Alprazolam 1 mg - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Alprazolam 1 mg ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von schwerwiegenden, beeinträchtigenden oder stark belastenden Angstsymptomen eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Alprazolam und gehört zu der Gruppe der Benzodiazepine. Alprazolam hat angstlösende, enthemmende, dämpfende, antidepressive und teilweise euphorisierende Eigenschaften. Es überquert die Blut-Hirn-Schranke und bindet im Gehirn an bestimmte Bindungsstellen, die GABAA-Rezeptoren. Dadurch wird die Wirkung des inhibitorischen Neurotransmitters GABA im zentralen Nervensystem unter gleichzeitiger Öffnung von Chloridkanälen verstärkt. Es kommt dadurch zur Angstdämpfung und zur Entspannung.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Alprazolam 1 mg ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Alprazolam 1 mg

Anfangsdosierung:

Zu Therapiebeginn wird Erwachsenen üblicherweise 3-mal täglich 0,25 –0,5 mg Alprazolam verordnet.

Erhaltungsdosierung:

Gegebenenfalls kann der Arzt entscheiden, die Dosis auf 0,5 mg – 3 mg Alprazolam täglich, auf mehrere Einzelgaben aufgeteilt (gemäß der Verordnung Ihres Arztes), zu erhöhen. Falls erforderlich kann Ihr Arzt die Dosierung nach 3 – 4 Tagen anpassen. Die Dosis von 3 mg Alprazolam pro Tag darf nicht überschritten werden.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Die Tabletten können auch in zwei gleiche Dosen geteilt werden.

Üblicherweise wird Alprazolam 1 mg nur für eine Kurzzeit-Behandlung eingesetzt. Die Behandlungsdauer sollte einschließlich der Zeit für das schrittweise Absetzen des Arzneimittels 8 – 12 Wochen nicht überschreiten

Für andere Erkrankungen, wie beispielsweise bei Patienten mit Atemproblemen (chronische Lungenschwäche), Patienten mit Nieren-und/oder Leberproblemen oder bei älteren Patiente, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Benommenheit, Schläfrigkeit, verminderter Appetit - Die häufigsten Nebenwirkungen

Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Benommenheit
  • Schläfrigkeit

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Verminderter Appetit
  • Verwirrtheit
  • Störung der Muskelkoordination
  • Koordinationsstörungen
  • Sprachstörungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • verschwommenes Sehen
  • Verstopfung
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Schwächegefühl
  • Reizbarkeit
  • Depression
  • Beeinträchtigung des Erinnerungsvermögens, was mit unangepasstem Verhalten einhergehen kann

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Alprazolam 1 mg

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Hautreaktionen
  • Hautentzündung
  • Erbrechen
  • Erhöhte Blutwerte des Hormons Prolaktin
  • Menstruationsstörungen bei Frauen
  • Veränderung des Sexualtriebs
  • Sexuelle Funktionsstörung
  • Aggressivität
  • Feindseligkeit
  • Halluzinationen
  • Wutanfälle
  • Angstzustände
  • Erregung
  • Schlafstörungen
  • Abnormes Denken
  • Nervosität
  • Stimulierung
  • Gedächtnisverlust
  • Muskelschwäche verbunden mit Sturzgefahr
  • Zittern
  • Leberprobleme mit Gelbsucht (die zu Gelbfärbung der Haut und Augen führt)
  • Muskelverspannungen
  • Probleme beim Wasserlassen
  • Inkontinenz
  • Gewichtsveränderungen
  • Erhöhter Augeninnendruck

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Alprazolam 1 mg auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Mundtrockenheit

Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit:

  • Beschleunigte Herzfrequenz
  • Aufmerksamkeitsdefizite
  • Müdigkeit (Fatigue)
  • Niedriger Blutdruck
  • Anschwellen der Knöchel, Füße oder Finger
  • Appetitverlust
  • Appetitzunahme
  • Schluckprobleme
  • Vermehrter Speichelfluss
  • Verstopfte Nase
  • Entzündung der Leber
  • Unbemerkte Depression bei empfindlichen Personen
  • Körperliche und psychische Abhängigkeit

 

Vorsicht bei diesen Alprazolam 1 mg-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Gelbfärbung der Augen und der Haut (Gelbsucht)
  • Angst
  • Ruhelosigkeit
  • Erregung
  • Reizbarkeit
  • Aggressionen
  • Wahnvorstellungen
  • Wutanfälle
  • Alpträume
  • Verstärkung von Schlafstörungen
  • Vorstellung von Dingen, die nicht existieren (Halluzinationen) oder schwere psychiatrische Erkrankungen, bei denen die Kontrolle über das eigene Verhalten und seine Handlungen gestört sind (Psychosen)
  •  Unangepasstes Verhalten oder andere Verhaltensstörungen (diese Reaktionen treten bei älteren Patienten häufiger auf)
  • Depression/ depressive Gedanken

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Alprazolam 1 mg sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

  • Muskelschwäche verbunden mit Sturzgefahr
  • Beschleunigte Herzfrequenz
  • Niedriger Blutdruck
  • Anschwellen der Knöchel, Füße oder Finger
  • Entzündung der Leber (Hepatitis)

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

 

Besondere Warnhinweise bei Alprazolam 1 mg

Alprazolam 1 mg stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Ältere oder geschwächte Personen
  • Wenn Sie Lungen-, Nieren- oder Leberbeschwerden haben
  • Allergie gegen Alprazolam, andere Benzodiazepine oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels
  • Schlafapnoe (während des Schlafs kurzfristiges Aussetzen der Atmung)
  • Starke Muskelschwäche
  • Schwere Atembeschwerden
  • Wenn Sie sich in einem akuten Vergiftungszustand durch Alkohol oder andere Substanzen, die das zentrale Nervensystem beeinträchtigen, befinden
  • Wenn Sie Alkohol, Drogen oder Arzneimittel missbrauchen oder missbraucht haben
  • Wenn Sie Alprazolam über einen längeren Zeitraum eingenommen haben, da dann die Wirksamkeit abnehmen kann
  • Wenn Sie eine Psychose haben (eine schwere psychiatrische Erkrankung, die Ihr Verhalten, Ihre Handlungen und Ihre Selbstkontrolle beeinflusst)
  • Zuckerunverträglichkeit

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

  • Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Problemen (antipsychotische Arzneimittel, einschließlich Clozapin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schlafstörungen (Schlaftabletten)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Allergien oder Heuschnupfen (einige Antihistaminika)
  • Wenn ein größerer chirurgischer Eingriff ansteht (Anästhetika)
  • Arzneimittel zur Behandlung von schweren Schmerzzuständen (Narkoanalgetika)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Medikamentenabhängigkeit (Substitutionstherapie)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Problemen wie Angstzustände oder Depressionen, einschließlich einige Antidepressiva, die Fluoxetin, Fluvoxamin oder Nefazodon enthalten
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzinsuffizienz (Digoxin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Infektionenen (Antibiotika, die Erythromycin, Clarithromycin oder Telithromycin enthalten)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Itraconazol, Fluconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Voriconazol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Angina pectoris und hohem Blutdruck, wie Diltiazem
  • Arzneimittel zur Behandlung von HIV und AIDS (sogenannte HIV Proteasehemmer)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Sodbrennen oder Magengeschwüre (H2 Antihistaminika wie Cimetidin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Asthma und Bronchitis (Theophyllin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (Carbamazepin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Arzneimitteln mit muskelerschlaffender Wirkung (Muskelrelaxanzien)
  • Opioide (starke Schmerzmittel, Arzneimittel zur Substitutionstherapie und einige Hustenmittel)

Bitte beachten Sie, dass diese Hinweise auch für Arzneimittel gelten können, die Sie vor einiger Zeit angewendet haben oder in absehbarer Zukunft anwenden werden.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie Arzneimittel aus den oben genannten Gruppen einnehmen, halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker.

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Weitere Hinweise

  • Während der Behandlung mit Alprazolam 1 mg kann Ihr Erinnerungsvermögen beeinträchtigt sein. Dies tritt üblicherweise mehrere Stunden nach Einnahme des Arzneimittels auf. Bitte informieren Sie Ihren Arzt, falls Sie dieses Symptom bei sich bemerken
  • Die Behandlung mit Alprazolam 1 mg kann das Risiko erhöhen, dass Sie selbstschädigende Gedanken oder Suizidgedanken (Selbsttötungsgedanken) entwickeln, wenn Sie unter schweren Depressionen oder Angstzuständen mit schweren Depressionen leiden
  • Wann immer Ihnen selbstschädigende Gedanken oder Suizidgedanken durch den Kopf gehen, kontaktieren Sie Ihren Arzt oder suchen Sie sofort eine Klinik auf

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