Beipackzettel von Teglutik 5 mg/ml Suspension zum Einnehmen einsehen

Art und Weise

  • Sie sollten jeweils zur gleichen Uhrzeit alle 12 Stunden (z. B. morgens und abends) 10 ml der Suspension zum Einnehmen, die 50 mg Riluzol enthält, einnehmen. Die Suspension wird mit einer skalierten Dosierungsspritze verabreicht.
  • Die Suspension muss durch Drehen der Flasche um 180° sanft für mindestens 30 Sekunden geschüttelt werden. Die Homogenität der Lösung sollte visuell überprüft werden.
  • Weitere Informationen siehe Gebrauchsinformation.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis beträgt 100 mg pro Tag (50 mg alle 12 Stunden).
  • Sie sollten jeweils zur gleichen Uhrzeit alle 12 Stunden (z. B. morgens und abends) 10 ml der Suspension zum Einnehmen, die 50 mg Riluzol enthält, einnehmen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie zu viel der Suspension eingenommen haben, wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt oder an die nächstgelegene Notfallaufnahme eines Krankenhauses.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie die Einnahme einer Dosis vergessen haben, lassen Sie diese Einnahme ausfallen und nehmen die nächste Dosis zum ursprünglich geplanten Zeitpunkt ein.
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Der Wirkstoff des Präparates ist Riluzol, welches auf das Nervensystem wirkt.
  • Das Arzneimittel wird angewendet bei Patienten mit amyotropher Lateralsklerose (ALS).
  • ALS ist eine Art der Motoneuronenerkrankung, bei der die Nervenzellen angegriffen werden, die für die Aussendung von Signalen an die Muskeln verantwortlich sind. Dies führt zu Schwäche, Muskelschwund und Lähmung.
  • Die Zerstörung der Nervenzellen bei der Motoneuronenerkrankung kann durch zu viel Glutamat (ein chemischer Botenstoff) im Gehirn und Rückenmark verursacht werden. Das Präparat stoppt die Freisetzung von Glutamat. Dies kann helfen zu verhindern, dass die Nervenzellen geschädigt werden.
  • Bitte fragen Sie Ihren Arzt nach weiteren Informationen über ALS und den Grund, warum Ihnen dieses Arzneimittel verschrieben wurde.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Riluzol oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn bei Ihnen eine Lebererkrankung oder eine Erhöhung bestimmter Leberenzyme (Transaminasen) vorliegt.
    • wenn Sie schwanger sind oder stillen.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Wichtig
    • Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt,
      • wenn bei Ihnen Fieber auftritt (Erhöhung der Temperatur), da das Präparat eine Verringerung der Anzahl weißer Blutkörperchen bewirken kann. Ihr Arzt wird eine Blutprobe abnehmen, um die Anzahl der weißen Blutkörperchen zu bestimmen, die für die Abwehr von Infektionen wichtig sind.
      • wenn Sie folgende Anzeichen bemerken: Gelbfärbung der Haut oder des Augapfels (Gelbsucht), Juckreiz am ganzen Körper, Übelkeit, Erbrechen, da dies Anzeichen einer Lebererkrankung (Hepatitis) sein können. Ihr Arzt wird während Ihrer Einnahme regelmäßig Blutuntersuchungen durchführen, um sich zu vergewissern, dass dies nicht auftritt.
      • wenn Sie Husten oder Schwierigkeiten beim Atmen haben, da dies Anzeichen einer Lungenerkrankung (interstitielle Lungenerkrankung genannt) sein können.
  • Sonstige Nebenwirkungen
    • Sehr häufige Nebenwirkungen (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Müdigkeit
      • Übelkeit
      • Erhöhte Blutwerte einiger Leberenzyme (Transaminasen)
    • Häufige Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Schwindelgefühl
      • Taubheit oder Kribbeln im Mund
      • Erbrechen
      • Schläfrigkeit
      • Beschleunigung des Herzschlags
      • Durchfall
      • Kopfschmerzen
      • Bauchschmerzen
      • Schmerzen
    • Gelegentliche Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
      • Anämie
      • Allergische Reaktionen
      • Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
  • Da Riluzol als Suspension zum Einnehmen schneller aufgenommen wird als Riluzol-Tabletten, kann eine leichte Zunahme von Müdigkeit, Schwindel, Durchfall und Erhöhung der Transaminasen nicht ausgeschlossen werden.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen,
      • wenn Sie Leberprobleme haben: Gelbfärbung der Haut oder des Augapfels (Gelbsucht), Juckreiz am ganzen Körper, Übelkeit, Erbrechen.
      • wenn Ihre Nieren nicht richtig funktionieren.
      • wenn Sie Fieber haben: Dies kann aufgrund einer niedrigen Anzahl weißer Blutkörperchen auftreten, was zu einem erhöhten Risiko für Infektionen führt.
    • Wenn bei Ihnen etwas davon zutrifft oder Sie sich nicht sicher sind, fragen Sie Ihren Arzt. Er wird entscheiden, was zu tun ist.
  • Kinder und Jugendliche
    • Wenn Sie jünger als 18 Jahre sind. Die Einnahme bei Kindern wird nicht empfohlen, da keine Informationen über die Einnahme in dieser Patientengruppe vorliegen.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Sie dürfen mit dem Auto fahren oder Maschinen bedienen, wenn Sie sich nach der Einnahme des Arzneimittels nicht schwindelig oder benommen fühlen.

Schwangerschaftshinweis

  • Sie dürfen das Präparat nicht einnehmen, wenn Sie schwanger sind oder beabsichtigen, schwanger zu werden, oder stillen.
  • Wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder wenn Sie vorhaben zu stillen, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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