Beipackzettel von Vermox forte 500 mg Tabletten einsehen

Art und Weise

  • Das Präparat soll nach den Mahlzeiten eingenommen werden.
  • Zur besseren Wirkstoffaufnahme empfiehlt sich während der Behandlung eine fettreichere Kost.

Dosierung

  • Nehmen Sie das Arzneimitte immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
    • Erwachsene
      • 1. bis 3. Tag: 2-mal täglich 1 Tablette
      • 4. bis 6. Tag: 3-mal täglich 1 Tablette
      • anschließend: 3-mal täglich 2 - 3 Tabletten
    • Kinder und Jugendliche
      • Kinder über 14 Jahre: Die Dosierung entspricht der für Erwachsene.
      • Kinder unter 14 Jahre:
        • Das Arzneimittel darf bei Kindern unter 14 Jahre nicht angewendet werden.
  • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist.
  • Anwendungsdauer:
    • Mittlere Behandlungsdauer bei inoperablem bzw. nicht radikal operierbarem Hundebandwurm-Befall (zystischer Echinokokkose):
      • 4 - 6 Wochen, falls erforderlich Wiederholung.
    • Mittlere Behandlungsdauer bei inoperablem bzw. nicht radikal operierbarem Fuchsbandwurm-Befall (alveolärer Echinokokkose):
      • Bei inoperablem bzw. nicht radikal operiertem Fuchsbandwurm-Befall empfiehlt sich in der Regel eine Therapie bis zu 2 Jahren. Da das Arzneimittel beim Fuchsbandwurm-Befall nur das Wachstum der Parasiten hemmt, kann es zu Therapieversagen kommen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Bei Überdosierung/Intoxikation muss eine Verstärkung der unerwünschten Wirkungen in Betracht gezogen werden. Es können Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. Suchen Sie in diesem Fall einen Arzt auf.
    • Hinweis für den behandelnden Arzt:
      • Ein spezifisches Gegenmittel (Antidot) steht nicht zur Verfügung. Sofern geeignet, kann Aktivkohle verabreicht werden. Es empfehlen sich Kontrollen des Blutbildes und der Nieren- und Leberwerte.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie Ihr Versehen noch am gleichen Tag bemerken, nehmen Sie die zu wenig eingenommene Arzneimenge noch am selben Tag nachträglich ein.
    • Bemerken Sie Ihr Versehen erst am nächsten Tag, so kann es erforderlich sein, die Behandlung um einen Tag zu verlängern. Sprechen Sie in solch einem Fall bitte mit Ihrem Arzt.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Wenn Sie die Behandlung vorzeitig beenden oder sie zeitweise unterbrechen, gefährden Sie den Behandlungserfolg. In diesem Fall sollten Sie Ihren Arzt informieren.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein Mittel mit breitem Wirkungsspektrum zur Behandlung von Wurmerkrankungen.
  • Es wird angewendet zur Behandlung folgender Wurmerkrankungen:
    • Inoperabler bzw. nicht radikal operierbarer Hundebandwurm-Befall (Echinococcus-granulosus-Infektion bzw. zystische Echinokokkose)
    • Inoperabler bzw. nicht radikal operierbarer Fuchsbandwurm-Befall (Echinococcus-multilocularis-Infektion bzw. alveoläre Echinokokkose)

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Mebendazol oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels sind,
    • bei Leberschäden,
    • wenn Sie schwanger sind oder stillen,
    • von Kindern unter 14 Jahren.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
    • Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
    • Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
    • Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
    • Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
    • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
  • Häufig:
    • Bauchschmerz
  • Gelegentlich:
    • Bauchbeschwerden, Durchfall, Blähungen
  • Selten:
    • (starke) Verminderung bestimmter weißer Blutzellen (Neutropenie und Agranulozytose)
    • Überempfindlichkeit des Immunsystems einschließlich allergischer Reaktionen
    • Krampfanfälle, Schwindel
    • Leberentzündung (Hepatitis), veränderte Leberwerte
    • Nierenentzündung
    • Hautausschlag, schwere Hautreaktionen, die mit Blasen einhergehen können; Mund, Hals, Augen und Geschlechtsorgane betreffen und die lebensbedrohlich sein können (Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse), starke Schwellung der Haut und anderen Gewebes (am häufigsten der Lippen oder der Augen), entzündlicher Hautausschlag, Nesselsucht, Haarausfall
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Einnahme ist erforderlich:
    • Die gemeinsame Gabe von Mebendazol und Metronidazol (ein Arzneimittel gegen Infektionen durch Bakterien oder Protozoen) sollte vermieden werden.
    • Bei Langzeittherapie sollten Blutbild- und Leberfunktionsparameter regelmäßig kontrolliert werden. Wenn Sie Anzeichen und Symptome einer Lebererkrankung bei sich beobachten, wie Appetitlosigkeit, Gelbsucht, Dunkelfärbung des Urins, Juckreiz, Druckempfindlichkeit des Bauches, Verringerung der Blutkörperchenanzahl, Lethargie, Schwäche, Unwohlsein oder Anzeichen einer Infektion brechen Sie die Einnahme des Arzneimittels ab und holen Sie ärztlichen Rat ein.
    • Da eine Schädigung der weiblichen Eizellen bzw. des männlichen Samens nicht mit letzter Sicherheit auszuschließen ist, sollten sowohl Patientinnen als auch Patienten, die eine Behandlung mit diesem Arzneimittel durchführen, eine wirksame Empfängnisverhütung ausüben.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel beeinträchtigt nicht das Reaktionsvermögen und die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr.

Schwangerschaftshinweis

  • Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf das Arzneimittel nicht angewendet werden.
  • Reproduktionsstudien mit Mebendazol, dem Wirkstoff dieses Arzneimittels, zeigten bei Dosierungen bis einschließlich 10 mg / kg / Tag keine Auswirkungen auf die Zeugungs- und Gebärfähigkeit.

Wechselwirkungen

  • Bei Einnahme mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Das Arzneimittel sollte nicht zusammen mit Metronidazol (ein Arzneimittel gegen Infektionen durch Bakterien oder Protozoen) angewendet werden.
    • Eine gleichzeitige Therapie mit Cimetidin kann den Abbau von Mebendazol in der Leber verzögern, woraus sich erhöhte Plasmakonzentrationen ergeben, insbesondere bei verlängerter Anwendungsdauer. Eine gleichzeitige Behandlung mit Phenytoin und Carbamazepin (Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie) kann die Plasmakonzentrationen des Arzneimittels vermindern. Eine Langzeitbehandlung mit Ritonavir (einem Arzneimittel zur Behandlung von HIV) hat zu einem Abfall der Mebendazolaufnahme geführt.
    • Bei Diabetikern kann das Arzneimittel den Insulinbedarf senken. Deshalb sollte bei Diabetikern der Blutzuckerspiegel engmaschig kontrolliert werden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

Sie leiden auch an Nebenwirkungen?

Melden Sie Ihre Erfahrung - in nur 2 Minuten.