Amiodaron - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Amiodaron ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird. Es enthält den gleichnamigen Wirkstoff Amiodaron und gehört zu der Gruppe der Antiarrhythmika Klasse III. den sogenannten Kaliumkanalblocker. Es hemmt die spannungsabhängigen Kaliumkanäle im Herzmuskel und hemmt somit eine übermäßige Erregung der Herzmuskulatur. So wird die Schlagfrequenz des Herzens normalisiert.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Amiodaron ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Amiodaron

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 3-mal täglich 1 Tablette Amiodaron zu 200 mg für 8-10 Tage verordnet. Die anschließende Erhaltungsdosis beträgt üblicherweise 1-mal täglich 1 Tablette Amiodaron zu 200 mg an 5 Tagen pro Woche.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Die Tablette sollte während oder nach der Mahlzeit eingenommen werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen  werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer sollten Sie immer mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.

Übelkeit, Erbrechen, Geschmacksveränderung - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Mikroablagerungen an der Vorderfläche der Hornhaut des Auges
  • Sehstörungen
  • Schleiersehen
  • Farbhöfe um Lichtquellen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Geschmacksveränderungen
  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit mit erhöhter Sonnenbrandgefahr
  • Hautrötung
  • Hautausschlag
  • Erhöhte Leberwerte

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Verlangsamte Herzschläge
  • Muskelzittern
  • Albträume
  • Schlafstörungen
  • Lungenentzündungen
  • Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Rippenfellentzündung
  • Entzündung der Bronchiolen
  • Nicht produktiver Husten
  • Atemnot
  • Gewichtsverlust
  • Fieber
  • Schwäche
  • Verstopfung
  • Juckender, roter Ausschlag
  • Hyperpigmentierung der Haut
  • Schwarzviolette bis schiefergraue Hautfarbe
  • Muskelschwäche
  • Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse
  • Akute Leberentzündung
  • Gelbfärbung der Haut/ oder der Augen
  • Leberversagen

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Amiodaron

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Überleitungsstörungen
  • Erregungsleitungsstörungen vom Vorhof in die Herzkammern
  • Herzrhythmusstörungen
  • Verschlimmerung einer bestehenden Herzrhythmusstörung
  • Herzstillstand
  • Nervenschäden
  • Periphere Muskelschäden
  • Schwindel
  • Koordinationsstörungen
  • Empfindungsstörungen
  • Bauchschmerzen
  • Völlegefühl
  • Mundtrockenheit
  • Appetitlosigkeit
  • Müdigkeit
  • Vermindertes sexuelles Interesse

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Amiodaron auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Vorübergehende eingeschränkte Nierenfunktion
  • Langsamte Herzschlagfolge
  • Verminderung an Blutplättchen
  • Blutarmut
  • Gesteigerter Zerfall roter Blutkörperchen
  • Gutartige Steigerung des Hirndrucks
  • Gestörte Bewegungsabläufe
  • Kopfschmerzen
  • Erkrankung des Sehnervs
  • Verschlechtertes Sehvermögen
  • Krämpfe der Bronchien
  • Schocklunge
  • Hautrötung unter Sonneneinstrahlung
  • Knotenrose
  • Wenig spezifische Hautausschläge
  • Entzündliche Rötungen
  • Schuppung der Haut
  • Vorübergehender Haarausfall
  • Gefäßentzündung
  • Chronische Lebererkrankungen
  • Leberzirrhose
  • Nebenhodenentzündung
  • Impotenz
  • Erhöhter Kreatiningehalt im Blut
  • Schwere allergische Reaktionen
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Verminderter Appetit
  • Ungewöhnliche Muskelbewegungen
  • Steifheit
  • Zittern
  • Ruhelosigkeit
  • Gestörter Geschmackssinn
  • Verwirrtheit
  • Ausschlag der Haut mit blasenbildung mit Ablösen der Haut (Stevens-Johnson-Syndrom)
  • Lungenblutung
  • Nesselsucht
  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder Rachens
  • Kammerflimmern
  • Kammerflattern
  • Veränderungen im Knochenmark

Vorsicht bei diesen Amiodaron-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Atemnot
  • Überleitungsstörungen im Herzen (AV-Block)
  • Verstärkung der Herzrhythmusstörungen
  • Nervenschmerzen (Neuropathien)
  • Plötzlich auftretendes Krankheitsgefühl mit Fieber
  • Schüttelfrost
  • Husten
  • Atemnot
  • Schmerzen im Brustkorb
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Gelbfärbung der Haut und/oder Augen
  • Vermehrtes Schwitzen
  • Zittern
  • Nervosität
  • Gewichtsveränderung
  • Müdigkeit

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer Lungenentzündung (Pneumonie), Leberentzündung (Hepatitis),Störungen der Schilddrüsenfunktion(Hyper/Hypothyreose) sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Amiodaron

Amiodaron stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Sinusbradykardie
  • Bestehender QT-Zeit Verlängerung
  • Kaliummangel
  • Jodallergien
  • Ödem
  • Einnahme von MAO-Hemmern (Antidepressivum)

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