Beipackzettel von Viant 932 mg Pulver z.Herstlg.e.Infusionlsg einsehen

Art und Weise

  • Das Pulver wird zunächst aufgelöst. Danach wird es mit einem größeren Flüssigkeitsvolumen gemischt (Lösung zur parenteralen Ernährung, Glucose- oder Elektrolytlösung), bevor es bei Ihnen angewendet wird. Es wird über einen Tropf in eine Vene verabreicht.

Dosierung

  • Die empfohlene Dosis beträgt 1 Durchstechflasche pro Tag für Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 11 Jahren.
  • Wenn Sie eine größere Menge erhalten haben, als Sie sollten
    • Das Risiko einer Überdosierung von Vitaminen ist höher, wenn Sie weitere Vitaminpräparate erhalten oder wenn die Vitaminzufuhr insgesamt nicht Ihrem Bedarf entspricht oder wenn bei Ihnen bereits das Risiko eines hohen Vitaminspiegels (Hypervitaminose) besteht.
    • Die häufigsten Beschwerden im Zusammenhang mit einer Überdosierung sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Weitere Beschwerden, die infolge einer chronischen oder akuten
      Überdosierung von Vitaminen auftreten können, sind:
      • Trockene, sich schälende Haut
      • Kopfschmerzen, Erbrechen und Schwäche
      • Gelbsucht
      • Anstieg des Drucks im Schädelinneren mit Beschwerden wie Kopfschmerzen, Erbrechen, zeitlicher Orientierungslosigkeit und Sehen von Doppelbildern
      • Blutgerinnungsstörungen
      • Magenschmerzen
      • Zeichen einer Nierenerkrankung wie Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen
      • Hoher Kalziumspiegel im Blut
      • Taubheitsgefühl, Prickel- oder Kribbelgefühl in Füßen oder Händen
      • Koordinationsstörungen/Stürze
      • Gelb gefärbter Schweiß
      • Dunkel gefärbter Urin
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn es bei Ihnen nach der Anwendung des Arzneimittels zu derartigen Beschwerden kommt.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Indikation

  • Dieses Arzneimittel ist ein Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung, die über einen Tropf verabreicht wird. Es enthält 13 Vitamine.
  • Das Präparat wird angewendet, um Ihnen Ihren Tagesbedarf an Vitaminen direkt ins Blut zuzuführen und so Ihre normalen Körperfunktionen sicherzustellen, wenn Sie nicht in der Lage sind, diese Vitamine über Ihre normale Ernährung aufzunehmen.
  • Das Arzneimittel kann bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 11 Jahren angewendet werden.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen einen der Wirkstoffe dieses Arzneimittels sind
    • wenn der Spiegel dieser Vitamine bei Ihnen bereits hoch ist
    • wenn Ihr Kalziumspiegel im Blut zu hoch ist (Hyperkalzämie)
    • wenn Ihre Kalziumausscheidung mit dem Urin zu hoch ist (Hyperkalzurie)
    • wenn Sie Vitamin A (Retinol) bereits aus anderen Quellen oder Vitamin-A-Abkömmlinge (Retinoide) erhalten
    • bei Neugeborenen, Säuglingen und Kindern unter 11 Jahren.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Die folgenden Nebenwirkungen können schwerwiegend sein. Wenn eine der folgenden Nebenwirkungen auftritt, informieren Sie sofort Ihren Arzt; er wird die Behandlung mit diesem
    Arzneimittel abbrechen:
    • Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
      • Schwere allergische (anaphylaktoide) Reaktionen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und brennendes Gefühl oder Hautausschlag an der Injektionsstelle. Die Leberfunktionswerte im Blut können erhöht sein.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor das Präparat bei Ihnen angewendet wird.
    • Ihr Arzt wird mit besonderer Vorsicht vorgehen, wenn:
      • Sie sich Vitamine aus anderen Quellen zuführen
      • Sie an Verdauungsstörungen leiden
      • Sie Leber- oder Nierenprobleme haben
      • bei Ihnen Vorerkrankungen und/oder Zustände vorliegen, die eine Hyperkalzämie und/oder Hyperkalzurie hervorrufen können
      • bei Ihnen das Risiko eines Vitamin-B12-(Cyanocobalamin-)Mangels besteht, z. B. wenn Sie an einem Kurzdarmsyndrom oder einer entzündlichen Darmerkrankung (z. B. Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) leiden, wenn Sie seit mehr als vier Monaten Metformin anwenden (Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes), wenn Sie seit mehr als 12 Monaten Protonenpumpenhemmer oder Histamin-H-Blocker anwenden (Arzneimittel zur Behandlung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren oder zur Verminderung der Magensäure, z. B. Omeprazol, Pantoprazol usw. oder Ranitidin, Famotidin usw.), wenn Sie sich vegan oder streng vegetarisch ernähren oder wenn Sie älter als 75 Jahre sind
      • Sie die Vitamine über lange Zeit anwenden
      • Sie dieses Arzneimittel unmittelbar nach einer langen Phase massiven Hungerns oder einer Mangelernährung anwenden
      • Sie regelmäßig Alkohol konsumieren (mehr als 3 Getränke pro Tag oder mehr als 7 Getränke pro Woche)
    • Informieren Sie unverzüglich den Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn bei Ihnen Zeichen einer allergischen Reaktion wie Schwitzen, Hautrötung, Nesselausschlag oder Probleme beim Atmen auftreten, damit die Infusion sofort abgebrochen und eine geeignete Behandlung eingeleitet werden kann.
    • Darüber hinaus können Kontrollen und Tests vorgenommen werden, zum Beispiel verschiedene Blutuntersuchungen und Leberfunktionstests, um zu gewährleisten, dass Ihr Körper die zugeführten Vitamine richtig verwertet.
    • Das medizinische Fachpersonal kann ebenfalls Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass der Vitaminbedarf des Körpers gedeckt ist. Möglicherweise erhalten Sie neben diesem Präparat weitere Vitamine, um Ihren Bedarf vollständig zu decken.
  • Kinder
    • Dieses Arzneimittel darf bei Neugeborenen, Säuglingen und Kindern unter 11 Jahren nicht angewendet werden.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Sie können während einer Schwangerschaft bei Bedarf Viant erhalten, sofern das Anwendungsgebiet und die Dosierungen beachtet werden, um eine Überdosierung von Vitaminen zu vermeiden.
  • Stillzeit
    • Die Anwendung während der Stillzeit wird nicht empfohlen. Wenn Sie während der Stillzeit mit diesem Präparat behandelt werden, besteht die Gefahr, dass Ihr Kind eine Überdosierung von Vitamin A erhält.
  • Fortpflanzungsfähigkeit
    • Zur Wirkung des Arzneimittels auf die Fortpflanzungsfähigkeit von Männern oder Frauen liegen keine Daten vor.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Angesichts des Risikos einer A-Hypervitaminose dürfen während der Behandlung keine Arzneimittel, die Vitamin A oder Vitamin-A-Abkömmlinge (Retinoide) enthalten, eingenommen werden.
    • Das Arzneimittel kann mit bestimmten anderen Arzneimitteln in Wechselwirkung treten. Bitte informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel anwenden:
      • Arzneimittel zur Behandlung von Akne oder Psoriasis (Retinoide), z. B. Bexaroten oder Acitretin
      • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie, z. B. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin, Fosphenytoin und Primidon
      • Arzneimittel zur Behandlung der HIV-Infektion (Antiretroviralia, Tipranavir)
      • Antibiotika
      • Entzündungshemmer
      • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen, z. B. Ketoconazol
      • Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen oder der bipolaren Störung (Antikonvulsiva), z. B. Cycloserin, Hydralazin, Isoniazid, Penicillamin, Phenelzin, Theophyllin, Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital
      • Ethionamid (Antibiotikum zur Behandlung von Tuberkulose)
      • Arzneimittel, die Folsäure blockieren (Antifolate), z. B. Methotrexat, Pyrimethamin
      • Deferoxamin (Arzneimittel zur Behandlung einer Eisenvergiftung)
      • Arzneimittel, die einen erhöhten Hirndruck verursachen können (einige Tetracycline)
      • Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (Acenocoumarol, Warfarin, Phenprocoumon)
      • Fluoropyrimidine (Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen)
  • Das Arzneimittel und Untersuchungen
    • Das Präparat sollte Ihnen nicht unmittelbar vor einer Untersuchung des Zuckergehalts im Blut oder Urin verabreicht werden, da durch den Vitamin-C-Gehalt die Testergebnisse verfälscht werden könnten.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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