Beipackzettel von Axulta® einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen bzw. anwenden. Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen das Arzneimittel schaden. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was ist Axulta und wann wird es angewendet?

Axulta enthält den Wirkstoff Linaclotid. Es wird angewendet, um die Symptome des mittelschweren bis schweren Reizdarm-Syndroms mit Verstopfung bei erwachsenen Patienten zu behandeln. Das Reizdarm-Syndrom ist eine häufige Darmkrankheit. Zu den hauptsächlichen Symptomen des Reizdarm-Syndroms mit Verstopfung gehören Bauchschmerzen, Blähungsgefühl und unregelmässiger, harter Stuhl (Kot) in geringen Mengen oder in Form von Kügelchen. Diese Symptome können von Person zu Person unterschiedlich sein. Axulta wirkt lokal im Darm und hilft Ihnen dabei, Schmerzen und Blähbeschwerden zu verringern und Ihre normale Darmfunktion wiederherzustellen. Es wird nicht vom Körper resorbiert, sondern bindet an einen Rezeptor an Ihrer Darmoberfläche. Dieser Rezeptor hat den Namen Guanylatcyclase-C. Durch die Bindung an diesen Rezeptor blockiert es das Schmerzempfinden. Zusätzlich transportiert der Körper vermehrt Flüssigkeit in den Darm und bewirkt so eine Auflockerung Ihres Stuhls und erhöhten Stuhlgang. Axulta wird auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin angewendet.

Wann darf Axulta nicht eingenommen werden?

Axulta darf nicht eingenommen werden, ·wenn Sie allergisch gegen Linaclotid oder einen anderen Bestandteil dieses Arzneimittels sind; ·wenn Sie oder Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wissen, dass Sie unter einer Verengung in Ihrem Magen-Darm-Trakt leiden.

Wann ist bei der Einnahme von Axulta Vorsicht geboten?

Ihr Arzt hat Ihnen dieses Arzneimittel verschrieben, nachdem er andere Erkrankungen, insbesondere Darmerkrankungen, ausschliessen konnte und zu dem Schluss kam, dass Sie an einem Reizdarm-Syndrom mit Verstopfung leiden. Da diese anderen Erkrankungen die gleichen Symptome wie ein Reizdarm-Syndrom haben können, ist es wichtig, dass Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin unverzüglich über jegliche Veränderungen oder Unregelmässigkeiten der Symptome in Kenntnis setzen. Bei Auftreten von schwerem oder langanhaltendem Durchfall (häufiger, wässriger Stuhl während mindestens 7 Tagen), brechen Sie bitte die Einnahme von Axulta ab und wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin. Denken Sie daran, viel Flüssigkeit zu trinken, um den vom Durchfall verursachten Flüssigkeits- und Elektrolytverlust (wie z.B. Kaliumverlust) auszugleichen. Bei Blutungen aus dem Magen-Darm-System kontaktieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Wenn Sie an schwerem Durchfall leiden, wirkt die Antibabypille eventuell nicht. Daher wird in diesem Fall die Anwendung einer zusätzlichen Verhütungsmethode empfohlen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Sie älter als 65 Jahre sind, da in dieser Altersgruppe ein erhöhtes Risiko für Durchfall besteht. Besondere Vorsicht ist auch geboten, wenn Sie an schwerem oder andauerndem Durchfall und einer zusätzlichen Erkrankung, wie etwa Bluthochdruck, früheren Erkrankungen des Herzens und der Gefässe (z.B. frühere Herzinfarkte) oder Diabetes leiden. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie an einer entzündlichen Darmerkrankung, wie Morbus Crohn oder ulzerativer Kolitis leiden, da Axulta bei diesen Patienten nicht empfohlen wird. Kinder und Jugendliche Dieses Arzneimittel darf nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden, da die Sicherheit und Wirksamkeit von Axulta in dieser Altersgruppe nicht nachgewiesen wurden. Einnahme von Axulta zusammen mit anderen Arzneimitteln Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen. Einige Arzneimittel können in ihrer Wirksamkeit herabgesetzt sein, wenn Sie an schwerem oder anhaltendem Durchfall leiden, wie z. B.: ·Orale Kontrazeptiva («Antibabypille»). Wenn Sie an schwerem Durchfall leiden, wirkt die Antibabypille eventuell nicht. Daher wird in diesem Fall die Anwendung einer zusätzlichen Verhütungsmethode empfohlen. Siehe Anweisungen in der Packungsbeilage Ihrer Antibabypille; ·Arzneimittel, die eine sorgfältige und exakte Dosierung erfordern, wie etwa Levothyroxin (ein Hormon zur Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion). Einige Arzneimittel können das Risiko für Durchfall erhöhen, wenn sie zusammen mit Axulta eingenommen werden, wie z. B.: ·Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren oder erhöhter Magensäureproduktion (sogenannte Protonenpumpenhemmer); ·Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen (sogenannte NSARs); ·Laxantien (Abführmittel). Einnahme von Axulta zusammen mit Nahrungsmitteln Axulta hat häufigeren Stuhlgang und Durchfall (weichen Stuhl) zur Folge, wenn es zusammen mit Nahrungsmitteln eingenommen wird, als wenn es in nüchternem Zustand eingenommen wird. Die Anwendung von Axulta hat keinen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit Maschinen zu bedienen. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin auch, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen.

Darf Axulta während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Es liegen nur begrenzte Informationen zu den Wirkungen von Axulta bei schwangeren und stillenden Frauen vor. Nehmen Sie dieses Arzneimittel nicht, wenn Sie schwanger sind oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden. Wenn Sie stillen, nehmen Sie Axulta nur ein, wenn Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Ihnen dazu rät.

Wie verwenden Sie Axulta?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin nach, wenn Sie sich nicht sicher sind. Die empfohlene Dosis beträgt 1 Kapsel einmal täglich. Die Kapsel sollte mindestens 30 Minuten vor einer Mahlzeit eingenommen werden. Sollten Sie eine Einnahme vergessen haben, nehmen Sie einfach die nächste Dosis zum geplanten Zeitpunkt ein und fahren Sie wie gewohnt fort. Nehmen Sie bitte nicht die doppelte Dosis ein, um die vergessene Einnahme nachzuholen. Falls Sie eine grössere Menge von Axulta eingenommen haben, als Sie sollten, ist die wahrscheinlichste Wirkung Durchfall. Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie eine zu hohe Dosis dieses Arzneimittels eingenommen haben. Bevor Sie die Einnahme von Axulta abbrechen, sollten Sie zuerst mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin darüber sprechen. Grundsätzlich kann die Behandlung mit Axulta jederzeit ohne Sicherheitsbedenken abgesetzt werden. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Axulta haben?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Eine sehr häufige Nebenwirkung bei der Behandlung mit Axulta ist Durchfall. Der Durchfall ist normalerweise von kurzer Dauer; wenn bei Ihnen allerdings schwerer oder langanhaltender Durchfall (häufiger oder wässriger Stuhl während mindestens 7 Tagen) auftritt und Sie sich schwindlig, benommen oder matt fühlen, brechen Sie die Einnahme von Axulta ab und informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin. Häufige Nebenwirkungen bei der Einnahme von Axulta sind auch: Magen- oder Bauchschmerzen, Blähungsgefühl, Blähungen, Magen-Darm-Grippe (virale Gastroenteritis), Schwindelgefühl. Gelegentliche Nebenwirkungen sind: Stuhlinkontinenz (Unfähigkeit den Stuhlabgang zu kontrollieren), Drang nach Stuhlentleerung; Schwindelgefühl nach raschem Aufstehen, Flüssigkeitsmangel (Dehydration), erniedrigter Kaliumspiegel im Blut, verminderter Appetit, Blutung aus dem Magen-Darm-System einschliesslich Blutung aus Hämorrhoiden oder rektale Blutung, Übelkeit, Erbrechen, Nesselsucht (Urtikaria). Eine seltene Nebenwirkung ist erniedrigtes Bicarbonat im Blut. Mit einer nicht bekannten Häufigkeit sind im Weiteren auch Fälle von Hautausschlag gemeldet worden. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

Was ist ferner zu beachten?

Axulta ist ausserhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren. Die Flasche mit den Kapseln sollte gut verschlossen nicht über 30 °C und vor Feuchtigkeit geschützt gelagert werden. Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Nach Öffnen der Flasche sollten Sie die Kapseln innerhalb von 18 Wochen aufbrauchen. Verwenden Sie Axulta nicht, wenn Sie sichtbare Schäden an der Flasche oder ein verändertes Aussehen der Kapseln feststellen. Die Flasche enthält einen oder mehrere Behälter mit Kieselgel, um die Kapseln trocken zu halten. Lassen Sie die Behälter in der Flasche. Nicht schlucken. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Axulta enthalten?

Wirkstoffe 1 Kapsel Axulta enthält 290 µg Linaclotid Hilfsstoffe Cellulose, Hypromellose, Calciumchlorid, Leucin, Gelatine, Titandioxid (E171), Eisenoxid (E172), Schellack, Propylenglykol, Kaliumhydroxid, Ammoniumhydroxid.

Wo erhalten Sie Axulta? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken gegen ärztliche Verschreibung. Flaschen mit 7 Kapseln. Flaschen mit 10, 28, 60 oder 90 Kapseln zurzeit nicht im Handel

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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