Beipackzettel von TOBI Podhaler 28 mg Hartkapseln m.Plv.z.Inhalation einsehen

Art und Weise

  • Sie dürfen die Kapseln nicht schlucken.
  • Verwenden Sie die Kapseln nur mit dem Inhalator, der in dieser Packung enthalten ist. Die Kapseln müssen in der Kapselkarte bleiben, bis Sie sie benötigen.
  • Wenn Sie eine neue Wochenpackung mit Kapseln anbrechen, verwenden Sie den neuen Inhalator, der in der Packung enthalten ist. Jeder Inhalator darf nur 7 Tage lang verwendet werden.
  • Bitte lesen Sie die Anleitung in der Gebrauchsinformation, um weitere Informationen zum Gebrauch des Inhalators zu erhalten.

Dosierung

  • Wenden Sie das Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Kinder, insbesondere im Alter von 10 Jahren oder jünger, sollten von Erwachsenen angeleitet werden, wenn sie mit der Behandlung beginnen. Dies sollte solange fortgeführt werden, bis die Kinder das Gerät ohne Hilfe richtig anwenden können.
  • Welche Menge ist anzuwenden?
    • Inhalieren Sie mit Hilfe des Gerätes den Inhalt von 4 Kapseln zweimal täglich (4 Kapseln morgens und 4 Kapseln abends).
    • Diese Dosis ist für alle Patienten ab einem Alter von 6 Jahren gleich. Überschreiten Sie nicht die empfohlene Dosis.
  • Wann ist das Präparat anzuwenden?
    • Wenn Sie die Kapseln jeden Tag zur gleichen Zeit anwenden, hilft Ihnen dies, die Anwendung nicht zu vergessen. Inhalieren Sie zweimal täglich den Inhalt von 4 Kapseln folgendermaßen:
      • 4 Kapseln morgens mit dem Gerät inhalieren.
      • 4 Kapseln abends mit dem Gerät inhalieren.
      • Zwischen den Anwendungen sollte am besten ein Zeitraum von 12 Stunden, mindestens aber von 6 Stunden liegen.
    • Wenn Sie mehrere verschiedene Inhalationsbehandlungen anwenden und weitere Therapien zur Behandlung der Mukoviszidose erhalten, sollten Sie das Arzneimittel erst nach diesen Behandlungen anwenden. Bitte sprechen Sie die Reihenfolge der medizinischen Behandlungen mit Ihrem Arzt ab.
  • Wie lange sollte das Präparat eingenommen werden
    • Nachdem Sie das Präparat 28 Tage lang angewendet haben, legen Sie eine 28-tägige Behandlungspause ein, in der Sie das Arzneimittel nicht anwenden. Anschließend beginnen Sie mit einer weiteren Behandlungsrunde.
    • Es ist wichtig, dass Sie das Arzneimittel während der 28 Verabreichungstage zweimal täglich anwenden und sich an den Zyklus mit 28 Tagen Anwendung und 28 Tagen Pause halten.
    • Anwendung
      • Wenden Sie das Präparat zweimal täglich 28 Tage lang an
    • Keine Anwendung
      • Wenden Sie das Präparat an den darauf folgenden 28 Tagen nicht mehr an
    • Zyklus wiederholen
      • Führen Sie die Anwendung so lange fort, wie der Arzt es Ihnen sagt.
    • Wenn Sie Fragen zur Dauer der Anwendung haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie zu viel inhaliert haben, informieren Sie so schnell wie möglich Ihren Arzt. Wenn Sie das Präparat geschluckt haben, seien Sie unbesorgt, aber informieren Sie dennoch Ihren Arzt so schnell wie möglich.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben und noch mindestens 6 Stunden Zeit bis zur nächsten Dosis sind, wenden Sie die Dosis so bald wie möglich an. Ansonsten warten Sie, bis es Zeit für die nächste Dosis ist. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein Pulver zur Inhalation, das in Kapseln gefüllt ist. Das Präparat enthält einen Wirkstoff mit dem Namen Tobramycin. Dabei handelt es sich um ein Antibiotikum aus der Klasse der Aminoglykoside.
  • Das Arzneimittel wird bei Mukoviszidose-Patienten ab 6 Jahren angewendet, um Lungeninfektionen zu behandeln, die durch das Bakterium Pseudomonas aeruginosaverursacht werden.
  • Um einen bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen, halten Sie sich bitte an diese Anweisung oder die Anweisungen in der Gebrauchsinformation.
  • Wenn Sie inhalieren, gelangt das Antibiotikum direkt in Ihre Lunge, wo es die Bakterien, welche die Infektion verursachen, bekämpft und Ihre Atmung verbessert.
  • Was ist Pseudomonas aeruginosa?
    • Es ist ein weit verbreitetes Bakterium, das bei fast allen Menschen mit Mukoviszidose irgendwann in ihrem Leben eine Infektion der Lunge verursacht. Manche Menschen werden erst später in ihrem Leben infiziert, während dies bei anderen schon in sehr jungen Jahren geschieht. Für Menschen mit Mukoviszidose ist dieses eines der schädlichsten Bakterien. Wird die Infektion nicht richtig bekämpft, so wird sie weiterhin Ihre Lunge schädigen, was zu zusätzlichen Atemproblemen führt.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen Tobramycin, andere Arten von Aminoglykosid Antibiotika oder einen der sonstigen Bestandteile sind.
  • Sollte dies auf Sie zutreffen, informieren Sie Ihren Arzt und wenden das Arzneimittel nicht an.
  • Wenn Sie denken, dass Sie allergisch sind, fragen Sie Ihren Arzt um Rat.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Menschen mit Mukoviszidose weisen viele Krankheitssymptome auf. Während der Anwendung können diese noch immer auftreten, sollten jedoch nicht häufiger bzw. nicht stärker ausgeprägt sein als zuvor.
  • Wenn Ihre zugrunde liegende Lungenerkrankung während der Anwendung schlimmer zu sein scheint, informieren Sie sofort Ihren Arzt.
  • Einige Nebenwirkungen können schwerwiegend sein
    • Ungewöhnliche Atemschwierigkeiten mit pfeifendem Atemgeräusch oder Husten und Engegefühl in der Brust (häufig).
  • Falls eine der Beschwerden auf Sie zutrifft, beenden Sie die Anwendung und informieren Sie sofort Ihren Arzt.
    • Aufhusten von Blut (sehr häufig)
    • Abnehmendes Hörvermögen (Klingeln in den Ohren ist ein mögliches Warnsignal eines Hörverlustes), Geräusche (wie z. B. Zischen) in den Ohren (häufig).
  • Falls eine der Beschwerden auf Sie zutrifft, informieren Sie sofort Ihren Arzt.
  • Andere mögliche Nebenwirkungen:
    • Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10)
      • Atemlosigkeit
      • Husten, Husten mit Auswurf, Veränderung der Stimme (Heiserkeit)
      • Rauer Hals
      • Fieber
    • Häufig (1 bis 10 Behandelte von 100)
      • Pfeifendes Atemgeräusch, Lungenrasseln (knisternd)
      • Brustbeschwerden, von den Muskeln oder Knochen ausgehende Brustschmerzen
      • Verstopfte Nase
      • Nasenbluten
      • Erbrechen, Übelkeit
      • Durchfall
      • Hautausschlag
      • Gestörter Geschmackssinn
      • Stimmverlust
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schon einmal eine der folgenden Beschwerden hatten:
      • Hörprobleme (hierzu zählen auch Geräusche in den Ohren und Schwindelgefühl)
      • Nierenprobleme
      • Ungewöhnliche Atemschwierigkeiten mit pfeifendem Atemgeräusch oder Husten, Engegefühl in der Brust
      • Blut im Sputum (die abgehustete Substanz)
      • Muskelschwäche, die länger andauert oder sich mit der Zeit verschlimmert. Dies ist ein Symptom, welches meistens mit Erkrankungen wie Myasthenie oder Parkinson-Krankheit einhergeht.
    • Falls eines davon auf Sie zutrifft, informieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie das Arzneimittel anwenden
    • Kinder und Jugendliche ab 6 Jahren können das Präparat anwenden. Kindern unter 6 Jahren sollte es nicht gegeben werden.
    • Wenn Sie älter als 65 Jahre sind, wird Ihr Arzt eventuell zusätzliche Untersuchungen durchführen, um zu entscheiden, ob das Arzneimittel für Sie passt.
    • Das Inhalieren von Arzneimitteln kann ein Engegefühl in der Brust und ein pfeifendes Atemgeräusch verursachen, und dies kann unmittelbar nach der Inhalation passieren. Ihr Arzt wird Sie während der Anwendung Ihrer ersten Dosis beaufsichtigen und Ihre Lungenfunktion vor und nach der Anwendung untersuchen. Gegebenenfalls wird Ihr Arzt Sie auffordern, andere geeignete Arzneimittel anzuwenden, bevor Sie das Präparat anwenden.
    • Das Inhalieren von Arzneimitteln kann auch Husten auslösen, und dies kann mit dem Präparat geschehen. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn der Husten andauert und Sie belastet.
    • Mit der Zeit können Pseudomonas-Stämme gegen die Behandlung mit einem Antibiotikum resistent werden. Dies bedeutet, dass das Arzneimittel mit der Zeit nicht mehr so gut wirkt wie es eigentlich sollte. Fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie dies beunruhigt.
    • Wenn Ihnen Tobramycin oder ein anderes Aminoglykosid-Antibiotikum durch Injektion verabreicht wird, kann dies manchmal zu Hörverlust, Schwindelgefühl und Nierenschäden führen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel hat keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Wenn Sie schwanger werden möchten oder schwanger sind, sollten Sie mit Ihrem Arzt über die Möglichkeit von schädlichen Auswirkungen dieses Arzneimittels auf Sie selbst oder Ihr ungeborenes Kind sprechen.
    • Es ist nicht bekannt, ob die Inhalation dieses Arzneimittels während der Schwangerschaft Nebenwirkungen verursacht.
    • Wenn Tobramycin und andere Aminoglykosid-Antibiotika in Form einer Injektion verabreicht werden, können sie das ungeborene Kind schädigen und z. B. Taubheit verursachen.
  • Stillzeit
    • Wenn Sie stillen, sollten Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels mit Ihrem Arzt sprechen.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben, oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Sie sollten während der Anwendung die folgenden Arzneimittel nicht einnehmen:
      • Furosemid oder Etacrynsäure, Diuretika
      • Andere Arzneimittel mit harntreibenden Eigenschaften, wie beispielsweise Harnstoff oder intravenös verabreichtes Mannitol
      • Andere Arzneimittel, die Ihre Nieren oder Ihr Gehör schädigen können.
    • Die folgenden Arzneimittel können das Risiko einer schädlichen Wirkung erhöhen, wenn sie Ihnen verabreicht werden, während Sie Tobramycin oder andere Aminoglykosid Antibiotika in Form einer Injektion erhalten:
      • Amphotericin B, Cefalotin, Polymyxine (zur Behandlung mikrobieller Infektionen), Ciclosporin, Tacrolimus (zur Unterdrückung des Immunsystems). Diese Arzneimittel können die Nieren schädigen.
      • Platinverbindungen wie Carboplatin und Cisplatin (zur Behandlung einiger Krebsarten). Diese Arzneimittel können die Nieren oder das Gehör schädigen.
      • Cholinesterasehemmer wie Neostigmin und Pyridostigmin (zur Behandlung von Muskelschwäche), oder Botulinumtoxin. Diese Arzneimittel können Muskelschwäche verursachen oder diese verschlimmern.
    • Wenn Sie eines oder mehrere der oben genannten Arzneimittel anwenden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, bevor Sie das Arzneimittel anwenden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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