Beipackzettel von Stribild 150mg/150mg/200mg/245mg Filmtabletten einsehen

Art und Weise

  • Eine Tablette einmal täglich zum Essen einnehmen. Die Tablette darf nicht zerkaut, zerkleinert oder geteilt werden.
  • Wenn Sie ein Antazidum, wie z. B. Aluminium-/Magnesiumhydroxid, oder ein Multivitaminpräparat einnehmen, muss die Einnahme mindestens 4 Stunden vor oder mindestens 4 Stunden nach der Einnahme des Arzneimittels erfolgen.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Empfohlene Dosis für Erwachsene und Jugendliche im Alter von 12 bis unter 18 Jahren, die mindestens 35 kg wiegen:
    • Eine Tablette einmal täglich zum Essen einnehmen.
  • Nehmen Sie stets die von Ihrem Arzt verordnete Dosis ein. Dadurch wird gewährleistet, dass Ihr Arzneimittel seine volle Wirkung erzielt und das Risiko einer Resistenzentwicklung gegen die Behandlung verringert wird. Ändern Sie Ihre Dosis nur, wenn Ihr Arzt dies angeordnet hat.
  • Wenn Sie ein Antazidum, wie z. B. Aluminium-/Magnesiumhydroxid, oder ein Multivitaminpräparat einnehmen, muss die Einnahme mindestens 4 Stunden vor oder mindestens 4 Stunden nach der Einnahme von diesem Arzneimittel erfolgen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie versehentlich eine höhere als die empfohlene Dosis eingenommen haben, besteht eventuell ein erhöhtes Risiko, dass Sie mögliche Nebenwirkungen dieses Arzneimittels bemerken.
    • Wenden Sie sich bitte unverzüglich an Ihren Arzt oder die nächste Notaufnahme zur Beratung.
    • Nehmen Sie die Tablettenflasche mit, damit Sie einfach beschreiben können, was Sie eingenommen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Es ist wichtig, dass Sie keine Einnahme des Arzneimittels auslassen.
    • Wenn Sie eine Einnahme vergessen haben, und
      • dies innerhalb von 18 Stunden nach der gewohnten Einnahmezeit bemerken, müssen Sie die Einnahme der Tablette so bald wie möglich nachholen. Nehmen Sie die Tablette immer zum Essen ein. Die folgende Dosis nehmen Sie dann wie gewohnt zum üblichen Zeitpunkt ein.
      • dies erst später als 18 Stunden nach der gewohnten Einnahmezeit bemerken, holen Sie die versäumte Dosis nicht mehr nach. Warten Sie und nehmen Sie die nächste Dosis zur gewohnten Zeit zum Essen ein.
    • Wenn Sie sich weniger als 1 Stunde nach der Einnahme übergeben haben, nehmen Sie eine weitere Tablette mit Nahrung ein.
  • Brechen Sie die Einnahme nicht ab.
  • Brechen Sie die Einnahme nicht ab, ohne mit Ihrem Arzt gesprochen zu haben.
    • Wenn Sie die Einnahme abbrechen, kann Ihr Ansprechen auf eine zukünftige Behandlung erheblich beeinträchtigt sein. Falls die Behandlung mit dem Arzneimittel aus irgendeinem Grund abgebrochen wurde, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie wieder mit der Einnahme der Tabletten beginnen.
  • Wenn Ihr Vorrat zu Ende geht, holen Sie sich bitte rechtzeitig Nachschub von Ihrem Arzt oder Apotheker. Dies ist äußerst wichtig, da sich das Virus schon vermehren kann, wenn das Arzneimittel auch nur für kurze Zeit abgesetzt wird, und die Erkrankung danach möglicherweise schwerer zu behandeln ist.
  • Wenn Sie sowohl mit HIV als auch mit Hepatitis B infiziert sind, ist es besonders wichtig, dass Sie Ihre Behandlung nicht ohne vorherige Rücksprache mit Ihrem Arzt abbrechen. Möglicherweise müssen Sie noch mehrere Monate nach Behandlungsende Bluttests durchführen lassen. Bei einigen Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung oder Zirrhose wird eine Beendigung der Behandlung nicht empfohlen, da dies zu einer Verschlimmerung der Hepatitis führen kann, die lebensbedrohlich sein kann.
  • Teilen Sie Ihrem Arzt bitte unverzüglich alle neuen oder ungewöhnlichen Symptome mit, die Ihnen nach dem Abbrechen der Behandlung auffallen, vor allem Symptome, die Sie mit Ihrer Hepatitis-B-Infektion in Zusammenhang bringen. (z. B. eine Gelbfärung Ihrer Haut oder des weißen Bereichs der Augen, dunkler, „teefarbener" Urin, heller Stuhl, Appetitverlust über einige Tage oder länger, Übelkeit und/oder Erbrechen oder Schmerzen im Bauchbereich).
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält vier Wirkstoffe:
    • Elvitegravir, ein Wirkstoff gegen Retroviren aus der Gruppe der sogenannten Integrase-Inhibitoren
    • Cobicistat, ein Verstärker (Booster) der Wirkung von Elvitegravir
    • Emtricitabin, ein Wirkstoff gegen Retroviren aus der Gruppe der Nukleosid-Reverse-Transkriptase-Hemmer (NRTI)
    • Tenofovirdisoproxilfumarat, ein Wirkstoff gegen Retroviren aus der Gruppe der Nukleotid-Reverse-Transkriptase-Hemmer (NtRTI)
  • Das Arzneimittel ist ein Eintablettenregime zur Therapie der Infektion mit dem humanen Immundefizienzvirus (HIV) bei Erwachsenen im Alter von 18 Jahren und darüber.
  • Es verringert die HIV-Menge in Ihrem Körper. Dadurch wird Ihr Immunsystem gestärkt und das Risiko für die Entwicklung von Erkrankungen gesenkt, die durch die HIV-Infektion verursacht werden.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Elvitegravir, Cobicistat, Emtricitabin, Tenofovir, Tenofovirdisoproxil oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie auf Anraten Ihres Arztes eine Behandlung mit Tenofovirdisoproxilfumarat-haltigen Arzneimitteln nach Problemen mit Ihrer Nierenfunktion abgebrochen haben.
    • wenn Sie die eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
      • Alfuzosin (zur Behandlung einer vergrößerten Vorsteherdrüse [Prostata])
      • Amiodaron, Chinidin (zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen)
      • Dabigatran (zur Vorbeugung und Behandlung von Blutgerinnseln)
      • Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin (zur Vorbeugung und Therapie von Krampfanfällen [Epilepsie])
      • Rifampicin (zur Vorbeugung und Behandlung von Tuberkulose und anderen Infektionen)
      • Dihydroergotamin, Ergotamin, Ergometrin (zur Behandlung von Migränekopfschmerzen)
      • Cisaprid (zur Behandlung verschiedener Magen- und Darmbeschwerden)
      • Johanniskraut (Hypericum perforatum, ein pflanzliches Mittel zur Behandlung von Depressionen und Angstzuständen) oder Präparate, die Johanniskraut enthalten
      • Lovastatin, Simvastatin (zur Senkung des Cholesterinspiegels)
      • Pimozid (zur Behandlung abnormer Gedanken und Gefühle)
      • Sildenafil (zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie, einer Lungenerkrankung, die das Atmen erschwert)
      • Midazolam zum Einnehmen, Triazolam (zur Behandlung von Schlafstörungen und/oder Angstzuständen)
    • Wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft, nehmen Sie das Arzneimittel nicht ein und informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt.

Nebenwirkungen

  • Während einer HIV-Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutfett- und Blutzuckerwerte auftreten. Dies hängt teilweise mit dem verbesserten Gesundheitszustand und dem Lebensstil zusammen; bei den Blutfetten manchmal mit den HIV-Arzneimitteln selbst. Ihr Arzt wird Sie auf diese Veränderungen hin untersuchen.
  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Behandlung einer HIV-Infektion kann nicht immer unterschieden werden, welche Nebenwirkungen durch dieses Präparat, durch andere Arzneimittel, die Sie gleichzeitig einnehmen, oder durch die HIV-Erkrankung selbst verursacht werden.
  • Mögliche schwerwiegende Nebenwirkungen: benachrichtigen Sie sofort einen Arzt
    • Laktatazidose (Überschuss an Milchsäure im Blut) ist eine seltene Nebenwirkung mancher Arzneimittel gegen HIV, die aber unter Umständen lebensbedrohlich sein kann. Laktatazidosen treten häufiger bei Frauen - insbesondere wenn diese übergewichtig sind - und bei Personen mit einer Lebererkrankung auf. Folgende Beschwerden können Anzeichen einer Laktatazidose sein:
      • tiefes, schnelles Atmen
      • Müdigkeit oder Benommenheit
      • Übelkeit, Erbrechen
      • Bauchschmerzen
    • Wenn Sie vermuten, an einer Laktatazidose zu leiden, benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt.
    • Alle Anzeichen für eine Entzündung oder Infektion. Bei manchen Patienten mit fortgeschrittener HIV-Infektion (AIDS) und vorbestehenden opportunistischen Infektionen (Infektionen, die nur bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem auftreten) können bald nach Beginn der HIV-Behandlung Entzündungssymptome früherer Infektionen auftreten. Es wird angenommen, dass solche Symptome auftreten, weil sich das Immunsystem Ihres Körpers verbessert und sich gegen Infektionen zur Wehr setzt, die möglicherweise vorhanden sind, ohne Symptome zu verursachen. Zusätzlich zu den opportunistischen Infektionen können auch Autoimmunerkrankungen auftreten (ein Zustand, bei dem das Immunsystem gesundes Körpergewebe angreift), nachdem Sie mit der Einnahme von Arzneimitteln zur Behandlung Ihrer HIV-Infektion begonnen haben. Autoimmunerkrankungen können mehrere Monate nach Behandlungsbeginn auftreten. Wenn Sie Symptome einer Infektion oder andere Symptome wie Muskelschwäche, ein von den Händen und Füßen ausgehendes und sich im Ober- und Unterkörper ausbreitendes Schwächegefühl, Herzklopfen, Zittern oder Überaktivität bemerken, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt, um die notwendige Behandlung zu erhalten.
    • Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, falls Sie Anzeichen einer Entzündung oder einer Infektion bemerken.
  • Sehr häufige Nebenwirkungen (können bei mindestens 1 von 10 behandelten Patienten auftreten)
    • Durchfall
    • Erbrechen
    • Übelkeit
    • Schwächegefühl
    • Kopfschmerzen, Schwindelgefühl
    • Hautausschlag
  • Untersuchungen können außerdem folgende Befunde ergeben:
    • verringerte Phosphatwerte im Blut
    • erhöhter Kreatinkinase-Wert im Blut, was zu Muskelschmerzen und -schwäche führen kann
  • Häufige Nebenwirkungen (können bei 1-10 von 100 behandelten Patienten auftreten)
    • verminderter Appetit
    • Schlafstörungen (Schlaflosigkeit), abnorme Träume
    • Schmerzen, Bauchschmerzen
    • Verdauungsprobleme, die nach den Mahlzeiten zu Beschwerden führen (Dyspepsie)
    • Bauchblähung
    • Verstopfung, Blähungen (Flatulenz)
    • Hautausschläge (einschließlich roter Flecken oder Male, manchmal mit Blasenbildung oder Hautschwellung), die allergische Reaktionen darstellen können, Juckreiz, Veränderung der Hautfarbe, einschließlich dunkler Flecken
    • sonstige allergische Reaktionen
    • Müdigkeit
  • Untersuchungen können außerdem folgende Befunde ergeben:
    • niedrige Zahl an weißen Blutkörperchen (was Sie anfälliger für Infektionen machen kann)
    • erhöhte Konzentration von Zucker, Fettsäuren (Triglyceriden) oder Bilirubin im Blut
    • Erkrankungen der Leber und der Bauchspeicheldrüse
    • erhöhte Kreatininwerte im Blut
  • Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen (können bei bis zu 1 von 100 behandelten Patienten auftreten)
    • Selbstmordgedanken oder Selbstmordversuch (bei Patienten, die bereits zuvor eine Depression oder psychiatrische Erkrankung hatten), Depression
    • Rückenschmerzen, die durch Nierenprobleme, wie Nierenversagen, verursacht werden. Ihr Arzt führt möglicherweise Bluttests durch, um zu untersuchen, ob Ihre Nieren richtig arbeiten.
    • Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge oder Rachen (Angioödem)
    • Schmerzen im Oberbauch, die durch eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) verursacht werden
    • Muskelabbau, Muskelschmerzen oder -schwäche
  • Untersuchungen können außerdem folgende Befunde ergeben:
    • Anämie (niedrige Anzahl roter Blutkörperchen)
    • Abnahme der Kaliumwerte im Blut
    • Veränderungen des Urins
  • Seltene Nebenwirkungen (können bei bis zu 1 von 1.000 behandelten Patienten auftreten)
    • Laktatazidose (siehe „Mögliche schwerwiegende Nebenwirkungen: benachrichtigen Sie sofort einen Arzt")
    • Gelbfärbung der Augen oder der Haut, Juckreiz oder Schmerzen im Oberbauch, die durch eine Entzündung der Leber (Hepatitis) verursacht werden
    • Fettleber
    • Nierenentzündung (Nephritis)
    • Ausscheiden von großen Urinmengen und Durstgefühl (nephrogener Diabetes insipidus)
    • Erweichung der Knochen (mit Knochenschmerzen und manchmal zu Knochenbrüchen führend)
    • Aufgrund von Schäden an den Zellen der Nierenkanälchen kann es zu Muskelabbau, Erweichung der Knochen (mit Knochenschmerzen und manchmal zu Knochenbrüchen führend), Muskelschmerzen, Muskelschwäche und Abnahme der Kalium- oder Phosphatkonzentration im Blut kommen.
  • Wenn eine der Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt, informieren Sie Ihren Arzt.
  • Weitere Nebenwirkungen, die während einer HIV-Therapie auftreten können
    • Die Häufigkeit der folgenden Nebenwirkungen ist nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
      • Knochenprobleme. Bei einigen Patienten, die antiretrovirale Kombinationsarzneimittel wie dieses einnehmen, kann sich eine Knochenerkrankung entwickeln, die als Osteonekrose (Absterben von Knochengewebe infolge unzureichender Blutversorgung des Knochens) bezeichnet wird. Zu den vielen Risikofaktoren für die Entwicklung dieser Erkrankung gehören möglicherweise: die Langzeitanwendung dieser Arzneimittelart, die Anwendung von Kortikosteroiden, Alkoholkonsum, ein sehr schwaches Immunsystem und Übergewicht. Anzeichen einer Osteonekrose sind:
        • Gelenksteife
        • Gelenkbeschwerden und -schmerzen (insbesondere in Hüfte, Knie und Schulter)
        • Bewegungsstörungen
  • Andere Wirkungen bei Kindern
    • Bei Kindern, die mit Emtricitabin behandelt werden, treten sehr häufig Veränderungen der Hautfärbung auf, einschließlich
      • Entstehen von dunklen Hautflecken
    • Bei Kindern trat häufig ein Abnahme der roten Blutkörperchen (Anämie) auf
      • Dadurch können Kinder müde sein oder außer Atem kommen
  • Wenn bei Ihnen eine der aufgeführten Nebenwirkungen auftritt, informieren Sie Ihren Arzt.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Während Sie das Arzneimittel einnehmen, müssen Sie in ärztlicher Behandlung bleiben.
    • Auch während der Einnahme dieses Arzneimittels können Sie HIV auf andere übertragen, obwohl das Risiko durch eine effektive antiretrovirale Therapie verringert ist. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Vorsichtsmaßnahmen, die notwendig sind, um die Infizierung anderer Menschen zu verhindern. Dieses Arzneimittel heilt die HIV-Infektion nicht. Sie können während der Einnahme des Arzneimittels weiterhin Infektionen oder andere HIV-assoziierte Erkrankungen bekommen.
  • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen,
    • wenn Sie Nierenprobleme haben oder früher einmal hatten oder wenn Untersuchungen auf Nierenprobleme hingewiesen haben. Ihr Arzt wird sorgfältig abwägen, ob Sie mit dem Arzneimittel behandelt werden sollen oder nicht. Das Arzneimittel kann Auswirkungen auf Ihre Nieren haben. Vor Beginn der Behandlung wird Ihr Arzt Blutuntersuchungen anordnen, um Ihre Nierenfunktion zu kontrollieren. Ihr Arzt wird auch während Ihrer Behandlung Blutuntersuchungen zur Überwachung Ihrer Nieren anordnen. Das Arzneimittel sollte nicht mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden, die Ihre Nieren schädigen können. Falls dies jedoch unvermeidbar ist, wird Ihr Arzt Ihre Nierenfunktion häufiger kontrollieren.
    • wenn Sie Leberprobleme haben oder früher einmal eine Lebererkrankung, einschließlich einer Hepatitis, hatten. Patienten mit einer Lebererkrankung wie einer chronischen Hepatitis B oder C, die antiretrovirale Arzneimittel erhalten, weisen ein erhöhtes Risiko für das Auftreten schwerwiegender, möglicherweise tödlich verlaufender Leberkomplikationen auf. Wenn Sie eine Hepatitis-B-Infektion haben, wird Ihr Arzt sorgfältig das bestmögliche Behandlungsregime für Sie auswählen.
    • Wenn Sie eine Hepatitis-B-Infektion haben und die Einnahme abbrechen, können sich Leberprobleme verschlechtern. Es ist sehr wichtig, dass Sie die Behandlung mit dem Arzneimittel nicht abbrechen, ohne mit Ihrem Arzt gesprochen zu haben.
    • falls Sie älter als 65 Jahre sind. Die Einnahme wurde nicht bei Patienten im Alter von über 65 Jahren untersucht. Falls Sie älter sind und Ihr Arzt Ihnen dieses Präparat verordnet hat, wird er Sie sorgfältig beobachten.
  • Wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie mit der Einnahme beginnen.
  • Während der Einnahme des Arzneimittels
    • Sobald Sie mit der Einnahme beginnen, achten Sie bitte auf folgende Anzeichen und Symptome:
      • alle Anzeichen für eine Entzündung oder Infektion
      • Knochenprobleme
  • Wenn Sie eines dieser Symptome bemerken, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt.
  • Kinder und Jugendliche
    • Dieses Arzneimittel darf nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 12 Jahren angewendet werden. Die Anwendung bei Kindern im Alter von unter 12 Jahren und mit einem Gewicht von unter 35 kg wurde nicht untersucht.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel kann zu Schwindelgefühl, Müdigkeit und Schlaflosigkeit führen. Falls Sie während der Behandlung davon betroffen sind, dürfen Sie kein Fahrzeug führen und keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen.

Schwangerschaftshinweis

  • Fragen Sie, wenn Sie schwanger sind, vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Frauen dürfen nicht schwanger werden, während sie das Arzneimittel einnehmen.
  • Wenden Sie während der Einnahme des Arzneimittels eine wirksame Verhütungsmethode an.
  • Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, falls Sie schwanger werden. Wenn Sie schwanger sind, dürfen Sie das Präparat nicht einnehmen, es sei denn, Sie und Ihr Arzt entscheiden, dass dies unbedingt notwendig ist. Ihr Arzt wird mit Ihnen den möglichen Nutzen und die Risiken einer Einnahme des Arzneimittels für Sie und Ihr Kind besprechen.
  • Wenn Sie das Arzneimittel während der Schwangerschaft eingenommen haben, kann Ihr Arzt Sie zu regelmäßigen Blutuntersuchungen und anderen diagnostischen Tests einbestellen, um die Entwicklung Ihres Kindes zu überwachen. Bei Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft NRTIs eingenommen haben, überwog der Nutzen durch den Schutz vor HIV das Risiko des Auftretens von Nebenwirkungen.
  • Sie dürfen während der Behandlung mit dem Arzneimittel nicht stillen. Der Grund ist, dass einige der Wirkstoffe dieses Arzneimittels beim Menschen in die Muttermilch übertreten. Es wird empfohlen, dass HIV-infizierte Frauen nicht stillen, um eine Übertragung des Virus über die Muttermilch auf ihr Kind zu vermeiden.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Es gibt verschiedene Arzneimittel, die niemals zusammen mit diesem Arzneimittel eingenommen
      werden dürfen.
    • Diese sind unter "Kontraindikation" aufgeführt.
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben. Bei Einnahme mit anderen Arzneimitteln kann es zu Wechselwirkungen kommen. Dadurch kann die Menge dieses Arzneimittels oder die der anderen Arzneimittel in Ihrem Blut beeinflusst werden. Möglicherweise wirken Ihre Arzneimittel dann nicht mehr richtig oder es kommt zu einer Verschlimmerung von Nebenwirkungen. In einigen Fällen wird Ihr Arzt möglicherweise die Dosis anpassen müssen oder Blutuntersuchungen durchführen.
    • Es ist besonders wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt sprechen, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
      • andere Arzneimittel mit einem der folgenden Wirkstoffe:
        • Tenofovirdisoproxil
        • Tenofoviralafenamid
        • Lamivudin
        • Adefovirdipivoxil
      • Arzneimittel, die Ihre Nieren schädigen können, zum Beispiel:
        • Aminoglykoside (wie Streptomycin, Neomycin und Gentamycin), Vancomycin (bei bakteriellen Infektionen)
        • Foscarnet, Ganciclovir, Cidofovir (bei Virusinfektionen)
        • Amphotericin B, Pentamidin (bei Pilzerkrankungen)
        • Interleukin-2, auch als Aldesleukin bezeichnet (zur Krebsbehandlung)
        • Nicht steroidale antiinflammatorische Arzneimittel (NSAIDs, zur Linderung von Knochen- oder Muskelschmerzen)
    • Es ist auch wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt sprechen, wenn Sie Arzneimittel aus einer der folgenden Gruppen einnehmen:
      • Antimykotika zur Behandlung von Pilzinfektionen, zum Beispiel:
        • Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol, Fluconazol und Posaconazol
      • Antivirale Mittel zur Behandlung von Hepatitis-C-Infektionen:
        • Boceprevir, Ledipasvir/Sofosbuvir und Sofosbuvir/Velpatasvir
      • Antibiotika zur Behandlung von bakteriellen Infektionen einschließlich Tuberkulose, mit einem der folgenden Wirkstoffe:
        • Rifabutin, Clarithromycin oder Telithromycin
      • Antidepressiva zur Behandlung von Depressionen:
        • Arzneimittel mit den Wirkstoffen Trazodon oder Escitalopram
      • Sedativa und Hypnotika zur Behandlung von Angststörungen:
        • Buspiron, Clorazepat, Diazepam, Estazolam, Flurazepam und Zolpidem
      • Immunsuppressiva zur Unterdrückung der Reaktion des körpereigenen Immunsystems nach einer Transplantation, zum Beispiel:
        • Ciclosporin, Sirolimus und Tacrolimus
      • Kortikosteroide wie:
        • Betamethason, Budesonid, Fluticason, Mometason, Prednison und Triamcinolon.
        • Diese Arzneimittel werden für die Behandlung von Allergien, Asthma, entzündlichen Darmerkrankungen, entzündlichen Augen-, Gelenk- und Muskelerkrankungen sowie von anderen entzündlichen Erkrankungen verwendet. Falls keine Alternativen angewendet werden können, sollte die Anwendung nur nach medizinischer Beurteilung sowie unter einer engmaschigen Überwachung im Hinblick auf Nebenwirkungen der Kortikosteroide durch Ihren Arzt erfolgen.
      • Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes (Zuckerkrankheit):
        • Metformin
      • Antibabypille zur Empfängnisverhütung
      • Arzneimittel gegen erektile Dysfunktion zur Behandlung von Impotenz, zum Beispiel:
        • Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil
      • Herzmittel, zum Beispiel:
        • Digoxin, Disopyramid, Flecainid, Lidocain, Mexiletin, Propafenon, Metoprolol, Timolol, Amlodipin, Diltiazem, Felodipin, Nicardipin, Nifedipin und Verapamil
      • Arzneimittel zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie:
        • Bosentan
      • Antikoagulanzien zur Vorbeugung und Behandlung von Blutgerinnseln, zum Beispiel:
        • Warfarin, Edoxaban, Apixaban und Rivaroxaban
      • Bronchodilatatoren zur Behandlung von Asthma und anderen Lungenerkrankungen:
        • Salmeterol
      • Cholesterinsenker, zum Beispiel:
        • Rosuvastatin, Atorvastatin, Pravastatin, Fluvastatin und Pitavastatin
      • Arzneimittel zur Behandlung von Gicht:
        • Colchicin
      • Antazida zur Behandlung von Sodbrennen oder Säurerückfluss, zum Beispiel:
        • Aluminium-/Magnesiumhydroxid
          • Wenn Sie ein Antazidum oder ein Multivitaminpräparat nehmen, nehmen Sie es mindestens 4 Stunden vor oder mindestens 4 Stunden nach der Tablette ein.
      • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eines dieser Arzneimittel oder irgendein anderes Arzneimittel einnehmen. Brechen Sie die Therapie nicht ab, ohne mit Ihrem Arzt gesprochen zu haben.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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