Beipackzettel von RUBRACA 300 MG einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie die Tabletten einmal morgens und einmal abends, ungefähr mit einem Abstand von 12 Stunden ein.
  • Sie können die Tabletten zu oder unabhängig von den Mahlzeiten einnehmen.
  • Wenn Sie sich nach der Einnahme übergeben müssen, nehmen Sie keine zusätzliche Dosis ein. Nehmen Sie die nächste Dosis zur regulären Uhrzeit.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Wie viel ist einzunehmen?
    • Die übliche empfohlene Dosis beträgt 600 mg zweimal täglich. Dies bedeutet, dass Sie jeden Tag insgesamt 1.200 mg einnehmen. Wenn bei Ihnen bestimmte Nebenwirkungen auftreten, kann Ihnen Ihr Arzt eine niedrigere Dosis empfehlen oder die Behandlung vorübergehend aussetzen.
    • Das Präparat ist in Form von Tabletten mit 200 mg, 250 mg oder 300 mg erhältlich.
  • Wenn Sie sich nach der Einnahme übergeben müssen, nehmen Sie keine zusätzliche Dosis ein. Nehmen Sie die nächste Dosis zur regulären Uhrzeit
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie mehr Tabletten einnehmen, als Sie sollten, informieren Sie umgehend Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Sie benötigen möglicherweise medizinische Hilfe.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie die Einnahme einer Dosis vergessen haben, lassen Sie die vergessene Dosis aus. Nehmen Sie die nächste Dosis zur üblichen Zeit.
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Es ist wichtig, dass Sie das Präparat jeden Tag einnehmen - solange wie Ihr Arzt es Ihnen verschreibt.
    • Sprechen Sie erst mit Ihrem Arzt, bevor Sie die Einnahme dieses Arzneimittels abbrechen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Indikation

  • Was ist das Arzneimittel und wie wirkt es?
    • Das Präparat enthält den Wirkstoff Rucaparib. Es ist ein Arzneimittel gegen Krebs, auch „Polyadenosindiphosphat-Ribose-Polymerase(PARP)-Inhibitor" genannt.
    • Bei Patientinnen mit Veränderungen (Mutationen) an Genen mit der Bezeichnung BRCA besteht die Gefahr, eine Reihe von Krebsarten zu entwickeln. Das Arzneimittel blockiert ein Enzym, das beschädigte DNS in Krebszellen repariert, wodurch diese absterben.
  • Wofür wird das Arzneimittel angewendet?
    • Es wird zur Behandlung einer Art von Eierstockkrebs angewendet. Es wird angewendet, nachdem der Krebs auf vorherige Chemotherapiebehandlungen angesprochen hat.
    • Es wird als Erhaltungstherapie unmittelbar nach einer Chemotherapie angewendet, durch die der Tumor geschrumpft ist.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden:
    • wenn Sie allergisch gegen Rucaparib oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie stillen.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn bei Ihnen irgendwelche der folgenden Nebenwirkungen auftreten - Sie benötigen eventuell dringend medizinische Behandlung:
    • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Kurzatmigkeit, Müdigkeitsgefühl, blasse Haut oder schneller Herzschlag - diese Anzeichen können auf eine niedrige Anzahl roter Blutkörperchen (Anämie) hindeuten
      • Blutungen oder Blutergüsse, die nach Verletzungen länger als gewöhnlich anhalten - diese Anzeichen können auf eine niedrige Anzahl an Blutplättchen (Thrombozytopenie) hindeuten
      • Fieber oder Infektion - diese Anzeichen können auf eine niedrige Anzahl an weißen Blutkörperchen (Neutropenie) hindeuten
  • Sonstige Nebenwirkungen umfassen:
    • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Übelkeit
      • Müdigkeit
      • Erbrechen
      • Bauchschmerzen
      • Veränderte Geschmacksempfindungen
      • Auffällige Blutwerte - Anstieg der Leberenzymwerte
      • Verminderter Appetit
      • Durchfall
      • Auffällige Blutwerte - Anstieg der Kreatininwerte im Blut
      • Atemschwierigkeiten
      • Schwindelgefühl
      • Sonnenbrand
      • Sodbrennen
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Hoher Cholesterinspiegel
      • Dehydratation
      • Juckreiz
      • Allergische Reaktionen (z. B. Schwellungen im Gesicht und Augenbereich)
      • Hautausschlag
      • Rötung, Schwellung und Schmerzen der Handflächen und/oder Fußsohlen
      • Rote Flecken auf der Haut
      • Blockade im Dick- oder Dünndarm
      • Schwerwiegende Knochenmarkserkrankung, beispielsweise „myelodysplastisches Syndrom" (MDS) oder „akute myeloische Leukämie" (AML).
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie dieses Präparat anwenden.
    • Blutuntersuchungen
      • Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal führt zu folgenden Zeitpunkten Blutuntersuchungen durch, um Ihre Blutzellzahlen zu prüfen:
        • vor der Behandlung
        • jeden Monat während der Behandlung
      • Das beruht darauf, dass das Präparat möglicherweise niedrige Werte verursachen kann, für:
        • rote Blutzellen, weiße Blutzellen oder Blutplättchen (weitere Informationen in Kategorie "Nebenwirkungen"). Die Anzeichen und Symptome niedriger Blutwerte sind unter anderem Fieber, Infektionen, Bluterguss oder Blutungen.
        • Niedrige Blutwerte können ein Zeichen für eine schwerwiegende Knochenmarkserkrankung sein, beispielsweise „myelodysplastisches Syndrom" (MDS) oder „akute myeloische Leukämie" (AML). Ihr Arzt kann bei Ihnen das Knochenmark auf eventuelle Probleme hin untersuchen.
      • Ihr Arzt kann auch wöchentliche Blutuntersuchungen durchführen, wenn Sie über einen längeren Zeitraum niedrige Blutwerte haben. Die Behandlung könnte so lange ausgesetzt werden, bis sich Ihre Blutwerte gebessert haben.
    • Vorsicht in direktem Sonnenlicht
      • Während der Behandlung mit diesem Arzneimittel können Sie leichter einen Sonnenbrand bekommen. Sie sollten also:
        • sich keiner direkten Sonneneinstrahlung aussetzen und nicht auf die Sonnenbank gehen, während Sie es einnehmen
        • Kleidung tragen, die Kopf, Arme und Beine bedeckt
        • Sonnencreme und Lippenbalsam mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) 50 oder höher benutzen.
    • Symptome, auf die Sie achten sollten
      • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Ihnen übel ist, Sie sich übergeben haben oder Sie Durchfall oder Bauchschmerzen hatten. Diese Anzeichen und Symptome können darauf hindeuten, dass sich das Arzneimittel auf Ihren Magen oder Darm auswirkt.
    • Kinder und Jugendliche
      • Kinder unter 18 Jahren dürfen das Arzneimittel nicht erhalten. Es wurde in dieser Altersgruppe nicht untersucht.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Präparat kann Ihre Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen oder Bedienen von Werkzeugen oder Maschinen beeinträchtigen. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie sich müde fühlen oder Ihnen übel ist.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt, das medizinische Fachpersonal oder Ihren Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Die Einnahme von diesem Arzneimittel wird während der Schwangerschaft nicht empfohlen. Der Grund dafür ist, dass es Ihr ungeborenes Kind schädigen kann.
    • Frauen, die schwanger werden können, wird vor dem Behandlungsbeginn mit diesem Präparat ein Schwangerschaftstest empfohlen.
  • Stillzeit
    • Während der Behandlung und zwei Wochen lang nach der letzten Einnahme dürfen Sie nicht stillen. Der Grund dafür ist, dass nicht bekannt ist, ob Rucaparib in die Muttermilch übergeht.
  • Empfängnisverhütung
    • Frauen, die schwanger werden können, müssen wirksame Methoden der Empfängnisverhütung (Verhütungsmittel) anwenden, und zwar:
      • während der Behandlung mit diesem Präparat und
      • in den 6 Monaten nach der letzten Einnahme.
      • Der Grund dafür ist, dass Rucaparib das ungeborene Kind beeinträchtigen kann.
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker über die wirksamsten Methoden der Empfängnisverhütung.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden. Der Grund dafür ist, dass dieses Präparat die Wirkung anderer Arzneimittel beeinträchtigen kann. Andere Arzneimittel können ebenso die Wirkung von diesem Präparat beeinträchtigen.
    • Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel anwenden:
      • gerinnungshemmende Arzneimittel, die helfen, dass das Blut ungehindert fließen kann, z. B. Warfarin
      • krampflösende Arzneimittel zur Behandlung von Anfällen (Krampfanfällen) und Epilepsie, z. B. Phenytoin
      • Arzneimittel zur Senkung des Cholesterinspiegels im Blut, z. B. Rosuvastatin
      • Arzneimittel zur Behandlung von Magenproblemen, z. B. Cisaprid, Omeprazol
      • Arzneimittel, die das Immunsystem unterdrücken, z. B. Ciclosporin, Sirolimus oder Tacrolimus
      • Arzneimittel zur Behandlung von Migräne und Kopfschmerzen, z. B. Dihydroergotamin oder Ergotamin
      • Arzneimittel zur Behandlung von starken Schmerzen, z. B. Alfentanil oder Fentanyl
      • Arzneimittel zur Behandlung unwillkürlicher Bewegungen oder psychischer Störungen, z. B. Pimozid
      • Arzneimittel zur Senkung des Blutzuckerspiegels und zur Behandlung von Diabetes, z. B. Metformin
      • Arzneimittel zur Behandlung unregelmäßiger Herzschläge, z. B. Digoxin und Quinidin)
      • Arzneimittel zur Behandlung allergischer Reaktionen, z. B. Astemizol oder Terfenadin
      • Arzneimittel zur Schlafanstoßung oder Beruhigung, z. B. Midazolam
      • Arzneimittel zur Muskelentspannung, z. B. Tizanidin
      • Arzneimittel zur Behandlung von Asthma, z. B. Theophyllin

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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