Beipackzettel von Sidroga Abführtee-Sennesblätter N einsehen

Art und Weise

  • Zum Trinken nach Bereiten eines Teeaufgusses.
  • Zubereitung:
    • 1 Beutel wird mit siedendem Wasser (ca. 150 ml) übergossen, etwa 10 bis 15 Minuten ziehen gelassen und der Beutel entnommen.
    • Sie sollten den Teeaufguss möglichst abends vor dem Schlafengehen trinken. Die Wirkung tritt normalerweise nach 8 - 12 Stunden ein.

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau wie beschrieben bzw. genau nach der mit Ihrem Arzt oder Apotheker getroffenen Absprache an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da die Teeaufgüsse aus Sennesblättern sonst nicht richtig wirken können.
  • Die empfohlene Dosis beträgt:
    • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, trinken Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren 2-mal täglich eine Tasse des wie folgt bereiteten Teeaufgusses.
    • Die individuell richtige Dosierung ist die geringste, die erforderlich ist, um einen weich geformten Stuhl zu erhalten. Dazu kann gegebenenfalls 1 Tasse Teeaufguss bereits ausreichen.
  • Dauer der Anwendung
    • Das stimulierende Abführmittel darf ohne ärztlichen Rat nicht über einen längeren Zeitraum (mehr als 1 Woche) angewendet werden. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • können schmerzhafte Darmkrämpfe und schwere Durchfälle mit Folge von Wasser- und Salzverlusten sowie eventuell starke Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Bitte benachrichtigen Sie in diesen Fällen umgehend einen Arzt. Dieser wird über gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen (z. B. Zufuhr von Flüssigkeit und Salzen) entscheiden.
    • Über eine lange Zeit aufgenommene höhere Dosierungen von Anthranoid-haltigen Arzneimitteln wie diesem können zu Leberschädigungen führen.


  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben,
    • holen Sie bitte die vergessene Anwendung nicht nach, sondern führen Sie die Anwendung wie ursprünglich vorgesehen fort. Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Dieses ist ein pflanzliches stimulierendes Abführmittel. Es wird kurzfristig (nicht länger als 1 Woche) bei Verstopfung (Obstipation) angewendet.
  • Wenn Sie sich nach 7 Tagen nicht besser oder gar schlechter fühlen, wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Sennesblätter oder den sonstigen Bestandteil dieses Arzneimittel sind,
    • bei einem Darmverschluss, -verengung und/oder -erschlaffung, einer Blinddarmentzündung oder entzündlichen Darmerkrankungen wie z. B. Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa,
    • bei Bauchschmerzen unbekannter Ursache,
    • sowie bei schwerem Flüssigkeitsmangel im Körper mit Wasser- und Salzverlusten
    • von Kindern unter 12 Jahren.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Mögliche Nebenwirkungen
    • Überempfindlichkeitsreaktionen wie Juckreiz, Nesselsucht, Hautausschlag entweder örtlich begrenzt oder am ganzen Körper können auftreten.
    • Die Einnahme kann zu Bauchschmerzen, Krämpfen und Durchfall führen, insbesondere bei Patienten mit Reizdarm. Diese Beschwerden treten aber im Allgemeinen als Folge einer individuellen Überdosierung auf, so dass in diesen Fällen die Dosisreduktion erforderlich ist.
    • Durch Abbauprodukte kann es zu einer intensiven Gelbfärbung oder rotbraunen Verfärbung des Harns kommen, die aber vorübergehend und harmlos ist.
    • Bei andauerndem Gebrauch oder Missbrauch kann
      • ein erhöhter Verlust von Wasser und Salzen (Elektrolyten), insbesondere Kaliumverlust, auftreten.
        • Der Kaliumverlust kann zu Störungen der Herzfunktion und zu Muskelschwäche führen, insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von Herzglykosiden (den Herzmuskel stärkende Arzneimittel), Diuretika (harntreibende Arzneimittel) sowie von Cortison und Cortisonähnlichen Substanzen (Nebennierenrindensteroiden).
      • es zur Ausscheidung von Eiweiß und roten Blutkörperchen im Harn kommen.
      • es zu Pigmenteinlagerungen in die Darmschleimhaut (Pseudomelanosis coli) kommen. Diese Einlagerung ist harmlos und bildet sich normalerweise nach dem Absetzen zurück.
    • Die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen ist auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Eine über die kurzdauernde Anwendung hinausgehende Einnahme stimulierender Abführmittel kann zu einer Verstärkung der Darmträgheit (Verschlechterung der Darmfunktion) und zu einer Abhängigkeit von Abführmitteln führen.
    • Falls Abführmittel jeden Tag benötigt werden oder die in der Kategorie "Indikation" beschriebenen Beschwerden häufiger auftreten, sollte die Ursache der Verstopfung ermittelt werden. Eine längerfristige Einnahme von Abführmitteln (länger als 2 Wochen) sollte vermieden werden.
    • Bei einer Verstopfung, die länger als 1 Woche andauert, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
    • Dieses Arzneimittel darf erst nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden bei gleichzeitiger Einnahme von bestimmten, den Herzmuskel stärkenden Arzneimitteln (Herzglykosiden), Arzneimitteln gegen Herzrhytmusstörungen (Antiarrhytmika), Arzneimitteln, die zu einer Verlängerung der Reizweiterleitung im Herzen (QT-Verlängerung) führen können, Arzneimitteln, die die Harnausscheidung steigern (Diuretika), Cortison und Cortison-ähnlichen Substanzen (Nebennierenrindensteroide) und Süßholzwurzel.
    • Wie alle Abführmittel sollte dieses Präparat ohne Rücksprache mit einem Arzt nicht eingenommen werden, wenn Kotstauung und nicht untersuchte akute oder dauerhafte Magen-Darm-Beschwerden wie z.B. Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen vorliegen, weil diese Beschwerden Anzeichen für einen drohenden oder bestehenden Darmverschluss sein können.
    • Das Arzneimittel sollte nur dann eingesetzt werden, wenn die Verstopfung durch eine Ernährungsumstellung oder durch Quellstoffpräparate nicht zu beheben ist.
    • Hinweis: Bei inkontinenten Erwachsenen sollte beim Trinken eines Teeaufgusses von diesem Präparat ein längerer Hautkontakt mit dem Kot durch Wechseln der Vorlage vermieden werden.
    • Patienten mit Nierenerkrankungen sollten besonders auf mögliche Störungen im Elektrolythaushalt achten.
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel anwenden.
    • Kinder
      • Kinder unter 12 Jahren dürfen Teeaufgüsse aus Sennesblättern nicht trinken.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Schwangerschaftshinweis

  • Dieses Arzneimittel darf in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Bei andauerndem Gebrauch oder bei Missbrauch ist durch Kaliummangel eine Verstärkung der Wirkung bestimmter, den Herzmuskel stärkender Arzneimittel (Herzglykoside) sowie eine Beeinflussung der Wirkung von Mitteln gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika) möglich. Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, die eine Umkehrung (Reversion) zum Sinus-Rhythmus (das ist der normale, physiologische Herzrhythmus) herbeiführen (z.B. Chinidin) und mit Arzneimitteln, die zu einer Verlängerung der Reizweiterleitung im Herzen (QT-Verlängerung) führen können, sind möglich.
    • Die Kaliumverluste können durch die gleichzeitige Anwendung von bestimmten Arzneimitteln, die die Harnausscheidung steigern (Diuretika), von Cortison und Cortison-ähnlichen Substanzen (Nebennierenrindensteroide) oder Süßholzwurzel verstärkt werden.
    • Bitte beachten Sie, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
  • Anwendung zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Wenn Sie dieses Präparat einnehmen, sollten sie auf den gleichzeitigen Verzehr Süßholzwurzel-haltiger Lebensmittel (z.B. Lakritz) verzichten.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

Sie leiden auch an Nebenwirkungen?

Melden Sie Ihre Erfahrung - in nur 2 Minuten.