Beipackzettel von TYPHIM VI Fertigspritze einsehen

Art und Weise

  • Die Impfung erfolgt in den Muskel (intramuskulär), vorzugsweise in den Dreiecksmuskel des Oberarms oder tief unter die Haut (subkutan).
  • Der Impfstoff darf nicht in ein Blutgefäß (intravasal) verabreicht werden.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittel haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
  • Ein für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmter Hinweis zur Handhabung des Impfstoffs entnehmen Sie bitte der Gebrauchsinformation.

Dosierung

  • Die Einzeldosis beträgt 0,5 ml. Kinder und Erwachsene erhalten die gleiche Dosis.
  • Die Impfung sollte mindestens 2 Wochen vor einem möglichen Infektionsrisiko mit Salmonella typhi erfolgen.
  • Bei erneuten Reisen oder ständigem Aufenthalt in Typhus-Gebieten wird eine Wiederimpfung spätestens 3 Jahre nach der letzten Impfung empfohlen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittel haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat ist ein Impfstoff. Der Impfstoff bewirkt, dass der Körper durch die Bildung von Abwehrstoffen (Antikörpern) einen Impfschutz gegen das Bakterium aufbaut, das eine Typhus-Erkrankung verursacht.
  • Es wird bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab einem Alter von 2 Jahren zur aktiven Immunisierung (Impfung) gegen Typhus angewendet.

Kontraindikation

  • Der Impfstoff darf nicht verabreicht werden,
    • wenn Sie bzw. Ihr Kind allergisch gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind oder gegen Formaldehyd, das als Restbestandteil aus der Herstellung in Spuren im Impfstoff vorhanden sein kann
    • wenn nach einer früheren Impfung mit diesem Impfstoff oder mit einem Impfstoff gleicher Zusammensetzung schwere unerwünschte Nebenwirkungen aufgetreten sind
    • wenn Sie bzw. Ihr Kind an einer akuten oder fieberhaften Erkrankung leiden. In diesen Fällen sollte die Impfung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
    • Schwerwiegende allergische Reaktionen:
      • Anaphylaktische, anaphylaktoide Reaktionen, einschließlich Schock, welche eine oder mehrere der folgenden Symptome beinhalten kann:
        • Urtikaria, Hautausschlag,
        • Schwellung des Gesichts und/ oder des Nackens,
        • Atembeschwerden, blaue Verfärbung der Zunge oder Lippen,
        • niedriger Blutdruck, erhöhte Herzfrequenz und schwacher Puls, Kältegefühl der Haut, Schwindelgefühl und eventuell Ohnmacht.
    • Die Symptome treten meist direkt nach der Injektion auf, wenn die betreffende Person sich noch im Krankenhaus oder beim Arzt befindet. Wenn eines der Symptome auftritt, nachdem Sie den Ort verlassen haben, an dem Sie die Injektion erhalten haben, suchen Sie unverzüglich einen Arzt auf.
  • Andere Nebenwirkungen
    • Die meisten Nebenwirkungen traten innerhalb von 3 Tagen nach der Impfung auf. Die meisten Reaktionen verschwanden innerhalb von 1 bis 3 Tagen nach dem Aufreten wieder. Sie wurden mit folgender Häufigkeit berichtet:
      • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Personen betreffen)
        • Schmerzen an der Injektionsstelle, Rötung an der Injektionsstelle (Erythem)(1), Schwellung an der Injetionsstelle /Ödem(1), Verhärtung an der Injektionsstelle (Induration) (1),
        • Kopfschmerzen(1),
        • Muskelschmerzen (Myalgie),
        • Allgemeines Unwohlsein (Malaise)(2),
        • Ermüdung(2), ungewöhnliches Schwächegefühl (Asthenie)(2).
      • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Personen betreffen)
        • Fieber(3)
      • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Personen betreffen)
        • Juckreiz an der Injektionsstelle (Pruritus an der Injektionsstelle)(4)
      • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
        • Serumkrankheit: Gelenkschmerzen, Hautausschlag, vergrößerte Lymphknoten und allgemeines Unwohlsein.
          • Diese Symptome treten im Allgemeinen 2 - 4 Wochen nach der Impfung auf,
        • Ohnmacht als Reaktion auf die Impfung (vasovagale Synkope),
        • Husten, Keuchen, Unbehagen beim Atmen (Asthma),
        • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen (abdominaler Schmerz),
        • Ausschlag, manchmal angeschwollen und juckend (Pruritus, Hautausschlag, Urtikaria),
        • Gelenkschmerzen (Arthralgie).
      • (1) "Häufig" bei Kindern und Jugendlichen (zwischen 2 und 17 Jahren),
      • (2) "Häufig" bei Erwachsenen,
      • (3) nicht berichtet bei Erwachsenen,
      • (4) nicht berichtet bei Kindern und Jugendlichen (zwischen 2 und 17 Jahren).
  • Wenn Sie bzw. Ihr Kind Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie mit geimpft werden,
      • wenn Sie bzw. Ihr Kind überempfindlich gegen Formaldehyd oder Casein sind, da der Impfstoff Spuren von Formaldehyd und Casein als Restmenge aus der Herstellung enthalten kann
      • wenn Sie bzw. Ihr Kind an einer Blutgerinnungsstörung leiden (wie z. B. der Bluterkrankheit, bei einer verminderten Anzahl der Blutplättchen oder durch eine blutgerinnungshemmende Behandlung), da nach Verabreichung des Impfstoffs in den Muskel die Gefahr von lokalen Blutungen besteht
      • wenn bei Ihnen bzw. Ihrem Kind das körpereigene Abwehrsystem durch medikamentöse oder sonstige Behandlungen geschwächt ist oder wenn Sie bzw. Ihr Kind eine Erkrankung des Abwehrsystems haben. In diesen Fällen kann die Antikörperbildung eingeschränkt sein. Die Impfung sollte verschoben werden, bis die Behandlung beendet oder die Krankheit überwunden ist. Wenn Sie bzw. Ihr Kind an einer HIV-Infektion oder an einer chronischen Immunschwächekrankheit wie z. B. AIDS leiden, sollten Sie bzw. Ihr Kind geimpft werden, auch wenn die Antikörperbildung eingeschränkt sein kann
    • Eine Ohnmacht kann (besonders bei Jugendlichen) nach oder bereits vor Injektion mit einer Nadel auftreten. Bitte informieren Sie deshalb Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie bzw. Ihr Kind bei einer früheren Injektion schon einmal ohnmächtig geworden sind.
    • Bei Kindern unter 2 Jahren kann der Impferfolg eingeschränkt sein oder ganz ausbleiben, da das Abwehrsystem in dieser Altersgruppe nur unzureichend auf den Typhus-Polysaccharid-Impfstoff reagiert.
    • Der Impfstoff bietet Impfschutz vor Erkrankungen, die durch den Erreger Salmonella typhi verursacht werden. Es bietet keinen Schutz vor Paratyphus A und B oder anderen nicht typhoiden Salmonellen-Erkrankungen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es wurde nicht untersucht, ob die Verabreichung Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen hat.

Schwangerschaftshinweis

  • Derzeit ist nicht bekannt, ob der Impfstoff schädliche Auswirkungen auf das ungeborene Kind haben kann, wenn der Impfstoff an Schwangere verabreicht wird. Ihr Arzt wird entscheiden, ob Sie geimpft werden sollen.
  • Wenn Sie bzw. Ihr Kind schwanger sind oder stillen oder vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wechselwirkungen

  • Anwendung mit anderen Arzneimitteln
    • Während einer Behandlung, die das körpereigene Abwehrsystem unterdrückt, kann der Impferfolg eingeschränkt sein oder vollständig ausbleiben.
    • Zeitabstände zu anderen Impfungen sind nicht erforderlich. Werden Sie bzw. Ihr Kind zeitgleich mit einem anderen Impfstoff geimpft, wird Ihr Arzt unterschiedliche Körperstellen wählen.
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie bzw. Ihr Kind andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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