Alessia - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Alessia ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Schwangerschaftsverhütung eingesetzt wird. Es enthält die Wirkstoffkombination Gestoden und Ethinylestradiol und gehört zu der Gruppe Kontrazeptiva.

Gestoden: Der Wirkstoff ist ein verwandter Stoff zum weiblichen Geschlechtshormon Gestagen (Gelbkörperhormon). Bei der Frau bewirkt das Gestagen u.a. eine Wachstumshemmung der schwangerschaftsvorbereitenden Gebärmutterschleimhaut, eine Hemmung des Transports der Spermien und eine Hemmung des Eisprungs. Der Wirkstoff ist ein synthetisches Gestagen, das alleine oder in Kombination mit Ethinylestradiol zur Schwangerschaftsverhütung eingesetzt wird.

Ethinylestradiol: Der Wirkstoff ist ein verwandter Stoff zum weiblichen Geschlechtshormon Estrogen. Estrogen bewirkt u.a. den zyklischen, schwangerschaftsvorbereitenden Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und fördert den Transport der Spermien in die Gebärmutter. Ethinylestradiol hemmt insbesondere die Eireifung im Eierstock. Weiterhin unterdrückt es die Eisprung auslösenden Hormone und wirkt somit schwangerschaftsverhütend.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Alessia Hexal ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

MedWatcher logo

Jetzt NEU: Dein persönlicher MedWatcher für mehr Sicherheit im Leben. 

Der MedWatcher ist kostenfrei und unterstützt dich bei deiner optimalen Therapie!

  • Alle deine Medikamente überwachen
  • Automatische Sicherheitshinweise
  • Individuelle Nebenwirkungs-Profile
  • Vergleich mit anderen Patienten
  • Jederzeit Online-Hilfe bei Fragen

Anwendung von Alessia

Alessia Hexal wird nach folgendem Dosierungsschema eingenommen:

Allgemeine Dosierempfehlung (1.-24. Tag)

  • Frauen
    • Einzeldosis: 1 blassgelbe Tablette
    • Gesamtdosis: 1-mal täglich
    • Zeitpunkt: zum gleichen Zeitpunkt, unabhängig von der Mahlzeit

Allgemeine Dosierempfehlung (25.-28. Tag)

    • Einzeldosis: 1 weiße Tablette
    • Gesamtdosis: 1-mal täglich
    • Zeitpunkt: zum gleichen Zeitpunkt, unabhängig von der Mahlzeit

Einnahmezyklus: Täglich 1 blassgelbe Tablette für 24 aufeinander folgende Tage, anschließend täglich 1 weiße Tablette für 4 aufeinander folgende Tage. Dieser Einnahmezyklus wird wiederholt, solange eine Empfängnisverhütung erwünscht ist.

Prinzipiell ist die Dauer der Anwendung zeitlich nicht begrenzt, das Arzneimittel kann daher längerfristig angewendet werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Kopfschmerzen einschließlich Migräne, Ausbleiben der Monatsblutung, Schmierblutungen - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Kopfschmerzen einschließlich Migräne
  • Ausbleiben der Monatsblutung während der Behandlung oder wenn die Behandlung unterbrochen wird
  • Schmierblutungen
  • Zwischenblutungen

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Nervosität
  • Schwindel
  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Akne
  • Gewichtsveränderungen
  • Scheidenentzündung einschließlich Pilzinfektion
  • Flüssigkeitseinlagerung im Gewebe
  • Brustschmerzen
  • Brustempfindlichkeit
  • Wachstum der Brust
  • Ausfluss aus der Brustdrüse
  • Menstruationsschmerzen
  • Veränderung der Stärke der Monatsblutung
  • Veränderung des Scheidenausflusses
  • Abnorme Absonderung der Gebärmutterhalsschleimhaut
  • Stimmungsschwankungen
  • Depression
  • Veränderung des sexuellen Verlangens

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Alessia

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Veränderung der Blutfettwerte
  • Bauchkrämpfe
  • Blähungen
  • Hautausschlag
  • Braun-gelbliche Pigmentflecken im Gesicht
  • Haarausfall
  • Verstärkte Körperbehaarung
  • Appetitveränderungen
  • Bluthochdruck

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Alessia Hexal auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Reizung der Augen bei Kontaktlinsenträgerinnen
  • Hautrötung mit Knötchenbildung
  • Erhöhter Blutzuckerspiegel (Glucoseintoleranz)
  • Nesselausschlag
  • Schmerzhafte Schwellung von Haut und Schleimhaut
  • Atemnot
  • Kreislaufsymptome
  • Gelbfärbung der Haut oder der Augen (Gelbsucht)
  • Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
  • Erkrankung des Blutes, die eine Nierenschädigung verursacht
  • Hautrötung mit Bildung von Bläschen und Knötchen
  • Verschlimmerung der Stoffwechselerkrankung Porphyrie, die die Blutfarbstoffe betrifft
  • Sehstörungen
  • Verschlimmerung einer bestimmten Erkrankung des Immunsystems (systemischer Lupus erythematodes)
  • Erhöhtes Risiko von Gallensteinen
  • Erhöhtes Risiko einer Gallenstauung

Vorsicht bei diesen Alessia-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwellung eines Beins oder längs einer Vene im Bein oder Fuß
  • Schmerz oder Druckschmerz im Bein, der möglicherweise nur beim Stehen oder Gehen bemerkt wird
  • Erwärmung des betroffenen Beins
  • Änderung der Hautfarbe des Beins, z. B. aufkommende Blässe, Rot- oder Blaufärbung
  • Plötzliche unerklärliche Atemlosigkeit
  • Schnelle Atmung
  • Plötzlicher Husten ohne offensichtliche Ursache, bei dem Blut ausgehustet werden kann
  • Stechender Brustschmerz, der bei tiefem Einatmen zunimmt
  • Starke Benommenheit
  • Schwindelgefühl
  • Schneller oder unregelmäßiger Herzschlag
  • Starke Magenschmerzen
  • sofortiger Verlust des Sehvermögens
  • Schmerzloses verschwommenes Sehen, welches zu einem Verlust des Sehvermögens fortschreiten kann
  • Brustschmerz
  • Unwohlsein
  • Druck
  • Schweregefühl
  • Enge- oder Völlegefühl in Brust, Arm oder unterhalb des Brustbeins
  • Völlegefühl
  • Verdauungsstörungen
  • Erstickungsgefühl
  • In den Rücken, Kiefer, Hals, Arm und Magen ausstrahlende Beschwerden im Oberkörper
  • Schwitzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Schwindelgefühl
  • Extreme Schwäche
  • Angst
  • Kurzatmigkeit
  • Plötzliche Schwäche oder Taubheitsgefühl des Gesichtes, Arms oder Beins, die auf einer Körperseite besonders ausgeprägt ist
  • Plötzliche Verwirrtheit
  • Sprech- oder Verständnisschwierigkeiten
  • Plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen
  • Plötzliche Gehschwierigkeiten
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Koordinationsstörungen
  • Plötzliche schwere oder länger anhaltende Kopfschmerzen unbekannter Ursache
  • Verlust des Bewusstseins oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall
  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens
  • Verengung der Atemwege
  • Atemprobleme
  • Atemnot
  • Juckreiz am gesamten Körper
  • Starker Blutdruckabfall

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer tiefen Beinvenenthrombose, einer Lungenembolie, einer Thrombose einer Netzhautvene, eines Herzinfarktes, eines Schlaganfalls, eines Blutgerinnsels oder einer allergischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Alessia

Alessia Hexal stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Frauen ab 35 Jahren
  • Rauchen
  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Herzinfarkt, auch in der Vorgeschichte
  • Thrombose, auch in der Vorgeschichte
  • Schlaganfall, auch in der Vorgeschichte
  • Durchblutungsstörung der Hirngefäße
  • Ausbleiben der Monatsblutung, deren Ursache ungeklärt ist
  • Blutungen im Vaginalbereich, deren Ursache ungeklärt ist
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Estrogenabhängige Tumore
  • Entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • Herzerkrankung
  • Herzklappenerkrankungen
  • Vorhofflimmern (Rhythmusstörung des Herzvorhofes)
  • Engegefühl und Schmerzen in der Brust (Angina pectoris)
  • Durchblutungsstörungen der Arme und Beine
  • Venenentzündung
  • Krampfadern
  • Sichelzellenanämie (erblich bedingte Blutbildveränderung)
  • Migräne
  • Depressionen
  • Epilepsie
  • Nierenerkrankungen
  • Lebererkrankungen
  • Lebertumore
  • Leberentzündung
  • Gelbsucht
  • Lebervergrößerung
  • Stauung der Gallenflüssigkeit, wenn z.B. die Gallenwege verstopft sind
  • Erkrankungen der Gallenblase
  • Zuckerkrankheit (Diabetes)
  • Erhöhte Fettkonzentration im Blut
  • Erkrankung mit Verknöcherung der Gehörknöchelchen
  • Pigmentflecken
  • Bevorstehende Operation

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (z. B. Phenytoin, Fosphenytoin, Phenobarbital, Primidon, Carbamazepin, Topiramat, Oxcarbazepin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose (z. B. Rifampicin, Rifabutin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von AIDS (z. B. Ritonavir, Nevirapin) oder anderer Infektionen (Griseofulvin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck in den Lungengefäßen (Bosentan)
  • Arzneimittel, die Johanniskraut enthalten
  • Modafinil, ein Arzneimittel gegen Schlafattacken
  • Arzneimittel gegen Epilepsie (Lamotrigin)

 

Inhalte

Jetzt NEU: Dein persönlicher MedWatcher für mehr Sicherheit im Leben. 

MedWatcher logo

Der MedWatcher ist kostenfrei und unterstützt dich bei deiner optimalen Therapie!

  • Alle deine Medikamente überwachen
  • Automatische Sicherheitshinweise
  • Individuelle Nebenwirkungs-Profile
  • Vergleich mit anderen Patienten
  • Jederzeit Online-Hilfe bei Fragen

Weitere Hinweise:

  • Bitte verzichten Sie auf das Rauchen während der Anwendung des Arzneimittels, da sonst das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Lungenembolien erhöht sein kann

Meine Nebenwirkung online melden

Sie leiden unter Nebenwirkungen durch eines Ihrer Medikamente oder haben einen Verdacht? Melden Sie Ihre Beschwerden jetzt diskret online und tragen Sie aktiv zur Arzneimittelsicherheit für sich und andere bei.

Ihre Daten werden zu 100% vertraulich behandelt