Beipackzettel von Utrogest Luteal 200mg Weichk.z.vaginalen Anwendung einsehen

Art und Weise

  • Die Weichkapseln müssen tief in die Scheide eingeführt werden. Dies geschieht am besten im Liegen.
  • Waschen Sie sich vor und nach dem Einführen der Weichkapseln immer Ihre Hände

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
    • Die empfohlene Dosis ist 2 - 3 Kapseln pro Tag, aufgeteilt in zwei bis drei Gaben ab der Choriongonadotropin-Injektion bis zumindest der 7. Schwangerschaftswoche, aber nicht länger als bis zur 12. Schwangerschaftswoche.
    • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
      • Informieren Sie bitte Ihren Arzt. Es können Übelkeit, Erbrechen und Schwindel auftreten sowie eine Abbruchblutung ausgelöst werden.
    • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
      • Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben. Setzen Sie die Behandlung nach dem vom Arzt verordneten Schema fort, informieren Sie aber bitte Ihren Arzt.
    • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
      • Bitte setzen Sie sich mit Ihrem Arzt oder Apotheker in Verbindung, wenn Sie die Behandlung mit dem Präparat beenden möchten oder beendet haben. Plötzliches Absetzen der Progesteron-Behandlung kann Angstgefühle, Stimmungsschwankungen und erhöhte Sensitivität für Krampfanfälle hervorrufen.

    Indikation

    • Dieses Arzneimittel ist eine Weichkapsel zur vaginalen Anwendung, die das natürliche weibliche Sexualhormon Progesteron enthält.
    • Das Präparat wird bei Frauen angewendet, die im Rahmen einer künstlichen Befruchtung (Assistierte Reproduktionstherapie, ART) zusätzliches Progesteron benötigen.
    • Progesteron wirkt auf die Gebärmutterschleimhaut und hilft Ihnen schwanger zu werden und zu bleiben, wenn Sie wegen Unfruchtbarkeit in Behandlung sind.

    Kontraindikation

    • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden
      • wenn Sie allergisch gegen Progesteron oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
      • wenn Sie Blutungen aus der Scheide mit ungeklärter Ursache haben
      • wenn Ihr Arzt vermutet, dass nach einer Fehlgeburt noch Gewebereste in der Gebärmutter verblieben sind oder bei Ihnen eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter festgestellt wurde,
      • eine unbehandelte übermäßige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie) vorliegt
      • wenn Sie eine Leberkrankheit haben oder früher einmal hatten und sich die Leberfunktionswerte noch nicht normalisiert haben
      • wenn Sie Brustkrebs haben oder Ihr Arzt bei Ihnen Brustkrebs vermutet
      • wenn Sie an einer Form von bösartigem Krebs leiden, dessen Wachstum von Hormonen abhängig ist, z. B. Krebs der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) bzw. ein entsprechender Verdacht besteht
      • wenn Sie eine oberflächliche Venenentzündung oder ein Blutgerinnsel in einer Vene (Thrombose) haben oder hatten, z. B. in den Beinen (tiefeVenenthrombose) oder in der Lunge (Lungenembolie)
      • wenn Sie eine Krankheit haben bzw. früher einmal hatten, die durch Blutgerinnsel in den Arterien verursacht wird, z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall oder anfallsartig auftretende Brustschmerzen mit Brustenge (Angina pectoris)
      • wenn Sie unter einer Blutgerinnungsstörung leiden (z. B. Protein-C-,Protein-S- oder Antithrombin-Mangel)
      • wenn Sie an einer Porphyrie leiden (eine Gruppe ererbter oder erworbener Störungen bestimmter Enzyme).

    Nebenwirkungen

    • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
    • In klinischen Studien traten Zwischenblutungen, Schmierblutungen und weißer bis gelber Scheidenausfluss auf.
    • Bei Patientinnen, die Progesteron im Rahmen einer künstlichen Befruchtung vaginal angewendet haben, wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
      • Kopfschmerzen, vaginale Beschwerden wie Schmerz, Brennen, Ausfluss, Trockenheit der Scheide, Benommenheit, Schläfrigkeit, Bauchschmerzen, Brustbeschwerden wie Schmerzen, Schwellungen und Spannungsgefühl in den Brüsten, Übelkeit, Erbrechen, allergische Reaktionen.
    • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

    Patientenhinweis

    • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
      • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie dieses Arzneimittel anwenden.
      • Das Arzneimittel darf nur während der ersten 3 Monate einer Schwangerschaft und ausschließlich vaginal angewendet werden.
      • In regelmäßigen, von Ihrem Arzt festgelegten Abständen, wird Ihr Arzt feststellen, ob eine weitere Behandlung notwendig ist.
      • Wenn eine Fehlgeburt festgestellt wird, sollte die Behandlung abgebrochen werden.
      • Bitte seien Sie besonders vorsichtig und informieren Sie Ihren Arzt unverzüglich, wenn Sie eines der nachfolgenden Symptome während der Behandlung oder auch erst einige Tage nach der letzten Anwendung bemerken:
        • Schmerzen in den Waden oder in der Brust, plötzliche Atemnot oder Bluthusten. Dies wäre ein möglicher Hinweis auf ein Blutgerinnsel in den Beinen, im Herz oder in der Lunge.
        • schwere Kopfschmerzen oder Erbrechen, Schwindel, Schwächegefühl, Seh- oder Sprachstörungen, Schwäche oder Taubheit in einem Arm oder Bein. Dies wäre ein möglicher Hinweis auf ein Blutgerinnsel im Gehirn oder in den Augen.
        • die Symptome einer Depression verschlechtern sich.
      • Bitte informieren Sie Ihren Arzt vor einer Behandlung, wenn Sie eines der folgenden gesundheitlichen Probleme haben oder hatten:
        • Lebererkrankungen
        • Epilepsie
        • Migräne
        • Asthma
        • Herz- oder Nierenfunktionsstörungen
        • Diabetes
      • Das Präparat ist kein Verhütungsmittel
      • Kinder
        • Das Arzneimittel ist nicht zur Anwendung bei Kindern bestimmt.
    • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
      • Das Präparat kann Schwindel und Schläfrigkeit verursachen. Sie sollten daher beim Führen von Fahrzeugen und beim Bedienen von Maschinen vorsichtig sein.

    Schwangerschaftshinweis

    • Schwangerschaft
      • Das Arzneimittel kann im ersten Drittel (Trimester) der Schwangerschaft von Frauen angewendet werden, die während einer künstlichen Befruchtung (ART) zusätzliches Progesteron benötigen.
      • Das Risiko angeborener Anomalien, einschließlich Anomalien der Geschlechtsorgane bei Jungen und Mädchen aufgrund von Progesteron, das während der Schwangerschaft zugeführt wurde, ist nicht vollständig geklärt.
    • Stillzeit
      • Das Arzneimittel darf während der Stillzeit nicht angewendet werden.

    Wechselwirkungen

    • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
      • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/ anzuwenden.
      • Bestimmte Schlafmittel (Barbiturate), Antibiotika, Mittel gegen Epilepsie, zur Krebsbehandlung, Schmerzmittel und pflanzliche Zubereitungen, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, können die Wirkung des Arzneimittels abschwächen.
      • Ebenso können Mittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit abgeschwächt werden

    Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

    Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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