Beipackzettel von TRAVOCORT einsehen

Art und Weise

  • Soweit vom Arzt nicht anders verordnet, sollten Sie das Arzneimittel 2-mal täglich auf die betroffenen Hautstellen auftragen.
  • Bei Infektionen im Zwischenraum der Finger oder Zehen empfiehlt es sich, zusätzlich einen Mullstreifen in die Finger- oder Zehenzwischenräume einzulegen.

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Soweit vom Arzt nicht anders verordnet, sollten Sie das Arzneimittel 2-mal täglich auf die betroffenen Hautstellen auftragen.
  • In Absprache mit Ihrem Arzt ist die Behandlung mit dem Arzneimittel zu beenden, wenn keine entzündlichen und ekzematösen Erscheinungen mehr bestehen, spätestens jedoch nach 2 Wochen. Danach kann Ihnen Ihr Arzt eine Weiter- bzw. Nachbehandlung mit einem entsprechenden Antimykotikum ohne Glucocorticoid verordnen, bis ein völliges Abheilen der Pilzinfektion erreicht ist. Dies trifft insbesondere für die Anwendung im Leisten- und Genitalbereich zu.
  • Bitte befragen Sie Ihren Arzt nach regelmäßigen hygienischen Maßnahmen während der Behandlung, da diese für den Erfolg der Behandlung wichtig sind.
  • Bei Infektionen im Zwischenraum der Finger oder Zehen empfiehlt es sich, zusätzlich einen Mullstreifen in die Finger- oder Zehenzwischenräume einzulegen.
  • Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
    • Bei der Anwendung des Arzneimittels bei Kindern ab 2 Jahren und Jugendlichen ist keine Dosisanpassung notwendig.
    • Bei Kindern unter 2 Jahren liegen nur begrenzte Daten zur Sicherheit des Arzneimittels vor.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Bei einer einmaligen Überdosierung (Anwendung des Arzneimittels auf einer großen Hautfläche) oder bei einem versehentlichen Verschlucken des Arzneimittels ist kein Risiko zu erwarten. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach wenn Sie unsicher sind.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, um die vergessene Anwendung auszugleichen sondern setzen Sie die Anwendung, wie von Ihrem Arzt verordnet oder hier beschrieben, fort.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält die Wirkstoffe Isoconazolnitrat und Diflucortolon-21-valerat.
  • Es wird angewendet zur Behandlung von oberflächlichen Pilzinfektionen der unbehaarten und behaarten Haut, bei denen stark entzündliche oder ekzematöse Hautveränderungen bestehen, z. B. an den Händen, in den Zwischenräumen der Zehen und im Leisten- bzw. Genitalbereich.
  • Isoconazolnitrat, einer der wirksamen Bestandteile des Arzneimittels, ist wirksam gegen Hautpilze (Dermatophyten), Hefen, hefeähnliche Pilze (einschließlich der Erreger der Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor)) sowie Schimmelpilze als auch gegen die Erreger der Infektionserkrankung Erythrasma.
  • Diflucortolon-21-valerat, der andere wirksame Bestandteil des Arzneimittels, unterdrückt entzündliche und allergische Hautreaktionen und lindert Symptome wie Juckreiz, Brennen oder Schmerz.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Isoconazolnitrat oder Diflucortolon-21-valerat oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
    • während des ersten Drittels der Schwangerschaft
    • wenn Sie an syphilitischen oder tuberkulösen Hautveränderungen im Behandlungsbereich leiden, oder wenn bei Ihnen virusbedingte Hauterkrankungen (Windpocken, Gürtelrose) oder Impfreaktionen oder Hautentzündungen (Rosazea, periorale Dermatitis), im Behandlungsbereich vorhanden sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Die folgenden Nebenwirkungen sind nach Ihrer Häufigkeit geordnet.
    • Häufig: Kann bis zu 1 von 10 Anwendern betreffen
      • Lokale Begleiterscheinungen: Hautreizung und Brennen.
    • Gelegentlich: Kann bis zu 1 von 100 Anwendern betreffen
      • Lokale Begleiterscheinungen: Hautrötung und -trockenheit, Streifenbildung (Striae).
    • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
      • Lokale Begleiterscheinung: Juckreiz, Bläschenbildung.
  • Wie bei anderen Glucocorticoiden zur äußerlichen Anwendung können die folgenden unerwünschten Nebenwirkungen im Bereich der Applikationsstelle ebenfalls auftreten (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
    • Dünnerwerden der Haut (Atrophie), Haarbalgentzündung (Follikulitis), vermehrte Körperbehaarung (Hypertrichosis), Erweiterung von Hautgefäßen (Teleangiektasien), ein entzündlicher Prozess um den Mund herum (periorale Dermatitis), Veränderungen der Hautfarbe, Akne und/oder allergische Hautreaktionen auf einen der Bestandteile von Travocort. Da die Bestandteile von Travocort über die Haut aufgenommen werden, können weitere Nebenwirkungen (innerliche (systemische) Effekte) auftreten.
    • Bei Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft oder in der Stillzeit eine großflächige oder langfristige Therapie durchgeführt haben, können Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden. Z. B. kann die Nebennierenrindenfunktion des Neugeborenen reduziert und somit die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten verringert sein.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie das Arzneimittel anwenden.
    • Wenn Ihr Arzt feststellt, dass bei Ihrer Hauterkrankung auch eine bakterielle Infektion vorliegt, ist eine spezifische Zusatztherapie erforderlich.
    • Bei Anwendung im Gesicht ist darauf zu achten, dass das Arzneimittel nicht ins Auge gelangt.
    • Die großflächige oder lang andauernde Anwendung großer Mengen topischer Glucocorticoide, insbesondere unter licht/luft- undurchlässiges Abdecken der Haut (z. B. Windeln, Verbände), kann das Risiko für Nebenwirkungen erhöhen.
    • Wie von systemischen Glucocorticoiden bekannt, kann sich auch bei Anwendung lokaler Glucocorticoide Grüner Star (Glaukom) entwickeln (z. B. nach hoch dosierter oder großflächiger Anwendung über einen längeren Zeitraum, nach Verwendung von abdeckenden Verbänden oder nach Anwendung auf der Haut in Augennähe).
    • Bei der Anwendung in der Genitalregion kann es bei direktem Kontakt dieses Arzneimittels mit Latexprodukten (z. B. Kondome, Diaphragmen) wegen der in diesem Arzneimittel enthaltenen sonstigen Bestandteile zur Verminderung der Funktionsfähigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit dieser Produkte (als Verhütungsmittel oder zum Schutz vor sexuell übertragbaren Erkrankungen wie z. B HIV-Infektionen) kommen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Wenn Sie schwanger sind, wird Ihr Arzt dies bei der Anwendung des Arzneimittels mit einer besonders sorgfältigen Risiko-Nutzen-Abwägung berücksichtigen.
  • Schwangerschaft
    • Während des ersten Drittels der Schwangerschaft darf das Arzneimittel nicht angewendet werden.
    • Bei der Einnahme von innerlich (systemisch) wirkenden corticoidhaltigen Arzneimitteln während der ersten 3 Monate der Schwangerschaft besteht möglicherweise ein Risiko für das seltene Auftreten von Gaumenspalten beim Neugeborenen. Dieses Risiko ist bei äußerlich anzuwendenden corticoidhaltigen Arzneimitteln wesentlich geringer, da hier nur ein sehr geringer Teil des Wirkstoffes zur systemischen Wirkung gelangt.
    • Während des zweiten und dritten Drittels der Schwangerschaft sollte insbesondere eine großflächige, langdauernde oder unter licht/luft- undurchlässiger Abdeckung der Haut stattfindende Applikation vermieden werden.
  • Stillzeit
    • Es ist nicht bekannt ob die Wirkstoffe des Arzneimittels in die menschliche Milch übergehen. Ein Risiko für den Säugling kann nicht ausgeschlossen werden.
    • Eine großflächige, langfristige oder unter Abdeckung stattfindende Applikation ist während der Stillzeit zu vermeiden.
    • Bei Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft oder in der Stillzeit in Abweichung von der Therapieempfehlung eine großflächige oder langfristige Therapie durchgeführt haben, können Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden (wie z. B. eine verminderte Nebennierenrindenfunktion bei Anwendung in den letzten Wochen einer Schwangerschaft).
    • Wenn Sie stillen, dürfen Sie das Arzneimittel nicht im Brustbereich anwenden.
  • Zeugungs-/Gebärfähigkeit
    • Es gibt keine Daten die zeigen, dass die Zeugungs-/Gebärfähigkeit durch das Arzneimittel beinflußt wird.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Es liegen keine Studien zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln vor.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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