Agomelatin - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Agomelatin 25 mg ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung depressiver Erkrankungen eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Agomelatin und gehört zu der Gruppe der Melatonin-Rezeptor-Agonisten der Antidepressiva. Agomelatin ist ein nachahmender Wirkstoff des Epiphysen- und Schlafhormons Melatonin, das ebenso wie Melatonin an Melatonin-Rezeptoren (bestimmten Bindungsstellen im Körper) andocken kann. Es wirkt damit schlaffördernd und trägt zu einer Normalisierung des Schlaf-Wach-Rhythmus bei.  Außerdem wirkt Agomelatin auch gleichzeitig als Antagonist an bestimmten Serotonin-Rezeptoren. Das heißt, es verhindert die Bindung des natürlichen Liganden Serotonins, indem es selbst Serotonin-Bindungsstellen blockiert. Zudem wird die Freisetzung von Noradrenalin und Dopamin im Gehirn erhöht.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Agomelatin 25 mg ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

MedWatcher logo

Jetzt NEU: Dein persönlicher MedWatcher für mehr Sicherheit im Leben. 

Der MedWatcher ist kostenfrei und unterstützt dich bei deiner optimalen Therapie!

  • Alle deine Medikamente überwachen
  • Automatische Sicherheitshinweise
  • Individuelle Nebenwirkungs-Profile
  • Vergleich mit anderen Patienten
  • Jederzeit Online-Hilfe bei Fragen

Anwendung von Agomelatin

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 1-mal täglich 1 Tablette zu 25 mg  verordnet. Gegebenenfalls kann der Arzt entscheiden, die Dosis auf 50 mg täglich zu erhöhen.

Nehmen Sie die Tabletten beim Zubettgehen mit einem Glas Wasser ein. Agomelatin kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Bei den meisten depressiven Patienten beginnt Agomelatin innerhalb von zwei Wochen nach Behandlungsbeginn auf die Symptome einer Depression zu wirken.

Der Arzt kann Ihnen Agomelatin auch dann noch verordnen, wenn Sie sich besser fühlen, um ein Wiederauftreten Ihrer depressiven Erkrankung zu verhindern.

Um sicherzustellen, dass Sie beschwerdefrei sind, sollte die Behandlung Ihrer Depression über einen ausreichenden Zeitraum von mindestens 6 Monaten erfolgen. Beenden Sie die Einnahme des Arzneimittels nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt, auch wenn Sie sich besser fühlen.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit - Die häufigsten Nebenwirkungen

Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Kopfschmerzen

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Schwindel
  • Schläfrigkeit
  • Schlafschwierigkeiten
  • Schlaflosigkeit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Bauchschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Müdigkeit
  • Angst
  • Ungewöhnliche Träume
  • Erhöhte Leberenzymwerte im Blut
  • Gewichtszunahme

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Agomelatin

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Migräne
  • Kribbeln in Fingern und Zehen
  • Verschwommenes Sehen
  • Unkontrollierbarer Bewegungsdrang in den Beinen
  • Ohrensausen
  • Vermehrtes Schwitzen
  • Ekzem
  • Juckreiz
  • Urtikaria (Nesselsucht)
  • Unruhe
  • Gereiztheit
  • Ruhelosigkeit
  • Aggressives Verhalten
  • Alpträume
  • Manie
  • Suizidgedanken oder suizidales Verhalten
  • Verwirrtheit
  • Gewichtsabnahme
  • Muskelschmerzen

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Agomelatin 25 mg auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Schwerer Hautausschlag
  • Gesichtsödem
  • Anschwellen von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder Hals, was zu Schwierigkeiten beim Atmen oder Schlucken führen kann
  • Leberentzündung (Hepatitis)
  • Gelbe Färbung der Haut oder des Augapfels (Gelbsucht)
  • Leberversagen (es wurden wenige Fälle mit Lebertransplantation oder tödlichem Ausgang berichtet)
  • Halluzinationen
  • Unfähigkeit still zu halten (aufgrund körperlicher und mentaler Unruhe)
  • Unfähigkeit die Harnblase vollständig zu entleeren

Vorsicht bei diesen Agomelatin-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwerer Hautausschlag
  • Gesichtsschwellung
  • Anschwellen von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder Hals, was zu Schwierigkeiten beim Atmen oder Schlucken führen kann
  • Hautausschlag
  • Juckreiz
  • Urtikaria (Nesselsucht)
  • Suizidgedanken oder suizidales Verhalten
  • Leberentzündung (Hepatitis)
  • Gelbe Färbung der Haut oder des Augapfels (Gelbsucht)
  • Leberversagen (es wurden wenige Fälle mit Lebertransplantation oder tödlichem Ausgang berichtet)

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Agomelatin

Agomelatin 25 mg stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Niereninsuffizienz
  • Schwere Nierenfunktionsstörung
  • Blutwäsche
  • Typ-1-Diabetes
  • Ältere Personen ab 75 Jahren
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Allergie gegen Agomelatin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels
  • Wenn Ihre Leber nicht richtig arbeitet (Leberfunktionsstörung)
  • Nierenprobleme
  • Übergewicht oder Fettleibigkeit
  • Diabetiker
  • Erhöhte Leberenzymwerte vor der Behandlung mit Agomelatin 25 mg
  • Demenz
  • Wenn Sie mehr als 15 Zigaretten pro Tag rauchen

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (Fluvoxamin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Erkrankungen (Ciprofloxacin oder Enoxacin)
  • Arzneimittel, die die Leber beeinflussen
  • Arzneimittel zur Behandlung eines erhöhten Blutdrucks (Propranolol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von viralen Infektionen (Rifampicin)

Bitte beachten Sie, dass diese Hinweise auch für Arzneimittel gelten können, die Sie vor einiger Zeit angewendet haben oder in absehbarer Zukunft anwenden werden.

Inhalte

Jetzt NEU: Dein persönlicher MedWatcher für mehr Sicherheit im Leben. 

MedWatcher logo

Der MedWatcher ist kostenfrei und unterstützt dich bei deiner optimalen Therapie!

  • Alle deine Medikamente überwachen
  • Automatische Sicherheitshinweise
  • Individuelle Nebenwirkungs-Profile
  • Vergleich mit anderen Patienten
  • Jederzeit Online-Hilfe bei Fragen

Wenn Sie unter einer bipolaren Störung leiden, manische Symptome hatten oder diese entstehen (d.h. eine Phase ungewöhnlich starker Erregbarkeit und Gefühle), sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie beginnen, das Arzneimittel einzunehmen bzw. weiterhin einnehmen.

Wenn Sie eines der folgenden Anzeichen und Symptome von Leberproblemen beobachten:

  • Ungewöhnlich dunkler Urin
  • Hell gefärbter Stuhl
  • Gelbe Haut/Augen
  • Schmerzen im rechten Oberbauch
  • Ungewöhnliche Erschöpfung (vor allem im Zusammenhang mit den anderen hier aufgeführten Symptomen)

holen Sie unverzüglich den Rat Ihres Arztes ein, der Ihnen gegebenenfalls raten wird, Agomelatin 25 mg abzusetzen.

Gehen Sie zu einem Arzt oder suchen Sie unverzüglich ein Krankenhaus auf, wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt Gedanken daran entwickeln, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen.

Meine Nebenwirkung online melden

Sie leiden unter Nebenwirkungen durch eines Ihrer Medikamente oder haben einen Verdacht? Melden Sie Ihre Beschwerden jetzt diskret online und tragen Sie aktiv zur Arzneimittelsicherheit für sich und andere bei.

Ihre Daten werden zu 100% vertraulich behandelt