Beipackzettel von Singulair mini 4 mg Granulat einsehen

Art und Weise

  • Geben Sie das Präparat Ihrem Kind jeden Abend.
  • Dieses Arzneimittel ist zum Einnehmen.
  • Den Beutel erst direkt vor der Gabe öffnen.
  • Das Granulat ist nicht zum Auflösen in Flüssigkeit geeignet; jedoch kann Ihr Kind nach der Gabe des Granulats etwas trinken oder gestillt werden.
  • Geben Sie das Granulat Ihrem Kind mit einem Löffel kalter bis lauwarmer weicher Nahrung (wie beispielsweise Apfelmus, Eiscreme, Karotten oder Reis). Vermischen Sie dazu das Granulat mit einem Löffel kalter bis lauwarmer weicher oder breiiger Nahrung. Achten Sie darauf, dass die ganze Dosis mit der Nahrung vermischt wird.
    • Oder: Geben Sie das Granulat Ihrem Kind direkt in den Mund.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind den ganzen Beutelinhalt innerhalb von 15 Minuten erhält.
  • Das Granulat kann unabhängig vom Zeitpunkt der Aufnahme anderer Nahrungsmittel eingenommen werden.
  • Achtung: Das mit Nahrung vermischte Granulat nie für späteren Gebrauch aufbewahren (Verlust der Wirkung).

Dosierung

  • Geben Sie Ihrem Kind dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit dem Arzt oder Apotheker. Fragen Sie bei Ihrem Kinderarzt oder einem Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind. Geben Sie es Ihrem Kind jeden Abend.
  • Dieses Arzneimittel sollte Ihrem Kind nur unter Aufsicht eines Erwachsenen verabreicht werden.
  • Geben Sie Ihrem Kind das Arzneimittel auch, wenn Ihr Kind keine Beschwerden mehr hat.
  • Unterbrechen Sie die Behandlung nicht, wenn ein akuter Asthmaanfall auftritt.
  • Für Kinder im Alter von 6 Monaten bis 5 Jahren
    • Die empfohlene Dosis beträgt einen Beutelinhalt täglich am Abend zum Einnehmen.
    • Wenn Ihr Kind das Präparat einnimmt, sollten Sie sicherstellen, dass es keine anderen Arzneimittel mit demselben Wirkstoff (Montelukast) erhält.
  • Wenn Ihr Kind eine größere Menge eingenommen hat, als es sollte
    • Wenden Sie sich unverzüglich an den Arzt Ihres Kindes und fragen Sie ihn um Rat. In den meisten Berichten zu Überdosierungen mit demselben Wirkstoff wurden keine Nebenwirkungen beobachtet. Die Beschwerden, die am häufigsten bei Überdosierungen mit demselben Wirkstoff bei Erwachsenen sowie Kindern und Jugendlichen auftraten, waren Bauchschmerzen, Schläfrigkeit, Durst, Kopfschmerzen, Erbrechen und übermäßige körperliche Aktivität.
  • Wenn Sie vergessen haben, Ihrem Kind das Präparat zu geben
    • Geben Sie Ihrem Kind das Arzneimittel wie verordnet. Wenn Sie die Gabe des Granulats vergessen haben, setzen Sie bitte die Behandlung wie gewohnt mit einem Beutel einmal täglich fort.
    • Geben Sie Ihrem Kind keinesfalls eine doppelte Dosis, um die versäumte Dosis nachzuholen.
  • Wenn Sie vorhaben, die Behandlung Ihres Kindes abzubrechen
    • Bedenken Sie dabei, dass das Präparat die Asthmabeschwerden Ihres Kindes nur dann wirksam lindern kann, wenn es fortlaufend angewendet wird. Daher sollte das Arzneimittel unbedingt so lange angewendet werden, wie es vom Arzt verordnet wurde. Es wird helfen, das Asthma Ihres Kindes unter Kontrolle zu bekommen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an den Arzt Ihres Kindes oder einen Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat ist ein Arzneimittel, das die Anbindung von bestimmten entzündungsfördernden Botenstoffen (Leukotrienen) blockiert.
  • Leukotriene verursachen Verengungen und Schwellungen der Atemwege in den Lungen. Indem das Arzneimittel die Leukotriene hemmt, lindert es Beschwerden bei Asthma und trägt dazu bei, die Erkrankung unter Kontrolle zu bekommen.
  • Der Arzt hat Ihrem Kind das Arzneimittel verordnet, um Asthmabeschwerden am Tag und in der Nacht vorzubeugen.
    • Das Arzneimittel wird bei Kindern im Alter zwischen 6 Monaten und 5 Jahren angewendet, deren Asthmabeschwerden mit der bisherigen Behandlung nicht ausreichend unter Kontrolle gebracht werden können und die eine medikamentöse Zusatzbehandlung benötigen.
    • Das Arzneimittel kann bei Kindern von 2 bis 5 Jahren auch anstelle von kortisonhaltigen Inhalationen (inhalativen Kortikoiden) unter folgenden Voraussetzungen angewendet werden:
      • wenn in letzter Zeit keine schwerwiegenden Asthmaanfälle aufgetreten sind, die mit Kortisontabletten behandelt werden mussten.
      • wenn die Kinder nicht imstande sind, Kortikosteroide zu inhalieren.
    • Das Arzneimittel trägt bei Kindern ab 2 Jahren auch zur Vorbeugung einer Verengung der Atemwege bei, die durch körperliche Belastung ausgelöst wird.
  • Ihr Arzt wird die Anwendung des Präparates nach den Asthmasymptomen und dem Schweregrad des Asthmas bei Ihrem Kind bestimmen.
  • Was ist Asthma?
    • Asthma ist eine dauerhafte (chronische) Erkrankung.
    • Asthma besitzt u.a. folgende Merkmale:
      • Atembeschwerden durch verengte Atemwege. Diese Verengung wird als Reaktion auf verschiedene Bedingungen schlechter oder besser.
      • Empfindliche Atemwege, die auf vieles reagieren, z. B. auf Zigarettenrauch, Pollen, kalte Luft oder körperliche Betätigung.
      • Entzündungen und Schwellungen der Schleimhäute der Atemwege.
    • Asthmabeschwerden können u. a. umfassen: Husten, pfeifende Atmung, Engegefühl im Brustkorb.

Kontraindikation

  • Informieren Sie den behandelnden Arzt über alle Erkrankungen sowie über alle Allergien, die Ihr Kind momentan hat oder schon einmal hatte.
  • Das Arzneimittel darf Ihrem Kind nicht gegeben werden,
    • wenn es allergisch gegen den Wirkstoff Montelukast oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels ist.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • In klinischen Studien wurden folgende Nebenwirkungen, die auf die Behandlung zurückgeführt wurden, häufig berichtet (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
    • Durchfall
    • übermäßige körperliche Aktivität
    • Asthma
    • schuppende und juckende Haut
    • Hautausschlag
  • Zusätzlich wurden folgende Nebenwirkungen in klinischen Studien mit den Filmtabletten, den 5mg Kautabletten oder mit den 4 mg Kautabletten berichtet:
    • Bauchschmerzen
    • Kopfschmerzen
    • Durst
  • Diese Nebenwirkungen waren gewöhnlich nicht stark ausgeprägt und traten häufiger bei den Patienten, die das Präparat erhielten, als bei den Patienten, die Plazebo (Scheinmedikament) erhielten, auf.
  • Schwerwiegende Nebenwirkungen
    • Kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bei sich feststellen, da diese schwerwiegend sein können und dringend medizinische Behandlung erfordern können.
      • Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
        • allergische Reaktionen mit Schwellungen im Bereich des Gesichtes, der Lippen, der Zunge und/oder des Rachens, wodurch Atemnot oder Schluckbeschwerden entstehen können
        • Verhaltensänderungen und Stimmungsschwankungen: Erregbarkeit einschließlich aggressiven oder feindseligen Verhaltens, Depression
        • Krampfanfälle
      • Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen
        • erhöhte Blutungsneigung
        • Zittern
        • Herzklopfen
      • Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen
        • Kombination von Beschwerden wie grippeartiges Befinden, Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Armen und Beinen, Verschlechterung der Beschwerden an der Lunge und/oder Ausschlag (Churg-Strauss-Syndrom)
        • verringerte Anzahl von Blutplättchen
        • Verhaltensänderungen und Stimmungsschwankungen: Halluzinationen, Desorientierung, Lebensmüdigkeit und entsprechendes Verhalten
        • Schwellung (Entzündung) der Lunge
        • schwere Hautreaktionen (Erythema multiforme), die ohne Vorwarnung auftreten können
        • erhöhte Leberwerte/Leberentzündung (Hepatitis)
    • Zusätzlich wurde Folgendes nach Markteinführung des Wirkstoffs berichtet
      • Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen
        • Infektion der oberen Atemwege
      • Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
        • Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
        • Ausschlag
        • Fieber
        • Erhöhte Leberenzyme
      • Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
        • Verhaltensänderungen und Stimmungsschwankungen: verändertes Träumen einschließlich Alpträume, Schlaflosigkeit, Schlafwandeln, Reizbarkeit, Angstgefühle, Ruhelosigkeit
        • Schwindel, Benommenheit, Kribbeln und Taubheitsgefühl
        • Nasenbluten
        • trockener Mund, Verdauungsstörungen
        • Bluterguss, Juckreiz, Nesselausschlag
        • Gelenk- oder Muskelschmerz, Muskelkrämpfe
        • Bettnässen bei Kindern
        • Schwäche/Müdigkeit, Unwohlsein, Schwellungen
      • Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen
        • Verhaltensänderungen und Stimmungsschwankungen: Aufmerksamkeitsstörung, eingeschränktes Erinnerungsvermögen, unkontrollierte Muskelbewegungen
      • Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen
        • empfindliche rote Knoten unter der Haut - meist an den Schienbeinen (Erythema nodosum)
        • Verhaltensänderungen und Stimmungsschwankungen: Zwangssymptome, Stottern
  • Wenn Sie bei Ihrem Kind Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Ihrem Kind das Präparat geben.
      • Wenn die Asthmabeschwerden oder die Atmung Ihres Kindes sich verschlechtern, wenden Sie sich bitte sofort an den behandelnden Arzt.
      • Das Granulat zum Einnehmen ist nicht zur Behandlung akuter Asthmaanfälle vorgesehen. Bei einem Asthmaanfall befolgen Sie bitte die Anweisungen des behandelnden Arztes für solche Situationen. Führen Sie immer die Notfallmedikation Ihres Kindes zur Inhalation für Asthmaanfälle mit sich.
      • Es ist wichtig, dass Ihr Kind alle Asthmamedikamente erhält, die der behandelnde Arzt verordnet hat. Das Präparat sollte nicht als Ersatz für andere Asthmamedikamente angewendet werden, die der behandelnde Arzt Ihrem Kind verordnet hat.
      • Wenn Ihr Kind mit Asthmamedikamenten behandelt wird, sollte Ihnen bekannt sein, dass bei Auftreten einer Kombination verschiedener Beschwerden ein Arzt aufgesucht werden muss. Zu diesen Beschwerden zählen zum Beispiel grippeartige Erkrankung, Kribbeln oder Taubheitsgefühl in Armen oder Beinen, Verschlimmerung von Beschwerden an der Lunge und/oder Hautausschlag.
      • Ihr Kind darf den Wirkstoff Acetylsalicylsäure (zum Beispiel mit dem Handelsnamen Aspirin) oder bestimmte andere Arzneimittel gegen Schmerzen und Entzündungen (sogenannte nicht steroidale Antirheumatika [NSAR]) nicht einnehmen, wenn bekannt ist, dass sich das Asthma Ihres Kindes dadurch verschlechtert.
    • Patienten sollen sich darüber bewusst sein, dass verschiedene neuropsychiatrische Ereignisse (wie z. B. Verhaltensänderungen und Stimmungsschwankungen) bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern während der Anwendung von Singulair berichtet wurden. Wenn Ihr Kind solche Symptome unter der Einnahme von Singulair entwickelt, wenden Sie sich an den Arzt Ihres Kindes.
    • Kinder und Jugendliche
      • Verabreichen Sie dieses Arzneimittel keinen Kindern unter 6 Monaten.
      • Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren stehen andere altersgerechte Darreichungsformen für dieses Arzneimittel zur Verfügung.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Dieser Abschnitt ist für das Granulat nicht von Bedeutung, da es für die Anwendung bei Kindern im Alter von 6 Monaten bis 5 Jahren bestimmt ist. Die folgende Information ist jedoch für den Wirkstoff Montelukast von Bedeutung.
    • Es ist nicht zu erwarten, dass das Präparat die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt. Jedoch sind individuell verschiedene Reaktionen auf Arzneimittel möglich. Einige unter dem Präparat berichtete Nebenwirkungen (wie Schwindel und Benommenheit) können bei manchen Patienten die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.

Schwangerschaftshinweis

  • Dieser Abschnitt trifft auf das Granulat nicht zu, da es für die Anwendung bei Kindern im Alter von 6 Monaten bis 5 Jahren bestimmt ist.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Ihr Kind andere Arzneimittel einnimmt oder anwendet, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen oder angewendet hat oder es beabsichtigt ist, andere Arzneimittel einzunehmen oder anzuwenden, auch wenn diese nicht verschreibungspflichtig sind.
    • Einige Arzneimittel können die Wirkungsweise von diesem Präparat beeinflussen oder das Präparat kann die Wirkungsweise anderer Arzneimittel Ihres Kindes beeinflussen.
    • Teilen Sie dem behandelnden Arzt vor Beginn der Behandlung mit, wenn Ihr Kind eines der folgenden Arzneimittel erhält:
      • Phenobarbital (Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie)
      • Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie)
      • Rifampicin (Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose und anderen Infektionen)
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Das Granulat kann unabhängig vom Zeitpunkt der Aufnahme anderer Nahrungsmittel gegeben werden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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