Abasaglar - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Abasaglar ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 (Zuckerkrankheit) eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Insulin glargin und gehört zu der Gruppe Antidiabetika. Insulin glargin gehört zur Gruppe der Insuline und besitzt eine Wirkdauer von bis zu 24 Stunden. Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird und den Blutzuckerspiegel senkt. Insulin fördert u. a. die Glucose-Aufnahme in die Zellen, erhöht den Glycogen-Aufbau, stimuliert die Bildung von Fetten aus Glucose und steigert den Glucose-Abbau.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Abasaglar ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Abasaglar

Da die Dosierung des Arzneimittels von verschiedenen Faktoren abhängt, sollte sie von Ihrem Arzt individuell auf Sie abgestimmt werden. Abasaglar wird täglich zur gleichen Zeit unter die Haut appliziert. Verwenden Sie hierzu täglich eine neue Nadel auf Ihrem Pen.

Die angebrochene Patrone in Ihrem Pen wird bei Raumtemperatur gelagert. Verschlossene patronen werden im Kühlschrank bei 2 bis 8 Grad gelagert. Frieren Sie die Patronen nicht ein.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Zu niedriger Blutzuckergehalt im Blut, Hautveränderungen an der Einstichstelle, Hautreaktionen - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Zu niedriger Blutzuckergehalt im Blut (Hypoglykämie)

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Hautveränderungen an der Einstichstelle
  • Hautreaktionen
  • Allergische Reaktionen
  • Rötung der Haut
  • Ungewohnt starker Schmerz beim Spritzen
  • Juckreiz
  • Quaddelbildung der Haut
  • Schwellung oder Entzündung an der Einstichstelle

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Abasaglar

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

Laut Beipackzettel sind keine gelegentlichen Nebenwirkungen bekannt.

Es wurden in seltenen Fällen bei der Anwendung von Abasaglar auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Großflächige Hautreaktionen
  • Hautausschlag
  • Juckreiz am ganzen Körper
  • Starke Haut- und Schleimhautschwellungen
  • Atemnot
  • Blutdruckabfall mit schnellem Puls und Schwitzen
  • Sehstörungen (Verbesserungen oder Verschlechterungen)
  • Allgemeine Erkrankungen
  • Vorübergehenden Wassereinlagerungen im Körper, die sich als Schwellungen im Bereich der Unterschenkel und Knöchel äußern können

Es wurden in sehr seltenen Fällen bei der Anwendung von Abasaglar auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Störung des Geschmacksempfindens
  • Muskelschmerzen

Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit:

  • Bildung von Antikörpern (Abwehrstoffen des Körpers) gegen das körperfremde Insulin

Vorsicht bei diesen Abasaglar-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Großflächige Hautreaktionen
  • Hautausschlag
  • Juckreiz am ganzen Körper
  • Starke Haut- und Schleimhautschwellungen
  • Atemnot
  • Blutdruckabfall mit schnellem Puls und Schwitzen

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Abasaglar

Abasaglar stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Kinder unter 2 Jahren
  • Bestehende, bekannte Allergien gegen Insulin
  • Nicht-Diabetiker

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Alle anderen Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes
  • Hemmer des Angiotensin umwandelnden Enzyms (ACE-Hemmer) zur Behandlung bestimmter Herzerkrankungen oder eines hohen Blutdrucks
  • Disopyramid (zur Behandlung bestimmter Herzerkrankungen)
  • Fluoxetin (zur Behandlung von Depressionen)
  • Fibrate (zur Senkung hoher Blutfettwerte)
  • Monoaminoxidase-(MAO-)Hemmer (zur Behandlung von Depressionen)
  • Pentoxifyllin, Propoxyphen, Salicylate (Acetylsalicylsäure, zur Schmerzlinderung und zur Fiebersenkung)
  • Somatostatin-Analoga (Octreotid, zur Behandlung einer seltenen Erkrankung, bei der zu viel Wachstumshormon produziert wird)
  • Sulfonamid-Antibiotika
  • Kortikosteroide („Kortison“, zur Behandlung von Entzündungen)
  • Danazol (ein Arzneimittel, das den Eisprung beeinflusst)
  • Diazoxid (zur Behandlung eines hohen Blutdrucks)
  • Diuretika (zur Behandlung eines hohen Blutdrucks oder zur Entwässerung)
  • Glukagon (ein Hormon der Bauchspeicheldrüse zur Behandlung einer schweren Hypoglykämie)
  • Isoniazid (zur Behandlung von Tuberkulose)
  • Östrogene und Progestagene (in der Anti-Baby-Pille)
  • Phenothiazin-Abkömmlinge (zur Behandlung psychiatrischer Beschwerden)
  • Somatropin (Wachstumshormon)
  • Sympathomimetika (Epinephrin, Adrenalin, Salbutamol, Terbutalin zur Behandlung von Asthma)
  • Schilddrüsenhormone (zur Behandlung von Schilddrüsenfehlfunktionen), – atypische, antipsychotisch wirkende Arzneimittel (Clozapin, Olanzapin)
  • Proteaseinhibitoren (zur Behandlung von HIV)

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Weitere Hinweise:

  • Eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) kann sehr schwerwiegend sein. Ihr Blutzuckerspiegel fällt zu stark ab, es kann zu Gehirnschäden führen. Halten Sie immer leicht löslichen Traubenzucker oder eine Glukoselösung parat
  • Abasaglar kann Ihre Verkehrstüchtigkeit einschränken. Liegt bei Ihnen eine Unterzuckerung, eine Überzuckerung oder eine Sehstörung vor, nehmen Sie bitte nicht am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine gefährlichen Maschinen
  • Es kann zu einer Vielzahl von Überdosierungserscheinungen kommen, unter anderem zu Unterzuckerung mit Krampfanfällen und neurologischen Ausfällen bis hin zum Koma. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung
  • Schwangerschaft: Nach derzeitigen Erkenntnissen hat das Arzneimittel keine schädigenden Auswirkungen auf die Entwicklung Ihres Kindes oder die Geburt
  • Stillzeit: Es gibt nach derzeitigen Erkenntnissen keine Hinweise darauf, dass das Arzneimittel während der Stillzeit nicht angewendet werden darf
  • Das Arzneimittel darf nach Anbruch/Zubereitung höchstens 28 Tage verwendet werden!

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