Beipackzettel von Torasemid-ratiopharm 5mg Tabletten einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie das Arzneimittel morgens unzerkaut mit etwas Flüssigkeit ein.
  • Für mehr Informationen, s. Gebrauchsinformation.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis beträgt:
    • Erwachsene
      • Die Anfangsdosis beträgt im Allgemeinen einmal täglich 1 Tablette (entsprechend 5 mg Torasemid). Diese Dosis stellt normalerweise auch die Erhaltungsdosis dar. Falls erforderlich, kann die Dosis schrittweise auf bis zu 4 Tabletten (entsprechend 20 mg Torasemid) einmal täglich gesteigert werden.
    • Ältere Patienten
      • Es gibt keine Angaben zur Dosisanpassung bei älteren Patienten.
    • Kinder
      • Die Sicherheit und Wirksamkeit von Torasemid bei Kindern unter 12 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen.
    • Leber- und Niereninsuffizienz
      • Bei Patienten mit Leberinsuffizienz ist Vorsicht geboten, da die Plasmakonzentration erhöht sein kann.
        Torasemid darf nicht von Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz mit Bewusstseinsstörung (Leberkoma) eingenommen werden.
  • Dauer der Anwendung
    • Ihr behandelnder Arzt wird über die Länge der Behandlung entscheiden.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Bei Überdosierung kann es zu übermäßiger Harnausscheidung und damit zu Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust kommen. Das kann zu Müdigkeit, Verwirrtheit, Blutdruckabfall, Kreislaufkollaps und Magen-Darm-Beschwerden führen.
    • Wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren Arzt. Ihr Arzt wird allgemeine Maßnahmen zur Behandlung der Überdosierung ergreifen. Ein Ersatz von Flüssigkeit und Mineralstoffen ist erforderlich.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern führen Sie die Einnahme wie vom Arzt verordnet fort.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Bitte unterbrechen Sie die Einnahme nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt, da sonst Ihr Blutdruck wieder ansteigen kann.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat wird angewendet zur Behandlung von Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödeme) auf Grund einer Erkrankung des Herzens (dekompensierte Herzinsuffizienz).

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Torasemid, Sulfonylharnstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile des Präparates sind.
    • wenn Sie unter Nierenversagen mit fehlender Harnproduktion (Anurie) leiden.
    • wenn Sie an Leberversagen mit Bewusstseinsstörung (Leberkoma) leiden, bis zur Besserung oder Aufhebung dieses Zustandes.
    • wenn Sie einen stark erniedrigten Blutdruck (Hypotonie) haben.
    • wenn Sie einen Blutvolumenmangel (Hypovolämie) haben.
    • wenn Sie einen Natrium- oder Kaliummangel im Blut (Hyponatriämie, Hypokaliämie) haben.
    • wenn bei Ihnen eine erhebliche Störung des Harnflusses (z. B. aufgrund einer krankhaften Vergrößerung der Prostata) vorliegt.
    • wenn Sie stillen.
    • wenn Sie an Gicht leiden.
    • wenn Sie an Herzrhythmusstörungen leiden.
    • wenn Sie gleichzeitig mit bestimmten Antibiotika (Aminoglykoside oder Cephalosporine) behandelt werden.
    • wenn bei Ihnen eine Nierenfunktionsstörung aufgrund nierenschädigender Arzneimittel besteht.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Kaliummangel im Blut (Hypokaliämie) bei gleichzeitiger kaliumarmer Ernährung, Erbrechen, Durchfall, nach übermäßigem Gebrauch von Abführmitteln oder bei Patienten mit chronischer Leberfunktionsstörung
      • Verstärkung des Ungleichgewichts im Säure-Basen-Haushalt (metabolische Alkalose)
      • In Abhängigkeit von der Dosierung und der Behandlungsdauer kann es zu Störungen des Salz- und Wasserhaushaltes kommen, z. B. Flüssigkeitsmangel im Blut (Hypovolämie), Kalium- und/oder Natriummangel im Blut (Hypokaliämie und/oder Hyponatriämie)
      • Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Schwäche (insbesondere zu Behandlungsbeginn)
      • Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Appetitmangel [Inappetenz], Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall [Diarrhö], Verstopfung [Obstipation]), insbesondere zu Behandlungsbeginn
      • Erhöhungen bestimmter Leberenzyme (Gamma-GT)
      • Muskelkrämpfe (insbesondere zu Therapiebeginn)
      • Erhöhungen der Konzentration von Harnsäure und Glucose im Blut sowie der Blutfette (Triglyceride, Cholesterin).
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
      • Taubheits- und Kältegefühl in den Gliedmaßen (Parästhesien)
      • Mundtrockenheit
      • Erhöhung von Harnstoff und Kreatinin im Blut
    • Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
      • Aufgrund einer Bluteindickung können thromboembolische Komplikationen, erniedrigter Blutdruck (Hypotonie) sowie Durchblutungsstörungen oder Minderdurchblutung des Herzmuskels auftreten. Diese können z. B. zu Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien), Engegefühl im Brustbereich (Angina pectoris), akutem Herzinfarkt oder plötzlichem Bewusstseinsverlust (Synkope) führen.
      • Verminderung der roten und weißen Blutkörperchen und der Blutplättchen (Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten)
      • Sehstörungen
      • Ohrgeräusche (Tinnitus), Hörverlust
      • Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)
      • allergische Reaktionen, wie z. B. Juckreiz (Pruritus), entzündliche Hautveränderungen (Hautausschläge), Lichtempfindlichkeit (Photosensibilität), schwere Hautreaktionen
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
      • Harnflussbehinderungen, die zu einer Harnverhaltung führen können.
  • Gegenmaßnahmen
    • Sollten Sie die oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie so bald wie möglich Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.
    • Falls eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie sofort Ihren Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen unter Umständen lebensbedrohlich werden können. Der Arzt entscheidet, welche Maßnahmen zu ergreifen sind und ob die Behandlung weitergeführt werden kann.
    • Bei Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf Torasemid nicht nochmals eingenommen werden.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen,
      • wenn bei Ihnen krankhafte Veränderungen des Säure-/Basenhaushaltes bestehen.
      • wenn bei Ihnen krankhafte Veränderungen des Blutbildes (Verminderung der Blutplättchen oder der roten Blutkörperchen bei Patienten ohne Nierenfunktionsstörung) bestehen.
      • wenn Sie an einer Störung des Harnflusses leiden; diese muss vor dem Behandlungsbeginn mit Torasemid korrigiert werden.
    • Während der Langzeitbehandlung mit Torasemid sollten vom Arzt regelmäßige Kontrollen bestimmter Blutwerte (insbesondere Kalium, Natrium, Kalzium, Magnesium, Kreatinin und Harnsäure), der Blutzuckerwerte, der Blutfette (Cholesterin und Triglyceride) sowie des Blutbildes (Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten) erfolgen.
    • Kinder
      • Das Arzneimittel wird bei Kindern unter 12 Jahren nicht empfohlen. Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen zur Behandlung von Kindern mit diesem Arzneimittel vor.
  • Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
    • Die Einnahme von Torasemid kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Einnahme von Torasemid als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Wie bei anderen Arzneimitteln, die den Blutdruck beeinflussen, dürfen Sie bei Auftreten von Schwindel oder ähnlichen Symptomen weder ein Fahrzeug führen noch Maschinen bedienen. Dies gilt insbesondere zu Behandlungsbeginn, bei Dosiserhöhung, bei Präparatewechsel, zu Beginn einer Zusatzmedikation oder im Zusammenwirken mit Alkohol.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Dieses Arzneimittel darf während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingenommen werden. Dabei darf nur die niedrigste wirksame Dosis eingesetzt werden.
  • Stillzeit
    • Nehmen Sie dieses Arzneimittel nicht ein, wenn Sie stillen, da ein Risiko für das Neugeborene/Kind nicht ausgeschlossen werden kann.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Ihr Arzt muss darüber Bescheid wissen, ob Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen, so dass er Ihnen die richtige Dosis Torasemid verschreiben kann. Es kann auch sein, dass Ihre Behandlung sorgfältiger überwacht und Blutuntersuchungen durchgeführt werden müssen.
      • Digoxin oder Digitoxin - zur Behandlung von Herzschwäche
      • Abführmittel
      • Arzneimittel, die Cortison enthalten
      • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck, insbesondere ACE-Hemmer z. B. Enalapril.
      • Arzneimittel zur Behandlung von niedrigem Blutdruck, z. B. Noradrenalin oder Adrenalin
      • Antidiabetika
      • bestimmte Antibiotika-Gruppen, z. B. Aminoglykoside (wie z. B. Kanamycin, Gentamicin, Tobramycin, Streptomycin und Neomycin) und Cephalosporine (wie z. B. Cefuroxim, Cefalexin und Ceftazidim) - zur Behandlung von Infektionen
      • Cisplatin - zur Behandlung von Krebs
      • Theophyllin - zur Behandlung von Asthma
      • curarehaltige Muskelrelaxantien (in der Anästhesie verwendet)
      • nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel, z. B. Ibuprofen, Naproxen, Acetylsalicylsäure, Indometacin
      • Probenecid - zur Behandlung von Gicht
      • Lithium - zur Behandlung von Depressionen
      • Colestyramin - zur Senkung von Blutfettwerten
      • Cumarinderivate, z. B. Phenprocoumon - zur Blutvedünnung

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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