Beipackzettel von TESTOVIRON Depot 250 Injektionslösung einsehen

Art und Weise

  • Zur intramuskulären Injektion. Ihr Arzt wird das Arzneimittel den Gesäßmuskel injizieren. Die Injektion muss sehr langsam erfolgen. Die intramuskuläre Injektion muss unmittelbar nach dem Öffnen der Ampulle erfolgen.
  • Hinweise für die Handhabung
    • Vor der Anwendung muss die Injektionslösung visuell geprüft werden. Es dürfen nur klare partikelfreie Lösungen verwendet werden.
    • Das Arzneimittel ist zum einmaligen Gebrauch bestimmt. Nicht verbrauchte Restmengen sind zu verwerfen.
    • Da keine Untersuchungen zur Verträglichkeit durchgeführt wurden, darf das Präparat nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Die Anwendung wird durch einen Arzt durchgeführt oder veranlasst. Fragen Sie bei Ihrem Arzt nach, wenn Sie sich über die Anwendung nicht ganz sicher sind.
  • Die Injektion muss sehr langsam erfolgen, um das Risiko von körperlichen Reaktionen zu reduzieren. Die intramuskuläre Injektion muss unmittelbar nach dem Öffnen der Ampulle/Fertigspritze erfolgen.
  • Ihr Arzt wird vor Beginn der Behandlung, gelegentlich während der Behandlung und am Ende des Injektionsintervalls den Testosteronspiegel in Ihrem Blut bestimmen. Ist der Testosteronspiegel zu niedrig, kann Ihr Arzt entscheiden, Ihnen die Injektionen häufiger zu geben. Wenn Ihr Testosteronspiegel hoch ist, kann Ihr Arzt entscheiden, Ihnen die Injektionen seltener zu geben. Verpassen Sie nicht Ihre Injektionstermine. Ansonsten kann das optimale Niveau Ihres Testosteronspiegels nicht aufrechterhalten werden.
  • Bitte sprechen Sie auch mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist.
  • Die empfohlene Dosis beträgt:
    • Bei Hodenunterfunktion des Mannes
      • Für die Langzeitsubstitution bei Hodenunterfunktion wird 1 ml (entsprechend 250 mg Testosteronenantat) alle 2 bis 3 Wochen als Richtwert empfohlen. Die individuelle Dosierung kann dem klinischen Bild und den gemessenen Testosteronserumspiegeln entsprechend abgewandelt werden.
      • Während der Behandlung kann es in seltenen Fällen zu lang anhaltenden und schmerzhaften Versteifungen des männlichen Gliedes kommen. In diesen Fällen muss die Dosis vermindert oder die Behandlung vorübergehend abgesetzt werden.
  • Wenn eine größere Menge angewendet wurde als empfohlen,
    • sind außer dem Absetzen des Arzneimittels keine speziellen therapeutischen Maßnahmen erforderlich.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält einen Abkömmling von Testosteron, dem im menschlichen Organismus natürlich vorkommenden männlichen Geschlechtshormon (Androgen).
  • Es wird angewendet:
    • Es wird bei erwachsenen Männern zur Testosteronersatztherapie angewendet, um verschiedene gesundheitliche Beschwerden zu behandeln, die durch einen Mangel an Testosteron (männlicher Hypogonadismus) verursacht werden. Dieser Mangel an Testosteron muss durch zwei voneinander unabhängige Bestimmungen der Testosteronkonzentrationen im Blut bestätigt werden. Außerdem sollten bestimmte klinische Anzeichen vorhanden sein, u.a.:
      • Störung der Sexualfunktion (Impotenz)
      • Sterilität (Infertilität)
      • Abnahme des Geschlechtstriebs
      • Müdigkeit
      • Depressive Verstimmungen
      • Verlust von Knochensubstanz aufgrund der niedrigen Hormonkonzentration
    • Das Arzneimittel darf nur angewendet werden, wenn der Testosteronmangel klinisch und labormedizinisch nachgewiesen wurde und andere Ursachen, die der Symptomatik zugrunde liegen können, ausgeschlossen wurden.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Testosteronenantat oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • bei Tumoren der Vorsteherdrüse (Prostata) oder der männlichen Brustdrüse, deren Wachstum durch männliche Geschlechtshormone (Androgene) angeregt wird,
    • bei früheren oder bestehenden Lebertumoren,
    • bei erhöhter Kalziumkonzentration im Blut bei bösartigen Tumoren,
    • bei Neugeborenen,
    • bei Kleinkindern,
    • bei Frauen.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Am häufigsten wurden Schmerzen und Juckreiz (Rötung) an der Injektionsstelle sowie Husten und/oder Atemnot während oder unmittelbar nach der Injektion beobachtet.
  • Die nachstehenden aufgeführten Nebenwirkungen wurden berichtet.
  • Gutartige und bösartige Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Gutartige (nicht krebsartige) und bösartige (Krebs) Tumore der Leber
  • Erkrankungen des Blutes und Lymphsystems
    • Häufig (Kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen): Anstieg des Hämatokrit, Anstieg der Erythrozyten, Anstieg des Hämoglobins
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Erhebliche Vermehrung der roten Blutkörperchen im Blut (Polyzythämie, Erythrozytose)
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Gewichtszunahme, Veränderungen der Elektrolytwerte (Retention von Natrium, Chlorid, Kalium, Kalzium und anorganischem Phosphat und von Wasser) bei hoher Dosierung und/oder Langzeitbehandlung
  • Störungen des Nervensystems
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Nervosität, Aggressivität, Depression, Kopfschmerzen und Müdigkeit
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Kurzzeitiger Atemstillstand während des Schlafens (Schlafapnoe), Infektionen der oberen Atemwege
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Verstopfung, Durchfall, Blähungen, Bauchschmerzen
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): abnorme Leberfunktionstests, Gelbfärbung von Haut und Augen (Gelbsucht)
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) : Verschiedene Hautreaktionen (einschließlich Akne, Rötung, Nesselsucht, Juckreiz und Haarausfall)
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) : Muskelkrämpfe
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) : Veränderung des sexuellen Verlangens (Libido), erhöhte Erektionshäufigkeit; die hoch dosierte Anwendung von Testosteronpräparaten bewirkt im Allgemeinen eine reversible Unterbrechung oder Verminderung der Spermienbildung und in der Folge eine Abnahme der Hodengröße; eine Testosteronersatzbehandlung bei Unterfunktion der Hoden (Hypogonadismus) kann in seltenen Fällen schmerzhafte Dauererektionen (Priapismus), Fehlbildungen der Prostata, Prostatakrebs* sowie Harnabflussbehinderung verursachen.
      Brustschmerzen, Vergrößerung der Brustdrüse (Gynäkomastie)
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Verschiedene Arten von Reaktionen an der Injektionsstelle einschließlich Schmerzen, Juckreiz, Verhärtungen, Schwellungen und Entzündung
  • Untersuchungen
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Anstieg des prostataspezifischen Antigens
  • Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
    • Selten (Kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen): Pulmonale Mikroembolie durch ölige Lösungen
  • * Die Daten hinsichtlich des Risikos der Entstehung von Prostatakrebs im Zusammenhang mit einer Testosteronbehandlung sind unklar.
  • Die ölige Flüssigkeit kann in die Lungen gelangen (pulmonale Mikroembolie durch ölige Lösungen), was in seltenen Fällen zu Zeichen und Symptomen wie Husten, Atemnot, allgemeines Unwohlsein, starkes Schwitzen, Schmerzen im Brustraum, Schwindel, „Ameisenlaufen" oder Ohnmacht führen kann. Diese Reaktionen können während oder unmittelbar nach der Injektion auftreten und sind reversibel.
  • Es wurde über das Auftreten von Feindseligkeit/Aggression sowie ein vermehrtes Wachstum der Körper- und Gesichtsbehaarung unter der Behandlung mit testosteronhaltigen Arzneimitteln berichtet.
  • Gegenmaßnahmen
    • Treten bei Ihnen nach der Anwendung Nebenwirkungen auf, so informieren Sie bitte Ihren behandelnden Arzt, der dann über eventuell einzuleitende Gegenmaßnahmen entscheidet.
    • Nebenwirkungen, bei denen Sie gegebenenfalls sofort einen Arzt aufsuchen müssen oder bei denen ein Abbruch der Behandlung erforderlich ist, sind in der Kategorie "Patientenhinweis" aufgeführt.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor bei Ihnen das Arzneimittel angewendet wird, wenn bei Ihnen jemals eines der folgenden Gesundheitsprobleme aufgetreten ist:
      • Epilepsie
      • Herz-, Nieren- oder Lebererkrankungen
      • Migräne
      • Vorübergehende Unterbrechungen Ihrer Atmung während des Schlafes (Schlafapnoe), da diese sich verstärken können
      • Krebs, da die Kalziumkonzentrationen in Ihrem Blut gegebenenfalls regelmäßig überprüft werden müssen
      • Bluthochdruck oder falls Sie wegen hohen Blutdruckes behandelt werden, da Testosteron zu einem Anstieg des Blutdrucks führen kann.
      • Blutgerinnungsstörungen
        • Blutungsstörungen (d. h. Hämophilie)
        • Thrombophilie (eine Störung der Blutgerinnung, die das Risiko für Thrombose - Blutgerinnsel in den Blutgefäßen - erhöht).
        • Faktoren, die Ihr Risiko für Blutgerinnsel in einer Vene erhöhen: frühere Blutgerinnsel in einer Vene; Rauchen; Fettleibigkeit; Krebs; Bewegungsarmut; wenn einer Ihrer engsten Verwandten in jungen Jahren (z. B. unter 50 Jahren) ein Blutgerinnsel im Bein, in der Lunge oder in einem anderen Organ hatte; oder wenn Sie älter werden.
        • Wie man ein Blutgerinnsel erkennt: schmerzhafte Schwellung eines Beins oder plötzliche Änderung der Hautfarbe, z. B. blass, rot oder blau werdend; plötzliche Atemnot; plötzlicher unerklärlicher Husten, der auch Blut hervorbringen kann; oder plötzliche Schmerzen in der Brust; starke Benommenheit oder Schwindel; starke Magenschmerzen; plötzlicher Sehverlust. Suchen Sie dringend einen Arzt auf, wenn eines dieser Symptome auftritt.
    • Besondere Vorsicht bei der Anwendung ist erforderlich
      • Männliche Hormone verstärken möglicherweise das Wachstum von Prostatakrebs und Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie). Vor der Anwendung sollte Ihr Arzt Sie auf bestehenden Prostatakrebs untersuchen. Wenn Sie älter sind, besteht möglicherweise ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung der Prostatavergrößerung bei der Verwendung von Androgenen. Es bestehen keine eindeutigen Beweise, dass Androgene tatsächlich Prostatakrebs verursachen, doch Androgene können das Wachstum eines bestehenden Prostatakrebses verstärken.
      • Zur Behandlung der Hodenunterfunktion darf das Arzneimittel nur bei einer nachgewiesenen (hyper- oder hypogonadotropen) Funktionsstörung und nach vorherigem Ausschluss anderer Ursachen, die der Symptomatik zugrunde liegen können, angewendet werden. Der Testosteronmangel muss eindeutig durch klinische Anzeichen, wie Rückbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale, Veränderung der Körperzusammensetzung, schnelle Ermüdbarkeit, Abnahme des sexuellen Verlangens, Erektionsstörung (erektile Dysfunktion), nachgewiesen und durch zwei voneinander unabhängige Bestimmungen der Testosteronkonzentration im Blut bestätigt werden.
      • Das Arzneimittel soll ausschließlich in den Muskel injiziert werden. Die in seltenen Fällen während oder unmittelbar nach der Injektion öliger Lösungen auftretenden, kurz andauernden Reaktionen (Hustenreiz, Hustenanfälle, Atemnot) lassen sich erfahrungsgemäß durch sehr langsames Injizieren der Lösung vermeiden.
      • Medizinische Untersuchung/Kontrolluntersuchungen
        • Vor Beginn der Behandlung ist eine gründliche ärztliche Untersuchung erforderlich. Prostatakrebs muss dabei ausgeschlossen werden. Während der Behandlung müssen sorgfältige und regelmäßige ärztliche Untersuchungen der Prostata und der Brust entsprechend den gegenwärtig anerkannten Untersuchungsmethoden durchgeführt werden (mindestens einmal pro Jahr sowie zweimal pro Jahr bei älteren Patienten und Risikopatienten).
        • Bei der Behandlung sollen neben der regelmäßigen Überprüfung der Testosteronkonzentrationen im Blut auch die folgenden Laborwerte kontrolliert werden: Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) und Hämatokrit (Gesamtvolumen der roten Blutkörperchen) sowie Leberwerte.
        • Die Testosteronbestimmung sollte immer im selben Labor erfolgen.
      • Tumore
        • Androgene, wie z. B. Testosteron, können das Fortschreiten eines bereits bestehenden Prostatakrebses oder einer gutartigen Vergrößerung der Prostata (benigne Prostatahyperplasie) beschleunigen.
        • Krebs-Patienten mit Knochenmetastasen können eine erhöhte Kalziumkonzentration im Blut und im Urin aufweisen. Daher ist bei der Behandlung Vorsicht geboten. Es empfiehlt sich daher, bei diesen Patienten während der Behandlung regelmäßig den Kalziumspiegel zu überprüfen.
        • Es wurden Fälle von sowohl gutartigen (nicht krebsartigen) und bösartigen (Krebs) Tumoren der Leber, nach der Verwendung von Testosteron Depotpräparaten beobachtet. In Einzelfällen können aus diesen Tumoren innere Blutungen entstehen, die das Leben gefährden könnten. Informieren Sie Ihren Arzt wenn ungewöhnliche Oberbauchbeschwerden auftreten, die nicht binnen kurzer Zeit aufhören.
      • Sonstige Erkrankungszustände
        • Wenn Sie an einer schweren Herz-, Leber- oder Nierenerkrankung leiden, kann die Behandlung ernsthafte Komplikationen durch das Auftreten von Wassereinlagerung in Ihrem Körper verursachen, die manchmal mit einem Rückstau des Blutes, ((kongestive) Herzinsuffizienz), einhergehen kann. In diesem Fall ist ein sofortiger Abbruch der Behandlung erforderlich.
        • Folgende Blutuntersuchungen sollte Ihr Arzt vor und während der Behandlung durchführen: Testosteronkonzentration im Blut, vollständiges Blutbild.
        • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie hohen Blutdruck (Bluthochdruck) haben oder wegen Bluthochdruck behandelt werden, da Testosteron zu einem Anstieg des Blutdrucks führen kann.
        • Vorsicht ist geboten bei Patienten, die zu Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödemen) neigen, da die Behandlung mit Androgenen wie z. B. Testosteron die Natriumretention verstärken kann.
        • Die für Patienten mit erworbenen oder angeborenen Blutgerinnungsstörungen geltenden Einschränkungen bei der Gabe von Injektionen in den Muskel müssen stets beachtet werden.
        • Das Arzneimittel sollte bei Patienten mit Epilepsie oder Migräne nur mit Vorsicht angewandt werden, da sich diese Erkrankungen verschlimmern können.
        • Testosteron und seine Abkömmlinge können die Insulinempfindlichkeit erhöhen und dadurch die für die Behandlung erforderlichen Dosen von Insulin oder anderen Mitteln gegen Zuckerkrankheit verringern. Wenn Sie mit Insulin oder anderen Mitteln gegen Zuckerkrankheit behandelt werden, wird Ihr Arzt daher Ihren Blutzuckerspiegel engmaschig kontrollieren, insbesondere zu Beginn und am Ende der Behandlung.
        • Eine vorbestehende Schlafapnoe (Vorkommen von kurzzeitigem Atemstillstand während des Schlafes) kann sich verstärken.
        • Bestimmte Anzeichen wie Reizbarkeit, Nervosität, Gewichtszunahme, übermäßig lange oder häufige Erektionen können auf eine zu starke Wirkung hinweisen. Sprechen Sie bitte in diesem Fall mit Ihrem Arzt.
        • Das Arzneimittel sollte nicht mehr angewendet werden, wenn Beschwerden infolge einer zu starken Wirkung anhalten oder während der Behandlung in der empfohlenen Dosierung wieder auftreten.
        • Das Präparat ist nicht geeignet zur Behandlung der männlichen Sterilität.
      • Einfluss auf die Laborwerte der Schilddrüse
        • Androgene können die Ergebnisse bestimmter Labortests beeinflussen (Schilddrüsentest). Wenn bei Ihnen ein solcher Test durchgeführt werden soll, informieren Sie den verantwortlichen Arzt darüber, dass bei Ihnen eine Testosteronbehandlung durchgeführt wird. Die Konzentrationen der Hormone, die in den o. g. Tests untersucht werden und die für die Hormonwirkung verantwortlich sind, bleiben dabei unverändert. D. h. Sie müssen nicht mit Symptomen wie z. B. bei einer Schilddrüsenunterfunktion rechnen.
    • Besondere Gruppen
      • Ältere Menschen (65 Jahre und älter)
        • Wenn Sie älter als 65 sind, wird Ihr Arzt im Regelfall keine Dosisanpassung (Dosiserhöhung) vornehmen.
      • Wenn Ihre Leber nicht mehr richtig arbeitet
        • Es wurden keine formalen Studien bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion durchgeführt. Eine Testosteronbehandlung darf daher nur mit Vorsicht erfolgen, wenn Ihre Leber nicht mehr richtig arbeitet. Wenn Sie einen Lebertumor haben oder jemals hatten, wird Ihnen das Arzneimittel nicht verschrieben werden.
      • Wenn Ihre Nieren nicht mehr richtig arbeiten
        • Es wurden keine formalen Studien bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion durchgeführt. Eine Testosteronbehandlung darf daher nur mit Vorsicht erfolgen, wenn Ihre Nieren nicht mehr richtig arbeiten.
    • Kinder und Jugendliche
      • Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern im Alter bis 12 Jahren ist nicht erwiesen.
      • Testosteron kann durch die Umwandlung zu Estrogen, einem weiblichen Sexualhormon, die Knochenreifung beschleunigen und damit eine Verminderung der Endgröße bewirken.
    • Medikamentenmissbrauch und Abhängigkeit
      • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau entsprechend den Anweisungen Ihres Arztes oder Apothekers ein.
      • Der Missbrauch von Testosteron, insbesondere wenn Sie zu viel von diesem Arzneimittel alleine oder zusammen mit anderen anabolen androgenen Steroiden anwenden, kann schwerwiegende Gesundheitsprobleme für Herz und Blutgefäße (die zum Tod führen können), die psychische Gesundheit und/oder die Leber verursachen.
      • Personen, die Testosteron missbräuchlich eingesetzt haben, können abhängig werden und Entzugssymptome entwickeln, wenn sich die Dosierung erheblich ändert oder Testosteron sofort abgesetzt wird. Sie sollten dieses Arzneimittel weder alleine noch mit anderen anabolen androgenen Steroiden missbräuchlich anwenden, da dies schwerwiegende Gesundheitsrisiken zur Folge haben kann.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
  • Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
    • Die Anwendung kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
    • Androgene, wie dieses enthalten, sind nicht dazu geeignet, bei gesunden Personen die Muskelentwicklung zu fördern oder die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern.
    • Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.

Schwangerschaftshinweis

  • Das Arzneimittel ist nicht für die Anwendung bei Frauen bestimmt und darf bei schwangeren oder stillenden Frauen nicht angewendet werden.
  • Eine Testosteronbehandlung kann die Spermienbildung vorübergehend unterdrücken und dadurch die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigen.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimittel
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Die Wirkung nachfolgend genannter Wirkstoffe bzw. Arzneimittelgruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit diesem Präparat beeinflusst werden:
      • Arzneimittel zur Behandlung von Nervosität und Schlafstörungen (Barbiturate und andere Enzyminduktoren).
      • Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen oder Entzündungen (Oxyphenbutazon).
      • Testosteron kann die Wirkung blutgerinnungshemmender Arzneimittel (orale Antikoagulanzien) steigern. Bei Patienten, die mit oralen Antikoagulanzien behandelt werden, ist daher eine engmaschige Überwachung des Gerinnungsstatus (häufigere Überprüfung der Prothrombinzeit und häufigere INR-Bestimmungen) erforderlich, insbesondere zu Beginn und am Ende der Behandlung mit dem Präparat.
      • Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes. Eine Dosisanpassung der Blutzuckerspiegel regulierenden Medikamente kann erforderlich sein, da Testosteron wie andere Androgene die Wirkung des Insulins verstärken kann.
      • ACTH (ein bestimmtes Hypophysenhormon) oder Corticosteroiden (Nebennierenrindenhormone). Die gleichzeitige Gabe von Testosteron und ACTH (adrenocorticotropes Hormon - ein bestimmtes Hypophysenhormon) oder Corticosteroiden (Nebennierenrindenhormone) kann das Risiko für die Bildung von Ödemen (Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe) erhöhen. Deshalb dürfen diese Wirkstoffe nur unter Vorsicht gleichzeitig angewendet werden, insbesondere bei Patienten mit Herz- oder Lebererkrankungen oder bei Patienten, die zu Ödemen neigen.
    • Bitte achten Sie darauf, Ihren Arzt zu informieren, wenn Sie unter einer Blutungsstörung leiden, weil dies für Ihren Arzt wichtig zu wissen ist, vor der Entscheidung Tdieses Arzneimittel zu injizieren.
    • Androgene können die Untersuchungsergebnisse von Schilddrüsenfunktionstests beeinflussen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

Sie leiden auch an Nebenwirkungen?

Melden Sie Ihre Erfahrung - in nur 2 Minuten.