Beipackzettel von Topotecan HEXAL 4mg/4ml Konz.z.Herst.e.Inf.Lsg einsehen

Art und Weise

  • Der Arzt oder eine Krankenschwester wird Ihnen das Arzneimittel in Form einer Infusion in Ihren Arm über einen Zeitraum von etwa 30 Minuten verabreichen.

Dosierung

  • Die Dosis, die Ihnen verabreicht wird, wird von Ihrem Arzt berechnet werden und richtet sich nach:
    • Ihrer Körpergröße (Körperoberfläche, in Quadratmetern gemessen)
    • nach Ihren Blutwerten, die vor Behandlungsbeginn bestimmt werden
    • der zu behandelnden Krankheit.
  • Die übliche Dosis beträgt
    • für Eierstock- oder kleinzellige Lungentumore: 1,5 mg pro Quadratmeter Körperoberfläche pro Tag. Sie erhalten die Behandlung einmal täglich über 5 Tage. Dieses Behandlungsschema wird üblicherweise alle 3 Wochen wiederholt.
    • für Gebärmutterhalstumore: 0,75 mg pro Quadratmeter Körperoberfläche pro Tag. Sie erhalten die Behandlung einmal täglich über 3 Tage. Dieses Behandlungsschema wird üblicherweise alle 3 Wochen wiederholt.
    • Zur Behandlung von Gebärmutterhalstumoren wird das Präparat mit einem anderen Arzneimittel namens Cisplatin kombiniert. Ihr Arzt wird die genaue Dosis an Cisplatin bestimmen.
  • Das Behandlungsschema kann sich in Abhängigkeit vom Ergebnis der regelmäßigen Blutuntersuchungen ändern.

Indikation

  • Das Arzneimittel hilft, Tumore zu zerstören. Ein Arzt oder eine Krankenschwester wird Ihnen das Arzneimittel in Form einer Infusion in eine Vene im Krankenhaus oder in einer anderen medizinischen Einrichtung verabreichen.
  • Das Präparat wird verwendet zur Behandlung von
    • Eierstock- oder kleinzelligen Lungentumoren, die nach anfänglichem Ansprechen auf die Chemotherapie wieder aufgetreten sind.
    • fortgeschrittenem Gebärmutterhalstumoren, wenn eine Operation oder Bestrahlung nicht möglich ist. Bei der Behandlung von Gebärmutterhalstumoren wird das Präparat mit einem anderen Arzneimittel namens Cisplatin kombiniert.
  • Ihr Arzt wird mit Ihnen gemeinsam entscheiden, ob eine Behandlung mit dem Arzneimittel besser ist als eine erneute Behandlung mit dem anfänglich benutzten Chemotherapieschema.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen Topotecan oder einen der sonstigen Bestandteile des Präparates sind.
    • wenn Sie stillen.
    • wenn Ihre Blutbildwerte zu niedrig sind. Ihr Arzt wird Sie auf Basis der Ergebnisse Ihrer letzten Blutuntersuchung informieren, ob dies der Fall ist.
  • Informieren Sie Ihren Arzt wenn eine dieser Bedingungen bei Ihnen zutrifft.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch diese Präparat Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Ernsthafte Nebenwirkungen: Informieren Sie Ihren Arzt.
    • Diese sehr häufigen Nebenwirkungen können mehr als 1 von 10 mit diesem Arzneimittel Behandelten betreffen:
      • Anzeichen einer Infektion: Das Präparat kann die Zahl weißer Blutkörperchen verringern und damit Ihre Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen schwächen. Dies kann sogar lebensbedrohlich werden. Anzeichen können sein:
        • Fieber
        • Ernsthafte Verschlechterung Ihres Allgemeinzustandes
        • Örtlich begrenzte Symptome wie Hals-/Rachenentzündungen oder Probleme beim Wasserlassen (zum Beispiel Brennen beim Wasserlassen, das Symptom einer Harnwegsinfektion sein kann).
      • Gelegentlich können starke Bauchschmerzen, Fieber und möglicherweise Durchfall (selten blutig) Anzeichen einer Darmentzündung (Kolitis) sein.
    • Die folgende seltene Nebenwirkung kann bis zu 1 von 1000 mit diesem Arzneimittel Behandelten betreffen:
      • Lungenentzündung (interstitielle Lungenerkrankung): Sie haben ein erhöhtes Risiko, wenn Sie bereits an einer Lungenerkrankung leiden, sich einer Bestrahlung der Lunge unterzogen haben, oder vor kurzem Arzneimittel, die die Lunge schädigen können, eingenommen haben. Mögliche Anzeichen können sein:
        • Atembeschwerden
        • Husten
        • Fieber.
    • Informieren Sie Ihren Arzt unverzüglich, wenn eines dieser Anzeichen, die auf diese Erkrankungen hinweisen können, bei Ihnen auftritt, da eine Krankenhauseinweisung notwendig sein kann.
  • Sehr häufige Nebenwirkungen
    • Diese können mehr als 1 von 10 Personen unter der Behandlung mit dem Arzneimittel betreffen:
      • Allgemeines Schwächegefühl und Müdigkeit (vorübergehende Blutarmut). In einigen Fälle können Sie deshalb eine Bluttransfusion benötigen.
      • Ungewöhnliche blaue Flecken oder Blutungen, die durch eine Abnahme der Zahl der für die Blutgerinnung verantwortlichen Zellen verursacht werden. Dies kann auch bei relativ kleinen Verletzungen wie kleinen Schnittverletzungen zu schwereren Blutungen führen. In seltenen Fällen kann es zu noch schwereren Blutungen (Blutsturz) führen. Sie sollten mit Ihrem Arzt über Möglichkeiten zur Verringerung des Risikos von Blutungen sprechen.
      • Gewichtsabnahme und Appetitlosigkeit (Anorexie); Müdigkeit; Schwäche.
      • Übelkeit, Erbrechen; Durchfall; Magenschmerzen; Verstopfung.
      • Entzündungen und Geschwüre der Mundschleimhaut, der Zunge oder des Zahnfleisches.
      • Erhöhte Körpertemperatur (Fieber).
      • Haarausfall.
  • Häufige Nebenwirkungen
    • Diese können bis zu 1 von 10 mit diesem Arzneimittel Behandelten betreffen:
      • Allergische oder Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Hautausschlag)
      • Gelbfärbung der Haut
      • Unwohlsein
      • Juckreiz.
  • Seltene Nebenwirkungen
    • Diese können bis zu 1 von 1000 Personen mit diesem Arzneimittel Behandelten betreffen:
      • Schwere allergische oder anaphylaktische Reaktionen
      • Schwellungen infolge von Flüssigkeitsansammlung (Angioödem)
      • Leichte Schmerzen und Entzündungen an der Injektionsstelle
      • Juckender Hautausschlag (oder Nesselsucht).
  • Nebenwirkungen, deren Häufigkeit nicht bekannt ist
    • Die Häufigkeit einiger Nebenwirkungen ist nicht bekannt (Ereignisse aus Spontanberichten, deren Häufigkeit auf Basis der verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden kann):
      • Starke Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen von Blut, schwarze oder blutige Stühle (mögliche Anzeichen eines Magen-Darm-Durchbruchs).
      • Wunde Stellen im Mund, Schluckbeschwerden, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, blutige Stühle (mögliche Anzeichen einer Entzündung der Schleimhaut des Mundes, Magens und/oder Darms [Schleimhautentzündung]).
  • Wenn Sie wegen eines Gebärmutterhalstumors behandelt werden, können Sie auch Nebenwirkungen durch das andere Arzneimittel (Cisplatin), das Ihnen gemeinsam mit dem Arzneimittel verabreicht wird, erleiden. Diese Nebenwirkungen sind in der Gebrauchsinformation zu Cisplatin beschrieben.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bevor Ihnen dieses Arzneimittel verabreicht wird, muss Ihr Arzt wissen:
      • ob Sie an irgendwelchen Problemen mit der Niere oder der Leber leiden. Ihre Dosis muss dann möglicherweise angepasst werden.
      • wenn Sie schwanger sind oder planen, schwanger zu werden.
      • wenn Sie planen, ein Kind zu zeugen.
    • Informieren Sie Ihren Arzt wenn eine dieser Bedingungen bei Ihnen zutrifft.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel kann müde machen.
    • Wenn Sie sich müde oder kraftlos fühlen, dürfen Sie sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen oder Werkzeuge oder Maschinen bedienen.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Das Arzneimittel wird für schwangere Frauen nicht empfohlen. Es kann ein Kind, das vor, während oder kurz nach der Behandlung empfangen wurde, schädigen. Sie sollten eine wirksame Verhütungsmethode anwenden. Fragen Sie Ihren Arzt um Rat. Versuchen Sie nicht, schwanger zu werden, bevor Ihr Arzt Ihnen mitteilt, dass dies unbedenklich ist.
    • Männliche Patienten mit Kinderwunsch sollten Ihren Arzt um Rat zur Familienplanung und zu Behandlungsmöglichkeiten fragen. Sollte Ihre Partnerin während der Behandlung schwanger werden, informieren Sie umgehend Ihren Arzt.
  • Stillzeit
    • Während der Behandlung mit dem Präparat dürfen Sie nicht stillen. Mit dem Stillen sollten Sie erst wieder beginnen, wenn Ihr Arzt Ihnen mitteilt, dass kein Risiko mehr besteht.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um pflanzliche Arzneimittel oder andere nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Denken Sie daran Ihren Arzt zu informieren, wenn Sie beginnen, irgendein anderes Arzneimittel einzunehmen, während Sie mit diesem Arzneimittel behandelt werden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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