Diese Reiseapotheke sollte mit in Ihren Koffer

Damit Sie für mögliche Krankheitsfälle im Urlaub gewappnet sind, sollte eine nützliche Reiseapotheke mit in den Koffer - denn von dieser profitieren nicht nur chronisch kranke Patienten. Was alles rein muss, lesen Sie hier.

Medikamente allzeit dabei – auch im Deutschlandurlaub lohnenswert

Eine gut sortierte Reiseapotheke ist nicht nur für den Auslandsurlaub wichtig. Auch wenn man im Heimatland kein Problem hat, selbst in fremden Städten die bekannte Medizin zu kaufen, gibt es Situationen, in denen eine Reiseapotheke hilfreich ist: zum Beispiel, wenn man beim Wandern in den Bergen Durchfall bekommt, man sich direkt am Strand verletzt oder während der Zug- und Autofahrt die Reiseübelkeit einsetzt.

Altbewährtes nutzen und bevorraten

Wählen Sie für Ihre Reiseapotheke Arzneimittel aus, die sich bei Ihnen bewährt haben und die Sie gut vertragen. Wenn Sie regelmäßig auf bestimmte Medikamente (bspw. für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder auch die Pille) angewiesen sind, sollten Sie immer einen ausreichend großen Vorrat (1-2 Wochen extra; die gesetzlich erlaubte Höchstmenge für den Eigenbedarf sind Arzneimittel für 3 Monate) dabei haben. Im Ausland könnte es sonst vielleicht schwierig sein, genau das passende Medikament zu erhalten. Das kostet Sie nur unnötige Zeit und Nerven, die sich ja eigentlich erholen sollen. Mit einem Vorrat sind Sie auch gewappnet, falls sich Ihre Reise ungeplanterweise verzögert.

Arzneimittel im Handgepäck

Reiseübelkeit beim Fliegen? Koffer weg? Es ist aus verschiedenen Gründen ratsam, die Medikamente im Handgepäck zu transportieren. Zum einen haben Sie so den direkten Zugriff auf Ihre regelmäßig einzunehmenden Präparate und können auch während eines Langstreckenflugs auf entsprechende Situationen reagieren. Denn es besteht jederzeit das Risiko, dass Gepäck verloren geht. Außerdem stehen die Koffer und Taschen vor dem Start häufig für längere Zeit auf dem Rollfeld neben dem Flugzeug – dort ist es unter Umständen eisiger Kälte oder starker Hitze ausgesetzt. Wenn Sie mit dem Auto reisen, sollten Ihre Medikamente ebenfalls vor direkten Sonnenstahlen und Hitze geschützt werden. Am besten verpacken Sie diese in eine isolierte Tasche. Denn ein geschmolzenes Schmerz- oder Fieberzäpfchen nützt im Notfall niemanden mehr.

Sie wissen nicht genau wie die ausländischen Zollbehörden (z.B. bei der Mitnahme von Insulinspritzen oder bei Medikamenten aus der Gruppe der Betäubungsmittel) reagieren? Lassen Sie sich dafür ein englischsprachiges Attest oder eine beglaubigte Kopie von Ihrem Hausarzt ausstellen. Damit passieren Sie mit einem sicheren Gefühl auch die Zollkontrolle!

Beachten Sie Zeitzonen

Eine Tablette um 7 Uhr, die andere abends um Fünf – und jetzt nochmal wie viele Stunden zurückrechnen, weil man in Koh Samui am Strand liegt? Einige Medikamente (z.B. die Pille) sind für ihre Wirksamkeit darauf angewiesen, dass sie täglich zu einem festen Zeitpunkt eingenommen werden. Langstreckenflüge können die gewohnten Einnahmeintervalle und damit auch die Wirksamkeit des Arzneimittels aus dem Gleichgewicht bringen. Informieren Sie sich daher, wie groß die Zeitverschiebung ist. Klären Sie bereits vor Reiseantritt ein auf Ihren Urlaub abgestimmtes Einnahmeschema ab. Dabei stehen Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker gerne zur Seite.

Reiseapotheke – das sollte immer dabei sein

Das ideale Paket – so individuell wie Sie: welche Art von Medikamenten empfehlenswert sind, hängt neben Ihrem persönlichen Gesundheitszustand von der Reiseart, dem Reiseziel und der medizinischen Versorgungslage im Urlaubsland ab. Wer eine Reise in tropische Gefilde plant, sollte sich im Voraus über Medikamente zur Malaria-Prophylaxe oder zur Behandlung eines hämorrhagischen Fiebers ausreichend informieren. Denken Sie auch an einen möglichen gesonderten Bedarf für Kinder!
Bei chronischen Erkrankungen sollten Sie die Liste natürlich um Ihre individuell benötigten Präparate ergänzen.

Wir empfehlen im Folgenden ein Sortiment aus Medikamenten, das für einen gesunden Normalreisenden ausreichend ist und mit dem Sie die häufigsten Reise-Erkrankungen und kleinere Verletzungen Ihrer Familie selbst problemlos behandeln können.
Wichtig: Nehmen Sie Medikamente im Ausland nicht mit Leitungswasser ein – es kann mit Krankheitserregern verunreinigt sein!

  • Wunddesinfektion
  • Verbandsmaterial (Pflaster, sterile Wundkompressen, elastische Binden, Klebeband, Schere, Splitterpinzette)
  • Wund- und Heilsalbe
  • Schmerz- und Fiebermittel (z.B. Paracetamol, Acetylsalicylsäure, Ibuprofen) evtl. auch ein Fieberthermometer
  • Medikamente gegen Übelkeit und Durchfall sowie ein Präparat zum Elektrolytersatz
  • Mittel gegen Reisekrankheit
  • Erkältungsmittel gegen Husten, Schnupfen, Halsschmerzen
  • Medikamente gegen Allergien
  • Medikamente gegen Juckreiz bei Sonnenbrand oder Insektenstichen

Nützliche Ergänzungen sind außerdem

  • Insektenschutzmittel
  • Sonnenschutzmittel und Hautpflegeprodukte nach einem Sonnenbrand
  • Kompressionsstrümpfe bei längeren Flugreisen (Mittel- und Langstreckenflüge)
  • Kondome

Bei Fernreisen in Risikogebiete (z.B. für Malaria oder Denguefieber in Südafrika) sollten Sie frühzeitig mit Ihrem Arzt Rücksprache halten. Dieser kann Sie nicht nur hinsichtlich der Medikamente, sondern auch über empfehlenswerte Impfungen beraten.

Corona-Update für die Reiseapotheke

Die durch das Corona-Virus ausgelöste Lungenkrankheit CoViD-19 wird uns noch eine ganze Weile begleiten – auch im Urlaub. Trotzdem sollte man sich hiervon nicht einschüchtern lassen. Entspannung ist wichtig, um sich vom Alltags- und Arbeitsstress zu erholen. Und längst ist bekannt: auch Stress kann unser Immunsystem schwächen und uns für Krankheiten anfällig machen.

Den Hygienemaßnahmen entsprechend sollten Sie auch im Deutschland- oder Europa-Urlaub keinesfalls

  • ausreichende Ausführungen eines Mund-Nasen-Schutzes und
  • Handdesinfektionsmittel

vergessen.

Ein Handdesinfektionsmittel ist auch ohne Corona eine sinnvolle Möglichkeit, die Hände zu reinigen, wenn Wasser und Seife nicht zur Verfügung stehen. Insbesondere dann, wenn Sie unterwegs Speisen wie Obst, Eis oder belegte Brötchen verzehren, lohnt es sich, dieses griffbereit in der Jackentasche bei sich zu haben. Wichtig ist hierbei ein Alkoholgehalt von mindestens 60%.

Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist sowohl in Geschäften, Restaurants als auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Pflicht geworden. Egal ob zur Shopping-Tour oder zum Erkunden in Bus und Bahn – decken Sie sich mit einer ausreichenden Menge Masken ein.

Benötigen Sie die Maske gerade nicht, weil Sie sich im Freien aufhalten, so sollten Sie diese in einer perforierten Tüte oder in einer Plastikbox mit Löchern aufbewahren. So schwitzt und schimmelt der Stoff nicht. Den Mund-Nasen-Schutz in die Hosentasche zu stecken erscheint zwar praktisch, ist aber keinesfalls hygienisch.

Erkundigen Sie sich außerdem, ob Sie im Hotel die Möglichkeit haben, Behelfsmasken aus Baumwollstoff zu waschen – denn nur bei mindestens 60 Grad werden zuverlässig Krankheitserreger abgetötet. Ein Einweg-Mundschutz darf nicht gewaschen werden und sollte nicht mehrfach verwendet werden.

Melden Sie Ihre Nebenwirkungen – einfach, auch aus den Bergen oder von der Nord- und Ostsee aus

Insbesondere bei heißen Temperaturen oder bei verändertem Essverhalten im Urlaub kann der Körper anders als gewohnt auf Medikamente reagieren. Achten Sie auf körperliche und psychische Veränderungen vor, während und nach der Medikamenteneinnahme und melden sie Ihre Nebenwirkungen. Mit Ihrem Smartphone können Sie Ihre Erfahrungen sogar im Liegestuhl unterm Sonnenschirm teilen. Mit Ihrer Meldung tragen Sie aktiv zu einer besseren Arzneimittelsicherheit bei und helfen somit auch Ihren Mitmenschen. So tun Sie nicht nur sich selbst im Urlaub etwas Gutes, sondern auch Ihren Mitmenschen.

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