Beipackzettel von Singulair 10mg einsehen

Art und Weise

  • Dieses Arzneimittel ist zum Einnehmen.
  • Sie können das Präparat unabhängig von der Nahrungsaufnahme einnehmen.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
    • Nehmen Sie nur eine Tablette einmal täglich ein, wie vom Arzt verordnet.
    • Nehmen Sie das Arzneimittel auch, wenn Sie keine Beschwerden mehr haben.
    • Unterbrechen Sie die Behandlung nicht, wenn ein akuter Asthmaanfall auftritt.
  • Für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren
    • Die empfohlene Dosis beträgt eine 10-mg-Tablette einmal täglich am Abend.
    • Wenn Sie das Präparat einnehmen, sollten Sie keine anderen Arzneimittel mit demselben Wirkstoff (Montelukast) einnehmen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt und fragen Sie ihn um Rat.
    • In den meisten Berichten zu Überdosierungen wurden keine Nebenwirkungen beobachtet. Die Beschwerden, die am häufigsten bei Überdosierungen bei Erwachsenen sowie Kindern und Jugendlichen auftraten, waren Bauchschmerzen, Schläfrigkeit, Durst, Kopfschmerzen, Erbrechen und übermäßige körperliche Aktivität.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie das Arzneimittel wie verordnet ein. Wenn Sie Ihre Dosis vergessen haben, setzen Sie bitte die Behandlung wie gewohnt mit einer Tablette einmal täglich fort. Nehmen Sie keinesfalls eine doppelte Dosis, um die versäumte Dosis nachzuholen.
  • Wenn Sie die Behandlung abbrechen
    • Bedenken Sie dabei, dass das Arzneimittel Ihre Asthmabeschwerden nur dann wirksam lindern kann, wenn Sie es fortlaufend einnehmen. Daher sollten Sie das Präparat unbedingt so lange einnehmen, wie es vom Arzt verordnet wurde. Es wird helfen, Ihr Asthma unter Kontrolle zu bekommen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat ist ein Arzneimittel, das die Anbindung von bestimmten entzündungsfördernden Botenstoffen (Leukotrienen) blockiert.
  • Leukotriene verursachen Verengungen und Schwellungen der Atemwege in den Lungen. Indem das Arzneimittel die Leukotriene hemmt, lindert es Beschwerden bei Asthma und trägt dazu bei, die Erkrankung unter Kontrolle zu bekommen, und lindert Beschwerden bei jahreszeitlich bedingtem allergischen Schnupfen (saisonaler allergischer Rhinitis, auch als Heuschnupfen bezeichnet).
  • Ihr Arzt hat Ihnen das Arzneimittel verordnet, um Asthmabeschwerden am Tag und in der Nacht vorzubeugen.
    • Das Arzneimittel wird bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 15 Jahren angewendet, deren Asthmabeschwerden mit der bisherigen Behandlung nicht ausreichend unter Kontrolle gebracht werden können und die eine medikamentöse Zusatzbehandlung benötigen.
    • Das Präparat trägt auch zur Vorbeugung der Verengung der Atemwege bei, die durch körperliche Belastung ausgelöst wird.
    • Es kann bei den Patienten, für die die 10 mg Filmtabletten bei Asthma angezeigt sind, auch Beschwerden bei jahreszeitlich bedingtem allergischen Schnupfen (saisonaler allergischer Rhinitis) lindern.
  • Der Arzt wird die Anwendung nach den Asthmabeschwerden und dem Schweregrad Ihres Asthmas bestimmen.
  • Was ist Asthma?
    • Asthma ist eine dauerhafte (chronische) Erkrankung.
    • Asthma besitzt u. a. folgende Merkmale:
      • Atembeschwerden durch verengte Atemwege. Diese Verengung wird als Reaktion auf verschiedene Bedingungen schlechter oder besser.
      • Empfindliche Atemwege, die auf vieles reagieren, z. B. auf Zigarettenrauch, Pollen, kalte Luft oder körperliche Betätigung.
      • Entzündungen und Schwellungen der Schleimhäute der Atemwege.
  • Asthmabeschwerden können u.a. umfassen: Husten, pfeifende Atmung, Engegefühl im Brustkorb.
  • Was sind jahreszeitlich bedingte Allergien?
    • Jahreszeitlich bedingte Allergien (auch bekannt als Heuschnupfen oder saisonale allergische Rhinitis) sind eine allergische Reaktion, die oft durch in der Luft vorhandene Pollen von Bäumen, Gräsern und Kräutern verursacht wird.
    • Die Beschwerden jahreszeitlich bedingter Allergien können sein: verstopfte oder laufende, juckende Nase, Niesen, wässrige, geschwollene, rote, juckende Augen.

Kontraindikation

  • Informieren Sie den behandelnden Arzt über alle Erkrankungen sowie über alle Allergien, die Sie momentan haben oder schon einmal hatten.
  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff Montelukast oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • In klinischen Studien mit den 10 mg Filmtabletten wurden folgende Nebenwirkungen, die auf die Behandlung mit dem Präparat zurückgeführt wurden, häufig berichtet (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
    • Bauchschmerzen
    • Kopfschmerzen.
    • Diese Nebenwirkungen waren gewöhnlich nicht stark ausgeprägt und traten häufiger bei den Patienten auf, die das Präparat erhielten, als bei den Patienten, die ein Scheinmedikament (Plazebo) erhielten.
  • Schwerwiegende Nebenwirkungen
    • Kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bei sich feststellen, da diese schwerwiegend sein können und dringend medizinische Behandlung erfordern können.
      • Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
        • allergische Reaktionen mit Schwellungen im Bereich des Gesichtes, der Lippen, der Zunge und/oder des Rachens, wodurch Atemnot oder Schluckbeschwerden entstehen können
        • Verhaltensänderungen und Stimmungsschwankungen: Erregbarkeit einschließlich aggressiven oder feindseligen Verhaltens, Depression
        • Krampfanfälle
      • Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen
        • erhöhte Blutungsneigung
        • Zittern
        • Herzklopfen
      • Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen
        • Kombination von Beschwerden wie grippeartiges Befinden, Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Armen und Beinen, Verschlechterung der Beschwerden an der Lunge und/oder Ausschlag (Churg-Strauss-Syndrom)
        • verringerte Anzahl von Blutplättchen
        • Verhaltensänderungen und Stimmungsschwankungen: Halluzinationen, Desorientierung, Lebensmüdigkeit und entsprechendes Verhalten
        • Schwellung (Entzündung) der Lunge
        • schwere Hautreaktionen (Erythema multiforme), die ohne Vorwarnung auftreten können
        • erhöhte Leberwerte/Leberentzündung (Hepatitis)
    • Zusätzlich wurde Folgendes nach Markteinführung des Wirkstoffs berichtet
      • Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen
        • Infektion der oberen Atemwege
      • Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
        • Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
        • Ausschlag
        • Fieber
        • Erhöhte Leberenzyme
      • Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
        • Verhaltensänderungen und Stimmungsschwankungen: verändertes Träumen einschließlich Alpträume, Schlaflosigkeit, Schlafwandeln, Reizbarkeit, Angstgefühle, Ruhelosigkeit
        • Schwindel, Benommenheit, Kribbeln und Taubheitsgefühl
        • Nasenbluten
        • trockener Mund, Verdauungsstörungen
        • Bluterguss, Juckreiz, Nesselausschlag
        • Gelenk- oder Muskelschmerz, Muskelkrämpfe
        • Bettnässen bei Kindern
        • Schwäche/Müdigkeit, Unwohlsein, Schwellungen
      • Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen
        • Verhaltensänderungen und Stimmungsschwankungen: Aufmerksamkeitsstörung, eingeschränktes Erinnerungsvermögen, unkontrollierte Muskelbewegungen
      • Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen
        • empfindliche rote Knoten unter der Haut - meist an den Schienbeinen (Erythema nodosum)
        • Verhaltensänderungen und Stimmungsschwankungen: Zwangssymptome, Stottern
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Präparat einnehmen.
      • Wenn Ihre Asthmabeschwerden oder Ihre Atmung sich verschlechtern, wenden Sie sich bitte sofort an den behandelnden Arzt.
      • Die Filmtabletten sind nicht zur Behandlung akuter Asthmaanfälle vorgesehen. Bei einem Asthmaanfall befolgen Sie bitte die Anweisungen des behandelnden Arztes für solche Situationen. Führen Sie immer Ihre Notfallmedikation zur Inhalation für Asthmaanfälle mit sich.
      • Es ist wichtig, alle Asthmamedikamente einzunehmen, die der behandelnde Arzt verordnet hat. Das Arzneimittel sollte nicht als Ersatz für andere Asthmamedikamente eingenommen werden, die der behandelnde Arzt Ihnen verordnet hat.
      • Allen Patienten, die mit Asthmamedikamenten behandelt werden, sollte bekannt sein, dass bei Auftreten einer Kombination verschiedener Beschwerden wie grippeartiger Erkrankung, Kribbeln oder Taubheitsgefühl in Armen oder Beinen, Verschlimmerung von Beschwerden an der Lunge und/oder Hautausschlag ein Arzt aufgesucht werden muss.
      • Sie dürfen den Wirkstoff Acetylsalicylsäure (zum Beispiel mit dem Handelsnamen Aspirin) oder bestimmte andere Arzneimittel gegen Schmerzen und Entzündungen (sogenannte nicht steroidale Antirheumatika [NSAR]) nicht einnehmen, wenn bekannt ist, dass sich Ihr Asthma dadurch verschlechtert.
    • Patienten sollen sich darüber bewusst sein, dass verschiedene neuropsychiatrische Ereignisse (wie z. B. Verhaltensänderungen und Stimmungsschwankungen) bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern während der Anwendung berichtet wurden. Wenn Sie solche Symptome unter der Einnahme entwickeln, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
    • Kinder und Jugendliche
      • Verabreichen Sie dieses Arzneimittel keinen Kindern unter 15 Jahren. Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren stehen andere altersgerechte Darreichungsformen für dieses Arzneimittel zur Verfügung.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es ist nicht zu erwarten, dass das Präparat Ihre Verkehrstüchtigkeit oder Ihre Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt. Jedoch sind individuell verschiedene Reaktionen auf Arzneimittel möglich. Einige unter dem Präparat berichtete Nebenwirkungen (wie Schwindel und Benommenheit) können bei manchen Patienten die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Ihr Arzt wird nach sorgfältiger Abwägung die Entscheidung treffen, ob eine Einnahme in der Schwangerschaft möglich ist.
  • Stillzeit
    • Es ist nicht bekannt, ob das Arzneimittel in die Muttermilch übertritt. Wenn Sie stillen oder stillen möchten, sollten Sie Ihren Arzt um Rat fragen, bevor Sie das Arzneimitte einnehmen.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen oder angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen oder anzuwenden, auch wenn diese nicht verschreibungspflichtig sind.
    • Einige Arzneimittel können die Wirkungsweise von diesem Präparat beeinflussen oder das Präparat kann die Wirkungsweise anderer Arzneimittel beeinflussen.
      Teilen Sie dem behandelnden Arzt vor Beginn der Behandlung mit, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen/anwenden:
      • Phenobarbital (Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie)
      • Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie)
      • Rifampicin (Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose und anderen Infektionen)
      • Gemfibrozil (Arzneimittel zur Behandlung hoher Plasma-Lipidspiegel)
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Die Filmtabletten können unabhängig von der Nahrungsaufnahme eingenommen werden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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