Beipackzettel von SIMBRINZA 10mg/ml + 2mg/ml Augentropfensusp. einsehen

Art und Weise

  • Wenden Sie die Augentropfen nur an Ihren Augen an. Nicht schlucken oder injizieren.
  • Gebrauchsanleitung
    • Waschen Sie Ihre Hände, bevor Sie mit der Anwendung beginnen.
    • Vor dem Gebrauch gut schütteln.
    • Berühren Sie beim Öffnen oder Schließen der Flasche nicht mit Ihren Fingern die Tropferspitze. Die Tropfen könnten dadurch infiziert werden.
    • Halten Sie die Flasche nach unten gerichtet zwischen Ihrem Daumen und Ihren Fingern.
    • Legen Sie Ihren Kopf zurück.
    • Ziehen Sie Ihr unteres Augenlid mit einem sauberen Finger nach unten, bis sich zwischen Ihrem Augenlid und Ihrem Auge eine „Tasche" bildet.
    • Tropfen Sie die Augentropfen hier ein.
    • Bringen Sie dabei die Tropferspitze nahe an das Auge heran. Wenn es Ihnen hilft, können Sie dies vor einem Spiegel tun.
    • Berühren Sie weder Ihr Auge, das Augenlid, die umgebenden Bereiche noch andere Oberflächen mit der Tropferspitze. Die Tropfen könnten dadurch verunreinigt werden.
    • Zur Verminderung der Arzneimittelmenge, die nach dem Eintropfen in den Körper gelangt, verschließen Sie die Augen und drücken Sie mit einem Finger mindestens 2 Minuten lang auf den Augenwinkel neben der Nase.
  • Wenn Sie die Tropfen in beiden Augen anwenden, wiederholen Sie die Schritte für das andere Auge. Es ist nicht nötig, vor der Anwendung am anderen Auge die Flasche wieder zu verschließen und zu schütteln.
  • Verschließen Sie die Flasche sofort nach Gebrauch fest.
  • Wenn Sie auch andere Augentropfen verwenden, warten Sie mindestens fünf Minuten zwischen der Anwendung des Arzneimittels und der Anwendung der anderen Tropfen.
  • Wenn ein Tropfen Ihr Auge verfehlt, versuchen Sie es noch einmal.

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach den Anweisungen Ihres Arztes oder Apothekers an.
  • Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis beträgt einen Tropfen zweimal täglich in das betroffene Auge/die betroffenen Augen. Führen Sie die Anwendung jeden Tag zur selben Zeit durch.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Spülen Sie Ihr Auge mit warmem Wasser aus. Wenden Sie keine Tropfen mehr an, bis es Zeit für Ihre nächste geplante Dosis ist.
    • Bei Erwachsenen, die versehentlich Brimonidin-haltige Arzneimittel verschluckten, traten als mögliche Folgen auf: verlangsamter Herzschlag, Abnahme des Blutdrucks, möglicherweise gefolgt von einer Zunahme des Blutdruckes, Herzschwäche, Atemprobleme, und Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem. Wenn Sie besorgt sind, wenden Sie sich bitte unverzüglich an Ihren Arzt oder Apotheker.
    • Ernsthafte Nebenwirkungen traten auf bei Kindern, die versehentlich Brimonidin-haltige Arzneimittel verschluckten. Die Anzeichen waren unter anderem Müdigkeit, Schlappheit, tiefe Körpertemperatur, Hautblässe und Atemprobleme. Sollte dies der Fall sein, wenden Sie sich bitte unverzüglich an Ihren Arzt oder Apotheker.
    • Bei versehentlichem Verschlucken sollten Sie unverzüglich Ihren Arzt kontaktieren.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Wenden Sie erst wieder die nächste geplante Dosis an. Wenden Sie keine doppelte Dosis an, um die vergessene Dosis auszugleichen. Wenden Sie nicht mehr als einen Tropfen für das betroffene Auge/die betroffenen Augen zweimal täglich an.
  • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
    • Beenden Sie die Anwendung nicht, ohne vorher mit Ihrem Arzt zu sprechen. Wenn Sie die Anwendung abbrechen, wird der Druck in Ihrem Auge nicht mehr kontrolliert, was zu einem Verlust des Sehvermögens führen könnte.
  • Falls Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält zwei Wirkstoffe, Brinzolamid und Brimonidintartrat, Brinzolamid gehört zu einer Gruppe von Substanzen, die Carboanhydrasehemmer genannt werden, Brimonidin gehört zu einer Gruppe von Substanzen, die Alpha-2-Adrenozeptor Agonisten genannt werden. Beide Wirkstoffe ergänzen sich bei der Senkung des Augeninnendrucks.
  • Das Präparat ist zur Behandlung eines erhöhten Drucks im Auge (auch als Glaukom oder okuläre Hypertension bezeichnet) von Erwachsenen ab 18 Jahren bestimmt, bei denen der erhöhte Druck im Auge nicht durch einen einzelnen Wirkstoff wirksam kontrolliert werden kann.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden:
    • wenn Sie allergisch gegen Brinzolamid oder Brimonidintartrat oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie allergisch auf Arzneimittel reagieren, die Sulfonamide genannt werden, zum Beispiel Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes, Infektionen und auch Diuretika (Wassertabletten).
    • wenn Sie Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer, in bestimmten Antidepressiva oder Parkinsonmitteln enthalten) oder Arzneimittel gegen Depression einnehmen. Sie müssen Ihren Arzt informieren, wenn Sie Antidepressiva einnehmen.
    • wenn Sie schwere Nierenprobleme haben.
    • wenn bei Ihnen eine Übersäuerung des Blutes festgestellt wurde (eine Krankheit, die hyperchlorämische Azidose genannt wird).
    • bei Babys und Kleinkindern unter 2 Jahren

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bemerken, brechen Sie die Anwendung ab und wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt, da diese Anzeichen Reaktionen auf das Arzneimittel sein können. Die Häufigkeit einer allergischen Reaktion auf das Arzneimittel ist nicht bekannt (Häufigkeit auf Basis der vorhandenen Daten nicht einschätzbar)
    • Schwere Hautreaktionen einschließlich Ausschlag, Rötung oder Jucken am Körper oder den Augen.
    • Atembeschwerden
    • Schmerzen im Brustbereich, unregelmäßiger Herzschlag
  • Kontaktieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, wenn Sie starke Müdigkeit oder Schwindelgefühle bemerken.
  • Im Zusammenhang mit der Anwendung und anderen Arzneimitteln, die Brinzolamid oder Brimonidin allein enthielten, wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet.
  • Häufige Nebenwirkungen (diese können bei bis zu 1 von 10 Anwendern auftreten)
    • Nebenwirkungen im Auge: allergische Konjunktivitis (Augenallergie), Entzündung der Augenoberfläche, Schmerzen oder Beschwerden in den Augen, verschwommenes oder anomales Sehen, gerötete Augen.
    • Allgemeine Nebenwirkungen: Schläfrigkeit, Schwindelgefühle, schlechter Geschmack im Mund, trockener Mund
  • Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen (diese können bei bis bis zu 1 von 100 Anwendern auftreten)
    • Nebenwirkungen im Auge: Schädigung der Augenoberfläche mit Zellverlust, Entzündung des Augenlids, Ablagerungen auf der Augenoberfläche, Lichtempfindlichkeit, Schwellung des Auges (Hornhaut oder Augenlid betreffend), trockenes Auge, Augenausfluss, erhöhte Tränenproduktion, gerötetes Augenlid, anomale oder herabgesetzte Sinnesempfindung des Auges, müdes Auge, vermindertes Sehvermögen, Doppeltsehen, Produktpartikel im Auge.
    • Allgemeine Nebenwirkungen:, erniedrigter Blutdruck, Brustkorbschmerzen, unregelmäßige Herzfrequenz, schneller oder langsamer Herzschlag, Herzstolpern, Schlafschwierigkeiten (Insomnie), Alpträume, Depression, allgemeines Schwächegefühl, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Nervosität, Reizbarkeit, allgemeines Unwohlsein, Gedächtnisverlust, Kurzatmigkeit, Asthma, Nasenbluten, Erkältungssymptome, trockene Nase oder trockener Hals, Halsschmerzen, gereizter Hals, Husten, laufende Nase, verstopfte Nase, Niesen, Nebenhöhleninfektion, Engegefühl im Brustkorb, Ohrgeräusche, Verdauungsstörung, Gasbildung im Unterleib oder Magenschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, anormales Gefühl im Mund, verstärkte allergische Symptome auf der Haut, Ausschlag, anomale Hautempfindung, Haarausfall, allgemeiner Juckreiz, erhöhte Chloridwerte im Blut oder erniedrigte Anzahl roter Blutkörperchen im Blut (bei Bluttest), Schmerzen, Rückenschmerzen, Schmerzen oder Krämpfe der Muskeln, Nierenschmerzen u.a. im unteren Rückenbereich, vermindertes sexuelles Verlangen (Libido ,Schwierigkeiten mit der männlichen Sexualität,.
  • Sehr selten auftretende Nebenwirkungen (diese können bei weniger als 1 von 10000 Anwendern auftreten)
    • Nebenwirkungen im Auge: verkleinerte Pupillen
    • Allgemeine Nebenwirkungen: Ohnmacht, erhöhter Blutdruck
  • Nebenwirkungshäufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
    • Nebenwirkungen im Auge: verringertes Wimpernwachstum
    • Allgemeine Nebenwirkungen: Zittern (Tremor), verringertes Empfinden, Verlust des Geschmacksempfindens, anomale Leberfunktionswerte (bei Bluttest), Schwellungen des Gesichts, Gelenkschmerzen, häufiges Wasserlassen, Brustkorbschmerzen, Schwellungen der Extremitäten.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Sprechen Sie vor der Anwendung mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie jetzt erkrankt sind - oder in der Vergangenheit erkrankt waren - an:
      • Leberproblemen
      • Ein Typ von erhöhtem Augeninnendruck, der als Engwinkelglaukom bezeichnet wird
      • Trockene Augen oder Hornhautprobleme
      • Koronare Herzkrankheit (zu den Symptomen gehören Schmerzen oder Engegefühl in der Brust, Atemlosigkeit oder Erstickungsgefühl), Herzschwäche (Herzinsuffizienz), hoher oder niedriger Blutdruck
      • Depression
      • Erkrankungen mit mangelhafter Durchblutung (beispielsweise Raynaud Krankheit oder Raynaud Syndrom oder zerebrale Insuffizienz).
    • Kontaktlinsenträger: Benutzen Sie die Augentropfen nicht, während Sie weiche Kontaktlinsen tragen.
    • Kinder und Jugendliche
      • Das Arzneimittel wird für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht empfohlen. Es ist besonders wichtig, dass das Arzneimittel nicht bei Kindern unter 2 Lebensjahren angewendet wird. Die Augentropfen sollte bei Kindern wegen der Gefahr ernsthafter Nebenwirkungen nicht angewendet werden.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Kurze Zeit nach der Anwendung kann es sein, dass Sie verschwommen sehen. Das Arzneimittel kann bei manchen Patienten auch Schwindelgefühle, Benommenheit oder Müdigkeit auslösen. Nehmen Sie nicht am Verkehr teil und bedienen Sie keine Maschinen, bis dies abgeklungen ist.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, bevor Sie dieses Arzneimittel anwenden. Frauen, die schwanger werden können, wird geraten, während der Behandlung mit dem Arzneimittel eine wirksame Methode der Empfängnisverhütung zu verwenden. Die Anwendung wird während der Schwangerschaft nicht empfohlen. Wenden Sie das Arzneimittel nur nach direkter Anweisung durch Ihren Arzt an.
  • Wenn Sie stillen, kann das Präparat in Ihre Muttermilch übergehen. Die Anwendung wird während der Stillzeit nicht empfohlen

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.
    • Die Augentropfen können mit anderen Arzneimitteln, einschließlich anderer Augentropfen zur Glaukombehandlung, die Sie anwenden, wechselwirken.
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie folgende Arzneimittel einnehmen oder vorhaben, diese einzunehmen:
      • Arzneimittel zur Blutdrucksenkung
      • Herzarzneimittel einschließlich Digoxin (zur Behandlung von Herzerkrankungen)
      • andere Arzneimittel gegen Glaukom, die auch die Höhenkrankheit behandeln - bekannt als Acetazolamid, Methazolamid und Dorzolamid
      • Arzneimittel, die den Stoffwechsel beeinflussen können, beispielsweise Chlorpromazin, Methylphenidat und Reserpin
      • antivirale oder antiretrovirale (Arzneimittel, zur Behandlung des Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) und Antibiotika
      • Arzneimittel gegen Hefen oder Pilze
      • Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) oder Antidepressiva wie Amitriptylin, Nortriptylin, Clomipramin, Mianserin, Venlafaxin und Duloxetin
      • Schmerzmittel (Anästhetika)
      • Beruhigungsmittel (Sedativa), Opiate oder Barbiturate
      • wenn die Dosierung Ihrer eingenommenen Arzneimittel geändert wurde.
  • Das Arzneimittel und Alkohol
    • Wenn Sie regelmäßig Alkohol konsumieren, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker vor der Anwendung dieses Arzneimittels um Rat bitten. Alkohol kann die Wirkung der Augentropfen beeinflussen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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