Beipackzettel von Teicoplanin Noridem 200mg einsehen

Art und Weise

  • Dieses Arzneimittel wird Ihnen üblicherweise von einem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal gegeben.
    • Es wird üblicherweise als Injektion in eine Vene (intravenös) oder einen Muskel (intramuskulär) angewendet.
    • Es kann auch als Tropfinfusion in eine Vene angewendet werden.
  • Bei Säuglingen bis zu einem Alter von 2 Monaten sollte das Arzneimittel nur als Tropfinfusion angewendet werden.
  • Zur Behandlung bestimmter Infektionen soll die Arzneimittellösung eingenommen werden (oral).

Dosierung

  • Die empfohlene Dosis beträgt:
    • Erwachsene und Jugendliche (ab einem Alter von 12 Jahren) ohne Nierenprobleme
      • Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes, der Lungen und der Harnwege
        • Anfangsdosis (für die ersten drei Anwendungen): 400 mg (entsprechend 6 mg pro Kilogramm Körpergewicht) alle 12 Stunden als Injektion in eine Vene oder in einen Muskel.
        • Erhaltungsdosis: 400 mg (entsprechend 6 mg pro Kilogramm Körpergewicht) einmal täglich als Injektion in eine Vene oder in einen Muskel.
      • Infektionen der Knochen, der Gelenke und des Herzens
        • Anfangsdosis (für die ersten drei bis fünf Anwendungen): 800 mg (entsprechend 12 mg pro Kilogramm Körpergewicht) alle 12 Stunden als Injektion in eine Vene oder in einen Muskel.
        • Erhaltungsdosis: 800 mg (entsprechend 12 mg pro Kilogramm Körpergewicht) einmal täglich als Injektion in eine Vene oder in einen Muskel.
      • Infektion durch Clostridium difficile-Bakterien
        • Es wird empfohlen, zweimal täglich 100 bis 200 mg über einen Zeitraum von 7 bis 14 Tagen einzunehmen (oral).
    • Erwachsene und ältere Patienten mit Nierenproblemen
      • Wenn Sie Nierenprobleme haben, wird Ihre Dosis in der Regel nach dem vierten Behandlungstag angepasst:
        • Für Patienten mit leichten bis mittelschweren Nierenproblemen - die Erhaltungsdosis wird einmal an jedem zweiten Tag oder die Hälfte der Erhaltungsdosis wird einmal täglich gegeben.
        • Für Patienten mit schweren Nierenproblemen oder Hämodialysepatienten - die Erhaltungsdosis wird einmal an jedem dritten Tag oder ein Drittel der Dosis wird einmal täglich gegeben.
      • Peritonitis im Rahmen einer Peritonealdialyse
        • Die Anfangsdosis beträgt 6 mg pro Kilogramm Körpergewicht als einmalige Injektion in eine Vene, gefolgt von:
          • Woche 1: 20 mg/l in jeden Dialysebeutel,
          • Woche 2: 20 mg/l in jeden zweiten Dialysebeutel,
          • Woche 3: 20 mg/l in den nächtlichen Dialysebeutel.
    • Säuglinge (ab Geburt bis zu einem Alter von 2 Monaten)
      • Anfangsdosis (am ersten Tag): 16 mg pro Kilogramm Körpergewicht als Tropfinfusion in eine Vene.
      • Erhaltungsdosis: 8 mg pro Kilogramm Körpergewicht einmal täglich als Tropfinfusion in eine Vene.
    • Kinder (ab 2 Monate bis 12 Jahre)
      • Anfangsdosis (für die ersten drei Anwendungen): 10 mg pro Kilogramm Körpergewicht alle 12 Stunden als Injektion in eine Vene.
      • Erhaltungsdosis: 6 bis 10 mg pro Kilogramm Körpergewicht einmal täglich als Injektion in eine Vene.
  • Wenn Ihnen eine größere Menge gegeben wurde, als Sie bekommen sollten
    • Es ist unwahrscheinlich, dass Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal Ihnen eine zu große Menge des Arzneimittels gibt. Informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie dennoch vermuten, dass Ihnen zu viel gegeben wurde oder Sie sich unruhig fühlen.
  • Wenn die Anwendung vergessen wurde
    • Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal haben Anweisungen, wann Ihnen das Arzneimittel gegeben werden soll. Es ist unwahrscheinlich, dass Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal Ihnen das Arzneimittel nicht wie verordnet geben. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn Sie besorgt sind.
  • Wenn die Anwendung abgebrochen wird
    • Die Anwendung sollte nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal abgebrochen werden.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein Antibiotikum. Es enthält einen Wirkstoff namens Teicoplanin. Dieser bewirkt eine Abtötung von Bakterien, die Infektionen in Ihrem Körper verursachen.
  • Das Präparat wird bei Erwachsenen und Kindern (einschließlich Neugeborenen) angewendet zur Behandlung von bakteriellen Infektionen:
    • der Haut und des Unterhautzellgewebes - manchmal auch „Weichteilgewebe" genannt,
    • der Knochen und Gelenke,
    • der Lungen,
    • der Harnwege,
    • des Herzens - manchmal auch „Endokarditis" genannt,
    • des Bauchfells (Peritonitis),
    • des Blutes, wenn diese durch eine der oben aufgelisteten Infektionen verursacht werden.
  • Das Präparat kann auch zur Behandlung von Darminfektionen durch Clostridium difficile-Bakterien angewendet werden. Zu diesem Zweck wird die Lösung eingenommen (oral).

Kontraindikation

  • Das Präparat darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Teicoplanin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Schwerwiegende Nebenwirkungen
    • Brechen Sie die Anwendung ab und sprechen Sie sofort mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn Sie eine der folgenden schwerwiegenden Nebenwirkungen bemerken - möglicherweise benötigen Sie dringende ärztliche Behandlung.
      • Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 1.000):
        • Plötzliche lebensbedrohliche allergische Reaktion - Anzeichen können sein: Atemnot oder keuchende Atmung, Schwellungen, Ausschlag, Juckreiz, Fieber, Schüttelfrost.
      • Selten (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 10.000):
        • Rötung des Oberkörpers
      • Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
        • Blasenbildung der Haut, im Mund, an den Augen oder Genitalien - dies können Anzeichen eines sogenannten „Stevens-Johnson-Syndroms" oder einer „toxischen epidermalen Nekrolyse" sein.
  • Informieren Sie sofort Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie eine der oben genannten Nebenwirkungen bemerken.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn eine der folgenden Nebenwirkungen auftritt - möglicherweise benötigen Sie dringende ärztliche Behandlung.
    • Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 1.000):
      • Schwellung und Blutgerinnselbildung in Venen
      • Atemnot oder keuchende Atmung (Bronchospasmus)
      • Vermehrtes Auftreten von Infektionen - möglicherweise ein Anzeichen für eine Abnahme der Anzahl bestimmter Blutzellen
    • Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
      • Stark verminderte Anzahl weißer Blutkörperchen (Agranulozytose) - mögliche Anzeichen hierfür sind Fieber, starker Schüttelfrost, Halsschmerzen oder Geschwüre im Mundraum.
      • Nierenprobleme oder veränderte Nierenwerte in Kontrolluntersuchungen
      • Epileptische Anfälle
  • Informieren Sie sofort Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie eine der oben genannten Nebenwirkungen bemerken.
  • Andere mögliche Nebenwirkungen
    • Wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal:
      • Häufig (1 bis 10 Behandelte von 100):
        • Ausschlag, Hautrötung, Juckreiz
        • Schmerzen
        • Fieber
      • Gelegentlich (1 bis 10 Behandelte von 1.000):
        • Verminderte Anzahl Blutplättchen
        • Anstieg der Leberwerte im Blut
        • Anstieg des Serumkreatinins (Kontrollwert für die Nierenfunktion)
        • Hörverlust, Klingeln in den Ohren oder ein Gefühl, als ob Sie sich selbst oder als ob sich Dinge in Ihrer Umgebung bewegen
        • Krankheitsgefühl oder Unwohlsein (Erbrechen), Durchfall
        • Schwindelgefühl (Benommenheit) oder Kopfschmerz
      • Selten (1 bis 10 Behandelte von 10.000):
        • Infektion (Abszess)
      • Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
        • Probleme an der Einstichstelle - wie Rötungen der Haut, Schmerzen, Schwellungen
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie das Arzneimittel erhalten,
      • wenn Sie allergisch gegen das Antibiotikum Vancomycin sind,
      • wenn Ihr Oberkörper gerötet ist (Red-Man-Syndrom),
      • wenn Ihre Blutplättchenzahl vermindert ist (Thrombozytopenie),
      • wenn Sie Nierenprobleme haben,
      • wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder anwenden, die zu Störungen des Gehörs und/oder Nierenproblemen führen können. Es ist möglich, dass regelmäßig Ihr Blut und Ihre Nieren- und Leberfunktion überprüft werden sollen.
    • Wenn eine der oben genannten Situationen auf Sie zutrifft oder Sie nicht sicher sind, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, bevor das Arzneimittel angewendet wird.
    • Kontrollen
      • Während der Behandlung kann Ihr Arzt Nieren- und/oder Hörtests für erforderlich halten, insbesondere wenn:
        • Ihre Behandlung länger dauert,
        • Sie Nierenprobleme haben,
        • Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden oder einnehmen/anwenden könnten, die möglicherweise Ihre Nerven, Ihre Nieren und/oder Ihr Gehör schädigen könnten.
    • Die längere Anwendung kann zu einer übermäßigen Vermehrung nicht empfindlicher Bakterien führen; daher wird Ihr Arzt Sie diesbezüglich überwachen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Während der Behandlung können Sie unter Kopfschmerzen oder Schwindelgefühl leiden. Wenn dies zutrifft, fahren Sie kein Auto oder bedienen Sie keine Werkzeuge oder Maschinen.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Wenn Sie schwanger sind oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal um Rat. Es muss entschieden werden, ob Sie dieses Arzneimittel in der Schwangerschaft anwenden sollen. Es könnte ein potenzielles Risiko für Schädigungen des Innenohrs und der Nieren beim ungeborenen Kind bestehen.
  • Stillzeit
    • Wenn Sie stillen, informieren Sie Ihren Arzt, bevor das Arzneimittel angewendet wird. Es muss eine Entscheidung getroffen werden, ob Sie weiter stillen oder mit dem Präparat behandelt werden sollen.
  • In Tierstudien gab es keine Hinweise auf Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden. Dies ist wichtig, da das Arzneimittel die Wirkung anderer Arzneimittel beeinflussen kann. Aber auch einige andere Arzneimittel können die Wirkung des Arzneimittels beeinflussen.
    • Sprechen Sie insbesondere mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel anwenden:
      • Aminoglykoside, da sie nicht mit dem Präparat in derselben Injektionslösung gemischt werden dürfen. Sie können zudem ebenfalls Schädigungen des Gehörs und/oder der Nieren verursachen.
      • Amphotericin B - Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen, das zu Schädigungen des Gehörs und/oder der Nieren führen kann.
      • Ciclosporin - ein Arzneimittel, welches das Immunsystem unterdrückt, das Schädigungen des Gehörs und/oder der Nieren verursachen kann.
      • Cisplatin - ein Arzneimittel zur Behandlung bösartiger Tumoren, das Schädigungen des Gehörs und/oder der Nieren verursachen kann.
      • Wassertabletten (wie z. B. Furosemid) - sogenannte Diuretika, die Schädigungen des Gehörs und/oder der Nieren verursachen können.
    • Wenn eine der oben genannten Situationen auf Sie zutrifft (oder Sie nicht sicher sind), wenden Sie sich vor der Anwendung an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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