Beipackzettel von Zostavax o. Kanüle einsehen

Art und Weise

  • Eine für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmte Anleitung zum Auflösen des Impfstoffs finden Sie in der Gebrauchsinformation.

Dosierung

  • Das Arzneimittel sollte unter die Haut, vorzugsweise am Oberarm, verabreicht werden.
  • Es wird einmalig eine Dosis von dem Präparat verabreicht.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein Impfstoff, der angewendet wird zur Vorbeugung gegen Gürtelrose (Zoster) und gürtelrosebedingte postherpetische Neuralgie (PHN); das ist ein lang anhaltender Nervenschmerz nach einer Gürtelrose.
  • Es wird angewendet zur Impfung von Personen ab 50 Jahren.
  • Das Arzneimittel kann nicht zur Behandlung einer bestehenden Gürtelrose oder zur Behandlung von Schmerz bei bestehender Gürtelrose verwendet werden.
  • Informationen über Gürtelrose
    • Was ist Gürtelrose?
      • Gürtelrose ist ein schmerzhafter Ausschlag mit Bläschen. In der Regel betrifft er nur eine Körperregion und kann mehrere Wochen andauern. Der Ausschlag kann zu starkem und lang anhaltendem Schmerz führen und Narben hinterlassen. Seltener können bakterielle Infektionen der Haut, Schwäche, Muskellähmung und Einschränkung des Hör- oder Sehvermögens auftreten. Die Gürtelrose wird von dem gleichen Virus ausgelöst, das auch Windpocken verursacht. Nach einer Windpocken-Erkrankung verbleibt das Virus, das die Windpocken ausgelöst hat, in den Nervenzellen Ihres Körpers. Manchmal wird das Virus nach vielen Jahren wieder aktiv und verursacht Gürtelrose.
    • Was ist postherpetische Neuralgie (PHN)?
      • Nachdem die Gürtelrose-Bläschen abgeheilt sind, kann der Schmerz über Monate oder Jahre andauern und sehr stark sein. Dieser lang anhaltende Nervenschmerz wird postherpetische Neuralgie oder PHN genannt.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen einen Bestandteil dieses Impfstoffs sind
    • wenn Sie an einer Erkrankung des Blutes oder an einer Krebsart leiden, die das körpereigene Abwehrsystem beeinträchtigt
    • wenn Ihr Arzt Ihnen mitgeteilt hat, dass Sie ein geschwächtes körpereigenes Abwehrsystem als Folge einer Erkrankung, einer Arzneimittelbehandlung oder einer sonstigen Behandlung haben
    • wenn Sie an aktiver, nicht behandelter Tuberkulose leiden
    • wenn Sie schwanger sind (darüber hinaus sollte nach der Impfung eine Schwangerschaft über einen Zeitraum von einem Monat verhindert werden; siehe Kategorie "Schwangerschaftshinweise")

Nebenwirkungen

  • Wie alle Impfstoffe und Arzneimittel kann auch dieser Impfstoff Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • In Studien wurde am häufigsten (bei mindestens 1 von 10 Geimpften) über Nebenwirkungen an der Einstichstelle berichtet. Dazu gehören Rötung, Schmerz, Schwellung und Juckreiz an der Einstichstelle. Auch über Kopfschmerzen, Schmerz im Arm oder im Bein, Wärmegefühl, Bluterguss und Verhärtung an der Injektionsstelle wurde häufig berichtet (bei mindestens 1 von 100 Geimpften, aber bei weniger als 1 von 10 Geimpften). Sehr selten (bei weniger als 1 von 10.000 Geimpften) wurden Varizellen (Windpocken) berichtet.
  • Folgende weitere Nebenwirkungen wurden während der breiten Anwendung des Arzneimittels berichtet: Übelkeit, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Fieber, geschwollene Lymphknoten (Hals, Achselhöhle), Ausschlag, Ausschlag an der Injektionsstelle, Quaddelbildung an der Injektionsstelle, allergische Reaktionen, die schwerwiegend sein können und möglicherweise mit Atem- oder Schluckbeschwerden einhergehen. Rufen Sie bitte sofort Ihren Arzt an, falls bei Ihnen eine allergische Reaktion auftritt.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie mit dem Arzneimittel geimpft werden, wenn Folgendes auf Sie zutrifft:
      • wenn Sie gesundheitliche Probleme oder Allergien haben oder hatten
      • wenn Sie Fieber haben
      • wenn Sie HIV-infiziert sind
    • Wie bei vielen anderen Impfstoffen auch sind nach Impfung mit dem Arzneimittel möglicherweise nicht alle Personen ausreichend geschützt.
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schon einmal eine allergische Reaktion auf einen der Bestandteile dieses Impfstoffs hatten, bevor Sie mit diesem Impfstoff geimpft werden.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es gibt keine Hinweise darauf, dass das Arzneimittel Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen hat.

Schwangerschaftshinweis

  • Das Arzneimittel darf Schwangeren nicht verabreicht werden. Bei Frauen im gebärfähigen Alter sollte nach der Impfung eine Schwangerschaft über einen Zeitraum von einem Monat verhindert werden.
  • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie stillen oder beabsichtigen zu stillen. Ihr Arzt wird entscheiden, ob Sie mit dem Präparat geimpft werden sollen oder nicht.
  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, bevor Sie mit diesem Impfstoff geimpft werden.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel oder Impfstoffe einnehmen/anwenden, kürzlich eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel oder Impfstoffe einzunehmen/anzuwenden.
    • Das Arzneimittel kann gleichzeitig mit einem inaktivierten Grippe-Impfstoff verabreicht werden. Die beiden Impfstoffe müssen einzeln und an unterschiedlichen Körperstellen verabreicht werden.
    • Das Präparat darf nicht gleichzeitig mit dem 23-valenten Pneumokokken-Polysaccharid-Impfstoff verabreicht werden. Wenn Sie weitere Fragen zu diesen Impfstoffen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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