Beipackzettel von Slenyto 1 mg Retardtabletten einsehen

Art und Weise

  • Die Tabletten sollten nach dem Abendessen, d. h. auf vollen Magen,eingenommen werden.
  • Das Arzneimittel ist zum Einnehmen bestimmt. Die Tablette muss im Ganzen geschluckt und darf nicht zerbrochen, zerdrückt oder zerkaut werden. Das Zerdrücken und Zerkauen schädigt die besonderen Eigenschaften der Tablette und führt dazu, dass sie nicht richtig wirkt.
  • Die Tabletten können im Ganzen in Lebensmittel wie Joghurt, Orangensaft oder Eiscreme gegeben werden, um das Schlucken zu erleichtern. Wenn die Tabletten mit diesen Lebensmitteln vermischt werden, müssen diese sofort verzehrt werden und dürfen nicht aufbewahrt werden, da dies die Wirkungsweise der Tabletten beeinflussen kann. Wenn die Tabletten mit irgendwelchen anderen Lebensmitteln vermischt werden, kann es sein, dass die Tabletten nicht richtig wirken.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Wie viel muss eingenommen werden?
    • Das Arzneimittel ist in zwei Stärken erhältlich: 1 mg und 5 mg.
    • Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 2 mg (zwei 1 mg Tabletten) einmal täglich. Wenn es keine Besserung der Symptome bei Ihnen/Ihrem Kind gibt, kann Ihr Arzt die Dosis erhöhen, um die für Sie/Ihr Kind am besten geeignete Dosis zu finden.
    • Die maximale Tagesdosis, die Sie/Ihr Kind erhalten, beträgt 10 mg (zwei 5-mg-Tabletten).
  • Wann muss das Arzneimittel eingenommen werden?
    • Es muss am Abend eingenommen werden, 30 bis 60 Minuten vor dem Zubettgehen.
  • Behandlungsdauer
    • Das Arzneimittel dient zur Behandlung von Schlafstörungen. Sie oder Ihr Kind sollten in regelmäßigen Abständen (empfohlen alle 6 Monate) von Ihrem Arzt untersucht werden, um sicherzustellen, dass das Präparat immer noch die richtige Behandlung für Sie/Ihr Kind ist.
  • Wenn Sie oder Ihr Kind eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie/Ihr Kind versehentlich zu viel von dem Arzneimittel eingenommen haben, wenden Sie sich schnellstmöglich an Ihren Arzt oder Apotheker.
    • Die Einnahme von mehr als der empfohlenen Tagesdosis kann Schläfrigkeit hervorrufen.
  • Wenn Sie oder Ihr Kind die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie oder Ihr Kind vergessen haben, eine Tablette zur vorgegebenen Zeit einzunehmen, kann diese vor dem Zubettgehen eingenommen werden. Aber nach dem Zubettgehen sollte keine weitere Tablette vor dem nächsten Abend eingenommen werden. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie oder Ihr Kind die Einnahme abbrechen
    • Sie sollten mit Ihrem Arzt sprechen, bevor Sie oder Ihr Kind die Einnahme abbrechen. Es ist wichtig, die Einnahme dieses Arzneimittels fortzusetzen, um die Beschwerden zu behandeln.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Was ist das Arzneimittel?
    • Das Präparat ist ein Arzneimittel, das den Wirkstoff Melatonin enthält.
    • Melatonin ist ein körpereigenes Hormon.
  • Wofür wird es angewendet?
    • es wird angewendet bei Kindern und Jugendlichen (2 bis 18 Jahre alt) mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) und/oder Smith-Magenis-Syndrom, einer neurogenetischen Erkrankung (Erbkrankheit, die Nerven und Gehirn betrifft).
    • Das Präparat verkürzt die Einschlafzeit und verlängert die Schlafdauer.
    • Es dient zur Behandlung von Schlafstörungen (Insomnie), wenn eine gesunde Schlafroutine (wie eine regelmäßige Schlafenszeit und eine beruhigende Schlafumgebung) nicht gut genug funktioniert hat.
    • Das Arzneimittel kann Ihnen oder Ihrem Kind helfen, einzuschlafen und während der Nacht länger zu schlafen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden, wenn Sie oder Ihr Kind
    • allergisch gegen Melatonin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Unerwartete Verhaltensänderungen, wie z. B. Aggressivität, können häufig auftreten (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen). Wenn diese Verhaltensänderung eintritt, müssen Sie dies Ihrem Arzt mitteilen. Möglicherweise möchte der Arzt, dass Sie/Ihr Kind die Einnahme dieses Arzneimittels beenden.
  • Wenn eine der folgenden Nebenwirkungen schwerwiegend wird oder Sie/Ihr Kind beeinträchtigt, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder suchen Sie ärztlichen Rat:
    • Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
      • Stimmungsschwankungen
      • Aggressivität
      • Reizbarkeit
      • Schläfrigkeit
      • Kopfschmerzen
      • Plötzliche Schlafattacken
      • Schwellung und Entzündung der Nasennebenhöhlen mit Schmerzen und verstopfter Nase (Sinusitis)
      • Müdigkeit
      • Morgendliche Müdigkeit
    • Gelegentlich: kann zwischen 1 von 1000 und 1 von 100 Behandelten betreffen
      • Depressionen
      • Albträume
      • krankhafte Unruhe, Zappeln, Unfähigkeit, still zu sitzen (Agitiertheit)
      • Bauchschmerzen
    • Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar; gemeldet bei der Anwendung bei Erwachsenen)
      • Anfälle (Epilepsie)
      • Sehstörungen
      • Atemnot/Kurzatmigkeit (Dyspnoe)
      • Nasenbluten (Epistaxis)
      • Verstopfung
      • Verminderter Appetit
      • Schwellung des Gesichts
      • Hautläsion
      • Gefühl der Anormalität
      • Anormales Verhalten
      • Niedriger Gehalt an weißen Blutkörperchen (Neutropenie)
  • Falls Sie oder Ihr Kind Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Präparat nehmen, wenn Sie oder Ihr Kind
      • Leber- oder Nierenprobleme haben. Sie sollten mit Ihrem Arzt sprechen, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen/geben, da die Anwendung in solchen Fällen nicht empfohlen wird.
      • an einer Autoimmunerkrankung (bei der das körpereigene Immunsystem (Abwehrsystem) Teile des Körpers angreift) leiden. Sie sollten mit Ihrem Arzt sprechen, bevor Sie Melatonin einnehmen/geben, da die Anwendung in solchen Fällen nicht empfohlen wird.
      • sich schläfrig fühlen.
    • Kinder unter 2 Jahren
      • Geben Sie dieses Arzneimittel nicht an Kinder unter 2 Jahren, da es nicht geprüft wurde und seine Wirkungen nicht bekannt sind.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel kann Schläfrigkeit hervorrufen. Nach der Einnahme dieses Arzneimittels sollten Sie oder Ihr Kind kein Fahrzeug führen, Fahrrad fahren oder Maschinen bedienen, bis eine vollständige Erholung eingetreten ist.
    • Wenn Sie oder Ihr Kind an anhaltender Schläfrigkeit leiden, sollten Sie Ihren Arzt um Rat fragen

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Sprechen Sie vor der Einnahme mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie oder Ihre Tochter
    • schwanger sind/sein könnten. Aus Vorsichtsgründen soll eine Anwendung von Melatonin während der Schwangerschaft vermieden werden.
    • stillen oder beabsichtigen zu stillen. Es ist möglich, dass Melatonin in die menschliche Muttermilch ausgeschieden wird. Deshalb wird Ihr Arzt entscheiden, ob Sie oder Ihre Tochter während der Einnahme von Melatonin stillen sollen.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie oder Ihr Kind andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
    • Insbesondere die Einnahme von Melatonin zusammen mit den folgenden Arzneimitteln kann das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen, oder es kann die Art und Weise beeinflussen, wie das Präparat oder das andere Arzneimittel wirkt:
      • Fluvoxamin (zur Behandlung von Depressionen und Zwangsstörungen)
      • Methoxypsoralen (zur Behandlung von Hauterkrankungen wie z. B. Psoriasis)
      • Cimetidin (zur Behandlung von Magenproblemen wie Geschwüren)
      • Chinolone (z. B. Ciprofloxacin und Norfloxacin) und Rifampicin (zur Behandlung bakterieller Infektionen)
      • Östrogene (angewendet zur Schwangerschaftsverhütung („Pille" ) oder zur Hormonersatztherapie)
      • Carbamazepin (zur Behandlung von Epilepsie)
      • Nichtsteroidale entzündungshemmende Arzneimittel wie Acetylsalicylsäure und Ibuprofen (zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen). Diese Arzneimittel sollten vermieden werden, vor allem am Abend.
      • Betablocker (zur Kontrolle des Blutdrucks). Diese Arzneimittel sollten morgens eingenommen werden.
      • Benzodiazepine und Nicht-Benzodiazepin-Schlafmittel wie Zaleplon, Zolpidem und Zopiclon (zur Schlafeinleitung)
      • Thioridazin (zur Behandlung von Schizophrenie)
      • Imipramin (zur Behandlung von Depressionen)
    • Rauchen
      • Rauchen kann den Abbau von Melatonin in der Leber erhöhen, was das Arzneimittel weniger wirksam machen kann. Bitte teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie oder Ihr Kind mit dem Rauchen anfangen oder aufhören.
  • Einnahme zusammen mit Alkohol
    • Trinken Sie vor, während oder nach der Einnahme keinen Alkohol, da Alkohol die Wirkung des Arzneimittels abschwächt.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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