Beipackzettel von Tranexamsäure HEXAL 500mg/5ml einsehen

Art und Weise

  • Die Injektionslösung sollte nur langsam in eine Vene verabreicht werden.
  • Das Arzneimittel darf nicht in die Muskulatur injiziert werden.

Dosierung

  • Die Injektionslösung wird Ihnen als langsame Injektion oder Infusion in eine Vene verabreicht. Ihr Arzt wird die für Sie richtige Dosierung festlegen und entscheiden, wie lange das Arzneimittel bei Ihnen angewendet wird.
  • Anwendung bei Kindern
    • Bei Anwendung von Tranexamsäure-Injektionslösungen bei Kindern über 1 Jahr orientiert sich die Dosierung am Gewicht des Kindes. Ihr Arzt wird die für das Kind richtige Dosierung festlegen und entscheiden, wie lange dem Kind das Arzneimittel verabreicht wird.
  • Anwendung bei älteren Patienten
    • Eine Verringerung der Dosis ist nur notwendig, wenn ein Hinweis auf eine eingeschränkte Nierenfunktion vorliegt.
  • Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
    • Wenn Sie eine eingeschränkte Nierenfunktion haben, wird Ihre Tranexamsäure-Dosis anhand eines Bluttests festgelegt werden (Serumkreatininspiegel).
  • Anwendung bei Patienten mit Leberproblemen
    • Es ist keine Verringerung der Dosis notwendig.
  • Wenn bei Ihnen eine größere Menge angewendet wurde als vorgesehen
    • Wenn bei Ihnen eine größere Menge angewendet wurde als vorgesehen, kann es zu einem vorübergehenden Blutdruckabfall kommen.
    • Informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält Tranexamsäure, die zu einer Arzneimittelgruppe gehört, die man Antihämorrhagika bzw. Antifibrinolytika (Mittel zur Blutstillung) nennt.
  • Es wird bei Erwachsenen und Kindern über 1 Jahr zur Vorbeugung und Behandlung von Blutungen angewendet, die durch einen die Blutgerinnung hemmenden Prozess, genannt Fibrinolyse, verursacht werden.
  • Die Anwendungsgebiete sind u. a.:
    • starke Monatsblutungen bei Frauen,
    • Blutungen im Magen-Darm-Bereich,
    • Blutungen bei Harnwegserkrankungen, nach Prostataoperationen oder Operationen am Harntrakt,
    • Operationen an Ohren, Nase oder Rachen,
    • Operationen am Herzen, im Bauchraum oder gynäkologische Eingriffe,
    • Blutungen, die durch Arzneimittel zur Auflösung von Blutgerinnseln verursacht wurden.

Kontraindikation

  • Die Injektionslösung darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Tranexamsäure oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie derzeit eine Erkrankung haben, die zu Blutgerinnseln führt.
    • wenn Sie an einer so genannten Verbrauchskoagulopathie leiden, bei der Blut im gesamten Körper anfängt zu gerinnen.
    • wenn Sie Nierenprobleme haben.
    • wenn Sie bereits einmal Krampfanfälle hatten.
  • Wegen der Gefahr von Hirnschwellungen (zerebralen Ödemen) und Krampfanfällen werden Injektionen in den Raum unterhalb der harten Hirnhaut (intrathekale Injektion) und in die Hirnkammer (intraventrikuläre Injektion) und die Anwendung im Hirngewebe (intrazerebral) nicht empfohlen.
  • Wenn Sie glauben, dass hiervon etwas auf Sie zutrifft, oder wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, sprechen Sie vor einer Behandlung mit Ihrem Arzt.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Bei dem Arzneimittel beobachtete Nebenwirkungen
    • Die folgenden Nebenwirkungen wurden beobachtet:
      • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
        • Auswirkungen auf den Magen-Darm-Bereich: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
      • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
        • Auswirkungen auf die Haut: Hautausschlag
      • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
        • Unwohlsein mit Hypotonie (niedrigem Blutdruck), mit oder ohne Bewusstlosigkeit besonders dann, wenn die Injektion zu schnell erfolgte
        • Blutgerinnsel
        • Auswirkungen auf das Nervensystem: Krampfanfälle
        • Auswirkungen auf die Augen: Sehstörungen einschließlich Störungen des Farbensehens
        • Auswirkungen auf das Immunsystem: allergische Reaktionen
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie glauben, dass eine der nachfolgend genannten Gegebenheiten auf Sie zutrifft, damit er entscheiden kann, ob das Arzneimittel für Sie geeignet ist:
      • Wenn Sie Blut im Urin hatten, kann das Präparat zu einem Verschluss der Harnwege führen.
      • Wenn bei Ihnen das Risiko von Blutgerinnseln besteht.
      • Wenn Sie ausgeprägte Blutgerinnsel oder Blutungen im ganzen Körper haben (Verbrauchskoagulopathie), kann es sein, dass die Injektionslösung für Sie nicht geeignet ist, es sei denn, Sie haben eine akute starke Blutung und Bluttests haben gezeigt, dass ein Prozess, der die Blutgerinnung hemmt (Fibrinolyse), aktiviert ist.
      • Wenn Sie bereits einmal Krampfanfälle hatten, sollte die Injektionslösung nicht angewendet werden. Zur Vermeidung von Krampfanfällen bei der Anwendung muss Ihr Arzt die geringstmögliche Dosis verabreichen.
      • Wenn Sie das Arzneimittel über einen längeren Zeitraum anwenden, sollte besonders auf eine mögliche Störung des Farbensehens geachtet und die Behandlung falls erforderlich abgebrochen werden. Bei kontinuierlicher Langzeitanwendung sind regelmäßige augenärztliche Kontrollen (Augenuntersuchungen einschließlich Sehschärfe, Farbensehen, Augenhintergrund, Gesichtsfeld etc.) angezeigt. Bei krankhaften Augenveränderungen, insbesondere bei Erkrankungen der Netzhaut, muss Ihr Arzt die Notwendigkeit einer Langzeitanwendung für Ihren Einzelfall zusammen mit einem Facharzt überprüfen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es wurden keine Studien zur Verkehrstüchtigkeit und zur Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft und Stillzeit
    • Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
    • Tranexamsäure geht in die Muttermilch über. Daher wird die Anwendung der Injektionslösung bei stillenden Frauen nicht empfohlen.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden oder kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.
    • Sie sollten Ihren Arzt speziell darauf hinweisen, dass Sie
      • andere Arzneimittel zur Steigerung der Blutgerinnung anwenden (sogenannte Antifibrinolytika),
      • andere Arzneimittel zur Vermeidung von Blutgerinnseln anwenden (sogenannte Thrombolytika),
      • orale Kontrazeptiva einnehmen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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  • Mitmenschen schützen

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