Beipackzettel von Vepesid K 50mg einsehen

Art und Weise

  • Die Weichkapseln sollten mit einem Glas Wasser auf nüchternen Magen eingenommen werden.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind. Die Dosis, die Sie erhalten, ist speziell auf Sie abgestimmt und wird von Ihrem Arzt berechnet. Die übliche Dosis beträgt 100 bis 200 mg/m2 Körperoberfläche an 5 aufeinanderfolgenden Tagen oder 200 mg/m2 Körperoberfläche an den Tagen 1, 3 und 5. Die tägliche Dosis kann manchmal geteilt werden und wird dann morgens und abends eingenommen. Je nachdem, welche Ergebnisse die Blutuntersuchungen haben, kann dieser Behandlungszyklus anschließend wiederholt werden, jedoch frühestens 21 Tage nach dem ersten Behandlungszyklus. Gelegentlich wird eine alternative Dosierung von täglich 50 mg/m2 Körperoberfläche über 2 bis 3 Wochen angewendet. Je nachdem, wie die Ergebnisse Ihrer Blutuntersuchungen sind, kann dieser Behandlungszyklus anschließend wiederholt werden, jedoch frühestens 7 Tage nach dem ersten Behandlungszyklus.
  • Der Arzt kann auch eine andere Dosis verschreiben, insbesondere wenn Sie Nierenprobleme haben.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie zu viele Weichkapseln eingenommen haben, suchen Sie umgehend die Notaufnahme des nächsten Krankenhauses auf oder fragen Ihren Arzt um Rat. Nehmen Sie die leere Verpackung und die übrigen Weichkapseln mit.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie eine Dosis dieses Medikaments vergessen haben, ist dies kein Anlass zur Besorgnis. Nehmen Sie einfach die nächste Dosis zum vorgesehenen Zeitpunkt ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker

Indikation

  • Eine Weichkapsel enthält 50 mg Etoposid als Wirkstoff.
  • Etoposid gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als Zytostatika bezeichnet werden und zur Behandlung von Krebserkrankungen angewendet werden.
  • Es wird zur Behandlung bestimmter Krebserkrankungen bei Erwachsenen angewendet:
    • Hodenkrebs
    • Kleinzelliger Lungenkrebs
    • Blutkrebs (akute myeloische Leukämie)
    • Tumor im lymphatischen System (Hodgkin-Lymphom, Non-Hodgkin-Lymphom)
    • Ovarialkarzinom
  • Den genauen Grund, warum Ihnen dieses Arzneimittel verschrieben wurden, besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Etoposid oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
    • wenn Sie vor Kurzem einen Lebendimpfstoff, einschließlich eines Impfstoffs gegen Gelbfieber, erhalten haben.
    • wenn Sie stillen oder die Absicht haben, zu stillen.
  • Wenn eine der vorstehenden Bedingungen auf Sie zutrifft oder wenn Sie unsicher sind, ob dies der Fall ist, fragen Sie Ihren Arzt um Rat.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Wenn bei Ihnen eines der folgenden Symptome auftritt, beenden Sie die Einnahme des Arzneimittels und benachrichtigen unverzüglich Ihren Arzt: Schwellung Ihrer Zunge oder des Rachens, Atemnot, schneller Herzschlag, Hautrötungen oder Hautausschlag. Dies können Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion sein.
  • Schwere Schädigungen von Leber, Nieren oder Herz durch das sogenannte Tumorlysesyndrom wurden gelegentlich beobachtet, wenn das Arzneimittel zusammen mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung von Krebs angewendet wird, weil dabei Substanzen aus den Krebszellen in schädlichen Mengen in den Blutkreislauf abgegeben werden.
  • Weitere Nebenwirkungen, die unter Anwendung des Arzneimittels auftraten:
    • Sehr häufige Nebenwirkungen (betrifft mehr als 1 Behandelten von 10)
      • Veränderungen des Blutbildes (aus diesem Grund werden zwischen den Behandlungszyklen Blutuntersuchungen durchgeführt)
      • Verminderter Appetit
      • Hautverfärbungen (Pigmentierung)
      • Verstopfung
      • Vorübergehender Haarausfall
      • Schwächegefühl (Asthenie)
      • Übelkeit und Erbrechen
      • Allgemeines Unwohlsein
      • Bauchschmerzen
      • Leberschäden (Hepatotoxizität)
    • Häufige Nebenwirkungen (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 100)
      • Akute Leukämie
      • Durchfall
      • Unregelmäßiger Herzschlag (Arrhythmie) oder Herzinfarkt (Myokardinfarkt)
      • Bluthochdruck
      • Wunde Lippen, wunder Mund oder Halsgeschwüre
      • Schwindel
      • Hautprobleme wie Juckreiz oder Hautausschlag
    • Gelegentliche Nebenwirkungen (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 1.000)
      • Kribbeln oder Taubheit in Händen und Füßen
    • Seltene Nebenwirkungen (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 10.000)
      • Säurereflux
      • Vorübergehende Erblindung
      • Hautrötungen
      • Schluckbeschwerden
      • Veränderung des Geschmacksempfindens
      • Schwere allergische Reaktionen
      • Krämpfe (Anfälle)
      • Schwere Reaktionen der Haut und/oder der Schleimhäute mit schmerzhaften Blasen und Fieber, einschließlich großflächiger Abschälung der Haut (Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse)
      • Fieber
      • Schläfrigkeit oder Müdigkeit
      • Atembeschwerden
      • Sonnenbrand-ähnlicher Hautausschlag im Bestrahlungsfeld nach Strahlentherapie, auch in schwerer Ausprägung möglich (Strahlendermatitis)
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
      • Tumorlysesyndrom (Komplikation aufgrund von Substanzen, die aus behandelten Krebszellen in das Blut gelangen)
      • Blutungen
      • Infektion
      • Schwierigkeiten beim Atmen
      • Schwellungen von Gesicht und Zunge
      • Erhöhte Leberenzymwerte
      • Unfruchtbarkeit
      • Erhöhter Bilirubinspiegel
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die hier nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen,
      • wenn Sie eine Infektion haben.
      • wenn Sie vor kurzem eine Strahlentherapie oder Chemotherapie erhalten haben.
      • wenn Ihr Blut zu wenig von einem Eiweiß mit der Bezeichnung Albumin enthält.
      • wenn Sie Leber- oder Nierenprobleme haben.
    • Eine wirksame Krebsbehandlung kann Krebszellen schnell in großer Zahl zerstören. In sehr seltenen Fällen kann dies dazu führen, dass aus den Krebszellen Substanzen in schädlichen Mengen ins Blut abgegeben werden. Wenn dies passiert, kann es zu Problemen mit der Leber, den Nieren, dem Herzen oder dem Blut kommen, die unbehandelt zum Tode führen können.
    • Um dies zu verhindern, muss Ihr Arzt regelmäßige Blutuntersuchungen durchführen, um die Mengen (Konzentrationen) dieser Substanzen während der Behandlung mit diesem Arzneimittel zu überwachen.
    • Dieses Medikament kann die Anzahl bestimmter Blutzellen verringern, sodass Sie anfälliger für Infektionen werden, oder sodass Ihr Blut nicht so gut gerinnt wie es sollte, beispielsweise wenn Sie sich schneiden. Zu Beginn Ihrer Behandlung und vor jeder Dosis, die Sie erhalten, werden Blutuntersuchungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass dies nicht geschieht.
    • Wenn Ihre Leber- oder Nierenfunktion eingeschränkt ist, kann Ihr Arzt auch entscheiden, regelmäßige Blutuntersuchungen durchzuführen, um diese Werte zu überwachen.
  • Kinder und Jugendliche
    • Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen wurde nicht untersucht.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.
    • Wenn Sie ein Gefühl von Müdigkeit, Übelkeit, Schwindel oder Benommenheit verspüren, sollten Sie vor der Teilnahme am Straßenverkehr und vor dem Bedienen von Maschinen mit Ihrem Arzt sprechen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder planen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Das Arzneimittel darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn Ihr Arzt hält dies ausdrücklich für erforderlich.
  • Stillzeit
    • Während der Einnahme dürfen Sie nicht stillen.
  • Fortpflanzungsfähigkeit
    • Zeugungsfähige Patienten und gebärfähige Patientinnen sollten während der Behandlung und mindestens 6 Monate nach dem Ende der Behandlung mit diesem Arzneimittel eine zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung anwenden (z.B. Barriere-Methode oder Kondome).
    • Männern, die mit diesem Arzneimittel behandelt werden, wird empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate nach der Behandlung kein Kind zu zeugen. Darüber hinaus wird Männern empfohlen, sich vor Behandlungsbeginn über eine Spermakonservierung beraten zu lassen.
    • Männliche und weibliche Patienten, die planen, nach der Behandlung mit diesem Arzneimittel ein Kind zu bekommen, sollten dies mit ihrem Arzt oder mit medizinischem Fachpersonal besprechen.

Wechselwirkungen

  • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.
  • Dies ist besonders wichtig,
    • wenn Sie ein Arzneimittel namens Ciclosporin einnehmen (ein Arzneimittel, das die Aktivität des Immunsystems verringert).
    • wenn Sie mit Cisplatin behandelt werden (einem Arzneimittel zur Behandlung von Krebs.
    • wenn Sie Phenytoin oder andere Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie anwenden.
    • wenn Sie Warfarin einnehmen (ein Arzneimittel, das die Bildung von Blutgerinnseln verhindert).
    • wenn Sie vor kurzem Lebendimpfstoffe erhalten haben.
    • wenn Sie Phenylbutazon, Natriumsalicylat oder Aspirin einnehmen.
    • wenn Sie Anthracycline anwenden (eine Gruppe von Arzneimitteln zur Behandlung von Krebs).
    • wenn Sie Arzneimittel mit einem ähnlichen Wirkmechanismus wie dieses anwenden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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