Beipackzettel von Tramadol AL Tropfen einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie das Arzneimittel mit Wasser oder auf Zucker und zwischen den Mahlzeiten ein.

Dosierung

  • Nehmen Sie das Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die Dosierung sollte entsprechend der Stärke Ihrer Schmerzen und Ihrer individuellen Empfindlichkeit angepasst werden. Grundsätzlich sollte die geringste schmerzlindernd wirkende Dosis gewählt werden.
  • Nehmen Sie nicht häufiger als alle 4 Stunden eine Dosis ein.
  • Die schmerzlindernde Wirkung von Tramadol hält in Abhängigkeit von der Stärke Ihrer Schmerzen 4 bis 8 Stunden an.
  • Ihr Arzt wird Sie für kurze Zeiträume mit regelmäßigen Unterbrechungen mit Tramadol behandeln. Dies wird Ihr Risiko, eine Abhängigkeit zu entwickeln, so gering wie möglich halten.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
    • Kinder von 1 bis 12 Jahren
      • Die Dosis für Kinder von 1 bis 12 Jahren hängt vom Körpergewicht ab. Die übliche Einzeldosis beträgt 4 bis 8 Tropfen Tramadol pro 10 kg Körpergewicht (entsprechend etwa 1 bis 2 mg Tramadolhydrochlorid pro kg Körpergewicht).
      • Die maximale Tagesdosis beträgt 32 Tropfen Tramadol pro 10 kg Körpergewicht (entsprechend etwa 8 mg Tramadolhydrochlorid pro kg Körpergewicht), bzw. eine Gesamttagesdosis von maximal 160 Tropfen Tramadol (etwa 400 mg Tramadolhydrochlorid) sollte nicht überschritten werden, es sei denn, Ihr Arzt hat ausdrücklich etwas anderes verordnet.
      • In der nachfolgenden Tabelle sind typische Dosen für verschiedene Altersstufen und Körpergewichtswerte aufgeführt:
        • 1 Jahr; Körpergewicht 10 kg:
          • Tropfenzahl: 4 - 8
        • 3 Jahre; Körpergewicht 15 kg:
          • Tropfenzahl: 6 - 12
        • 6 Jahre; Körpergewicht 20 kg:
          • Tropfenzahl: 8 - 16
        • 9 Jahre;Körpergewicht 30 kg:
          • Tropfenzahl: 12 - 24
        • 11 Jahre; Körpergewicht 45 kg:
          • Tropfenzahl: 18 - 36
    • Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahren
      • Die übliche Einzeldosis beträgt 20 bis 40 Tropfen Tramadol 3- bis 4-mal täglich (entsprechend 3- bis 4-mal täglich 50 bis 100 mg Tramadolhydrochlorid).
      • Ist die Schmerzlinderung 30 bis 60 Minuten nach Einnahme von 20 Tropfen Tramadol (50 mg) noch unzureichend, kann eine weitere Einzeldosis von 20 Tropfen Tramadol (50 mg) eingenommen werden.
      • Bei starken Schmerzen wird Ihr Arzt darüber entscheiden, ob 40 Tropfen Tramadol (entsprechend etwa 100 mg Tramadolhydrochlorid) eingenommen werden sollen. Wenn damit noch keine Schmerzlinderung erreicht wird, wird Ihr Arzt Ihre Dosis von Tramadol erhöhen, bis eine zufriedenstellende Schmerzlinderung eintritt.
      • Nehmen Sie nicht mehr als insgesamt 400 mg Tramadolhydrochlorid pro Tag ein, es sei denn, Ihr Arzt hat ausdrücklich etwas anderes verordnet. Dies entspricht etwa 160 Tropfen.
    • Ältere Patienten
      • Bei älteren Patienten (über 75 Jahre) kann es zu einer Verzögerung der Ausscheidung von Tramadol kommen. Falls dies bei Ihnen zutrifft, kann Ihr Arzt Ihnen eine Verlängerung der Abstände zwischen den Einnahmen empfehlen.
    • Leber- oder Nierenfunktionsschwäche (Insuffizienz)/Dialyse-Patienten
      • Patienten mit schwerer Leber- und/oder Nierenfunktionsschwäche dürfen das Arzneimittel nicht einnehmen. Wenn bei Ihnen eine geringe oder moderate Leber- und/oder Nierenfunktionsschwäche vorliegt, kann Ihr Arzt eine Verlängerung der Abstände zwischen den Einnahmen empfehlen.
      • Wenn Sie schwere Leber- oder Nierenerkrankungen haben, wird Ihr Arzt möglicherweise entscheiden, dass Sie dieses Arzneimittel nicht anwenden dürfen, da Tramadol für solche Patienten nicht empfohlen wird.
  • Dauer der Anwendung
    • Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie lange Sie das Arzneimittel einnehmen sollen.
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie versehentlich eine zusätzliche Dosis eingenommen haben, hat dies im Regelfall keine negativen Auswirkungen. Nehmen Sie die nächste Dosis wie verordnet ein.
    • Nach Einnahme sehr hoher Arzneimengen kann es zu stark verengten Pupillen, Erbrechen, Blutdruckabfall, beschleunigtem Herzschlag, Kreislaufkollaps, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma (tiefe Bewusstlosigkeit), epileptischen Krampfanfällen und Schwierigkeiten mit der Atmung bis hin zum Atemstillstand kommen. Rufen Sie in solchen Fällen unverzüglich Ihren Arzt zu Hilfe oder suchen Sie die Notfallaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses auf!
    • Denken Sie daran, die Packung und übrige Lösung mitzunehmen.
    • Ihr Arzt wird die Symptome der Überdosierung behandeln.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie die Einnahme von einer Dosis vergessen haben, nehmen Sie einfach die nächste Dosis zur gewohnten Zeit ein. Nehmen Sie nicht eine doppelte Dosis ein, um die ausgelassene Dosis auszugleichen.
  • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
    • Sie sollten dieses Arzneimittel nur dann abrupt absetzen, wenn Ihr Arzt Sie dazu anweist. Wenn Sie Ihr Arzneimittel absetzen möchten, besprechen Sie dies zuerst mit Ihrem Arzt; dies gilt insbesondere, wenn Sie es seit einer längeren Zeit einnehmen. Ihr Arzt wird Sie beraten, wann und wie Sie das Arzneimittel absetzen sollten; dies kann unter Umständen durch eine allmähliche Verringerung der Dosis erfolgen, um die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren, dass unnötige Nebenwirkungen (Entzugssymptome) auftreten.
    • Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden, führt dies wahrscheinlich zu einem erneuten Auftreten der Schmerzen. Möchten Sie die Behandlung wegen unangenehmer Begleiterscheinungen abbrechen, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.
    • Im Allgemeinen wird ein Abbruch der Behandlung mit Tramadol keine Nachwirkungen haben. In seltenen Fällen kann es jedoch bei Patienten, die das Präparat für einige Zeit eingenommen haben, zu Nachwirkungen kommen, wenn sie das Arzneimittel plötzlich absetzen. Sie können sich unruhig, ängstlich, nervös oder zittrig fühlen. Sie könnten hyperaktiv sein, Schlafstörungen oder Magen-Darm-Beschwerden haben. Sehr wenige Personen können Panikanfälle, Halluzinationen, Missempfindungen wie Juckreiz, Prickeln und Taubheitsgefühl sowie Ohrgeräusche (Tinnitus) bekommen. Weitere ungewöhnliche Symptome des zentralen Nervensystems, wie z. B. Verwirrung, Wahn, veränderte Wahrnehmung der eigenen Person (Depersonalisation) und der Realität (Derealisation) sowie Verfolgungswahn (Paranoia), sind sehr selten beobachtet worden. Wenn eine dieser Nebenwirkungen nach Abbruch der Behandlung bei Ihnen auftritt, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Tramadol - der Wirkstoff des Präparates - ist ein Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide, das auf das zentrale Nervensystem wirkt. Seinen schmerzlindernden Effekt erzielt es durch seine Wirkung an bestimmten Nervenzellen des Rückenmarks und des Gehirns.
  • Das Arzneimittel wird angewendet
    • zur Behandlung mäßig starker bis starker Schmerzen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
    • wenn Sie allergisch gegen Tramadol oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
    • bei akuten Vergiftungen durch Alkohol, Schlafmittel, Schmerzmittel oder andere Psychopharmaka (Arzneimittel mit Wirkungen auf Stimmungslage und Gefühlsleben)
    • wenn Sie gleichzeitig Monoaminoxidase-Hemmer (Arzneimittel zur Behandlung depressiver Erkrankungen) anwenden
    • wenn Sie innerhalb der letzten 2 Wochen vor dem Beginn der Behandlung Monoaminoxidase-Hemmer angewendet haben
    • wenn Sie an Epilepsie leiden und diese durch Behandlung nicht ausreichend kontrolliert werden kann
    • als Ersatzmittel beim Drogenentzug.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann Tramadol Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
    • Beenden Sie die Einnahme des Arzneimittels und wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt
      • wenn bei Ihnen Symptome einer allergischen Reaktion auftreten wie
        • Schwellungen des Gesichts, der Arme und Beine, der Zunge, des Kehlkopfs oder des Rachens,
        • Schluckbeschwerden,
        • Atembeschwerden,
        • Nesselsucht und Atembeschwerden.
    • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Übelkeit,
      • Schwindel.
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Erbrechen,
      • Verstopfung,
      • Mundtrockenheit,
      • Kopfschmerzen,
      • Schwitzen,
      • Benommenheit,
      • Müdigkeit.
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
      • Brechreiz,
      • Reizung des Magen-Darm-Trakts (Magendruck, Blähungen),
      • Durchfall,
      • Störungen der Kreislaufregulation einschließlich Herzklopfen, schneller Herzschlag, Schwindel- oder Schwächegefühl beim Aufstehen, wenn nicht genügend Blut zirkuliert, weil das Herz nicht richtig arbeitet (Kreislaufzusammenbruch). Diese Nebenwirkungen können insbesondere bei körperlicher Belastung auftreten, z. B. wenn Sie kürzlich eine Operation hatten.
      • Hautreaktionen einschließlich
        • Juckreiz (Pruritus),
        • Hautausschlag,
        • Nesselsucht.
    • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):
      • Veränderungen des Appetits,
      • langsamer Herzschlag,
      • Blutdruckanstieg,
      • langsame oder flache Atmung (Atemdepression). Sie können eine Atemdepression entwickeln, wenn
        • Sie viel mehr als die empfohlene Dosis einnehmen,
        • Sie gleichzeitig andere Substanzen anwenden, die auf das zentrale Nervensystem dämpfend wirken,
      • epileptische Anfälle. Diese treten wahrscheinlicher auf
        • nach hohen Dosen von Tramadol oder
        • nach der Anwendung von Arzneimitteln, die Krampfanfälle auslösen oder wahrscheinlicher machen, z. B. Arzneimittel gegen Depressionen oder Antipsychotika.
      • Muskelzuckungen,
      • Missempfindungen (Parästhesien),
      • Zittern.
      • Psychische Beschwerden können infolge der Anwendung von Tramadol auftreten. Sie können sich in Schwere und Art unterscheiden, in Abhängigkeit von
        • Ihrer Persönlichkeit,
        • der Dauer Ihrer Einnahme von Tramadol.
        • Sie umfassen
          • Stimmungsänderungen - gewöhnlich gehobene, gelegentlich auch gereizte Stimmung,
          • Veränderungen der Aktivität (meist Dämpfung, gelegentlich Steigerung),
          • Veränderungen Ihrer Fähigkeit, klar zu denken oder Dinge wahrzunehmen (Ihrer kognitiven und sensorischen Leistungsfähigkeit) wie
            • Veränderung der Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen (Entscheidungsverhalten),
            • das Fehlen von Erkennen oder Verstehen (Wahrnehmungsstörungen),
          • Dinge sehen oder hören, die nicht wirklich vorhanden sind (Halluzinationen),
          • Verwirrtheit,
          • Schlafstörungen,
          • Delirium,
          • Alpträume,
      • verschwommenes Sehen,
      • Muskelschwäche,
      • Schwierigkeiten oder Schmerzen beim Wasserlassen, geringeres Wasserlassen als normal,
      • unkoordinierte Bewegungen,
      • vorübergehende Bewusstlosigkeit,
      • Angstzustände,
      • allergische (Überempfindlichkeits-)Reaktionen einschließlich
        • Kurzatmigkeit,
        • Atemnot durch krampfhafte Verengung der unteren Atemwege,
        • Keuchen,
        • Angioödem (Schwellung von z. B. Gesicht, Lippe, Zunge)/schwere allergische Reaktionen/Schock mit Atembeschwerden.
      • Wenn die Behandlung plötzlich abgebrochen wird, können nach Beendigung der Arzneimittelgabe Entzugsreaktionen auftreten.
    • Sehr selten (kann bis zu 1 Behandelten von 10.000 betreffen):
      • Abhängigkeit,
      • Anstieg der Leberenzymwerte.
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
      • Serotoninsyndrom, das sich in Form von Veränderungen des Gemütszustandes (z. B. Unruhe, Halluzinationen, Koma) und anderen Wirkungen, wie Fieber, beschleunigtem Herzschlag, instabilem Blutdruck, unwillkürlichem Zucken, Muskelsteifheit, Koordinationsstörungen und/oder gastrointestinalen Symptomen (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall), manifestieren kann.
      • Über eine Verschlimmerung von Asthma ist berichtet worden, wobei jedoch ein ursächlicher Zusammenhang mit dem Wirkstoff Tramadol nicht hergestellt werden konnte.
      • Übermäßige Pupillenerweiterung (Mydriasis),
      • Sprachstörungen,
      • erniedrigter Blutzuckerspiegel
      • Schluckauf.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel anwenden:
      • wenn Sie zu Epilepsie oder Krampfanfällen neigen, da das Risiko für Anfälle steigen kann. Übliche Dosen von Tramadol können Krämpfe (Anfälle) verursachen, höhere Dosen können das Risiko für Krämpfe steigern. Das Risiko für Krämpfe ist auch erhöht, wenn das Präparat gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln angewendet wird
      • wenn Sie eine Kopfverletzung erlitten haben
      • wenn der Druck in Ihrem Schädel höher ist als normal. Dies kann nach einer Kopfverletzung auftreten oder durch eine Erkrankung des Gehirns wie einen Gehirntumor verursacht werden
      • wenn Sie sich im Schockzustand befinden (kalter Schweiß kann ein Anzeichen dafür sein)
      • wenn Sie Schwierigkeiten beim Atmen haben
      • wenn Sie an einer Bewusstseinsstörung leiden (wenn Sie sich einer Ohnmacht nahe fühlen)
      • wenn Sie eine Leber- oder Nierenerkrankung haben
      • wenn Sie meinen, dass Sie von anderen Schmerzmitteln (Opioiden) abhängig sind
      • wenn Sie an einer Depression leiden und Antidepressiva einnehmen, da einige von ihnen zu Wechselwirkungen mit Tramadol führen können
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie während der Einnahme des Arzneimittels folgende Symptome bei sich feststellen:
      • Extreme Müdigkeit, Appetitlosigkeit, starke Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder niedriger Blutdruck. Dies kann auf eine Nebenniereninsuffizienz (niedriger Cortisolspiegel) hinweisen. Wenn Sie diese Symptome haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, der entscheidet, ob Sie ein Hormonpräparat einnehmen müssen.
    • Es besteht ein geringes Risiko, dass Sie ein sogenanntes Serotoninsyndrom entwickeln, das nach der Einnahme von Tramadol in Kombination mit bestimmten Antidepressiva oder Tramadol allein auftreten kann. Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn Sie irgendwelche der Symptome dieses schwerwiegenden Syndroms bei sich bemerken.
    • Schlafbezogene Atmungsstörungen
      • Das Präparat kann schlafbezogene Atemstörungen, wie Schlafapnoe (Atempausen während des Schlafes) und schlafbezogene Hypoxämie (niedriger Sauerstoffgehalt im Blut), verursachen. Die Symptome können Atempausen während des Schlafes, nächtliches Erwachen aufgrund von Kurzatmigkeit, Schwierigkeiten, den Schlaf aufrechtzuerhalten oder übermäßige Schläfrigkeit während des Tages sein. Wenn Sie oder eine andere Person diese Symptome beobachten, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Eine Dosisreduktion kann von Ihrem Arzt in Betracht gezogen werden.
    • Tramadol wird in der Leber über ein Enzym umgewandelt. Manche Personen weisen eine Modifikation dieses Enzyms auf, was unterschiedliche Auswirkungen haben kann. Manche Personen erreichen dadurch möglicherweise keine ausreichende Schmerzlinderung, bei anderen wiederum besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten schwerwiegender Nebenwirkungen. Wenn Sie bei sich eine der folgenden Nebenwirkungen bemerken, dürfen Sie dieses Arzneimittel nicht mehr anwenden und müssen sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben: langsame oder flache Atmung, Verwirrtheit, Schläfrigkeit, kleine Pupillen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Appetitmangel.
    • Kinder und Jugendliche
      • Anwendung bei Kindern mit Atemproblemen
        • Tramadol wird bei Kindern mit Atemproblemen nicht empfohlen, da sich die Symptome einer Tramadol-Toxizität bei diesen Kindern verschlimmern können.
    • Arzneimittel-Abhängigkeit
      • Bitte beachten Sie, dass Tramadol zu einer seelischen und körperlichen Abhängigkeit führen kann. Bei längerer Anwendung kann die Wirkung nachlassen, sodass höhere Arzneimengen eingenommen werden müssen (Toleranz-Entwicklung).
      • Wenn Ihr Arzt meint, dass Sie ein Risiko für die Entwicklung einer Abhängigkeit haben, wird er Sie nur für kurze Zeit mit dem Präparat behandeln. Ihr Arzt wird auch regelmäßig überprüfen, ob Sie eine weitere Einnahme benötigen.
      • Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie von Opioiden abhängig sind. Tramadol ist nicht geeignet als Austausch- oder Ersatzbehandlung. Es hilft nicht bei Symptomen eines Morphinentzugs.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel kann zu Benommenheit, Schwindel und Sehstörungen (verschwommene Sicht) führen und damit Ihr Reaktionsvermögen beeinflussen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Reaktionsvermögen beeinträchtigt ist, fahren Sie nicht Auto oder ein anderes Fahrzeug, bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen. Dies kann durch Alkohol oder andere Arzneimittel verschlimmert werden. Wenn Sie diese Anzeichen haben, dürfen Sie kein Fahrzeug führen und keine Maschinen bedienen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Über die Unbedenklichkeit von Tramadol in der Schwangerschaft liegen nur wenige Informationen vor.
    • Dieses Arzneimittel kann Ihrem ungeborenen Kind schaden. Wenn Sie planen, schwanger zu werden oder bereits schwanger sind
      • dürfen Sie Tramadol nur einnehmen, wenn Ihr Arzt Ihnen dies verordnet. Ihr Arzt wird darüber entscheiden, ob Sie das Präparat einnehmen dürfen.
    • Wenn Ihr Arzt entscheidet, dass Sie das Arzneimittel während der Schwangerschaft einnehmen dürfen, wird er Ihnen nur Einzeldosen geben. Sie dürfen Tramadol während der Schwangerschaft nicht über längere Zeit einnehmen. Dies könnte Ihr ungeborenes Kind schädigen, das Entzugserscheinungen entwickeln könnte.
  • Stillzeit
    • Tramadol geht in die Muttermilch über. Aus diesem Grund sollten Sie das Arzneimittel während der Stillzeit nicht mehr als einmal einnehmen; wenn Sie Tramadol hingegen mehr als einmal einnehmen, sollten Sie das Stillen unterbrechen.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.
    • Nehmen Sie Tramadol nicht gleichzeitig mit Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) oder 2 Wochen vor oder nach der Anwendung dieser Arzneimittel ein. MAO-Hemmer sind Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen.
    • Die Wirkung von Tramadol kann stärker sein
      • wenn Sie gleichzeitig andere Arzneimittel anwenden, die auf Ihr zentrales Nervensystem wirken, z. B. Beruhigungsmittel, Schlafmittel, andere Schmerzmittel wie Morphin oder Codein (auch als Hustenmittel)
      • wenn Sie Alkohol trinken.
    • Sie können sich dann benommener fühlen oder das Gefühl haben, ohnmächtig zu werden. Wenn dies geschieht, informieren Sie Ihren Arzt.
    • Die schmerzlindernde Wirkung von Tramadol kann vermindert und die Wirkungsdauer verkürzt werden, wenn
      • Sie Arzneimittel anwenden, die Ondansetron (gegen Übelkeit) enthalten
      • Sie auch Carbamazepin anwenden (ein Arzneimittel gegen Epilepsie und geistige Störungen).
    • Sie sollten Tramadol nicht gemeinsam mit folgenden Schmerzmitteln einnehmen:
      • Buprenorphin
      • Nalbuphin
      • Pentazocin.
    • Das Risiko für Nebenwirkungen erhöht sich
      • wenn Sie Arzneimittel einnehmen, die Krämpfe (Anfälle) auslösen können, wie z. B. bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen oder Psychosen. Das Risiko für Krampfanfälle kann ansteigen, wenn Sie gleichzeitig Tramadol einnehmen. Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, ob das Präparat für Sie geeignet ist.
      • wenn Sie bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen einnehmen. Die Wirkungen von diesen Arzneimitteln und Tramadol können sich gegenseitig beeinflussen, und Sie können ein Serotoninsyndrom erleiden.
    • Sie sollten vorsichtig sein, wenn Sie gleichzeitig blutverdünnende Arzneimittel (z. B. Warfarin) anwenden. Tramadol kann die Gerinnungszeit Ihres Blutes verlängern und Hautblutungen (Ekchymose) verursachen.
    • Wenn Sie Ondansetron - ein Arzneimittel gegen Erbrechen - anwenden, müssen Sie möglicherweise mehr Tramadol einnehmen. Ihr Arzt wird Ihre Dosis festlegen. Ondansetron wird oft in der Krebsbehandlung (Chemotherapie) oder vor oder nach einer Operation angewendet.
    • Die gleichzeitige Anwendung von Tramadol und Beruhigungsmitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln erhöht das Risiko für Schläfrigkeit, Atembeschwerden (Atemdepression), Koma und kann lebensbedrohlich sein. Aus diesem Grund sollte die gleichzeitige Anwendung nur in Betracht gezogen werden, wenn es keine anderen Behandlungsmöglichkeiten gibt.
    • Wenn Ihr Arzt jedoch Tramadol zusammen mit sedierenden Arzneimitteln verschreibt, sollten die Dosis und die Dauer der begleitenden Behandlung von Ihrem Arzt begrenzt werden.
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle sedierenden Arzneimittel, die Sie einnehmen, und halten Sie sich genau an die Dosierungsempfehlung Ihres Arztes. Es könnte hilfreich sein, Freunde oder Verwandte darüber zu informieren, bei Ihnen auf die oben genannten Anzeichen und Symptome zu achten. Kontaktieren Sie Ihren Arzt, wenn solche Symptome bei Ihnen auftreten.
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
    • Trinken Sie während der Behandlung keinen Alkohol, da seine Wirkung verstärkt werden kann. Nahrungsmittel beeinflussen die Wirkung des Arzneimittels nicht.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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