis, Ankylosierende Spondylitis (Morbus Bechterew), Psoriasis (Schuppenflechte), Colitis ulcerosa und Morbus Crohn
    • Die übliche Dosis beträgt 5 mg pro kg Körpergewicht.
  • Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
    • Das Arzneimittel sollte bei Kindern nur zur Behandlung eines Morbus Crohn oder einer Colitis ulcerosa eingesetzt werden. Diese Kinder müssen 6 Jahre oder älter sein.
  • Wenn Sie eine zu große Menge erhalten haben
    • Da dieses Arzneimittel von Ihrem Arzt oder Ihrer Krankenschwester verabreicht wird, ist es unwahrscheinlich, dass Sie eine zu große Menge erhalten. Es sind keine Nebenwirkungen bekannt, die auf die Verabreichung einer zu großen Menge zurückzuführen sind.
  • Wenn Sie Ihre Behandlung vergessen oder verpasst haben
    • Wenn Sie einen Behandlungstermin vergessen oder verpasst haben, vereinbaren Sie so schnell wie möglich einen neuen Termin.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Indikation

  • Dieses Präparat enthält den Wirkstoff Infliximab. Infliximab gehört zu einer Art von Proteinen, die Anteile von Mensch und Maus haben.
  • Es gehört zu einer Gruppe von Medikamenten, die „TNF-Blocker" genannt werden. Es wird bei Erwachsenen bei den folgenden entzündlichen Erkrankungen eingesetzt:
    • Rheumatoide Arthritis
    • Psoriasis-Arthritis
    • Ankylosierende Spondylitis (Morbus Bechterew)
    • Psoriasis.
  • Das Arzneimittel wird bei Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren auch eingesetzt bei:
    • Morbus Crohn
    • Colitis ulcerosa.
  • Das Arzneimittel blockiert die Funktion eines Proteins, des so genannten „Tumor-Nekrose-Faktor alpha" (TNFa). Dieses Protein ist an Entzündungsprozessen im Körper beteiligt und seine Blockade kann die Entzündung in Ihrem Körper vermindern.
  • Rheumatoide Arthritis
    • Rheumatoide Arthritis ist eine entzündliche Gelenkerkrankung. Wenn Sie an einer aktiven rheumatoiden Arthritis leiden, werden Sie zunächst mit anderen Medikamenten behandelt. Bei ungenügendem Ansprechen auf diese Medikamente erhalten Sie dieses Präparat, das Sie in Kombination mit einem anderen Medikament, das Methotrexat heißt, nehmen zur:
      • Verminderung Ihrer Krankheitssymptome,
      • Verlangsamung des Fortschreitens Ihrer Gelenkschäden,
      • Verbesserung Ihrer körperlichen Funktionsfähigkeit.
  • Psoriasis-Arthritis
    • Die Psoriasis-Arthritis ist eine entzündliche Erkrankung der Gelenke, gewöhnlich begleitet von Schuppenflechte. Wenn Sie an einer aktiven Psoriasis-Arthritis leiden, werden Sie zunächst mit anderen Medikamenten behandelt. Bei ungenügendem Ansprechen auf diese Medikamente erhalten Sie dieses Präparat zur:
      • Verminderung Ihrer Krankheitssymptome
      • Verlangsamung des Fortschreitens Ihrer Gelenkschäden
      • Verbesserung Ihrer körperlichen Funktionsfähigkeit.
  • Ankylosierende Spondylitis (Morbus Bechterew)
    • Die ankylosierende Spondylitis ist eine entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule. Wenn Sie an ankylosierender Spondylitis leiden, werden Sie zunächst mit anderen Medikamenten behandelt. Bei ungenügendem Ansprechen auf diese Medikamente erhalten Sie dieses Präparat zur:
      • Verminderung Ihrer Krankheitssymptome
      • Verbesserung Ihrer körperlichen Funktionsfähigkeit.
  • Psoriasis (Schuppenflechte)
    • Die Psoriasis ist eine entzündliche Erkrankung der Haut. Wenn Sie an einer mittelschweren bis schweren Psoriasis vom Plaque-Typ leiden, werden Sie zunächst mit anderen Medikamenten oder Behandlungsmethoden wie z. B. einer Phototherapie behandelt. Bei ungenügendem Ansprechen auf diese Medikamente oder Behandlungsmethoden erhalten Sie dieses Präparat, um die Symptome Ihrer Krankheit zu vermindern.
  • Colitis ulcerosa
    • Colitis ulcerosa ist eine entzündliche Erkrankung des Darms. Wenn Sie an Colitis ulcerosa leiden, werden Sie zunächst mit anderen Medikamenten behandelt. Bei ungenügendem Ansprechen auf diese Medikamente erhalten Sie dieses Präparat zur Behandlung Ihrer Erkrankung.
  • Morbus Crohn
    • Morbus Crohn ist eine entzündliche Darmerkrankung. Wenn Sie an Morbus Crohn leiden, werden Sie zunächst mit anderen Medikamenten behandelt. Bei ungenügendem Ansprechen erhalten Sie dieses Präparat, um:
      • einen aktiven Morbus Crohn zu behandeln
      • die Anzahl abnormer Öffnungen (Fisteln) zwischen dem Darm und der Haut, die auf andere Medikamente oder Operationen nicht angesprochen haben, zu reduzieren.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden, wenn:
    • Sie allergisch gegen Infliximab (Wirkstoff in diesem Präparat) oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • Sie überempfindlich (allergisch) gegen Proteine sind, die von Mäusen stammen.
    • Sie Tuberkulose (Tbc) oder eine andere schwerwiegende Infektion, wie z. B. Lungenentzündung oder Blutvergiftung haben.
    • Sie eine Herzinsuffizienz haben, die mäßiggradig oder schwer ist.
  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden, wenn eine der oben genannten Krankheiten bei Ihnen vorliegt. Wenn Sie sich nicht sicher sind, besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt, bevor Sie das Präparat erhalten.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Die meisten Nebenwirkungen sind leicht bis mäßig. Jedoch können einige Patienten schwerwiegende Nebenwirkungen haben und einer Behandlung bedürfen. Nebenwirkungen können auch noch nach dem Ende der Behandlung auftreten.
  • Benachrichtigen Sie bitte sofort Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Anzeichen bemerken:
    • Zeichen einer allergischen Reaktion wie z. B. Schwellung von Gesicht, Lippen, Mund oder Hals, die Schwierigkeiten beim Schlucken oder Atmen verursachen kann, Hautausschlag, Quaddeln, Schwellung von Händen, Füßen oder Knöcheln. Eine allergische Reaktion kann innerhalb von 2 Stunden nach der Infusion oder später auftreten. Weitere Anzeichen einer allergischen Reaktion, die bis zu 12 Tage nach der Infusion auftreten können, sind Muskelschmerzen, Fieber, Gelenk- oder Kieferschmerzen, Halsschmerzen oder Kopfschmerzen.
    • Zeichen eines Herzproblems wie z. B. Beschwerden oder Schmerzen im Brustkorb, Schmerzen im Arm, Magenschmerzen, Kurzatmigkeit, Angst, Benommenheit, Schwindelgefühl, Gefühl, ohnmächtig zu werden, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, Flattern oder Pochen im Brustkorb, schneller oder langsamer Herzschlag und /oder Schwellung der Füße.
    • Zeichen einer Infektion (einschließlich Tuberkulose) wie z. B. Fieber, Gefühl von Müdigkeit, (anhaltender) Husten, Kurzatmigkeit, grippeähnliche Symptome, Gewichtsverlust, nächtliches Schwitzen, Durchfall, Wunden, Zahnprobleme oder Brennen beim Wasserlassen
    • Zeichen eines Lungenproblems wie z. B. Husten, Atemschwierigkeiten oder Enge im Brustraum.
    • Zeichen eines Problems des Nervensystems (einschließlich Augenproblemen) wie z. B. Krampfanfälle, Kribbeln oder Taubheitsgefühl in irgendeinem Körperteil, Schwächegefühl in den Armen oder Beinen, Veränderungen des Sehens wie z. B. Doppeltsehen oder andere Augenprobleme.
    • Zeichen eines Leberproblems wie z. B. gelbe Verfärbungen von Haut oder Augen, dunkelbraun gefärbter Urin oder Schmerzen im rechten oberen Bereich des Bauches, Fieber.
    • Zeichen einer Erkrankung des Immunsystems, genannt Lupus, wie z. B. Gelenkschmerzen oder ein Ausschlag an Wangen oder Armen, der sonnenempfindlich ist.
    • Zeichen einer verminderten Anzahl von Blutkörperchen wie z. B. anhaltendes Fieber, leichteres Auftreten einer Blutung oder eines Blutergusses oder bleiches Aussehen.
  • Teilen Sie es Ihrem Arzt sofort mit, wenn Sie eines der oben genannten Anzeichen bemerken.
  • Sehr häufige Nebenwirkungen (treten bei mehr als 1 von 10 Patienten auf)
    • Magenschmerzen, Übelkeit
    • Virusinfektionen wie z. B. Herpes oder Grippe
    • Infektion der oberen Atemwege wie z. B. Nasennebenhöhlen-Entzündung
    • Kopfschmerzen
    • Infusionsbedingte Nebenwirkungen
    • Schmerzen.
  • Häufige Nebenwirkungen (treten bei 1 bis 10 von 100 Patienten auf)
    • Veränderungen der Leberfunktion, Anstieg von Leberenzymen (gemessen in Bluttests)
    • Infektionen der Lunge oder des Brustraums wie z. B. Bronchitis oder Lungenentzündung
    • Schwierigkeiten oder Schmerzen beim Atmen, Schmerzen im Brustkorb
    • Magen- oder Darm-Blutung, Durchfall, Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Verstopfung
    • Nesselartiger Ausschlag (Quaddeln), juckender Ausschlag oder trockene Haut
    • Gleichgewichtsprobleme oder Schwindelgefühl
    • Fieber, verstärktes Schwitzen
    • Kreislaufprobleme wie z. B. niedriger oder hoher Blutdruck
    • Blutergüsse, Hitzewallungen oder Nasenbluten, warme, rote Haut (rot Anlaufen)
    • Gefühl von Müdigkeit oder Schwäche
    • Bakterielle Infektionen wie z. B. Blutvergiftung, Abszess oder Infektionen der Haut (Cellulitis)
    • Blutprobleme wie z. B. Anämie oder verminderte Zahl weißer Blutkörperchen
    • Geschwollene Lymphknoten
    • Depression, Schlafstörungen
    • Augenprobleme, einschließlich roter Augen und Infektionen
    • Herzrasen (Tachykardie) oder Herzklopfen
    • Gelenk-, Muskel- oder Rückenschmerzen
    • Harnwegsinfektion
    • Psoriasis, Hautprobleme wie z. B. Ekzem und Haarausfall
    • Reaktion an der Injektionsstelle wie z. B. Schmerzen, Schwellung, Rötung oder Juckreiz
    • Frösteln, Flüssigkeitsansammlung unter der Haut mit Schwellung
    • Taubheitsgefühl oder Kribbeln.
  • Gelegentliche Nebenwirkungen (treten bei 1 bis 10 von 1.000 Patienten auf)
    • Eingeschränkte Blutversorgung, Venenschwellung
    • Hautprobleme wie z. B. Blasenbildung, Warzen, abnormale Hautfärbung oder Pigmentierung oder geschwollene Lippen
    • Schwere allergische Reaktionen (z. B. Anaphylaxie), Erkrankung des Immunsystems, genannt Lupus, allergische Reaktionen auf Fremdeiweiße
    • Verzögerung der Wundheilung
    • Schwellung der Leber (Hepatitis) oder Gallenblase, Leberschaden
    • Gefühl von Vergesslichkeit, Gereiztheit, Verwirrung, Nervosität
    • Augenprobleme einschließlich verschwommenes oder vermindertes Sehen, verschwollene Augen oder Gerstenkörner
    • Neuauftreten oder Verschlechterung einer bestehenden Herzinsuffizienz, langsame Herzfrequenz
    • Ohnmacht
    • Krämpfe, Nervenprobleme
    • Loch im Darm oder Darmverschluss, Magenschmerzen oder -krämpfe
    • Schwellung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
    • Pilzinfektionen wie z. B. Infektionen mit Hefepilzen
    • Lungenprobleme (wie z. B. Ödeme)
    • Flüssigkeitsansammlung um die Lunge (Pleuraerguss)
    • Niereninfektionen
    • Geringe Blutplättchenzahl, zu viele weiße Blutkörperchen
    • Scheideninfektionen.
  • Seltene Nebenwirkungen (treten bei 1 bis 10 von 10.000 Patienten auf)
    • Eine Form von Blutkrebs (Lymphom)
    • Zu geringer Sauerstofftransport im Körper, Kreislaufstörungen wie z. B. Verengung eines Blutgefäßes
    • Gehirnhautentzündung (Meningitis)
    • Infektionen aufgrund eines geschwächten Immunsystems
    • Hepatitis-B-Infektion, falls Sie in der Vergangenheit Hepatitis B hatten
    • Abnormale Schwellung oder Wachstum von Gewebe
    • Erweiterung kleiner Blutgefäße (Vaskulitis)
    • Immunstörungen, die Lunge, Haut und Lymphknoten betreffen (wie Sarkoidose)
    • Gleichgültigkeit oder Emotionslosigkeit
    • Schwerwiegende Hautprobleme wie z. B. toxisch epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom oder Erythema multiforme, Hautprobleme wie z. B. Furunkel
    • Schwerwiegende Erkrankungen des Nervensystems wie z. B. Myelitis transversa, Multiple-Sklerose-artige Erkrankung, Optikusneuritis und Guillain-Barré-Syndrom
    • Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel (Perikarderguss)
    • Schwerwiegende Lungenprobleme (wie z. B. interstitielle Lungenerkrankung)
    • Melanom (eine Art Hautkrebs)
    • Zervixkarzinom
    • Niedrige Anzahl an Blutkörperchen, einschließlich massiv verminderter Anzahl weißer Blutkörperchen.
  • Andere Nebenwirkungen (Häufigkeit ist unbekannt)
    • Krebs bei Kindern und Erwachsenen
    • Seltener Blutkrebs, der meistens junge Leute betrifft (hepatosplenales T-Zell-Lymphom)
    • Leberversagen
    • Merkelzell-Karzinom (eine Art Hautkrebs)
    • Verschlimmerung einer Erkrankung namens Dermatomyositis (Muskelschwäche begleitet von Hautausschlag)
    • Vorübergehender Sehverlust während oder innerhalb von zwei Stunden nach der Infusion
    • Die Anwendung eines „Lebendimpfstoffs" kann zu einer Infektion führen, die durch die im Impfstoff enthaltenen „lebenden" Viren oder Bakterien hervorgerufen wird (wenn Sie ein geschwächtes Immunsystem haben).
  • Zusätzliche Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen
    • Bei Kindern mit Morbus Crohn, die das Arzneimittel erhielten, zeigten sich im Vergleich zu Erwachsenen mit Morbus Crohn, die das Arzneimittel erhielten, Unterschiede in den Nebenwirkungen. Folgende Nebenwirkungen traten häufiger bei Kindern auf: verminderte Zahl roter Blutkörperchen (Anämie), Blut im Stuhl, verminderte Zahl weißer Blutkörperchen (Leukopenie), Röte oder Erröten (rot Anlaufen), Infektionen mit Viren, geringe Anzahl von weißen Blutkörperchen (Neutrophile), die Infektionen bekämpfen (Neutropenie), Knochenbrüche, bakterielle Infektionen und allergische Reaktionen der Atemwege.
  • Meldung von Nebenwirkungen
    • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie das Arzneimittel erhalten, wenn Sie:
      • Bereits mit dem Arzneimittel behandelt worden sind
        • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie in der Vergangenheit bereits mit dem Arzneimittel behandelt worden sind und jetzt wieder eine Behandlung mit dem Arzneimittel beginnen.
        • Wenn Sie eine Therapiepause von mehr als 16 Wochen in Ihrer Behandlung hatten, besteht ein höheres Risiko für eine allergische Reaktion, wenn Sie die Behandlung wiederaufnehmen.
      • Infektionen
        • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, falls Sie eine Infektion haben, auch wenn es eine sehr leichte ist, bevor Sie das Arzneimittel erhalten.
        • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, falls Sie in einem Gebiet gelebt haben oder in ein Gebiet gereist sind, in dem Infektionen, die Histoplasmose, Kokzidioidomykose oder Blastomykose genannt werden, häufig auftreten, bevor Sie das Arzneimittel erhalten. Diese Infektionen werden von speziellen Pilzarten hervorgerufen, die die Lungen oder andere Teile Ihres Körpers befallen können.
        • Sie können leichter Infektionen bekommen, wenn Sie mit dem Arzneimittel behandelt werden. Wenn Sie 65 Jahre oder älter sind, ist das Risiko höher.
        • Diese Infektionen können schwerwiegend sein und schließen Tuberkulose, Infektionen, die von Viren, Pilzen oder Bakterien verursacht werden, oder andere opportunistische Infektionen und Sepsis ein, die lebensbedrohlich sein können.
        • Teilen Sie Ihrem Arzt sofort mit, falls Sie während der Behandlung Anzeichen einer Infektion bekommen. Anzeichen können Fieber, Husten, grippeähnliche Zeichen, Unwohlsein, gerötete oder heiße Haut, Wunden oder Zahnprobleme sein. Ihr Arzt rät Ihnen möglicherweise zu einer vorläufigen Unterbrechung der Behandlung.
      • Tuberkulose (Tbc)
        • Es ist sehr wichtig, dass Sie es Ihrem Arzt mitteilen, falls Sie jemals eine Tuberkulose hatten oder falls Sie in engem Kontakt mit jemandem standen, der eine Tuberkulose hatte oder hat.
        • Ihr Arzt wird testen, ob Sie Tuberkulose haben. Es wurde über Fälle von Tuberkulose bei Patienten berichtet, die mit dem Arzneimittel behandelt wurden, sogar bei Patienten, die mit Arzneimitteln gegen Tbc behandelt wurden. Ihr Arzt wird diese Tests auf Ihrer Patienten-Hinweiskarte vermerken.
        • Wenn Ihr Arzt der Ansicht ist, dass bei Ihnen das Risiko einer Tuberkulose besteht, können Sie Medikamente gegen Tuberkulose bekommen, bevor Sie das Arzneimittel erhalten.
        • Teilen Sie Ihrem Arzt sofort mit, falls bei Ihnen während der Behandlung Anzeichen einer Tuberkulose auftreten. Anzeichen können anhaltender Husten, Gewichtsverlust, Müdigkeitsgefühl, Fieber, nächtliches Schwitzen sein.
      • Herzprobleme
        • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, falls Sie irgendwelche Herzprobleme wie z. B. leichte Herzinsuffizienz haben.
        • Ihr Arzt wird Ihre Herzfunktion genau beobachten.
        • Teilen Sie Ihrem Arzt sofort mit, falls Sie während der Behandlung neue oder sich verschlechternde Anzeichen einer Herzinsuffizienz bekommen. Anzeichen können Kurzatmigkeit oder Anschwellen der Füße sein.
      • Krebs und Lymphome
        • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, falls Sie ein Lymphom (eine Art Blutkrebs) oder irgendeinen anderen Krebs haben oder jemals gehabt haben, bevor Sie das Arzneimittel erhalten.
        • Patienten mit schwerer rheumatoider Arthritis, die die Krankheit seit langer Zeit haben, haben möglicherweise ein überdurchschnittliches Risiko, ein Lymphom zu entwickeln.
        • Kinder und Erwachsene, die das Arzneimittel anwenden, können ein erhöhtes Risiko haben, ein Lymphom oder einen anderen Krebs zu entwickeln.
        • Einige Patienten, die TNF-Blocker einschließlich dem Arzneimittel erhalten haben, haben eine seltene Krebsart entwickelt, die hepatosplenales T-Zell-Lymphom genannt wird. Bei diesen Patienten handelte es sich meist um adoleszente oder junge erwachsene Männer, die meisten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Diese Krebsart verlief meist tödlich. Fast alle diese Patienten hatten neben den TNF-Blockern Arzneimittel erhalten, die als Azathioprin oder 6-Mercaptopurin bekannt sind.
        • Einige Patienten, die mit Infliximab behandelt wurden, entwickelten bestimmte Hautkrebsarten. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn während oder nach der Therapie eine Veränderung im Aussehen Ihrer Haut oder Auswüchse auf der Haut auftreten.
        • In einigen Fällen entwickelten Frauen, die wegen rheumatoider Arthritis mit dem Arzneimittel behandelt wurden, ein Zervixkarzinom. Frauen, die mit dem Arzneimittel behandelt werden, einschließlich Frauen über 60 Jahren, kann der Arzt anraten, sich weiterhin regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen bezüglich Zervixkarzinomen zu unterziehen.
      • Erkrankungen der Lunge oder starkes Rauchen
        • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, falls Sie eine chronische Atemwegsobstruktion (COPD) haben oder falls Sie starker Raucher sind, bevor Sie das Arzneimittel erhalten.
        • Patienten mit COPD und Patienten, die starke Raucher sind, haben bei Behandlung möglicherweise ein höheres Risiko, einen Krebs zu entwickeln.
      • Erkrankungen des Nervensystems
        • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, falls Sie ein Problem haben oder jemals gehabt haben, dass Ihr Nervensystem betrifft, bevor Sie das Arzneimittel erhalten. Dies schließt ein: Multiple Sklerose, Guillain-Barré-Syndrom, falls Sie Krampfanfälle haben oder bei Ihnen eine „Optikusneuritis" diagnostiziert wurde.
        • Teilen Sie Ihrem Arzt sofort mit, falls Sie während der Behandlung Symptome einer Nervenerkrankung bekommen. Anzeichen können sein: Veränderung des Sehens, Schwäche in den Armen oder Beinen, Taubheitsgefühl oder Kribbeln an jeglicher Stelle im Körper.
      • Abnorme Hautöffnungen
        • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, falls Sie irgendwelche abnormen Hautöffnungen (Fisteln) haben, bevor Sie das Arzneimittel erhalten.
      • Impfungen
        • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie kürzlich eine Impfung erhalten haben oder eine Impfung erhalten sollen.
        • Während der Behandlung sollten Sie bestimmte Impfungen nicht erhalten.
        • Bestimmte Impfungen können Infektionen verursachen. Wenn Ihnen während der Schwangerschaft das Arzneimittel verabreicht wurde, könnte Ihr Kind ein erhöhtes Risiko haben, solche Infektionen bis zu sechs Monate nach der Geburt zu bekommen. Es ist wichtig, dass Sie den Kinderarzt und andere Angehörige eines Gesundheitsberufs über Ihre Anwendung des Arzneimittels informieren, damit diese entscheiden können, wann Ihr Kind geimpft werden soll. Dies schließt Lebendimpfstoffe wie z. B. BCG (wird zum Schutz gegen Tuberkulose verwendet) mit ein. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt zu Schwangerschaft und Stillzeit.
      • Arzneimittel, die Infektionen auslösen können
        • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie kürzlich mit einem Arzneimittel, das Infektionen auslösen kann (wie z. B. BCG-Bakterien zur Blasenspülung bei einer Krebsbehandlung) behandelt wurden oder eine Behandlung mit einem solchen Arzneimittel geplant ist.
      • Operationen oder Zahnbehandlungen
        • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, falls bei Ihnen irgendwelche Operationen oder Zahnbehandlungen anstehen.
        • Teilen Sie Ihrem Operateur oder Zahnarzt, der die Maßnahme durchführt, mit, dass Sie eine Behandlung mit dem Arzneimittel erhalten, indem Sie ihm die Patienten-Hinweiskarte zeigen.
      • Kinder und Jugendliche
        • Oben genannte Hinweise gelten auch für Kinder und Jugendliche. Zusätzlich:
          • Bei einigen Kindern und Jugendlichen im Teenageralter, die TNF-Blocker wie das Arzneimittel erhalten haben, trat Krebs auf, einschließlich ungewöhnlicher Arten, manchmal auch mit Todesfolge.
          • Unter der Anwendung mit dem Arzneimittel traten bei Kindern mehr Infektionen auf als bei Erwachsenen.
          • Kinder sollten vor Beginn der Behandlung mit dem Arzneimittel alle empfohlenen Impfungen erhalten.
  • Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob von den oben genannten Punkten irgendeiner für Sie zutrifft, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie das Arzneimittel erhalten.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel hat voraussichtlich keine Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Werkzeugen oder Maschinen. Wenn Sie sich nach der Behandlung mit dem Arzneimittel müde oder unwohl fühlen, lenken Sie kein Fahrzeug und bedienen Sie keine Werkzeuge oder Maschinen.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs- / Gebärfähigkeit
    • Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
    • Die Anwendung des Arzneimittels wird während der Schwangerschaft nicht empfohlen.
    • Sie müssen vermeiden, während Ihrer Behandlung mit dem Arzneimittel und für 6 Monate nach dem Ende der Behandlung schwanger zu werden. Verwenden Sie eine Empfängnisverhütungsmethode während dieser Zeit.
    • Stillen Sie nicht, während Sie mit dem Arzneimittel behandelt werden oder für 6 Monate nach Ihrer letzten Behandlung mit dem Arzneimittel.
    • Wenn Sie das Arzneimittel während der Schwangerschaft erhalten haben, könnte Ihr Kind ein erhöhtes Infektionsrisiko haben.
    • Es ist wichtig, dass Sie den Kinderarzt und andere Angehörige eines Gesundheitsberufs über Ihre Anwendung mit dem Arzneimittel informieren, bevor Ihr Kind geimpft wird. Wenn Sie das Arzneimittel während der Schwangerschaft erhalten haben, kann die Anwendung eines BCG-Impfstoffs (wird zum Schutz vor Tuberkulose verwendet) innerhalb von 6 Monaten nach der Geburt bei Ihrem Kind zu einer Infektion mit schweren Komplikationen führen, einschließlich Tod. Lebendimpfstoffe wie z. B. BCG dürfen Ihrem Kind innerhalb von 6 Monaten nach der Geburt nicht gegeben werden. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt zu Impfungen.
    • Massiv verminderte Anzahlen weißer Blutkörperchen wurden bei Kleinkindern berichtet, die von Frauen geboren wurden, die während der Schwangerschaft mit dem Arzneimittel behandelt worden waren. Wenn Ihr Kind häufig Fieber oder Infektionen hat, kontaktieren Sie umgehend den Kinderarzt.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Patienten mit entzündlichen Erkrankungen wenden bereits Medikamente zur Behandlung ihrer Krankheit an. Diese Medikamente können Nebenwirkungen hervorrufen. Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, welche anderen Medikamente Sie während der Behandlung mit dem Arzneimittel weiter anwenden müssen.
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden, einschließlich anderer Arzneimittel zur Behandlung von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, rheumatoider Arthritis, ankylosierender Spondylitis, Psoriasis-Arthritis oder Psoriasis sowie nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel wie z. B. Vitamine oder pflanzliche Arzneimittel.
    • Teilen Sie Ihrem Arzt insbesondere mit, falls Sie eines der folgenden Arzneimittel anwenden:
      • Arzneimittel, die Ihr Immunsystem beeinflussen
      • Kineret (Anakinra). Das Arzneimittel und Kineret sollten nicht zusammen angewendet werden
      • Orencia (Abatacept). Das Arzneimittel und Orencia sollten nicht zusammen angewendet werden.
    • Während der Behandlung mit dem Arzneimittel sollten Sie keine Lebendimpfstoffe erhalten. Wurden Sie während der Schwangerschaft mit dem Arzneimittel behandelt, informieren Sie den Kinderarzt und andere Angehörige von Gesundheitsberufen, die Ihr Kind betreuen, über Ihre Behandlung, bevor Ihr Kind irgendeinen Impfstoff erhält.
    • Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob von den oben genannten Punkten irgendeiner für Sie zutrifft, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel anwenden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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